Übersicht

Texte

24. März 2017Brigitte Schultz
Sebastian Redecke
Bauwelt

Einen kompletten Plansatz gibt es nur theoretisch

Welches Gebäude wäre prädestinierter für ein Gespräch zur Sicherheit als die neue BND-Zentrale in Berlin? Hier werden alle architektonischen und städtebaulichen Abwehr-Register gezogen. Einige davon erklärte uns Architekt Jan Kleihues im Gespräch – das nach Prüfung durch den BND etwas kürzer geraten ist.

Welches Gebäude wäre prädestinierter für ein Gespräch zur Sicherheit als die neue BND-Zentrale in Berlin? Hier werden alle architektonischen und städtebaulichen Abwehr-Register gezogen. Einige davon erklärte uns Architekt Jan Kleihues im Gespräch – das nach Prüfung durch den BND etwas kürzer geraten ist.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2017|06 Innere Sicherheit

04. September 2015Brigitte Schultz
Lore Mühlbauer
Bauwelt

Baustelle Palästina

Zerstörung und Wiederaufbau, Sicherheitskontrollen sowie das überall im Straßenbild präsente Militär sind im Heiligen Land, auf beiden Seiten der Grenze, tägliche Realität. Wie arbeiten palästinensische Denkmalschützer, Architekten und Stadtplaner unter solchen Umständen?

Zerstörung und Wiederaufbau, Sicherheitskontrollen sowie das überall im Straßenbild präsente Militär sind im Heiligen Land, auf beiden Seiten der Grenze, tägliche Realität. Wie arbeiten palästinensische Denkmalschützer, Architekten und Stadtplaner unter solchen Umständen?

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|34 Baustelle Palästina

26. Juni 2015Brigitte Schultz
Bauwelt

Ungebaute Möglichkeiten

An manchen Orten ist das Paralleluniversum zum Greifen nah. Zum Beispiel in einer unscheinbaren Gegend in Berlin-Tempelhof. Erklimmt man die Aussichtsplattform, die dort am sogenannten „Schwerbelastungskörper“ steht, schweift der Blick über ein ganz normales Stück Stadt.

An manchen Orten ist das Paralleluniversum zum Greifen nah. Zum Beispiel in einer unscheinbaren Gegend in Berlin-Tempelhof. Erklimmt man die Aussichtsplattform, die dort am sogenannten „Schwerbelastungskörper“ steht, schweift der Blick über ein ganz normales Stück Stadt.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|24 Ungebaute Städte

28. Dezember 2014Brigitte Schultz
Bauwelt

Alternde Wohnträume

Jahrzehntelang war der Pakt zwischen Planern und Bevölkerung klar: Die einen weisen neue Einfamilienhaus-Gebiete aus, die anderen besiedeln sie und spülen Einnahmen in die Stadtkasse. Keinen der Beteiligten störte, dass die neuen Quartiere städtebaulich meist genauso anspruchslos waren wie die Architektur der Häuser, die darin gebaut wurden. Der Deal beinhaltete die unausgesprochene Vereinbarung, dass man sich gegenseitig in Ruhe ließ.

Jahrzehntelang war der Pakt zwischen Planern und Bevölkerung klar: Die einen weisen neue Einfamilienhaus-Gebiete aus, die anderen besiedeln sie und spülen Einnahmen in die Stadtkasse. Keinen der Beteiligten störte, dass die neuen Quartiere städtebaulich meist genauso anspruchslos waren wie die Architektur der Häuser, die darin gebaut wurden. Der Deal beinhaltete die unausgesprochene Vereinbarung, dass man sich gegenseitig in Ruhe ließ.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|48 Einfamilienhausgebiete

22. August 2014Brigitte Schultz
Bauwelt

Das Hafenatelier

Für die Architektenbrüder Benedikt und Ansgar von Schulz & Schulz Architekten waren Arbeit und Freizeit noch nie weit voneinander entfernt. Konsequenterweise haben sie sich jetzt einen Arbeitsplatz dort gebaut, wo es sich auch gut leben lässt.

Für die Architektenbrüder Benedikt und Ansgar von Schulz & Schulz Architekten waren Arbeit und Freizeit noch nie weit voneinander entfernt. Konsequenterweise haben sie sich jetzt einen Arbeitsplatz dort gebaut, wo es sich auch gut leben lässt.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|32 Wohnen und Arbeiten

27. Juni 2014Brigitte Schultz
Benedikt Crone
Bauwelt

Stadt und Auto

Hand aufs Herz: Wie ist Ihre Beziehung zum Auto? Fahren Sie gerne? Haben Sie Ihrem Wagen einen Namen gegeben und führen ihn regelmäßig aus? Oder nutzen Sie das gute Stück nur für schwere Einkäufe? Haben Sie überhaupt eines?

Hand aufs Herz: Wie ist Ihre Beziehung zum Auto? Fahren Sie gerne? Haben Sie Ihrem Wagen einen Namen gegeben und führen ihn regelmäßig aus? Oder nutzen Sie das gute Stück nur für schwere Einkäufe? Haben Sie überhaupt eines?

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|24 Stadt und Auto

Eine neue Perspektive

Wie entwickelt sich heutzutage Stadt? Wer ergreift die Initiative, wer bestimmt, wer investiert, wer schreibt die neuen Geschichten, wer hat die Deutungshoheit? Unter den Vorzeichen der Wirtschaftskrise und unter dem Einfluss eines starken zivilgesellschaftlichen Engagements werden derzeit in vielen europäischen Städten die Rollen neu verteilt. Die alten, hierarchischen Modelle von Top-down und Bottom-up geraten in Bewegung.

Wie entwickelt sich heutzutage Stadt? Wer ergreift die Initiative, wer bestimmt, wer investiert, wer schreibt die neuen Geschichten, wer hat die Deutungshoheit? Unter den Vorzeichen der Wirtschaftskrise und unter dem Einfluss eines starken zivilgesellschaftlichen Engagements werden derzeit in vielen europäischen Städten die Rollen neu verteilt. Die alten, hierarchischen Modelle von Top-down und Bottom-up geraten in Bewegung.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|12 Een Nieuw Perspectief

Alle 33 Texte ansehen

Presseschau 12

24. März 2017Brigitte Schultz
Sebastian Redecke
Bauwelt

Einen kompletten Plansatz gibt es nur theoretisch

Welches Gebäude wäre prädestinierter für ein Gespräch zur Sicherheit als die neue BND-Zentrale in Berlin? Hier werden alle architektonischen und städtebaulichen Abwehr-Register gezogen. Einige davon erklärte uns Architekt Jan Kleihues im Gespräch – das nach Prüfung durch den BND etwas kürzer geraten ist.

Welches Gebäude wäre prädestinierter für ein Gespräch zur Sicherheit als die neue BND-Zentrale in Berlin? Hier werden alle architektonischen und städtebaulichen Abwehr-Register gezogen. Einige davon erklärte uns Architekt Jan Kleihues im Gespräch – das nach Prüfung durch den BND etwas kürzer geraten ist.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2017|06 Innere Sicherheit

04. September 2015Brigitte Schultz
Lore Mühlbauer
Bauwelt

Baustelle Palästina

Zerstörung und Wiederaufbau, Sicherheitskontrollen sowie das überall im Straßenbild präsente Militär sind im Heiligen Land, auf beiden Seiten der Grenze, tägliche Realität. Wie arbeiten palästinensische Denkmalschützer, Architekten und Stadtplaner unter solchen Umständen?

