Editorial

Die einen bilden die vermeintliche Plüschigkeit heimischer Wohnzimmer nach, damit sich die Übernachtungsgäste bei ihnen wohlfühlen. Andere nehmen die Maxime, dass der Kunde König sei, etwas zu ernst und bauen regelrecht Paläste. Wieder andere lassen ihre Designer-Einrichtungen alle vier Jahre neu stylen, um weiterhin als »hip« zu gelten. Doch eigentlich benötigt der Reisende im Hotel nur die Möglichkeit, sich für einige Momente zurücklehnen zu können und zur Ruhe zu finden. Schließlich werden die Aufenthalte immer kürzer, die Reisen hektischer.

Einige Hoteliers spüren zusammen mit ihren Architekten den Möglichkeiten nach, jenseits von Messingglanz und Designer-Spleens Erlebnisse mit Mitteln der Architektur zu schaffen. Neben dem rein körperlichen Wohlbefinden spielt dabei auch das seelische Gleichgewicht eine bedeutende Rolle. Die Ansätze reichen von Askese bis Naturerlebnis, von Wellness bis Spiritualität. ge

Inhalt

Diskurs
03 Kommentar
Projekt deutsche Katharsis – Berliner Hauptbahnhof | elp

06 Magazin

12 On European Architecture
Almost nothing: Life in the bubble | Aaron Betsky

14 Im Blickpunkt
Architektur und Stadtentwicklung in Tokio | Ulf Meyer

18 Schwerpunkt: Wohlfühlen außer Haus
20 »Parkhotel« in Ottensheim bei Linz (A), Andreas Strauss, Gunda Wiesner | Romana Ring
24 Unteres Gästehaus, Kartause Ittingen (CH), Regula Harder, Jürg Spreyermann | Judit Solt
32 Hotelpavillons »Les Cols« in Olot (E), RCR Arquitectes | Klaus Englert
38 Wellnessbereich »Tschuggen Bergoase« in Arosa (CH), Mario Botta | Andrea Eschbach
42 Zur Lichtplanung der »Tschuggen Bergoase« | cf
46 White Chapel, Hyatt Regency, in Osaka (J) und Kapelle Des Setre Hotels in Kobe (J), Jun Aoki & Associates; Ryuichi Ashizawa Architects | Sergio Pirrone

52 ... in die Jahre gekommen
Madonna Inn in San Luis Obispo, Kalifornien | elp

Empfehlungen
58 Kalender
58 Ausstellungen
- Eero Saarinen (Oslo) | Ulf Meyer
- Modernity in the Tropics (Rotterdam) | Hubertus Adam

60 Neu in …
- Berlin | Urte Schmidt
- Freiburg | Falk Jaeger
- Zürich-Altstetten (CH) | Hubertus Adam

62 Bücher

Trends
64 Energie
Bauen mit Lehm
~Jola Horschig

72 Ökonomie
Eine Wohnung in Berlin
~Gudrun Escher

76 Produkte
Sanitärtechnik, Küchen, Inneneinrichtung | rm

90 Infoticker | rm

92 Schaufenster
Armaturen | rm

94 Schwachstellen
Abdichtungen im Mauerwerk | Rainer Oswald

Anhang
100 Planer / Autoren
101 Bildnachweis
102 Vorschau / Impressum

Detailbogen
103 Wellnessbereich »Tschuggen Bergoase« in Arosa
106 Unteres Gästehaus, Kartause Ittingen

Innere Einkehr

Das ehemaligen Kloster dient heute als Ort der Begegnung und als Seminarhotel. Die sehr reduzierte Gestaltung der Hotelzimmer atmet den Geist von Mönchszellen. Ein besinnlicher Ort, um der Hektik des Alltags zu entfliehen.

Die Kartause Ittingen zählt zu den wichtigsten Kulturdenkmälern im Thurgau: Die Gründung durch die Augustiner geht auf das Jahr 1150 zurück. 1461 wurde die Anlage an den Kartäuserorden verkauft, dem sie fast vier Jahrhunderte lang als Kloster diente. Die ehrwürdige Bausubstanz – Mönchsklausen, Refektorium, Kapitelsaal, Sakristei und Klosterkirche – ist bis heute weitgehend erhalten geblieben, obwohl die Kartause 1848 säkularisiert und später als privater Landwirtschafts-, Weinbau- und Weinhandelsbetrieb genutzt wurde. In den letzten zwei Jahrzehnten hat das ehemalige Kloster als Seminarzentrum neue Bekanntheit erlangt; zurzeit umfasst der Betrieb zwei Hotels mit insgesamt 67 Betten, ein Restaurant und 21 Räume für Workshops und Kongresse. Weiterhin gibt es ein landwirtschaftliches Gut mit Käserei und Weinbau, einen Laden, ein Heim und einen Werkbetrieb für psychisch und geistig Behinderte, ein evangelisches Begegnungs- und Bildungszentrum sowie zwei Museen im inneren Klosterbezirk.

