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Texte

22. Oktober 2024Kaye Geipel
Bauwelt

Besondere Häuser in Gent

Die elf kleinen Reihenhäuschen für obdachlose Menschen sind das Ergebnis einer Ideenkonkurrenz für junge Architektinnen. „Housing First“ – so die Devise des von der Stadt Gent geförderten Programms.

Die elf kleinen Reihenhäuschen für obdachlose Menschen sind das Ergebnis einer Ideenkonkurrenz für junge Architektinnen. „Housing First“ – so die Devise des von der Stadt Gent geförderten Programms.

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Bauwelt 2024|22 Obdach

26. März 2024Kaye Geipel
Kirsten Klingbeil
Bauwelt

Die Instrumente der Stadtentwicklung

Wie baut und entwickelt man eine Stadt wie Brüssel weiter, die geprägt ist von struktureller Uneinheitlichkeit und vielfältigen Architektursprachen? Kristiaan Borret über seine Arbeitsweise als Bouwmeester.

Wie baut und entwickelt man eine Stadt wie Brüssel weiter, die geprägt ist von struktureller Uneinheitlichkeit und vielfältigen Architektursprachen? Kristiaan Borret über seine Arbeitsweise als Bouwmeester.

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Bauwelt 2024|07 Brüssel

26. März 2024Francis Carpentier
Kaye Geipel
Bauwelt

Gemeindezentrum in Brüssel

Kindergarten, Räume für Betreuung, eine kleine Biblitothek, sozialer Wohnungsbau und geschützte öffentliche Räume im Freien: All das vereint ein neues Gemeindezentrum in Brüssel-Etterbeek.

Kindergarten, Räume für Betreuung, eine kleine Biblitothek, sozialer Wohnungsbau und geschützte öffentliche Räume im Freien: All das vereint ein neues Gemeindezentrum in Brüssel-Etterbeek.

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Bauwelt 2024|07 Brüssel

18. September 2023Kaye Geipel
Bauwelt

Ich liebe die Städte und durchstreife sie

Nachruf auf den unlängst verstorbenen französischen Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen 1949–2023

Nachruf auf den unlängst verstorbenen französischen Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen 1949–2023

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Bauwelt 2023|19 Schnittstellen

16. September 2022Kaye Geipel
Bauwelt

Szenenwechsel

Kaye Geipel, langjähriger stellvertretender Chefredakteur, verließ zum September die Bauwelt. Ein Aufriss über Wendepunkte, Chancen und Krisen der letzten 30 Jahre.

Kaye Geipel, langjähriger stellvertretender Chefredakteur, verließ zum September die Bauwelt. Ein Aufriss über Wendepunkte, Chancen und Krisen der letzten 30 Jahre.

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Bauwelt 2022|19 Pristina

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Publikationen

Presseschau 12

22. Oktober 2024Kaye Geipel
Bauwelt

Besondere Häuser in Gent

Die elf kleinen Reihenhäuschen für obdachlose Menschen sind das Ergebnis einer Ideenkonkurrenz für junge Architektinnen. „Housing First“ – so die Devise des von der Stadt Gent geförderten Programms.

Die elf kleinen Reihenhäuschen für obdachlose Menschen sind das Ergebnis einer Ideenkonkurrenz für junge Architektinnen. „Housing First“ – so die Devise des von der Stadt Gent geförderten Programms.

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Bauwelt 2024|22 Obdach

26. März 2024Kaye Geipel
Kirsten Klingbeil
Bauwelt

Die Instrumente der Stadtentwicklung

Wie baut und entwickelt man eine Stadt wie Brüssel weiter, die geprägt ist von struktureller Uneinheitlichkeit und vielfältigen Architektursprachen? Kristiaan Borret über seine Arbeitsweise als Bouwmeester.

Wie baut und entwickelt man eine Stadt wie Brüssel weiter, die geprägt ist von struktureller Uneinheitlichkeit und vielfältigen Architektursprachen? Kristiaan Borret über seine Arbeitsweise als Bouwmeester.

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Bauwelt 2024|07 Brüssel

26. März 2024Francis Carpentier
Kaye Geipel
Bauwelt

Gemeindezentrum in Brüssel

Kindergarten, Räume für Betreuung, eine kleine Biblitothek, sozialer Wohnungsbau und geschützte öffentliche Räume im Freien: All das vereint ein neues Gemeindezentrum in Brüssel-Etterbeek.