Zerstörung und Wiederaufbau, Sicherheitskontrollen sowie das überall im Straßenbild präsente Militär sind im Heiligen Land, auf beiden Seiten der Grenze, tägliche Realität. Wie arbeiten palästinensische Denkmalschützer, Architekten und Stadtplaner unter solchen Umständen?

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|34 Baustelle Palästina

26. Juni 2015Brigitte Schultz
Bauwelt

Ungebaute Möglichkeiten

An manchen Orten ist das Paralleluniversum zum Greifen nah. Zum Beispiel in einer unscheinbaren Gegend in Berlin-Tempelhof. Erklimmt man die Aussichtsplattform, die dort am sogenannten „Schwerbelastungskörper“ steht, schweift der Blick über ein ganz normales Stück Stadt.

An manchen Orten ist das Paralleluniversum zum Greifen nah. Zum Beispiel in einer unscheinbaren Gegend in Berlin-Tempelhof. Erklimmt man die Aussichtsplattform, die dort am sogenannten „Schwerbelastungskörper“ steht, schweift der Blick über ein ganz normales Stück Stadt.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|24 Ungebaute Städte

28. Dezember 2014Brigitte Schultz
Bauwelt

Alternde Wohnträume

Jahrzehntelang war der Pakt zwischen Planern und Bevölkerung klar: Die einen weisen neue Einfamilienhaus-Gebiete aus, die anderen besiedeln sie und spülen Einnahmen in die Stadtkasse. Keinen der Beteiligten störte, dass die neuen Quartiere städtebaulich meist genauso anspruchslos waren wie die Architektur der Häuser, die darin gebaut wurden. Der Deal beinhaltete die unausgesprochene Vereinbarung, dass man sich gegenseitig in Ruhe ließ.

Jahrzehntelang war der Pakt zwischen Planern und Bevölkerung klar: Die einen weisen neue Einfamilienhaus-Gebiete aus, die anderen besiedeln sie und spülen Einnahmen in die Stadtkasse. Keinen der Beteiligten störte, dass die neuen Quartiere städtebaulich meist genauso anspruchslos waren wie die Architektur der Häuser, die darin gebaut wurden. Der Deal beinhaltete die unausgesprochene Vereinbarung, dass man sich gegenseitig in Ruhe ließ.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|48 Einfamilienhausgebiete

22. August 2014Brigitte Schultz
Bauwelt

Das Hafenatelier

Für die Architektenbrüder Benedikt und Ansgar von Schulz & Schulz Architekten waren Arbeit und Freizeit noch nie weit voneinander entfernt. Konsequenterweise haben sie sich jetzt einen Arbeitsplatz dort gebaut, wo es sich auch gut leben lässt.

Für die Architektenbrüder Benedikt und Ansgar von Schulz & Schulz Architekten waren Arbeit und Freizeit noch nie weit voneinander entfernt. Konsequenterweise haben sie sich jetzt einen Arbeitsplatz dort gebaut, wo es sich auch gut leben lässt.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|32 Wohnen und Arbeiten

27. Juni 2014Brigitte Schultz
Benedikt Crone
Bauwelt

Stadt und Auto

Hand aufs Herz: Wie ist Ihre Beziehung zum Auto? Fahren Sie gerne? Haben Sie Ihrem Wagen einen Namen gegeben und führen ihn regelmäßig aus? Oder nutzen Sie das gute Stück nur für schwere Einkäufe? Haben Sie überhaupt eines?

Hand aufs Herz: Wie ist Ihre Beziehung zum Auto? Fahren Sie gerne? Haben Sie Ihrem Wagen einen Namen gegeben und führen ihn regelmäßig aus? Oder nutzen Sie das gute Stück nur für schwere Einkäufe? Haben Sie überhaupt eines?

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|24 Stadt und Auto

Eine neue Perspektive

Wie entwickelt sich heutzutage Stadt? Wer ergreift die Initiative, wer bestimmt, wer investiert, wer schreibt die neuen Geschichten, wer hat die Deutungshoheit? Unter den Vorzeichen der Wirtschaftskrise und unter dem Einfluss eines starken zivilgesellschaftlichen Engagements werden derzeit in vielen europäischen Städten die Rollen neu verteilt. Die alten, hierarchischen Modelle von Top-down und Bottom-up geraten in Bewegung.

Wie entwickelt sich heutzutage Stadt? Wer ergreift die Initiative, wer bestimmt, wer investiert, wer schreibt die neuen Geschichten, wer hat die Deutungshoheit? Unter den Vorzeichen der Wirtschaftskrise und unter dem Einfluss eines starken zivilgesellschaftlichen Engagements werden derzeit in vielen europäischen Städten die Rollen neu verteilt. Die alten, hierarchischen Modelle von Top-down und Bottom-up geraten in Bewegung.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2014|12 Een Nieuw Perspectief

28. Juni 2013Brigitte Schultz
Nils Ballhausen
Bauwelt

Zukunftsraum Land?

Das Leben auf dem Land ist nicht idyllisch. Landflucht ist die Flucht vom Land, nicht die Flucht aufs Land. Siedlungen in ländlichen Regionen Deutschlands, vor allem im Nordosten, lösen sich zunehmend auf. In einem Teufelskreis bedingen sich Wegzug der Jugend und Verfall der Dorfstrukturen, in politischer und sozialer aber auch infrastruktureller und baulicher Hinsicht gegenseitig. Mit dieser Ausgabe der Stadtbauwelt verlassen wir die gewohnten Pfade und gehen auf Landpartie.

Das Leben auf dem Land ist nicht idyllisch. Landflucht ist die Flucht vom Land, nicht die Flucht aufs Land. Siedlungen in ländlichen Regionen Deutschlands, vor allem im Nordosten, lösen sich zunehmend auf. In einem Teufelskreis bedingen sich Wegzug der Jugend und Verfall der Dorfstrukturen, in politischer und sozialer aber auch infrastruktureller und baulicher Hinsicht gegenseitig. Mit dieser Ausgabe der Stadtbauwelt verlassen wir die gewohnten Pfade und gehen auf Landpartie.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2013|24 Zukunftsraum Land

15. Februar 2013Brigitte Schultz
Bauwelt

Perspektiven der Gropiusstadt

50 Jahre nach ihrer Gründung erfährt die Grande Dame der deutschen Großsiedlungen eine allmähliche Neubewertung. Künstler und Architekten hinterfragen das Klischee, das größte Wohnungsunternehmen Berlins plant den Weiterbau.

50 Jahre nach ihrer Gründung erfährt die Grande Dame der deutschen Großsiedlungen eine allmähliche Neubewertung. Künstler und Architekten hinterfragen das Klischee, das größte Wohnungsunternehmen Berlins plant den Weiterbau.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2013|07 Gropiusstadt

31. August 2012Brigitte Schultz
Bauwelt

„Das hier ist kein Kiez“

Das Böhmische Dorf im Berliner Stadtteil Neukölln feiert sein 275-jähriges Bestehen. Dem Bezirk ist das Anlass, den weitgehend unbekannten Ort mit einer Ausstellung ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Diese verbindet das Flüchtlingsdorf von damals mit dem Migrationsort von heute.