Verantwortlich für den ungewöhnlichen Nutzungsmix ist die Stiftung Kartause Ittingen, welche das Kloster 1977 gekauft und in den folgenden Jahren restauriert hat. Das Betriebskonzept beruft sich auf die »an diesem Ort gelebten klösterlichen Werte wie Fürsorge, Bildung und Begegnung, Besinnung, Spiritualität und Naturverbundenheit«. Damit hat die Stiftung insbesondere in Bezug auf den Seminarbetrieb ökonomische Weitsicht bewiesen. Schließlich ist die Kartause Ittingen keineswegs das einzige Seminarzentrum der Ostschweiz, die Region ist reich an ebenso idyllisch gelegenen Konkurrenten: Auf diesem gesättigten Markt stellt Geschichte ein nicht zu vernachlässigendes Verkaufsargument dar. Mit viel Sorgfalt widmet sich die Stiftung deshalb der Erhaltung und Aufwertung der historischen Bausubstanz; dass diese nicht – wie es nur allzu oft geschieht – zur kommerziellen Kulisse verkommt, sondern mit viel Sensibilität gepflegt wird, kann den Verantwortlichen nicht hoch genug angerechnet werden.

Ein Ganzes aus alt und neu

Jüngstes Beispiel dieses baukulturellen Engagements ist der Umbau des Unteren Gästehauses. Das Ökonomiegebäude aus dem 18. Jahrhundert ist seit seiner Entstehungszeit laufend den neuesten Bedürfnissen der Landwirtschaft angepasst worden. Zwischen 1977 und 82 erfolgte die Umnutzung zu einer einfachen Herberge mit Mehrbett-Zimmern, Etagenbädern und Seminarräumen; Projektarchitekten waren damals Esther und Rudolf Guyer, die im Auftrag der Stiftung während 25 Jahren für die baulichen Interventionen in der Kartause verantwortlich zeichneten. Mit der Zeit ging die Nachfrage nach bescheidenen Unterkünften indes kontinuierlich zurück. Es erfolgte der Beschluss, die Herberge in ein Seminarhotel neuesten Standards zu transformieren. Ausschlaggebend waren neben gestiegenen Komfortansprüchen auch betriebliche Überlegungen: Durch den Umbau sollte ein gleichwertiges Pendant zum Oberen Gästehaus entstehen, das bereits als Seminarhotel diente. Es galt, die beiden Hotels zu einem einzigen Betrieb zusammenzufassen und dank einheitlicher Übernachtungspreise mehr Flexibilität bei der Auslastung zu erzielen. Den 2001 unter drei Architekturbüros ausgeschriebenen Studienauftrag – Esther und Rudolf Guyer gingen damals in Pension – konnten Harder und Spreyermann für sich entscheiden.

Heute präsentiert sich das Untere Gästehaus, das eine markante Ecke der Klosteranlage bildet, als kraftvolles Volumen mit schwerem Dach. Den Architekten ist es gelungen, die nach vielen Umbauten etwas chaotische Erscheinung des Gebäudes zu vereinheitlichen. Die Erker aus den achtziger Jahren, die das Dach durchstießen und die Fassade dominierten, wurden entfernt und neue Öffnungen hinzugefügt. Dabei vermieden Harder und Spreyermann jede kontrastierende Gegenüberstellung von Alt und Neu. So ist etwa das kleine Fenster unter dem Quergiebel kaum als neu zu identifizieren; und obschon das Schiebefenster im Foyer oder das Panoramafenster im Dachgeschoss unverkennbar aus unserer Zeit stammen, zeigen sie die gleichen massiven Laibungen wie auch die im Original erhaltenen Tore und Fenster. Trotz teilweise sehr unterschiedlicher Formate bilden alte und neue Öffnungen eine harmonische Komposition, die den muralen Charakter des Gebäudes unterstreicht.

Luxuriöse Kargheit

Auch im Inneren werden längst vergessene Qualitäten des Altbaus wieder spürbar. Die Dimension des ursprünglich zusammenhängenden Raumvolumens, das durch spätere Einbauten in funktional unabhängige Teile getrennt worden ist, wird durch einen haushohen Treppenturm wirkungsvoll inszeniert. Wie eine riesige Skulptur nimmt der Turm die Mitte des Hauses ein: Im Erdgeschoss öffnet er sich zum Foyer, in den beiden Obergeschossen erweitert er sich zu verschiedenen Aufenthaltsbereichen, im Dachgeschoss kulminiert er in einer großen Halle unter dem Quergiebel, die wiederum zur bestehenden Kaskadentreppe der Aula führt. Der Treppenturm leistet indes mehr als die Herstellung räumlicher Zusammenhänge: Dank den künstlerischen Interventionen von Harald F. Müller und Ernst Thoma fungiert er zugleich auch als Zentrum eines Farb- und Klangraumes, in dem sich die Geschichte der Kartause in abstrahierter Form niederschlägt. Harald F. Müller hat zwei Wände des Gästehauses auf der Basis einer Farbanalyse der historischen Gebäude gestaltet. Die Stirnwand des Foyers ist türkisblau, während die über drei Geschosse aufragende Wandscheibe des Treppenturms in einem kräftigen Rot leuchtet, dessen Reflexionen die weiß gekalkten Betonoberflächen in wechselnde Farbschattierungen tauchen. Die Klanginstallation von Ernst Thoma wiederum zeichnet mit kurzen, unvermittelt durch die Räume hallenden Klangstücken den Tagesrhythmus der Mönche nach. Selbst die zurückhaltenden Beschriftungen des Grafikers Urs Stuber sind von strenger Schlichtheit.