Kindergarten, Räume für Betreuung, eine kleine Biblitothek, sozialer Wohnungsbau und geschützte öffentliche Räume im Freien: All das vereint ein neues Gemeindezentrum in Brüssel-Etterbeek.

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18. September 2023Kaye Geipel
Bauwelt

Ich liebe die Städte und durchstreife sie

Nachruf auf den unlängst verstorbenen französischen Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen 1949–2023

Nachruf auf den unlängst verstorbenen französischen Architekturhistoriker Jean-Louis Cohen 1949–2023

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Bauwelt 2023|19 Schnittstellen

16. September 2022Kaye Geipel
Bauwelt

Szenenwechsel

Kaye Geipel, langjähriger stellvertretender Chefredakteur, verließ zum September die Bauwelt. Ein Aufriss über Wendepunkte, Chancen und Krisen der letzten 30 Jahre.

Kaye Geipel, langjähriger stellvertretender Chefredakteur, verließ zum September die Bauwelt. Ein Aufriss über Wendepunkte, Chancen und Krisen der letzten 30 Jahre.

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Bauwelt 2022|19 Pristina

17. September 2021Kaye Geipel
Bauwelt

Die 15-Minuten-Stadt im Spiegel globaler Veränderungen

Die 15-Minuten-Stadt ist zu einem Begriff mit weltweiter Verwendung geworden. Das aber birgt die Gefahr der Vereinfachung. Wir sprachen mit Parag Khanna, Autor und Strategieberater, der sich mit globalen Wanderungsbewegungen im Zeichen der Klimakrise auseinandersetzt: Welche Erfahrungen lassen sich übertragen und wo liegen die Grenzen einer solchen Betrachtungsweise?

Die 15-Minuten-Stadt ist zu einem Begriff mit weltweiter Verwendung geworden. Das aber birgt die Gefahr der Vereinfachung. Wir sprachen mit Parag Khanna, Autor und Strategieberater, der sich mit globalen Wanderungsbewegungen im Zeichen der Klimakrise auseinandersetzt: Welche Erfahrungen lassen sich übertragen und wo liegen die Grenzen einer solchen Betrachtungsweise?

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Bauwelt 2021|19 Die 15-Minuten-Stadt

25. Juni 2021Kaye Geipel
Bauwelt

Gibt es demnächst „Neue Straßen“? Ende eines räumlichen Dogmas

Die herkömmliche Straße ist am Kollabieren. Nicht der Dauerstau der Autos ist die Ursache – die Straße selbst steckt in einer Sackgasse. Die Klimakrise hat die Mobi­litätswende weg vom Auto unausweichlich gemacht. Die Straße wird nicht verschwinden. Sie wird aber in ihrer heutigen Form in Frage gestellt durch die notwendige Gleichberechtigung anderer Fortbewegungsmittel und die Forderung, wieder ein Aufenthaltsraum für alle zu werden – die Pandemie führt die teils groteske Unwirtlichkeit der Straßen vor Augen. Das hat Folgen für den Stadtraum und birgt neue Chancen für Architektur und Städtebau.

Die herkömmliche Straße ist am Kollabieren. Nicht der Dauerstau der Autos ist die Ursache – die Straße selbst steckt in einer Sackgasse. Die Klimakrise hat die Mobi­litätswende weg vom Auto unausweichlich gemacht. Die Straße wird nicht verschwinden. Sie wird aber in ihrer heutigen Form in Frage gestellt durch die notwendige Gleichberechtigung anderer Fortbewegungsmittel und die Forderung, wieder ein Aufenthaltsraum für alle zu werden – die Pandemie führt die teils groteske Unwirtlichkeit der Straßen vor Augen. Das hat Folgen für den Stadtraum und birgt neue Chancen für Architektur und Städtebau.

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Bauwelt 2021|13 Die Straße

05. März 2021Kaye Geipel
Bauwelt

Advokat des Öffentlichen

Es sieht aus wie ein überdimensioniertes Maison Dom-Ino. In Wirklichkeit liegt der Wohnanlage für Studierende in Saclay eine Neuformulierung des Programms zugrunde: Parken und Wohnen wurden gestapelt, um den Hof so grün und offen wie möglich zu gestalten.

Es sieht aus wie ein überdimensioniertes Maison Dom-Ino. In Wirklichkeit liegt der Wohnanlage für Studierende in Saclay eine Neuformulierung des Programms zugrunde: Parken und Wohnen wurden gestapelt, um den Hof so grün und offen wie möglich zu gestalten.