Das Böhmische Dorf im Berliner Stadtteil Neukölln feiert sein 275-jähriges Bestehen. Dem Bezirk ist das Anlass, den weitgehend unbekannten Ort mit einer Ausstellung ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Diese verbindet das Flüchtlingsdorf von damals mit dem Migrationsort von heute.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2012|34 Das andere Nancy

22. Juni 2012Brigitte Schultz
Friederike Meyer
Bauwelt

Gold für London?

Die Briten waren uns lange einen Schritt voraus – seit Ende des 19. Jahrhunderts, als sich der Gartenstadt-Gedanke von London bis nach Hellerau ausbreitete, blickten deutsche Planer immer wieder neugierig bis neidvoll auf ihre Kollegen von der Insel.

Die Briten waren uns lange einen Schritt voraus – seit Ende des 19. Jahrhunderts, als sich der Gartenstadt-Gedanke von London bis nach Hellerau ausbreitete, blickten deutsche Planer immer wieder neugierig bis neidvoll auf ihre Kollegen von der Insel.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2012|24 London 2012

12. August 2011Brigitte Schultz
Bauwelt

„Die Natur zu kopieren ist völlig sinnlos.“

Was bringt Bionik dem Architekten? Gibt es überhaupt eine bionische Architektur? Und wie soll diese aussehen? Werner Nachtigall und Göran Pohl, ein Biologe und ein Architekt, im Gespräch über die Verbindung ihrer Disziplinen.

Was bringt Bionik dem Architekten? Gibt es überhaupt eine bionische Architektur? Und wie soll diese aussehen? Werner Nachtigall und Göran Pohl, ein Biologe und ein Architekt, im Gespräch über die Verbindung ihrer Disziplinen.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2011|31 Inspiration Bionik

24. Juni 2011Brigitte Schultz
Bauwelt

Die virtuelle Stadt

Können Sie sich noch an die Entscheidung erinnern, einen „Personal Computer“ anzuschaffen? Oder ein „Handy“ – nur für Notfälle, selbstverständlich! Erinnern Sie sich noch an das „Modem“ in der Wohnung, dessen Gepiepe signalisierte, dass dem „Festnetztelefon“ nun Funkstille geboten war?

Können Sie sich noch an die Entscheidung erinnern, einen „Personal Computer“ anzuschaffen? Oder ein „Handy“ – nur für Notfälle, selbstverständlich! Erinnern Sie sich noch an das „Modem“ in der Wohnung, dessen Gepiepe signalisierte, dass dem „Festnetztelefon“ nun Funkstille geboten war?

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2011|24 Virtuelle Stadt

25. März 2011Brigitte Schultz
Bauwelt

Stadt und Energie

Dämmst Du noch oder planst Du schon? Sieht man sich derzeit um in Deutschland, könnte man den Eindruck erhalten, die Sache mit Klimaschutz und Energiesparen sei eigentlich ganz simpel: dämmen, dämmen, dämmen.

Dämmst Du noch oder planst Du schon? Sieht man sich derzeit um in Deutschland, könnte man den Eindruck erhalten, die Sache mit Klimaschutz und Energiesparen sei eigentlich ganz simpel: dämmen, dämmen, dämmen.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2011|12 Stadt und Energie

27. Oktober 2010Brigitte Schultz
Friederike Meyer
Bauwelt

Wünsche contra Wirklichkeit

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hatte einen „call for models“ gestartet. Jeder konnte teilnehmen und architektonische oder stadtplanerische Modelle einsen­den. Die Kuratoren haben aus rund 500 Einreichungen 250 ausgewählt und im Berliner Kraftwerk Mitte arrangiert.

Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hatte einen „call for models“ gestartet. Jeder konnte teilnehmen und architektonische oder stadtplanerische Modelle einsen­den. Die Kuratoren haben aus rund 500 Einreichungen 250 ausgewählt und im Berliner Kraftwerk Mitte arrangiert.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2010|41 Balken, Platte, Box

24. September 2010Harald Bodenschatz
Brigitte Schultz
Bauwelt

Stadtvisionen 1910 | 2010

Berlin 1910: Mit der Gründung der Bauwelt und der „Allgemeinen Städtebau-Ausstellung“ gehen von der Spree zwei entscheidende Impulse für die Fachwelt aus. Beide Jubiläen sind uns Anlass für den Blick nach vorn: Während die Bauwelt sich mit ihrem Jubiläumsheft im November architektonischen Vi­sio­­nen in Europa zuwenden wird, widmet sich diese Stadtbauwelt vier Städten, die 1910 wie auch 2010 Wegweisendes zu bieten haben: Berlin, Paris, London und Chicago.

Berlin 1910: Mit der Gründung der Bauwelt und der „Allgemeinen Städtebau-Ausstellung“ gehen von der Spree zwei entscheidende Impulse für die Fachwelt aus. Beide Jubiläen sind uns Anlass für den Blick nach vorn: Während die Bauwelt sich mit ihrem Jubiläumsheft im November architektonischen Vi­sio­­nen in Europa zuwenden wird, widmet sich diese Stadtbauwelt vier Städten, die 1910 wie auch 2010 Wegweisendes zu bieten haben: Berlin, Paris, London und Chicago.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2010|36 - Stadtvisionen 1910 | 2010

27. August 2010Sebastian Redecke
Brigitte Schultz
Bauwelt

Im Roten Salon

Aus dem Team der Kommissare des diesjährigen Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale in Venedig hat sich Cordula Rau unseren Fragen gestellt. In einem Berliner Roten Salon entwickelte sich ein leicht dahinfließendes Gespräch über das Konzept des Roten Salons in Venedig mit viel Stoff und viel Sehnsucht.

Aus dem Team der Kommissare des diesjährigen Deutschen Pavillons auf der Architekturbiennale in Venedig hat sich Cordula Rau unseren Fragen gestellt. In einem Berliner Roten Salon entwickelte sich ein leicht dahinfließendes Gespräch über das Konzept des Roten Salons in Venedig mit viel Stoff und viel Sehnsucht.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2010|33 Von Tokyo nach Venedig

05. Februar 2010Brigitte Schultz
Bauwelt

Wie die Stadt der Städte geschaffen wurde

Nach dem spektakulären Fund einer ungekürzten Filmkopie ist Fritz Langs „Metropolis“ auf der diesjährigen Berlinale nach 83 Jahren erstmals wieder im Original zu sehen. Die Deutsche Kinemathek hat sämt­liche erhaltenen Dokumente zur Entstehung des visuell vielleicht einflussreichsten Werks der Filmgeschichte in einer beeindruckenden Schau vereint.