Die moderne Interpretation klösterlicher Motive prägt auch die Gästezimmer. Die Räume sind von der Einsamkeit, Konzentration und Kargheit der Kartäuserzellen inspiriert: Weiße Wände, Böden aus beige-grauem Hartbeton, als Möbel gibt es lediglich ein Bett und einen Stuhl aus massivem Holz. Dennoch wirken die Zimmer nicht unterkühlt: Die ungewohnte Leere lässt die Sinnlichkeit der Materialien umso deutlicher hervortreten. In aller Ruhe gleitet der Blick, einmal nicht durch unzählige Alltagsgegenstände abgelenkt, über die ausgewogenen Linien des Raums und der Möbel. Manchen Gast mag die Ordnung des Zimmers zu einer Ordnung der eigenen Gedanken inspirieren. Auf jeden Fall steht die heitere, fast meditative Ruhe der »Zellen« in erholsamem Kontrast zu dem, was die meisten wohl vom Reisen oder womöglich auch von zu Hause kennen: Reizübersättigung und Chaos. Dennoch verfügen die Zimmer über alle Annehmlichkeiten eines Seminarhotels. Ein frei im Raum stehender Holzkubus verbirgt Garderobe, Dusche, WC, Waschbecken, Ablagen und Minibar; ein Flatscreen-Fernseher und eine Tischplatte können herausgeklappt werden. So einfach der minimalistische Block auf den ersten Blick wirkt, so kunstvoll ist die Infrastruktur darin integriert. Dies mag als Widerspruch zur scheinbar mönchischen Einfachheit der Zimmer gelesen werden – viel eher aber als Brückenschlag in vergangene Jahrhunderte: Mit ebenso pragmatischer Virtuosität waren die hölzernen Bettnischen in den Klausen der Kartäuser verborgen.

Die Architektursprache von Harder und Spreyermann ist präzise und vielschichtig, selbstbewusst und rücksichtsvoll. Über 800 Jahre Kulturgeschichte sind ein wertvolles USP für ein Seminarhotel – und eine hohe Messlatte für bauliche Interventionen. Diesbezüglich ist das Untere Gästehaus der Kartause Ittingen ein Glücksfall: Alt und Neu ergänzen sich harmonisch, der Bezug auf klösterliche Motive wirkt raffiniert und selbstverständlich.

db, Fr., 2007.03.02

02. März 2007 Judit Solt



verknüpfte Bauwerke
Unteres Gästehaus Kartause Ittingen

Inneres Glühen

Am Fuß der spanischen Pyrenäen errichteten die ortsansässigen Architekten in minimalistischer Glasarchitektur fünf außergewöhnliche Hotelpavillons. In den Innenräumen der meditativen Unterkünfte stört nichts den Eindruck von Klarheit, Ruhe, Einsamkeit.

Mit weit über fünf Millionen Besuchern jährlich verzeichnet Barcelona derzeit die höchste touristische Zuwachsrate unter den europäischen Städten. Die Hotelbranche hat sich bereitwillig auf diese Entwicklung eingestellt und reagiert mit bemerkenswerten Neubauten: Vom Meeresufer bis weit über Barcelonas neues Stadtsignet – Jean Nouvels Torre Agbar für die Wasserwerke »Aguas Barcelona« – hinaus, bis in die südliche »zona franca« zwischen den Vororten der Metropole und dem Flughafen hinein, entstehen Hotels namhafter Architekten. So baut zum Beispiel Dominique Perrault an der Avenida Diagonal das »Habitat Sky«, ein 120 Meter hohes, mit einer metallisch glänzenden Haut überzogenes Zweischeiben-Haus, und Enric Ruiz-Gelis das »Hotel Hábitat«, dessen Fassade in der Nacht von einem Netz aus Fotovoltaikzellen erleuchtet werden soll.
Doch auch Reisende, die es vorziehen, eher außerhalb des städtischen Trubels zu wohnen, kommen auf ihre Kosten: Weit entfernt vom Zweitresidenz-Gürtel deutscher Touristen am Meer empfiehlt sich das Städtchen Olot inmitten des Vulkangebiets Garrotxa als Refugium für den Großstadtflüchtling. Die intimen Hotelpavillons »Les Cols« des heimischen Architekturbüros RCR sind eine überzeugende Alternative zu den Designhotels Barcelonas.