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Bauwelt 2021|05 Sollen Grundrisse wieder eine Rolle spielen?

22. Januar 2021Kaye Geipel
Bauwelt

Bauwelt Kongress 2020

Architektur und Städtebau sind zurzeit wie nie gefordert, ihre Grundlagen zu überdenken. Die Bauten vor unserer Haustür sind aber keine Knetmasse, die sich nach Bedarf umformen lässt. Wir brauchen deshalb eine robuste Architektur und eine robuste Stadt – so formulierten wir das Leitmotiv unseres Kongresses am 3. und 4. Dezember 2020.

Architektur und Städtebau sind zurzeit wie nie gefordert, ihre Grundlagen zu überdenken. Die Bauten vor unserer Haustür sind aber keine Knetmasse, die sich nach Bedarf umformen lässt. Wir brauchen deshalb eine robuste Architektur und eine robuste Stadt – so formulierten wir das Leitmotiv unseres Kongresses am 3. und 4. Dezember 2020.

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Bauwelt 2021|02 Orte jüdischer Diversität

08. Januar 2021Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

Zunkunft Zwanzigeinundzwanzig

Optimismus und Zuversicht prägen die Nachrichten der zurückliegenden Tage, Licht am Ende des Tunnels ist erkenn­bar. Und auch für Architektur und Stadt­pla­nung wird diese Krise schon bald in die zweite Reihe treten. Denn die großen Fragen, die Wohnungsbau, Klimakrise, Mobilität und Identität stellen, bleiben.

Optimismus und Zuversicht prägen die Nachrichten der zurückliegenden Tage, Licht am Ende des Tunnels ist erkenn­bar. Und auch für Architektur und Stadt­pla­nung wird diese Krise schon bald in die zweite Reihe treten. Denn die großen Fragen, die Wohnungsbau, Klimakrise, Mobilität und Identität stellen, bleiben.

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Bauwelt 2021|01 Außer Konkurrenz

16. Oktober 2020Kaye Geipel
Bauwelt

Städtebaulicher Wettbewerb zum großen Berlin und zu Brandenburg

Wie sieht die Zukunft der Me­tropolregion Berlin aus? Ein vom Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg AIV ausgelobter internationaler Wettbewerb blickt 50 Jahre nach vorne und sucht Perspektiven für die Transformation. Die Ergebnisse sind enttäuschend. Die Fixierung auf „Realismus“ und massive Verdichtung sind Ausdruck einer Haltung, die sich der dringlichen Auseinandersetzung mit neuen städtischen Lebensmodellen verweigert.

Wie sieht die Zukunft der Me­tropolregion Berlin aus? Ein vom Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin-Brandenburg AIV ausgelobter internationaler Wettbewerb blickt 50 Jahre nach vorne und sucht Perspektiven für die Transformation. Die Ergebnisse sind enttäuschend. Die Fixierung auf „Realismus“ und massive Verdichtung sind Ausdruck einer Haltung, die sich der dringlichen Auseinandersetzung mit neuen städtischen Lebensmodellen verweigert.

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Bauwelt 2020|21 Für Firmen

04. September 2020Kaye Geipel
Jan Friedrich
Bauwelt

Wir waren nie Kämpfer gegen etwas, wir waren immer Kämpfer für etwas

Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell über vier Jahrzehnte Architekturvermittlung im Aedes Architekturforum, die Überzeugungskraft von purem Enthusiasmus, die Bedeutung ei­­nes gut gepflegten Netzwerks – und den richtigen Riecher

Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell über vier Jahrzehnte Architekturvermittlung im Aedes Architekturforum, die Überzeugungskraft von purem Enthusiasmus, die Bedeutung ei­­nes gut gepflegten Netzwerks – und den richtigen Riecher

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Bauwelt 2020|18 40 Jahre Aedes

12. Juni 2020Kaye Geipel
Bauwelt

Dietmar Steiner (1951−2020)

Der Gründer und langjährige Leiter des Architekturzentrums Wien prägte als Architekturkritiker eine Generation lang die Art, wie über Architektur nachgedacht werden kann – furchtlos. Am 15. Mai ist er gestorben.

Der Gründer und langjährige Leiter des Architekturzentrums Wien prägte als Architekturkritiker eine Generation lang die Art, wie über Architektur nachgedacht werden kann – furchtlos. Am 15. Mai ist er gestorben.

