09. Januar 2013 - Vorarlberger Architektur Institut
(TITLE) Im Zentrum wohnen und arbeiten
Zwei kompakte Baumassen mit gleicher Funktion und doch unterschiedlichen Rahmenbedingungen: Am Garnmarkt 10 sollte als Eigentum attraktiv sein und Am Garnmarkt 20 die Vorschriften für den gemeinnützigen Wohnbau einhalten.Es wird die polygonale Form gewählt. Die Ecken, einmal fünf, bei VOGEWOSI sechs, ermöglichen reizvolle Grundrisse. Jede Wohneinheit hat dadurch eine uneinsichtige Terrasse. Die Außenraumqualität ist dadurch hoch, es entstehen großzügige Spielflächen. Auch die Nähe zu den übrigen Gebäudekomplexen beeinträchtigt nicht.
Die Grundrisse sind in beiden Häusern ähnlich: offener Wohn- Essbereich mit zugeordneter Loggia, klar strukturierte Zimmer mit Bad. Auch das großzügige Atrium, übersät mit Lichtkuppeln, ist ihnen gemeinsam. Im kleineren Haus verspielt und familiär, im größeren, wo doch 43 Wohnungen erschlossen werden, großzügig und als Einladung für die Kinder verstanden, dieses bei Schlechtwetter zu ihrem Aufenthaltsraum zu machen.
Nach Außen geben sich die Baukörper sehr individuell. Farblich ist der Bau mit den Eigentumswohnungen dunkler gehalten, die Balkone sind eingeschnittene Sichtbetonskulpturen, mit Geländer aus dunklem Lochblech. Das Penthaus hat zwar Terrassen, durch Zuschnitt und Integration in die Fassadenflucht gibt es aber keine Extra-Aufbauten.
Etwas schlichter, in hellem Ton ist die VOGEWOSI Anlage. Keine Öffnung sitzt über der anderen, die Balkone sind in der horizontalen Linie als Nischen ausgelassen, wie ein Blatt Papier hängt die Brüstung in kräftig rotem Lochblech davor. In beiden Erdgeschossen sind Einzelhandelsflächen vorgesehen.
Es handelt sich um einen Stahl-Beton-Skelettbau mit Stahlbetondecken, die Außenwände als Holzbau mit Fassade aus Eternit und Holz-Alu-Fenster. Energie: Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung. (Text: Martina Pfeifer Steiner)