Architektur im Vulkangebiet

Hinter dem Kürzel RCR verbergen sich die Architekten Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramón Vilalta. Die drei hatten sich während des Studiums an der renommierten Architekturfakultät in Barcelona kennengelernt und entgegen der Ratschläge ihrer Professoren und Kollegen entschieden, der Karriereschmiede der katalonischen Metropole den Rücken zu kehren und in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Olot ein Büro zu gründen. Dabei bauten sie eine lebendige Arbeitsgemeinschaft auf, die auf kollektive Entscheidungen setzt. Seit Ende der neunziger Jahre entstanden fast alle Projekte von RCR im Vulkangebiet La Garrotxa. So zum Beispiel ein schmaler, lang gestreckter Badepavillon, der wie selbstverständlich am Ufer des Río Fluvia steht, oder das Stadion Tussols-Basil, eine Leichtathletikanlage, die sich in die Lichtung eines Eichenwaldes einfügt und sich als gelungene Verbindung von Natur und Architektur erweist.

Im letzten Jahr hat das Büro zwei weitere Projekte am östlichen Stadtrand von Olot realisiert: ein Restaurant, das in ein altes katalonisches Bauernhaus eingefügt wurde, und fünf Gästepavillons, die auf dem angrenzenden Grundstück entstanden sind. »Les Cols« (katalanisch: die Kohlköpfe) ist in Spanien bereits zu einem Geheimtip geworden; die Küche verbindet lokale Tradition mit ausgetüftelter Finesse, und die Architektur zeigt, dass RCR einem spanischen »paisajismo« folgen, der keineswegs orthodox ist, sondern immer wieder für originelle Raumlösungen sorgt. So haben sie den traditionellen Gemeinschaftsraum des Bauernhauses in einen goldlackierten Bankettsaal mit einem zwanzig Meter langen goldenen Tisch, goldenen Stühlen und Wänden verwandelt.

Ganz aus Glas

Nach diesem Farbenrausch überraschen die Pavillons durch ihre nüchterne, fast unauffällige Erscheinung und Konstruktion. Doch die Architektur ist hier längst nicht alles, auch das Zelebrieren von Ritualen gehört dazu: Der Hotelgast wird von der jungen Hotelbesitzerin Judit Planells in ein kleines, schummriges Vestibül geleitet, in dessen Mitte lediglich ein Tisch mit Kohlköpfen und brennenden Kerzen steht. Hier wird der Gast charmant mit den Gesetzen des Hauses vertraut gemacht, den Hotel- und Zimmercodes sowie den Servicezeiten. Das ist in der Tat notwendig, denn in »Les Cols« ticken die Uhren etwas anders. In Begleitung von Judit Planells gelangt man nun auf einem eingefassten Pfad mit schwarzem vulkanischen Kieselboden, vorbei an Palisaden aus grünlich schimmernden Glaslamellen, zum eigenen Pavillon, dessen Tür sich nur mit dem selbst gewählten Zahlencode öffnen lässt. Jede Wohnstatt besitzt einen eigenen Patio aus vulkanischem Gestein, einem ausschließlich fürs Auge geschaffenen Meditationsgarten. Doch der intime Innenhof ist keineswegs das Überraschendste an dieser Anlage: Von einem Vestibül, das lediglich durch eine gläserne Schiebetür vom Wohnbereich getrennt ist, gleitet der Blick ins Innere, und schon kommen erste Zweifel auf: »Und hier soll ich wohnen?« Ist dieser transparente und grünlich schimmernde Zen-Raum, in dem es weder Tisch noch Stuhl und auch keinen High-Tech-Flachbildschirm gibt, tatsächlich bewohnbar? Sichtbar sind nur die Membranen der Matratze, alles andere ist hinter der Wand verborgen. Über Touchscreens im Durchgang zwischen Wohn- und Badezimmer lassen sich in diesem intelligenten Haus sowohl die Beleuchtung als auch Raumteiler und Jalousien bewegen. Nichts stört den atmosphärischen Eindruck von Klarheit, Ruhe und Einsamkeit.

Die Pavillons wirken nie völlig transparent, sondern wie eingetaucht in ein grünliches Dämmerlicht. Es gibt keine Zentralbeleuchtung, sondern viele kleine Lichtquellen, die sich zum Glück ohne längeres Suchen und Probieren an- und ausschalten lassen. In der Nacht kann man dann sehen, dass sich unterhalb des gläsernen Bodens winzige, nach unten gerichtete Strahler befinden. Der gesamte Gebäudekörper hängt an L-förmigen Stahlstützen, von denen die Stahlrahmenkonstruktion abgehängt ist. Diese Konstruktionstechnik erlaubt eine Glasarchitektur bei der, neben gläsernen Wänden, auch gläserne Böden und Decken dominieren. Alles zusammen mit den leicht verspiegelten, stählernen Oberflächen von Wänden und Sanitäreinrichtung verstärkt die immaterielle Ausstrahlung des Pavillons. Allerdings rührt diese Atmosphäre nicht allein von der durchgehenden Transparenz und den Spiegeleffekten her, sondern auch von der klaren räumlichen Ordnungsstruktur, die RCR geradezu mit mönchischer Rigidität eingehalten haben. Stets sind es Kubus und Quader, von denen sich die Architekten inspirieren ließen. Diese Regel setzten sie auch konsequent im Badezimmer, bei der Gestaltung von Duschzone und Badebecken um.