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Bauwelt 2020|12 Streitfall Garnisonkirche

17. April 2020Kaye Geipel
Boris Schade-Bünsow
Bauwelt

Mies, Scharoun, Herzog & de Meuron

Um den Platz und die Kosten für den Erweiterungsbau von Mies van der Rohes Nationalgalerie am Kulturforum ist noch einmal kräftig gestritten worden. Das Museum des 20. Jahrhunderts, wichtigster Berliner Kulturbau der kommenden Jahre, ist jetzt in der Spur. Jacques Herzog gibt Auskunft über den Stand der Planung.

Um den Platz und die Kosten für den Erweiterungsbau von Mies van der Rohes Nationalgalerie am Kulturforum ist noch einmal kräftig gestritten worden. Das Museum des 20. Jahrhunderts, wichtigster Berliner Kulturbau der kommenden Jahre, ist jetzt in der Spur. Jacques Herzog gibt Auskunft über den Stand der Planung.

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Bauwelt 2020|08 Das Land, die Zukunft

03. April 2020Kaye Geipel
Bauwelt

Ein Tor zur Hamburger City wurde zersägt

Wie beurteilt man eine Zeit, die ihre besten Stücke mutwillig in den Orkus schmeißt? Jeder Hamburg-Besucher erkannte – sobald er den Hauptbahnhof verließ – die markante Vierer-Figur des Cityhofs von Rudolf Klophaus am Klosterwall. Vorbei. Wir zeigen vier Bilder, die Oliver Heissner gemacht hat, kurz bevor das Ensemble vom Erdboden verschwand. Eine geschlossene Ziegelwand soll die herausragende Architektur künftig ersetzen.

Wie beurteilt man eine Zeit, die ihre besten Stücke mutwillig in den Orkus schmeißt? Jeder Hamburg-Besucher erkannte – sobald er den Hauptbahnhof verließ – die markante Vierer-Figur des Cityhofs von Rudolf Klophaus am Klosterwall. Vorbei. Wir zeigen vier Bilder, die Oliver Heissner gemacht hat, kurz bevor das Ensemble vom Erdboden verschwand. Eine geschlossene Ziegelwand soll die herausragende Architektur künftig ersetzen.

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Bauwelt 2020|07 Stuttgart 2020

20. September 2019Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

Baustaatssekretärin Anne Katrin Bohle im Interview Boris Schade-Bünsow und Kaye Geipel

Seit März ist Anne Katrin Bohle Baustaatssekretä­rin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Boris Schade-Bünsow und Kaye Geipel fragten die Staatssekre­tä­rin, welche Ziele sie mit der neuen Charta verbindet.

Seit März ist Anne Katrin Bohle Baustaatssekretä­rin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Boris Schade-Bünsow und Kaye Geipel fragten die Staatssekre­tä­rin, welche Ziele sie mit der neuen Charta verbindet.

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Bauwelt 2019|19 Zwischen Zentrum und Peripherie

14. Juni 2019Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

Baurecht verändern, aber wie? Die Düsseldorfer Erklärung

Zur „Düsseldorfer Erklärung zum Städtebaurecht“, diesjähriges Leitthema der Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“

Zur „Düsseldorfer Erklärung zum Städtebaurecht“, diesjähriges Leitthema der Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“

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Bauwelt 2019|12 Modellschule?

31. Mai 2019Kaye Geipel
Bauwelt

Lässt sich der Tiger reiten, wenn es um neue Kunstformen geht?

Die Architektin Liz Diller spricht über die lange Entwicklungsgeschichte von „The Shed“, das zu seiner Entstehung im Krisenjahr 2008 nicht viel mehr war als eine verrückte Idee für einen neuen Ort der Kunst. Das Gespräch startet mit einer einfachen Streichholzschachtel. Deren Hülle ist so perforiert, dass sie das Teleskop-Prinzip deutlich macht, mit dem sich die Institution den öffentlichen Raum aneignet.

Die Architektin Liz Diller spricht über die lange Entwicklungsgeschichte von „The Shed“, das zu seiner Entstehung im Krisenjahr 2008 nicht viel mehr war als eine verrückte Idee für einen neuen Ort der Kunst. Das Gespräch startet mit einer einfachen Streichholzschachtel. Deren Hülle ist so perforiert, dass sie das Teleskop-Prinzip deutlich macht, mit dem sich die Institution den öffentlichen Raum aneignet.