Nach dem spektakulären Fund einer ungekürzten Filmkopie ist Fritz Langs „Metropolis“ auf der diesjährigen Berlinale nach 83 Jahren erstmals wieder im Original zu sehen. Die Deutsche Kinemathek hat sämt­liche erhaltenen Dokumente zur Entstehung des visuell vielleicht einflussreichsten Werks der Filmgeschichte in einer beeindruckenden Schau vereint.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2010|06 Modekonstruktionen

06. November 2009Brigitte Schultz
Bauwelt

Ein Forschungswürfel

Was in den Sonderlaboren der Universität Leipzig vorgeht, kann ein Architekt kaum verstehen. Schulz & Schulz Architekten interpretieren das Gebäude schlicht als Werkstatt. Sie haben den Forschern einen Arbeitsort gebaut, der sich der Umgebung anpasst, jedoch weder außen noch innen zu heimelig sein will.

Was in den Sonderlaboren der Universität Leipzig vorgeht, kann ein Architekt kaum verstehen. Schulz & Schulz Architekten interpretieren das Gebäude schlicht als Werkstatt. Sie haben den Forschern einen Arbeitsort gebaut, der sich der Umgebung anpasst, jedoch weder außen noch innen zu heimelig sein will.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2009|42 Richtig streng

28. August 2009Brigitte Schultz
Bauwelt

Ex-Gotteshäuser

Fernab von Erfolgsmeldungen wie der Rettung der Marienkirche in Bochum ist der Umgang mit Gotteshäusern, die nicht mehr gebraucht werden, im­mer noch ein drängendes und ungelöstes Problem. Besonders deutlich ist dies im Bistum Essen zu beobachten, das 2006 mit der Entscheidung, 96 Kirchen aus dem klerikalen Betrieb zu nehmen, große Aufmerksamkeit erregte.

Fernab von Erfolgsmeldungen wie der Rettung der Marienkirche in Bochum ist der Umgang mit Gotteshäusern, die nicht mehr gebraucht werden, im­mer noch ein drängendes und ungelöstes Problem. Besonders deutlich ist dies im Bistum Essen zu beobachten, das 2006 mit der Entscheidung, 96 Kirchen aus dem klerikalen Betrieb zu nehmen, große Aufmerksamkeit erregte.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2009|32-33 Die Akropolis im Museum

24. Juli 2009Brigitte Schultz
Bauwelt

„Es geht ja nicht darum, die ganze Welt zu dokumentieren“

Über fünf Jahrzehnte haben sich Hilla Becher und ihr Mann Bernd mit Leidenschaft der Fotografie von Industriebauten in ganz Europa gewidmet. Der Dokumentarfilm „Die Fotografen Bernd und Hilla Becher“ ist eine Hommage an das Künstlerpaar und ihr Lebenswerk. Die Bauwelt sprach mit Hilla Becher über den Film, ihre Fotografie und ihr Verständnis von Architektur.

Über fünf Jahrzehnte haben sich Hilla Becher und ihr Mann Bernd mit Leidenschaft der Fotografie von Industriebauten in ganz Europa gewidmet. Der Dokumentarfilm „Die Fotografen Bernd und Hilla Becher“ ist eine Hommage an das Künstlerpaar und ihr Lebenswerk. Die Bauwelt sprach mit Hilla Becher über den Film, ihre Fotografie und ihr Verständnis von Architektur.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2009|27-28 Neues Frankfurt?

09. April 2009Brigitte Schultz
Bauwelt

Neue Nutzung für das årstafältet in Stockholm

Seit Jahrzehnten dümpelt das hundert Hektar große Årstafältet in Stockholm sporadisch genutzt vor sich hin. Ein Wettbewerb soll das Potential der Freifläche nun wecken.

Seit Jahrzehnten dümpelt das hundert Hektar große Årstafältet in Stockholm sporadisch genutzt vor sich hin. Ein Wettbewerb soll das Potential der Freifläche nun wecken.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2009|14 Ankunft in Lüttich

07. November 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Die Expansion der Schrumpfung

Nach 5 Jahren, 16 Ausstellungen in 7 Ländern, 3 gedruckten und unzähligen digitalen Publikatio­nen, 1,8 Millionen Website-Besuchern und 4,2 Millio­nen Euro verbrauchten Fördermitteln bäumt sich das Projekt Schrumpfende Städte noch einmal auf und präsentiert eine letzte Ausstellung.

Nach 5 Jahren, 16 Ausstellungen in 7 Ländern, 3 gedruckten und unzähligen digitalen Publikatio­nen, 1,8 Millionen Website-Besuchern und 4,2 Millio­nen Euro verbrauchten Fördermitteln bäumt sich das Projekt Schrumpfende Städte noch einmal auf und präsentiert eine letzte Ausstellung.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|42 Tragwerke für neue kollektive Funktionen

10. Oktober 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Stadtmuseum Berlin im Marinehaus

Das Märkische Museum Berlin wird erweitert. Hierfür hat das Land Berlin das gegenüberliegende „Marinehaus“ ausgesucht. Beide Bauten gehören zum Denkmalensemble „Am Köllnischen Park“ und sollten von den Wettbewerbsteilnehmern optisch zu einer musealen Einheit verbunden werden.

Das Märkische Museum Berlin wird erweitert. Hierfür hat das Land Berlin das gegenüberliegende „Marinehaus“ ausgesucht. Beide Bauten gehören zum Denkmalensemble „Am Köllnischen Park“ und sollten von den Wettbewerbsteilnehmern optisch zu einer musealen Einheit verbunden werden.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|38 Für den Sport

03. Oktober 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Andrea Palladio zum 500. Geburtstag

Wer sich anlässlich der Architektur-Biennale in Venedig aufhält und der selbstverliebten Nabelschau eine Weile entfliehen möchte, dem sei ein Abstecher ins nahegelegene Vicenza empfohlen: Die Stadt hat sich mit einem umfangreichen Programm für den 500. Geburtstag ihres berühmten Bürgers und Baumeisters Andrea Palladio (1508–1580) herausgeputzt.

Wer sich anlässlich der Architektur-Biennale in Venedig aufhält und der selbstverliebten Nabelschau eine Weile entfliehen möchte, dem sei ein Abstecher ins nahegelegene Vicenza empfohlen: Die Stadt hat sich mit einem umfangreichen Programm für den 500. Geburtstag ihres berühmten Bürgers und Baumeisters Andrea Palladio (1508–1580) herausgeputzt.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|37 Eduardo Souto de Moura

24. Juli 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Sitz der Bundesstiftung Baukultur in Potsdam

Die in Potsdam ansässige Bundesstiftung Baukultur zieht um. Weit ist es nicht von der temporären Unterkunft in einem ehemaligen Pferdestall in der Schiffbauergasse 4h zu dem Altbau in Nummer 3. Von dort aus wird man künftig um die architektoni­sche Qua-lität in Deutschland ringen. Ein Wettbewerb suchte nach dem passenden Umbaukonzept.

Die in Potsdam ansässige Bundesstiftung Baukultur zieht um. Weit ist es nicht von der temporären Unterkunft in einem ehemaligen Pferdestall in der Schiffbauergasse 4h zu dem Altbau in Nummer 3. Von dort aus wird man künftig um die architektoni­sche Qua-lität in Deutschland ringen. Ein Wettbewerb suchte nach dem passenden Umbaukonzept.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|28 Claude Laurens

30. Mai 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Fassade der Verbrennungsanlage 6 in Roskilde

Müllverbrennung hat kein gutes Image. Wenn überhaupt, werden die monströsen Anlagen als Störfaktor wahrgenommen. Ein dänischer Betreiber will das ändern und hat zwei niederländische und vier dänische Architekturbüros zu einem Wettbewerb geladen. Das Ziel: Müllverbren­nung als architektonische Attraktion.