Duschen im Kiesbett

Selten haben sich Architekten mit mehr Sorgfalt dem Badekabinett zugewandt. Es ist eine kompositorische wie ästhetische Meisterleistung, auch wenn man einräumen muss, dass dafür bei einigen Details funktionale Anforderungen geopfert worden sind. Das Wasser im grün schimmernden Waschbecken ist ein gemächlich fließender Fluss und gerät immer dann in Bewegung, wenn sich der Benutzer nähert. Unter der genial einfachen Dusche fühlt man sich wie unter einem Wasserfall, während die Füße in einem seichten Flussbett aus schwarzen Marmorkieseln zu stehen kommen. Nach dem Duschen empfiehlt es sich, in das angrenzende, in den Boden eingelassene Becken – ein sprudelndes japanisches Bad – zu steigen, um sich langsam in den Tag hineinzuträumen. Das ständig zirkulierende Wasser macht es möglich, dass diese Wanne auch für Bademuffel eine Wonne ist.

Alsbald ertönt, etwas unsanft, die Klingel an der Pavillontür und gemahnt an die Gesetze des Hauses. Judit Planells bringt das Frühstückstablett mit Oloter Spezialitäten. Am besten setzt man sich auf die Stufe des Vestibüls, schaut hinaus auf die sanften, gleichmäßigen Linien des Steingartens und genießt beim Frühstück die ruhige Morgenstimmung.

Peu à peu fügt sich der Gast bereitwillig der Ordnung dieser ostasiatisch anmutenden »Mönchszellen« und fragt erst gar nicht nach, was alles fehlt. »Les Cols« dürfte das einzige Hotel der Welt sein, in dem man sich in der Dämmerung auf die Matratze legen und durchs Oberlicht die vorbeiflatternden Fledermäuse beobachten kann. Währenddessen plätschert im Badezimmer sanft das Wasser, und durch die geöffnete Schiebetür strömt frische Luft. Spätestens wenn man des frei umherfliegenden Federviehs im Restaurants gewahr wird, ist klar, dass man sich mitten auf dem Land befindet. Kein Zweifel, in diesem Hotel ist alles unvergleichlich.

db, Fr., 2007.03.02

02. März 2007 Klaus Englert



verknüpfte Bauwerke
Hotelpavillons »Les Cols«

Arosa setzt die Segel

Unter hoch aufragenden »Lichtsegeln« schmiegt sich der neue Wellness-Bereich des Fünf-Sterne-Hotelpalastes in den Berg. Mit Behandlungszimmern, Saunen, Ruheräumen, Fitness-Bereich und Schwimmbecken ist das Traditionshaus für die Wintersaison und somit für die Zukunft gerüstet.

Sie sind das neue Wahrzeichen von Arosa: Weißglänzende »Segel«, die überdimensionalen Blättern gleich in die Landschaft ragen. Neun bis 13 Meter sind die Konstruktionen aus Stahl und Glas hoch, tags lenken sie die Sonnenstrahlen in den Wellness-Tempel des Tschuggen Grand Hotels, nachts leuchten sie geheimnisvoll in die Bergwelt von Arosa. Die neun Segel der »Bergoase« setzen ein deutliches Zeichen: Mit dem jüngsten Wurf von Mario Botta erweitert der deutsche Multimilliardär Karl-Heinz Kipp, Besitzer der Tschuggen Hotelgruppe, sein Fünf-Sterne-Haus. Mit Kalkül: Denn das Tschuggen Grand Hotel, 1888 als Sanatorium gegründet, 1966 niedergebrannt und 1970 wiedereröffnet im Gewand funktionaler Architektur, hatte wirtschaftlich schon bessere Zeiten gesehen – keine Ausnahme in der Schweizer Hotellerie, die in den vergangenen Jahren mit sinkenden Übernachtungszahlen und Überkapazitäten zu kämpfen hatte.

Die »Bergoase« ist ein Bau der Superlative: Mit 5000 Quadratmetern Nutzfläche ist es das größte Wellness-Zentrum der Schweizer Hotelszene, die Investitionssumme von 35 Millionen Franken macht es zum teuersten Spa des Landes. Das muss sich auszahlen: Der Ritt auf der Wellness-Welle soll helfen, die Zimmer auch außerhalb der Hochsaison besser auszulasten. Ab 2008 wird das Grand Hotel Tschuggen erstmals auch im Sommer öffnen. Das Hotelmanagement hat eine neue Zielgruppe im Blick: »Die Bergoase hilft uns, die Kundschaft zu verjüngen«, erklärt Spa-Direktorin Corinne Denzler. Galt das Luxushotel bis dato als Refugium einer konservativen Klientel, die in Abendkleid und Smoking zum wöchentlichen Galadinner erschien, soll nun dank Spa und einer gründlichen Renovierung des Hoteltraktes ein neuer Geist Einzug halten. Am 1. Dezember vergangenen Jahres wurde der Wohlfühltempel eröffnet, kurz zuvor war das Tschuggen vom Züricher Wirtschaftsmagazin »Cash« bereits zum »Aufsteiger des Jahres« unter den Schweizer Winterhotels gekürt worden.