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Bauwelt 2019|11 The Shed

22. März 2019Kaye Geipel
Bauwelt

Stadt lehren. Aber wie?

Die Differenzierung der Lehrinhalte von Städtebau und Urban Design findet an den Hochschulen längst statt, viele schreiten mit neuen Inhalten voran. Sie analysieren etwa die ernüchternden Auswirkungen des „Investment Urbanism“ auf den neuen Wohnungsbau und entwerfen Alternativen, sie suchen nach den „Commons“ bei der Gestaltung neuer Quartiere und vergleichen, wie die Machtverhältnisse bei der Umsetzung städtebaulicher Projekte in anderen Ländern gehandhabt werden. Mit der Differenzierung stellt sich aber auch die Frage, ob die Berufsbilder des Architekten und Stadtplaners heute immer mehr zerfallen. Ein Grund zur Sorge?

Die Differenzierung der Lehrinhalte von Städtebau und Urban Design findet an den Hochschulen längst statt, viele schreiten mit neuen Inhalten voran. Sie analysieren etwa die ernüchternden Auswirkungen des „Investment Urbanism“ auf den neuen Wohnungsbau und entwerfen Alternativen, sie suchen nach den „Commons“ bei der Gestaltung neuer Quartiere und vergleichen, wie die Machtverhältnisse bei der Umsetzung städtebaulicher Projekte in anderen Ländern gehandhabt werden. Mit der Differenzierung stellt sich aber auch die Frage, ob die Berufsbilder des Architekten und Stadtplaners heute immer mehr zerfallen. Ein Grund zur Sorge?

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Bauwelt 2019|06 Teaching the City

22. März 2019Kaye Geipel
Kirsten Klingbeil
Bauwelt

Ist die Lehre der Stadt an den Hochschulen noch zeitgemäß?

An vielen Universitäten gibt es den Wunsch nach einer möglichst spezifischen Ausrichtung der Lehrbereiche. Diese Spezialisierungen mögen auch damit zusammenhängen, dass der Kern der Lehre von Urban Design und Städte­bau nicht mehr Konsens ist.

An vielen Universitäten gibt es den Wunsch nach einer möglichst spezifischen Ausrichtung der Lehrbereiche. Diese Spezialisierungen mögen auch damit zusammenhängen, dass der Kern der Lehre von Urban Design und Städte­bau nicht mehr Konsens ist.

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Bauwelt 2019|06 Teaching the City

11. Januar 2019Ulrich Brinkmann
Kaye Geipel
Bauwelt

Spanien!! Japan! Deutschland!!!

Der Bauwelt-Preis 2019 ist entschieden. Die herausragenden „First Works“ machen deutlich, dass gerade auch das kleine Architekturprojekt zum aktiven Dreh- und Angelpunkt städtischer Veränderung werden kann.

Der Bauwelt-Preis 2019 ist entschieden. Die herausragenden „First Works“ machen deutlich, dass gerade auch das kleine Architekturprojekt zum aktiven Dreh- und Angelpunkt städtischer Veränderung werden kann.

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Bauwelt 2019|01 Das erste Haus 2019

11. Januar 2019Kaye Geipel
Bauwelt

Venedig bekommt ein bravouröses Gegenüber

Die „hässlichste Stadt Italiens“, die viele Funktionen für ihre schöne Schwester Venedig übernommen hat, nimmt ihre Gestaltung wieder selbst in die Hand. Nun wurde das Museum für die Geschichte des 20. Jahrhunderts eröffnet – gebaut von Sauerbruch Hutton.

Die „hässlichste Stadt Italiens“, die viele Funktionen für ihre schöne Schwester Venedig übernommen hat, nimmt ihre Gestaltung wieder selbst in die Hand. Nun wurde das Museum für die Geschichte des 20. Jahrhunderts eröffnet – gebaut von Sauerbruch Hutton.

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Bauwelt 2019|01 Das erste Haus 2019

24. August 2018Kaye Geipel
Bauwelt

Digitale Strategien in Gütersloh

Die Digitalisierung der Stadt beschäftigt die Kommunen in ganz Deutschland. Der Bürgermeister von Gütersloh, Henning Schulz, gibt Auskunft, inwieweit die Umbrüche auf der Verwaltungsebene sinnvoll sind und warum er isolierte Leuchtturmprojekte für gutgemeinten Unsinn hält.