Müllverbrennung hat kein gutes Image. Wenn überhaupt, werden die monströsen Anlagen als Störfaktor wahrgenommen. Ein dänischer Betreiber will das ändern und hat zwei niederländische und vier dänische Architekturbüros zu einem Wettbewerb geladen. Das Ziel: Müllverbren­nung als architektonische Attraktion.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|21 Große Oper

15. Mai 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Von Caracas bis Shanghai

Eine Ausstellung von Erik-Jan Ouwerkerk in der Bauwelt zu besprechen, heißt eigentlich Eulen nach Athen zu tragen - sind doch seine Fotografien seit 20 Jahren fester Teil der Bauwelt. Trotzdem freut es uns, dass die Stadtporträts des niederländischen Fotografen nun erstmals in einer Einzelausstellung gewürdigt werden.

Eine Ausstellung von Erik-Jan Ouwerkerk in der Bauwelt zu besprechen, heißt eigentlich Eulen nach Athen zu tragen - sind doch seine Fotografien seit 20 Jahren fester Teil der Bauwelt. Trotzdem freut es uns, dass die Stadtporträts des niederländischen Fotografen nun erstmals in einer Einzelausstellung gewürdigt werden.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|19 Statt Strom

24. April 2008Brigitte Schultz
Bauwelt

Darat King Abdullah II in Amman

Im Herzen der Hauptstadt Jordaniens soll ein neues Zentrum für Musik und darstellende Kunst entstehen. Trotz der bekannten exklusiven Teilnehmerschar des Wettbewerbs und der wenig überraschenden Prominenz auf den ersten Rängen täuscht der erste Eindruck: Hier soll mehr als ein weiterer Aufguss des Bilbao-Effekts erreicht werden.

Im Herzen der Hauptstadt Jordaniens soll ein neues Zentrum für Musik und darstellende Kunst entstehen. Trotz der bekannten exklusiven Teilnehmerschar des Wettbewerbs und der wenig überraschenden Prominenz auf den ersten Rängen täuscht der erste Eindruck: Hier soll mehr als ein weiterer Aufguss des Bilbao-Effekts erreicht werden.

Vollständigen Artikel anssehen


verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2008|16 Das Theater in Vicenza

09. März 2007Brigitte Schultz
Bauwelt

Jabal Khandama, Makkah Al-Mukaramah

Zur Geschichte der Stadt Mekka und des städtebaulichen Wettbewerbs

Zur Geschichte der Stadt Mekka und des städtebaulichen Wettbewerbs

Makkah Al-Mukaramah kennt man im Westen unter dem Namen Mekka. Aber was weiß man ansonsten über die Stadt? Sicher, dass sie für circa ein Fünftel der Erdbevölkerung einen heiligen Ort darstellt, in dessen Richtung die Gäubigen ihre Gebete orientieren und zu dem zumindest einmal im Leben zu pilgern ihnen ihre Religion gebietet. Man kennt das Foto des schwarzen Würfels der Kaaba im Hof der Moschee Al Haram al-Sharif, umkreist von Scharen weiß gekleideter Pilger. Dieses Bild allerdings scheint losgelöst von der Stadt im luftleeren Raum zu existieren. Sollten Vermutungen über das umgebende Stadtgebiet angestellt werden, so wird man wohl am ehesten einen „heiligen Bezirk“ oder eine verwinkelte Altstadt mit kleinen Gässchen, belebten Plätzen und Märkten erwarten.

Das Gegenteil ist der Fall. Seit der Gründung Mekkas, die der Überlieferung nach im 19. Jahrhundert v. Chr. durch den Propheten Abraham erfolgte, ist die Stadt zwischen Küsten-ebene und arabischem Hochland auf 1,4 Millionen ständige Einwohner angewachsen. In den zentralen Wochen der Pilgerschaft, des Hadsch, erhöht sich diese Zahl jedes Jahr um weitere zwei Millionen. Über ein Drittel der Bevölkerung konzentriert sich dabei innerhalb der in etwa sechs Quadratkilometer großen Innenstadt, in deren Zentrum die Moschee sowie die sie umgebenden Gebetsplattformen liegen. Die extrem hohe Dichte erklärt sich nur teilweise aus der topografischen Lage der Stadt im Talkessel, die jede weitere flächenmäßige Ausdehnung zu einer logistischen und finanziellen Herausforderung macht. Weit größere Auswirkungen hat die enorme religiöse Anziehungskraft der Moschee. Da selbst der Blick auf die Kaaba als Akt der Anbetung gilt, ist die gesamte Innenstadt, vergleichbar einem gigantischen urbanen Stadion, um diesen Fokus herum organisiert. Jedes Grundstück wird im Hinblick auf eine optimale Ausnutzung dieser Sichtbeziehung bebaut, wobei von den verschiedenen Projektentwicklern im Normalfall keine Rücksicht auf benachbarte Grundstücke genommen wird oder werden muss, da sie in dem monar­chi­schen System nicht an baurechtliche Vorschriften, sondern an individuelle Absprachen mit dem Herrscher gebunden sind.

Die Stadt lebt, auch wirtschaftlich gesehen, von der Pilgerschaft, die jährlich zunimmt. Deutlich sichtbare Zeichen hierfür sind die kontinuierliche Erweiterung der Gebetsplattformen, der die jeweils der Moschee am nächsten stehenden Gebäude weichen müssen, und die Häufung von Hotelhochhäusern, die das Bild auch der unmittelbaren Umgebung der Al Haram bestimmen.

Das größte Kapital der Stadt ist zugleich auch ihr größtes Problem. Die Verkehrsströme, die fünfmal täglich zum Gebet in Richtung Al Haram, aber auch zu den heiligen Stätten Mina und Arafat außerhalb Mekkas pendeln, stellen äußerst komplexe Anforderungen an die Infrastruktur, die in ihrer jetzigen Form – ohne ein umfassendes öffentliches Verkehrssystem – diese Erfordernisse kaum erfüllt. Gleichzeitig müssen bei der Versorgung der Pilger immer mehr Menschen auf im­mer geringerer Fläche untergebracht werden. Die Versuche der Stadtverwaltung, die auch durch den Ölboom beförderte rasante Entwicklung Mekkas in geordnete Bahnen zu lenken, führten bisher zu drei Masterplänen. Der erste Plan aus dem Jahr 1973 zielte vor allem auf eine Dezentralisierung der Stadt zur Entlastung der Innenstadt; der zweite von 1986 betonte erstmals auch die Relevanz der älteren Bezirke in der Innenstadt sowie der sie umgebenden, damals noch weitgehend unbebauten Hügelketten für die Identität der Stadt.