»Ich wollte die natürliche Kraft und Schönheit dieser Landschaft nicht stören, schon gar nicht zerstören, und trotzdem hier einen großzügigen Ort der Entspannung und Erholung schaffen«, erklärt Botta. Das ist ihm meisterhaft gelungen. Dabei befand sich der Tessiner Architekt auf unbekanntem Terrain: Eine Wellness-Anlage hatte er noch nie zuvor gebaut. Vor über vier Jahren hatte das Büro Botta in Lugano den Spa-Wettbewerb gewonnen, zusammen mit der Churer Planungsfirma Fanzun realisierte man nun in rund zwei Jahren Bauzeit den Entwurf. Er zeigt deutlich die Handschrift des Meisters. Wie in seinen Kirchen, Banken und Museen nutzt Botta auch hier eine schlichte Formensprache. Und er verwendet nur wenige Materialien: roh belassenen sowie glatt geschliffenen Duke-White-Granit aus Domodossola, Glas und kanadischen Ahorn. Ein Dreiklang, der dem Gast ein Naturgefühl vermitteln und die Verbindung zur alpinen Umgebung herstellen soll. »Arosa ist weder Dubai noch Zürich«, konstatiert Botta. Weder asiatischer Zen-Tempel noch römische Therme sollte sein Spa werden, Klischees galt es zu vermeiden. »Wir wollten eine Anlage, die zeitlos ist und in die Alpen passt«, sagt auch Corinne Denzler.

Geschickt hat Botta die Wellness-Landschaft in den Berghang hinter dem »Tschuggen« gepflanzt. Dass darin fünftausend Quadratmeter Gebäudefläche versteckt sind, vermutet man kaum. »Wir haben uns vorgestellt zu bauen ohne zu bauen« sagt Botta. Dafür wurde der Fels gesprengt, rund 22000 Kubikmeter Stein wurden ausgehoben, zu Steinmehl verarbeitet und dem Beton wieder beigemischt. Die hauptsächlich den Hotelgästen vorbehaltene Anlage ist terrassenförmig auf vier Etagen verteilt. Eine schmale verglaste Passerelle verbindet den zehngeschossigen Hotelbau auf der Höhe des zweiten Stockwerks mit dem Spa. »Wer die Brücke überquert, tritt in eine andere Welt ein«, sagt Botta. Und diese ist keineswegs ein »Höhlen-Spa«, sondern ein freundlicher, sinnlicher Kosmos mit kluger Zonierung. Die Hotelgäste treffen auf der dritten Etage auf eine großzügige Empfangslounge, Garderoben und die Saunawelt. Eine breite Treppe führt von dort hinab in die zweite Etage, die zwölf Behandlungsräume für Schönheitspflege und zwei geräumige Spa-Suiten enthält, aber auch die Schwimmbadtechnik und Lagerräume. Im Erdgeschoss befinden sich Zugang und Garderoben für die externen Gäste, das Medical Wellness Center, ein Fitness-Studio mit Hightech-Geräten sowie Gymnastik- und Meditationsräume. Die nichtöffentlichen Bereiche verfügen über eine eigene Infrastruktur mit Räumen und Treppenhäusern, so dass die Gäste kaum je Angestellten mit Schmutzwäsche begegnen werden. Ohne Wasser kein Spa: Die vierte Etage gehört ganz der Wasserwelt. Betritt man das oberste Geschoss, ist man überwältigt vom Licht- und Schattenspiel. Die Rippen der Sonnensegel zaubern grafische Muster auf Boden, Wände und Wasser. Ein luftiger Ruheraum mit großzügig verstreuten Liegen öffnet sich zu vier Innenbecken hin, die von einer Wand aus unbehandeltem Granit begrenzt werden – der sanfte Schwung der Wand löst die Härte des Steins optisch auf. Der helle Stein färbt das Wasser hellblau-fluoreszierend, selbst wenn die Sonne nicht scheint. Das große Wasserbecken vor der sanft geschwungenen Wand ist vom etwas kühleren Schwimmerbecken nur durch eine Überlaufrinne getrennt – dadurch erscheinen beide wie eine einzige große Fläche. Daran schließt ein Kneippbecken an sowie ein Duschparcours in der so genannten Arosa-Grotte, der den Besucher die Jahreszeiten durchleben lässt – vom feinen Frühjahrsnieseln über Blitz und Donner. Abgetrennt davon liegt ein Kinderbecken, eine Glaswand sorgt für Geräuschdämmung – nichts soll den Entspannung suchenden Gast ablenken. Der beheizte Außenpool lädt zum Baden mit grandioser Bergsicht ein. Zum sinnlichen Erlebnis wird der Aufenthalt im Spa aber vor allem, wenn es dunkel wird: Man sitzt im Jacuzzi der Spa-Suite und sieht den Schneeflocken zu, man lauscht im Chill-out-Bereich dem Prasseln der offenen Feuerstelle oder man schwitzt in der Bergsauna und lässt danach auf einer der Außenterrassen frische Bergluft an die Haut. Kurzum: Ein Ort, an dem man die Welt vergessen kann.