Die Digitalisierung der Stadt beschäftigt die Kommunen in ganz Deutschland. Der Bürgermeister von Gütersloh, Henning Schulz, gibt Auskunft, inwieweit die Umbrüche auf der Verwaltungsebene sinnvoll sind und warum er isolierte Leuchtturmprojekte für gutgemeinten Unsinn hält.

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Bauwelt 2018|17 In jedem Winkel

01. Dezember 2017Kaye Geipel
Bauwelt

Bodenfrage ungelöst

In Deutschland sollen Wohnungen gebaut werden. Viel mehr Wohnungen. Städtische Wohnungen. Die Anforderung an die Architekten lautet, billiger und vor allem „serieller“ zu bauen. Der Markt fordert unterdessen individuelle Wohnprodukte, mit denen spekuliert wird und die so teuer wie möglich verkauft werden. Wichtiger noch als die Frage nach dem Wie ist daher die Frage nach dem Wo. Auf welchem Grund und Boden können neue Wohnungen überhaupt entstehen? Die explodierenden städtischen Bodenpreise nützen nur einigen Wenigen, die ihrerseits wenig bis nichts zur Entwicklung der begehrten Stadtquartiere beitragen. Nadelöhr für die aktuelle Notlage ist ein veraltetes Bodenrecht, das dem verfassungsrechtlichen Anspruch der Allgemeinheit und dem Grundrecht auf Wohnen nicht mehr gerecht werden kann.

In Deutschland sollen Wohnungen gebaut werden. Viel mehr Wohnungen. Städtische Wohnungen. Die Anforderung an die Architekten lautet, billiger und vor allem „serieller“ zu bauen. Der Markt fordert unterdessen individuelle Wohnprodukte, mit denen spekuliert wird und die so teuer wie möglich verkauft werden. Wichtiger noch als die Frage nach dem Wie ist daher die Frage nach dem Wo. Auf welchem Grund und Boden können neue Wohnungen überhaupt entstehen? Die explodierenden städtischen Bodenpreise nützen nur einigen Wenigen, die ihrerseits wenig bis nichts zur Entwicklung der begehrten Stadtquartiere beitragen. Nadelöhr für die aktuelle Notlage ist ein veraltetes Bodenrecht, das dem verfassungsrechtlichen Anspruch der Allgemeinheit und dem Grundrecht auf Wohnen nicht mehr gerecht werden kann.

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Bauwelt 2017|24 Unter einem Dach

22. September 2017Kaye Geipel
Bauwelt

Brisante Wiederkehr

Das Wohnhochhaus ist schon ob seiner größeren Masse und städtischen Dominanz ein Zwitter zwischen Architektur und Städtebau. Den steigenden Bedarf nach billigem Wohnraum kann es nicht stillen. Aber strategisch ist der Bautyp als Sonderform von entscheidender Bedeutung für die polyzentrische Stadt der kommenden Jahrzehnte. Alleinstehende Solitäre sind keine Lösung.

Das Wohnhochhaus ist schon ob seiner größeren Masse und städtischen Dominanz ein Zwitter zwischen Architektur und Städtebau. Den steigenden Bedarf nach billigem Wohnraum kann es nicht stillen. Aber strategisch ist der Bautyp als Sonderform von entscheidender Bedeutung für die polyzentrische Stadt der kommenden Jahrzehnte. Alleinstehende Solitäre sind keine Lösung.

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Bauwelt 2017|19 Zukunft Wohnhochhaus?

30. Juni 2017Kaye Geipel
Bauwelt

Lernen von Athen? Eine Spekulation

„Learning from Athens“. Weder in Kassel noch in Athen stieß das documenta-Motto auf Wohlwollen, als Adam Szymczyk es vor drei Jahren bei der Vorstellung der künftigen Ausstellungskonzeption publik machte. In Kassel fürchtete man um die Legitimation als documenta-Standort und reagierte säuerlich. Welches Ziel bezweckt Szymczyk? Wer belehrt hier wen und wer sind eigentlich die Schüler? Viele fühlten sich verschaukelt.

„Learning from Athens“. Weder in Kassel noch in Athen stieß das documenta-Motto auf Wohlwollen, als Adam Szymczyk es vor drei Jahren bei der Vorstellung der künftigen Ausstellungskonzeption publik machte. In Kassel fürchtete man um die Legitimation als documenta-Standort und reagierte säuerlich. Welches Ziel bezweckt Szymczyk? Wer belehrt hier wen und wer sind eigentlich die Schüler? Viele fühlten sich verschaukelt.