Der aktuelle Masterplan ist für die kommenden 50 Jahre ausgelegt und hat, wie seine zwei Vorgänger, eher den Charakter einer Empfehlung. Er schlägt u.a. die Festlegung zu entwickelnder Gebiete sowohl in der bereits bebauten Innenstadt als auch in der Peripherie vor. Eine Verbesserung der Verkehrssituation soll durch die Fertigstellung des fünfteiligen Ringstraßensystems, die Trennung von Fußgänger- und Fahrverkehr sowie die Einrichtung eines öffentlichen Nahverkehrs erreicht werden. Obwohl das Dokument in Bezug auf internationale Beispiele auch die Erhaltung der gewachsenen Struktur der Innenstadt nahelegt, scheint diese offizielle Absichtserklärung kaum Auswirkungen auf die tatsächliche Entwicklung zu haben. Vielmehr befindet sich momentan fast die gesamte Innenstadt in einem enormen Umbauprozess, dessen verschie­denste, voneinander unabhängige Bauarbeiten ganze Viertel zeitweilig in riesige Brachflächen verwandeln.

Ein Blick auf einige dieser Projekte verdeutlicht die Dimen­sionen dieser Umwälzungen. Das derzeit größte Projekt „Al Shamiyah“ umfasst eine Fläche von 100 Hektar direkt nördlich der Moschee, die über 200.000 Pilger und nochmals doppelt so viele Betende aufnehmen soll. Sechzehn Hektar der Fläche sind dabei für eine weitere Vergrößerung der Gebetsplattfor­men vorgesehen. Westlich von Al Shamiyah schließt der Berg „Al-Ka´bah“ an, auf dem ein kleineres Projekt mit neun 25-geschossigen Hotelhochhäusern geplant ist. Ebenfalls in der westlichen Innenstadt liegt „Jabal Omar“, das auf 23 Hektar eine Million Quadratmeter Bruttogeschossfläche in bis zu 50 Geschosse hohen Gebäuden sowie öffentliche Plätze für 45.000 Betende bereitstellen will.

Langfristige Planungen sehen zudem eine 40 Meter breite Verkehrsachse vor, die eine Schneise in den Westteil der vorhandenen Stadt schlagen würde. Der sogenannte Parallele Weg soll direkt auf die Moschee zuführen und wird von einem 320 Hektar großen Gebiet gesäumt, das neu bebaut werden soll. Auf halber Strecke der fünf Kilometer langen Straße steht ein 55.000 Quadratmeter großer Kuppelbau als Versammlungsstätte mit direkter Sichtverbindung zum Al Haram.

Bereits weit fortgeschritten sind die Arbeiten an den von der Saudi Bin Ladin Group (SBG) gebauten „Abraj Al-Bayt“-Türmen am südlichen Rand der Moschee. Dieser aus sieben Türmen zusammengesetzte Gebäudekomplex wird mit einer Höhe bis zu 485 Metern eines der höchsten Gebäude der Welt sein und soll über 40.000 Pilger aufnehmen. Direkt an die Königspaläste östlich der Moschee soll zukünftig eine weitere Großstruktur aus fünfzehn Gebäuden mit bis zu 28 Geschossen anschließen, die durch ein einheitliches Sockelgeschoss verbunden werden.

Einen weiteren Baustein dieser Entwicklung bildet die „Khandama“-Bergkette, die einen Großteil der östlichen Innenstadt umfasst. Trotz ihrer unmittelbaren Nähe zur Moschee wurde sie aufgrund ihrer bewegten Topografie bisher nicht im großen Stil entwickelt und ist darum nur in den Talbereichen bebaut. Für dieses 60 Hektar große Gebiet wurde von der „Fakieh Group“ Mitte letzten Jahres ein zweistufiger internationaler Wettbewerb ausgelobt, von dessen zehn einge­ladenen Teilnehmern (u.a. aus Spanien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kanada) man sich neue Impulse für die Stadtentwicklung versprach. Besonderer Wert wurde dabei darauf gelegt, die neue Entwicklung in die bestehende und im Werden begriffene Stadtstruktur einzubinden, um dem Gebiet im Gegensatz zu anderen großen Entwicklungsgebieten der Stadt keinen Inselcharakter zu verleihen. Das Projekt hat mit geplanten 2,6 Millionen Quadratmetern Bruttogeschossfläche ähnliche Dichtevorgaben zu erfüllen wie andere Projekte der Innenstadt. Trotzdem wurde versucht, ihm einen für die Nutzer „fassbaren“ Maßstab zu geben: durch die Begrenzung der Gebäudehöhe auf im Normalfall 20 Geschosse, die Vorgabe von Abstandsflächen und die Forderung nach nutzbaren öffentlichen Räumen.

Welche Risiken allerdings dabei auftreten können, wenn ein Großteil der Teilnehmer den Ort des Wettbewerbs als Nicht-Muslime nicht persönlich betreten darf, zeigt sich in man­chen der Einreichungen mit nahezu stadtfeindlichen Entwürfen. Die Gründe hierfür sind schwer zu benennen. Lag es vielleicht an der mangelnden Identifikation mit dem Ort oder an der Lust, einen gewagten Entwurf zu präsentieren, dessen Realisierung man sich in der boomenden Metropole erhoffte? So finden sich zum Beispiel Vorschläge wie die Pressung des Stadtgrundrisses in ein islamisches Dekormuster oder die fast voll­ständige Überbauung des Geländes mit einer künstlichen Topografie aus Terrassen, über denen auf 100 Meter Höhe auf­gestelzte Wohnriegel schweben sollen. Man kann wohl von Glück reden, dass weder die Mehrzahl der Teilnehmer noch das Preisgericht mit so viel futuristischer Ignoranz gesegnet waren.

Lässt man die Grundskepsis gegenüber solch hohen Dichtemodellen und einem derartig bedenkenlosen Flächenabriss der gewachsenen Stadt einmal beiseite und konzentriert sich auf die Umsetzung des geforderten Programms, so stellt der siegreiche Entwurf von Yves Lion, Paris, und seinen zwei Partnerbüros aus Beirut eine intelligente Möglichkeit dar, mit den extremen Anforderungen dieser Stadt umzugehen. Das Konzept versucht, mit durchweg moderaten Gebäudehöhen von vier bis sechs Geschossen eine Art Altstadtstruktur und Straßenräume zu schaffen, in der vertraute Dimensionen erhalten bleiben, während die erforderlichen Wohntürme sich außerhalb des Blickfelds des Fußgängers in der Blockmitte befinden. Es behandelt die hohe Dichte als das, was sie ist: ein aufgesetztes, funktional erforderliches Element, dem aber nicht zu viel Beachtung gezollt werden soll. Ein fundierter formaler Ansatz, der sich nun in der Praxis wird beweisen müssen.

Bauwelt, Fr., 2007.03.09



verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2007|11 Das Khandama-Projekt

05. Januar 2007Brigitte Schultz
Bauwelt

Sense of Architecture

Diese Ausstellung sollte man sich anschauen, ohne sich vorher über ihren intellektuellen Hintergrund zu informieren. Die Überinterpretation jeder Einzelheit...

Diese Ausstellung sollte man sich anschauen, ohne sich vorher über ihren intellektuellen Hintergrund zu informieren. Die Überinterpretation jeder Einzelheit...