Großzügigkeit prägt den Bau: weite Korridore, große Freiflächen und hohe Räume umgeben den Besucher mit viel Luft – kein Gedanke daran, dass man sich in einer im Berg versenkten Grotte befindet. Das Ambiente wirkt ruhig und klar. Während die Böden aus poliertem Granit sind, wurden für die Deckenverkleidung Tausende von Ahorn-Lamellen verarbeitet, aus Ahornholz sind auch die fest installierten Möbel. Die Wände sind schlicht grau gestrichen, was den stringenten Materialeinsatz betont – dank dem oft aus überraschenden Perspektiven einfallenden Licht herrscht dennoch keine düstere Stimmung. Denn Botta demonstriert in Arosa die hohe Kunst der Lichtführung. Sein Instrument sind dabei die Lichtsegel. 3,8 Tonnen schwer sind diese postmodernen Varianten des Oberlichts – und wirken dabei doch erstaunlich leicht. Als stilisierte Tannen verweisen sie auf die alpine Umgebung. »Die Form haben mir die angrenzenden Wälder diktiert«, erklärt Botta. Er setzt die Lichtsegel gezielt zur punktuellen Beleuchtung des Bades und der öffentlichen Bereiche ein. Dank versetzter Zwischenböden und viel Glas fällt das Licht durch alle Stockwerke, Durchblicke eröffnen sich von der Pool-Ebene bis ins Fitness-Center: Sehen und Gesehen werden zählt eben nicht nur an der Zürcher Bahnhofstraße, sondern auch in der »Bergoase«. Das Oberlicht war den Auftraggebern jedoch nicht genug: Entgegen Bottas ursprünglichem Plan wurde die Westseite komplett verglast – statt kontemplativer Innensicht also Aussicht auf Skifahrer und Panorama. Wer es besonders licht mag, mietet eine der zwei Spa-Suiten: Dort steht jeweils ein Segel über dem Mosaik-Jacuzzi – ein Luxus für besonders Betuchte. Gegen neidvolle Einblicke von außen schützen dabei eigens angefertigte automatische Jalousien an den Segeln. Bei Einbruch der Dämmerung werden die Lichtbäume von innen heraus weiß, gelb und blau angestrahlt. Ein Bild, das sich einprägt – und genutzt wird: Zusammen mit dem Slogan »Botta-les-Bains« werben die Segel auf Plakaten für einen Besuch in der »Bergoase«.

Einziger Wermutstropfen des kühnen Baus ist die Innenausstattung, mit der Carlo Rampazzi betraut wurde. Der Tessiner Innenarchitekt, der schon bei der Renovation des Hotels auf Prunk und Glamour setzte, versieht Bottas Bau mit Dekor und Mobiliar, das gar nicht zum klaren Stil der Anlage passen will. So finden sich an den Wänden der Behandlungsräume grafische Dekorelemente aus Stucco Veneziano, Trompe-l’oeil-Vorhänge zieren die Damensauna und neo-barocke Sessel laden in der Spa-Suite zur Rast ein. Kitschige Exzentrik prallt hier auf archaische Schlichtheit. Dies fand Botta selbst zuviel des Guten: »Meine Architektur braucht keinen Dekor«, ließ der Baumeister verlauten. Dem ist nichts hinzuzufügen.

db, Fr., 2007.03.02

02. März 2007 Andrea Eschbach



verknüpfte Bauwerke
Wellnessbereich »Tschuggen Bergoase«

Zur Lichtplanung der »Tschuggen Bergoase«

Wesentlicher Bestandteil des Lichtkonzepts sind die Oberlichter, die natürliches Licht in die Wellness-Oase werfen. Unterstützend dazu haben die Lichtplaner für die Allgemeinbeleuchtung Deckenvouten (Lichtschlitze im Bereich Decke-Wand) und Downlights vorgesehen. Akzente setzen Wände mit Lichtfasern oder auf den Natursteinpodesten angebrachte Strahler, die die Natursteinwände der »Wasserwelt« mit einem engen Ausstrahlwinkel streiflichtartig beleuchten und so deren Plastizität betonen.