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Bauwelt 2017|13 Athen und Kassel

05. Mai 2017Kaye Geipel
Bauwelt

In der Herzkammer von Paris

Bisher hat noch kein französischer Präsident sein Amt verlassen, ohne für Paris ein großes architektonisches Projekt zu entwickeln. Kulturelle Visionen sind nicht mehr en vogue. Doch der Eindruck täuscht. Fast unbemerkt hat jetzt der Architekt Dominique Perrault für François Hollande ein Konzept entwickelt, das die Île de la Cité – den innersten Kern von Paris – von Grund auf umkrempelt.

Bisher hat noch kein französischer Präsident sein Amt verlassen, ohne für Paris ein großes architektonisches Projekt zu entwickeln. Kulturelle Visionen sind nicht mehr en vogue. Doch der Eindruck täuscht. Fast unbemerkt hat jetzt der Architekt Dominique Perrault für François Hollande ein Konzept entwickelt, das die Île de la Cité – den innersten Kern von Paris – von Grund auf umkrempelt.

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Bauwelt 2017|09 Sport am Ort

24. Februar 2017Kaye Geipel
Bauwelt

Europan 14 testet die Produktive Stadt

Die gemischte Stadt wird Fata Morgana bleiben, wenn sich das in Jahrzehnten eingeübte Bild eines störungsfreien Stadtlebens nicht zur Produktion hin öffnet – so die kontroverse These des letzten Bauwelt-Kongresses. Auch der neue Europan-Wettbewerb stürzt sich jetzt in diese Auseinandersetzung um ein neues Stadtverständnis – und riskiert Streit.

Die gemischte Stadt wird Fata Morgana bleiben, wenn sich das in Jahrzehnten eingeübte Bild eines störungsfreien Stadtlebens nicht zur Produktion hin öffnet – so die kontroverse These des letzten Bauwelt-Kongresses. Auch der neue Europan-Wettbewerb stürzt sich jetzt in diese Auseinandersetzung um ein neues Stadtverständnis – und riskiert Streit.

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Bauwelt 2017|04 Ein Gehry im Altbau

09. Dezember 2016Kaye Geipel
Bauwelt

Der Sieger aus Basel

Erst düpierte ein vielversprechender Ideenwettbewerb ein halbes tausend Büros, die ohne größere Diskussion in die Ecke gestellt wurden. Der folgende Realisierungswettbewerb brachte zwar eine herausragende Architektur – städtebaulich ist er aber ein Fehlschlag.

Erst düpierte ein vielversprechender Ideenwettbewerb ein halbes tausend Büros, die ohne größere Diskussion in die Ecke gestellt wurden. Der folgende Realisierungswettbewerb brachte zwar eine herausragende Architektur – städtebaulich ist er aber ein Fehlschlag.

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Bauwelt 2016|40 Große Schritte am Kulturforum

23. September 2016Kaye Geipel
Bauwelt

Stadt = Wohnen und Gewerbe

So schön kann Stadt sein. Die vorhergehenden Seiten zeigen ein hyperrealistisches Wimmelbild, auf dem die Details des Stadtlebens in rührender Koexistenz nebeneinander bestehen: Containerschiffe neben Freizeitboten, Kirchtürme neben Fabrikschloten, Großwohnbau neben Giebelhäuschen, FabLabs in alten Industriehallen neben gläsernen Bürobauten, U-Bahnstationen neben Gemüsemärkten – ein städtischer Kosmos, in dem Gewerbe und Wohnen noch Hand in Hand gehen.

So schön kann Stadt sein. Die vorhergehenden Seiten zeigen ein hyperrealistisches Wimmelbild, auf dem die Details des Stadtlebens in rührender Koexistenz nebeneinander bestehen: Containerschiffe neben Freizeitboten, Kirchtürme neben Fabrikschloten, Großwohnbau neben Giebelhäuschen, FabLabs in alten Industriehallen neben gläsernen Bürobauten, U-Bahnstationen neben Gemüsemärkten – ein städtischer Kosmos, in dem Gewerbe und Wohnen noch Hand in Hand gehen.

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Bauwelt 2016|35 Die Produktive Stadt

09. September 2016Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

Im neuen Takt

Ereignisreicher Sommer für die Redaktion: Mit diesem Heft halten Sie die neue Bauwelt in der Hand, die wir in den zu­rückliegenden Monaten in der Berliner Schlüterstraße ent­wickelt haben.