Diese Ausstellung sollte man sich anschauen, ohne sich vorher über ihren intellektuellen Hintergrund zu informieren. Die Überinterpretation jeder Einzelheit seitens der Kuratoren könnte einen davon abhalten, sich im Berliner DAZ noch ein eigenes Bild machen zu wollen, und das wäre schade. Den Besucher erwarten großflächige filmische „Bildessays“, doppelseitig auf hängende Glasplatten projiziert, die Bilder bemüht locker aus der Mitte der Gläser gerückt, daneben gestylte Ton-Duschen aus Plexiglas. Das Ganze wird gerahmt von ebenfalls abgehängten weißen Plä­nen, die sich an der Wand entlangschlängeln.

Die Schau ist das zentrale Projekt des Architektur Laboratoriums Steiermark und zeigt rund 60 Projekte in und aus dem österreichischen Bundesland, sortiert in sechs Themenblöcke und zwei „Akte“. Der erste Akt beschäftigt sich mit Kulturen des Wohnens, öffentlichen Strukturen und Architekturen für die Wissenschaft. Der Fokus der Ausstellung liegt allerdings weniger auf den Projekten als auf der Art ihrer Betrachtung und Präsentation. In den Projektionen ist sofort die Handschrift von Heinz Emigholz zu erkennen, der einst Bruce Goff filmisch in die Wüste schickte (Heft 37/04). Nun hat Emigholz im Auftrag des Architektur Laboratoriums achtzehn Monate mit der filmischen Abarbeitung der steiermärkischen Bauten verbracht, nach eigenen Angaben ohne Methode oder Idee. Der Filmemacher bittet kokettierend bei den Architekten um Nachsicht, die seine Interpretation ihrer Werke ertragen müssen. Er mag damit nicht so falsch liegen, wie er denkt. Ist doch sein Prinzip, dem architektonischen Raum durch Eliminierung der Bewegung fast jegliche Dreidimensionalität zu nehmen, durchaus nicht jedermanns Sache. Es ist womöglich auch stimmungsabhängig, ob man die meditative Qualität der Arbeit rühmt oder es als Beleidigung des eigenen Raumempfindens begreift, sich eine gefühlte Ewigkeit mit wehenden Gräsern und gekräuseltem Wasser begnügen zu müssen, bis einmal eine Katze durchs Bild schleicht und so die Wertigkeit von Vorn und Hinten wieder herstellt.

Spannung gewinnt die Ausstellung durch die Art der Hängung der Projektionsflächen, durch die jeweils drei Filme zeitgleich zu betrachten und in Beziehung zu setzen sind. Wer mehr zu einzelnen Projekten wissen möchte, kann die Bilder nach Art eines virtuellen Memoryspiels mit den Informationen und Zeichnungen auf den angenehm minimalistisch gehaltenen Plänen abgleichen. Zwei Filmprojektionen, die eine im Innenhof des DAZ, die andere auf einer Brandwand zur Straße, tragen die Ausstellung in den Außenraum. Hier, in Bezug zur realen Stadt, entfalten die teils profanen Detailansichten eine Faszination, der man sich schwer entziehen kann.

Bauwelt, Fr., 2007.01.05



verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2007|01-02 Das erste Haus

13. Oktober 2006Brigitte Schultz
Bauwelt

Haus Krohmer in Mauren

Kritik
Brigitte Schultz
49-30-83 20 27 42
b.schultz@gmx.de

Fotos
Volker Winkler
49-7031 - 60 76 00
VGWinkler@t-online.de




BU

Das Schloss Mauren brannte im Oktober 1943 nach einem Bombentreffer völlig aus. Das neue Wohnhaus für zwei Familien wurde über der Ruine aufgeständert und schützt die ver­bliebenen Erdgeschossmauern.
Lageplan im Maßstab 1:2500 Historisches Foto der Nordfassade: Archiv Familie Krohmer

Unter den beiden Wohnbügeln entstand ein wetterge­schütz­ter Freiraum, der seine Spannung aus dem Kontrast von altem Gemäuer und neuer Stahlkonstruktion bezieht. Beide Einheiten sind durch ei­nen Steg verbunden, der von einer verzinkten Treppe erschlossen wird.
Grundriss im Maßstab 1:500
Fotos: Architekt

Der südlich anschließende Schlosspark ist öffentlich zugänglich, insofern dient die Höhe auch dem Schutz der Privatheit.
Die Betonfundamente der insgesamt acht Stützen befinden sich außerhalb der Mauern. Durch die Terrassierung des Gartens wirkt die Südansicht dramatisiert, die Konstruktion bleibt nachvollziehbar.
Fotos: Architekt (unten), Volker Winkler, Altdorf (rechts)

Kritik
Brigitte Schultz
49-30-83 20 27 42
b.schultz@gmx.de

Fotos
Volker Winkler
49-7031 - 60 76 00
VGWinkler@t-online.de




BU

Das Schloss Mauren brannte im Oktober 1943 nach einem Bombentreffer völlig aus. Das neue Wohnhaus für zwei Familien wurde über der Ruine aufgeständert und schützt die ver­bliebenen Erdgeschossmauern.
Lageplan im Maßstab 1:2500 Historisches Foto der Nordfassade: Archiv Familie Krohmer

Unter den beiden Wohnbügeln entstand ein wetterge­schütz­ter Freiraum, der seine Spannung aus dem Kontrast von altem Gemäuer und neuer Stahlkonstruktion bezieht. Beide Einheiten sind durch ei­nen Steg verbunden, der von einer verzinkten Treppe erschlossen wird.
Grundriss im Maßstab 1:500
Fotos: Architekt

Der südlich anschließende Schlosspark ist öffentlich zugänglich, insofern dient die Höhe auch dem Schutz der Privatheit.
Die Betonfundamente der insgesamt acht Stützen befinden sich außerhalb der Mauern. Durch die Terrassierung des Gartens wirkt die Südansicht dramatisiert, die Konstruktion bleibt nachvollziehbar.
Fotos: Architekt (unten), Volker Winkler, Altdorf (rechts)

Mauren, ein kleiner Weiler in der schwäbischen Provinz, ist in der näheren Umgebung vor allem bekannt wegen eines ruhigen Ausflugslokals und eines Bauernhofs mit angeschlosse­nem „Lädle“. Die Geschichte des ehemaligen Adelsguts reicht zurück bis zu einer im Flusstal der Würm gelegenen mittelalterlichen Wasserburg, die 1320 erstmals schriftlich erwähnt wurde. Sie wurde Anfang des 17. Jahrhunderts abgerissen zugunsten eines von Heinrich Schickardt entworfenen Neubaus auf dem Hügel, da die feuchte Luft der Talaue für den Tod der Kinder des Ritters verantwortlich gemacht worden war. 1830 gelangte das Schlossgut mitsamt seiner großzügigen Parkanlage in den Besitz der Familie Löwis of Menar, deren Nachfahren es bis zur Bombenzerstörung 1943 bewohnten.

Durch den Brand auf seine Grundmauern reduziert, lagen die Reste des Schlosses danach jahrzehntelang unter einem Behelfsdach, während die ehemaligen Bewohner sich vorerst in der nahe gelegenen Remise einrichteten. Man arrangierte sich mit der denkmalgeschützten Ruine, die nun nur noch als Scheune und Werkstatt genutzt wurde. Ein Wiederaufbau des Familiensitzes in seiner historischen Gestalt, wie ihn das Denkmalamt anstrebte, stand für die Familie selbst nicht ernsthaft zur Diskussion. Dagegen sprach die Größe des Schlosses, die bei einer originalgetreuen Rekonstruktion zu 1500 Quadratmetern Wohnfläche geführt hätte, die man weder hätte bezahlen noch füllen können.