Vorgehen

Mario Botta war es wichtig, dass die Allgemeinbeleuchtung unauffällig in die Architektur integriert ist und keine Leuchtkörper direkt zu sehen sind. Seitens des Architekturbüros gab es bereits konkrete Vorstellungen, die der Lichtplaner anhand einer Simulation schnell prüfen und präzisieren konnte. Für derlei Simulationen gibt es zwei Möglichkeiten: Die Verwendung eines Lichtberechnungsprogrammes, mit dem der Lichtplaner wie in diesem Fall Lage und Beleuchtungsstärken der Leuchtkörper in der Decke prüfte, oder die aufwändigere Form über die Visualisierung eines 3D-Architekturmodells.

Innenbeleuchtung

Die holzlamellenartige Deckenkonstruktion zieht sich über alle Bereiche des Wellness-Centers. An ihrem Rand, vor allem in den Erschließungsbereichen, sitzen versteckt die Lichtvouten, die mit zwei Stabröhren in den zwei unterschiedlichen Lichtfarben ausgestattet sind: das warmweiße Licht (Kennzeichen 830) und das leichte Blau der Stablampe 840 (hier zusätzlich mit blauer Farbfolie versehen). Beide können unabhängig voneinander die grauen Wände beleuchten und sind in ihrer Intensität dimmbar. Die erstere, sehr häufig in Hotels und in Verbindung mit Holz verwendete Lichtfarbe erzeugt durch ihren Rotanteil eine wohlige, gemütliche Atmosphäre, während der Blauton – meist mit Materialien wie Stahl oder Beton kombiniert– ein eher kühleres Ambiente hervorruft. Dass entgegen der Vorstellung des Architekturbüros und des Lichtplaners überhaupt die blaue Lichtfarbe verwendet wurde, entsprach dem Wunsch des Bauherrn. Doch inzwischen scheint auch er überzeugt und nutzt fast ausschließlich den warmweißen Ton, was dem gewünschten Raumeindruck näherkommt und somit freundlicher auf die Gäste wirkt. In tieferen Raumbereichen ergänzen Downlights mit Kompaktleuchtstofflampen die Deckenvouten. Auch sie sind mit warmer, den Besuchern »schmeichelnder« Lichtfarbe ausgestattet.

Zusätzlich dazu gibt es die Unterwasserbeleuchtung, die die Oberflächenspiegelung auf dem Wasser reduziert und dazu dient, das Wasser hell und einladend erscheinen zu lassen. Hierzu wurden LEDs verwendet, deren hohe Lebensdauer (60000–70000 Stunden) die Wartungsintervalle verringert. 24 einzelne LEDs sitzen in einer Leuchte, so dass der Ausfall eines einzelnen LED nicht auffallen würde. Im Bedarfsfall kann allerdings die gesamte Leuchte bei gefülltem Wasserbecken ausgebaut werden.

Neben den Strahlern für die Natursteinwände inszenieren beispielsweise so genannte Endlichtfasern die Architektur und die Raumwirkung. In den gebogenen Betonwänden als kleine Punkte integriert, scheinen sie zunächst wie LEDs, sind aber die kostengünstigere und unproblematischere Variante: Die dünnen Kabel aus Glasfasern mit ihrem polierten Kopf können im Beton eingebracht oder einfach eingeputzt werden; die Gefahr eines Ausfalls, wie etwa bei einer Lampe, gibt es nicht. Das notwendige Licht liefert ein Lichtgenerator, der an beliebiger Stelle angebracht sein kann.

Aussenbeleuchtung – Aussenwirkung

Zwar sind die neun Oberlichter, die bei Dunkelheit auch in neun verschiedenen Farben strahlen – hier wurden Halogenleuchten mit unterschiedlichen Filtern verwendet und die ursprünglich geplante (teurere) Variante mit LEDs wieder verworfen – auffallend genug, aber auch die gläserne Westfassade lenkt Aufmerksamkeit auf sich: Lichtrohre, gleichzeitig in Funktion einer Brüstung – übrigens die einzige Idee Bottas, die eine Sonderanfertigung notwendig machte –, übernehmen die Ausleuchtung der großzügigen Terrassen und somit der gesamten Westseite.

Schaltung / Lichtsteuerung

Je nach Raumhöhe, Tageslichteinfall und offenen oder geschlossenen Raumbereichen wurden Leuchtengruppen gebildet, die über ein EIB-BUS-System individuell ansteuerbar sind. Die Bedienung wurde für das Personal so einfach wie möglich gehalten: Gerade mal sechs Lichttaster gibt es für alle Stockwerke, pro Geschoss ein »Putzlicht«, einen Schalter für »Personal anwesend« und einen für »Gäste anwesend«. Alle anderen Funktionen und Einstellungen regelt die Automatik. Zwar sind die Lichtstimmungen in den so genannten Treatmentkabinen der gewünschten Raumstimmung angepasst, für die Gäste steuerbar sind sie jedoch nicht.

db, Fr., 2007.03.02

02. März 2007 Christine Fritzenwallner



verknüpfte Bauwerke
Wellnessbereich »Tschuggen Bergoase«

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