Obwohl die direkten Nachfahren, die Familie Krohmer, sich in den achtziger Jahren ein Wohnhaus im nahen Ehningen errichtet hatte, blieb der Wunsch, sich irgendwann wieder am angestammten Familiensitz niederzulassen. Nachdem der Sohn der Familie Ende der neunziger Jahre mit seiner Frau in die alte Remise zurückgekehrt war, konkretisierte sich der Plan, beide Generationen auf dem drei Hektar großen Grundstück in Mauren zusammenzuführen. Also suchte man nach einem geeigneten Architekten für einen Neubau, der den „toten Raum“ der Ruine wieder ins Familienleben integrieren sollte.

Was folgt, klingt wie der Traum von einer Bauherren-Architekten-Beziehung. Durch zwei Wohnhäuser in der Gegend wurde man auf den Architekten Ingo Bucher-Beholz aufmerksam und bat ihn um einen Entwurf. Dieser sollte in erster Linie finanzierbar und schnell zu realisieren sein sowie die Auflagen des Denkmalamts bezüglich Schutz und Instandhaltung der Ruine erfüllen. Eine Woche nach der Ortsbesichtigung präsentierte der Architekt den Bauherren das Modell zweier über der Ruine schwebender Baukörper, das spontan auf Begeisterung stieß, versprach es doch neben modernem Wohnraum auch den benötigten Wetterschutz für die Ruine. Nach einigen gemeinsamen Änderungen – die Familie wünschte sich statt der vorgeschlagenen Fassade aus Glas- und Holzelementen eine reine Glasfassade sowie eine direkte Verbindung der beiden Wohnebenen – wurde der Bauantrag eingereicht. Er betonte die „endgültige geschichtliche Zäsur“, die „nicht beschönigt, nicht kaschiert“ werden sollte – und wurde sowohl von der Gemeinde als auch vom Denkmalamt überraschend schnell genehmigt.

Schon ein Jahr nach der ersten Präsentation konnten die beiden Generationen Krohmer ihre spiegelsymmetrisch konzi­pierten Häuser beziehen, die mit Baukosten von 1200 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche den gegebenen finanziellen Rahmen exakt eingehalten haben. Die zwei orthogonalen Wohnboxen stehen in sechs Meter Höhe über der Ruine, zu der sie einen respektvollen Abstand wahren, um diese statisch – und optisch – nicht zu belasten. Getragen werden sie von je vier Stahlprofil-Stützen, die außerhalb der alten Mauern platziert sind, so dass der Raum darunter frei disponierbar bleibt. Er wird im Rahmen von Ausstellungen und Veranstaltungen der Öffentlichkeit regelmäßig zugänglich gemacht.

Die von der Straße gut einsehbare Nordseite macht durch ihre klare, mit Aluminium-Pigment-Farbe beschichtete Holzschalung einen geschlossenen und massiven Eindruck. Die gut sichtbar vor den Schlossmauern verlaufenden Installationsstränge verdeutlichen, dass es sich im Verständnis der Bewohner um die Rückseite des Gebäudes handelt. Zu den übrigen Seiten öffnet es sich mit einer raumhohen Glasfassade in Richtung des anschließenden Schlossgartens. Nach Süden erweitern sich die Räume zu einem um vier Meter auskragenden „Freisitz“, der einen weiten Blick über die denkmalgeschützte terrassierte Parkanlage bietet. Die jeweils 200 Quadratmeter großen Bauten werden über den „Patio“ der Ruine erschlossen, von dem aus eine schlicht verzinkte Stahltreppe auf den Verbindungssteg zwischen den beiden Häusern führt, der von den Bewohnern als zusätzliche Sonnenterrasse genutzt wird.

Im Innenraum, der auf der Seite der Eltern mit Originalstücken aus dem Schloss möbliert wurde, ist die Struktur des Gebäudes durch die offen liegende Stahlkonstruktion jederzeit spürbar. Für den Architekten lag die oberste Priorität in der konsequenten Umsetzung der statischen Anforderungen in eine klare Konstruktion, die seiner festen Überzeugung nach zwangsläufig zu qualitätvoller Architektur führt. Da die sechzehn Meter breite Ruine ohne Zwischenstützen überspannt werden musste, um das alte Gewölbe nicht punktuell zu belasten, bediente er sich des Prinzips des Vierendeel-Trägers – eine Rahmenbinder-Konstruktion, die üblicherweise im Industrie- und Brückenbau zur Anwendung kommt.

Decke und Boden des Gebäudes lagern auf zwei 22 Meter langen Stahlrahmen, deren Ober- und Untergurte im Abstand von vier Metern durch senkrechte Stiele biegesteif verbunden sind. So blieben dem Wohnraum hinderliche diagonale Aussteifungen erspart. Die dadurch allerdings 36 Zentimeter breiten Stützen im Innenraum werden in keinster Weise kaschiert: Mit der gleichen Metallglimmer-Farbe beschichtet wie die übrige Konstruktion, durchbrechen sie im nördlichen Bereich des Gebäudes mittig die weißen Trennwände der vier Zimmer, während sie im südlichen Teil frei im offenen Wohnraum stehen.

Da die Empfindlichkeit der Gewölbe und Mauern der Ruine den Einsatz von Gerüsten oder festen Kränen ausschloss, stellte die schnelle und einfache Montage eine weitere Herausforderung dar. Deshalb wurden alle Teile der Häuser vorgefertigt und an je einem Tag vor Ort zusammengesetzt. Auf die Stützen wurden zuerst die an einem Stück gelieferten Rahmen verschraubt, in die anschließend die vier mal zehn Meter messenden Holzkastenelemente eingelegt wurden. Danach hängte man die sechzehn Meter langen Leimholzprofile der Fassade ein, deren Scheiben zuletzt eingesetzt wurden. Das Gewicht des Gebäudes wird über die Stützen und über schnörkellose Betonfundamente in die Außenbereiche des historischen Gewölbes eingeleitet, das dadurch sein verlorengegangenes Auflager wieder erhält.

Die geschlossenen Seiten der Wohnboxen sind mit einer 30 Zentimeter starken Wärmedämmung versehen, die zu den Rändern hin allerdings auf die Hälfte reduziert wurde. Dies verleiht den Fassaden eine Filigranität, die den leichten Gesamteindruck der „schwebenden Kiste“ auch bei näherer Betrachtung erhält. Auf außenliegenden Sonnenschutz wurde aus ästhetischen Gründen verzichtet. Die erste sommerliche Bewährungsprobe haben die neuen Schlossherren dennoch gut überstanden, verfügt das Haus doch neben einem klimatisch günstigen Gründach in seiner luftigen Höhe auch über eine optimale natürliche Durchlüftung.

Bauwelt, Fr., 2006.10.13



verknüpfte Bauwerke
Haus Krohmer



verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2006|39 Um-, An-, Auf- und Überbau

Profil

7 | 6 | 5 | 4 | 3 | 2 | 1