Ereignisreicher Sommer für die Redaktion: Mit diesem Heft halten Sie die neue Bauwelt in der Hand, die wir in den zu­rückliegenden Monaten in der Berliner Schlüterstraße ent­wickelt haben.

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Bauwelt 2016|34 Young, hot and russian

08. Juli 2016Kaye Geipel
Bauwelt

Die Revanche des Südens

Architekten seien in der Gesellschaft, so der Biennale-Chefkommissar Alejandro Aravena, so wirkungsvoll wie Stechmücken. Man muss Aravenas Meinung nicht teilen, um die Ausstellung großartig zu finden. Diese Biennale kehrt liebgewordenen Gewissheiten den Rücken und stellt aus, worum sie sich bisher gedrückt hat: eine Vielzahl aufregender Positionen von Architekten des „globalen Südens“.

Architekten seien in der Gesellschaft, so der Biennale-Chefkommissar Alejandro Aravena, so wirkungsvoll wie Stechmücken. Man muss Aravenas Meinung nicht teilen, um die Ausstellung großartig zu finden. Diese Biennale kehrt liebgewordenen Gewissheiten den Rücken und stellt aus, worum sie sich bisher gedrückt hat: eine Vielzahl aufregender Positionen von Architekten des „globalen Südens“.

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Bauwelt 2016|26 Wandelbare Strukturen

27. Mai 2016Kaye Geipel
Bauwelt

Die Mauerbrecher

Der deutsche Pavillon in Venedig öffnet sich zur Biennale 2016 mit vier großen Mauerdurchbrüchen. Die Kuratoren Peter Cachola Schmal, Oliver Elser und Anna Scheuermann erklären, warum.

Der deutsche Pavillon in Venedig öffnet sich zur Biennale 2016 mit vier großen Mauerdurchbrüchen. Die Kuratoren Peter Cachola Schmal, Oliver Elser und Anna Scheuermann erklären, warum.

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Bauwelt 2016|21 Die Mauerbrecher

08. Januar 2016Kaye Geipel
Bauwelt

So wohnt der Architekt

Zum Jahresanfang ein Blick in die eigenen vier Wände: Architekten berichten, wie sie für sich selbst oder für andere entworfen haben. Was bedeutet Wohnen in Zeiten der Krise und der Instabilität? Bereit sein, mit „leichtem Gepäck“ zu wohnen, wird zur Prämisse, aber eine gewisse Poesie des Alltags darf nicht fehlen.

Zum Jahresanfang ein Blick in die eigenen vier Wände: Architekten berichten, wie sie für sich selbst oder für andere entworfen haben. Was bedeutet Wohnen in Zeiten der Krise und der Instabilität? Bereit sein, mit „leichtem Gepäck“ zu wohnen, wird zur Prämisse, aber eine gewisse Poesie des Alltags darf nicht fehlen.

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verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2016|1-2 So wohnt der Architekt

25. September 2015Kaye Geipel
Bauwelt

Klima machen

Architekten können in Gebäuden und Quartierskonzepten heute das Klima steuern und beeinflussen - die Unschuld ist weg.

Architekten können in Gebäuden und Quartierskonzepten heute das Klima steuern und beeinflussen - die Unschuld ist weg.

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verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|36 Klima machen

25. September 2015Kaye Geipel
Jan Friedrich
Bauwelt

Die Komfortmacher

Seit den neunziger Jahren gehören die Architekten Sauerbruch Hutton und die Klimaingenieure Transsolar zu den Protagonisten des klimagerechten Bauens. Matthias Sauerbruch und Thomas Auer werfen einen selbstkritischen Blick zurück. Und einen besonnen optimistischen nach vorn.

Seit den neunziger Jahren gehören die Architekten Sauerbruch Hutton und die Klimaingenieure Transsolar zu den Protagonisten des klimagerechten Bauens. Matthias Sauerbruch und Thomas Auer werfen einen selbstkritischen Blick zurück. Und einen besonnen optimistischen nach vorn.

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verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|36 Klima machen

14. Dezember 2014Kaye Geipel
Bauwelt

Die Haut des Architekten

Juhani Pallasmaa hat den Schelling Preis erhalten, die wichtigste Auszeichnung im Bereich Architekturtheorie in Deutschland. In Karlsruhe gab es Gelegenheit, mit dem finnischen Preisträger zu sprechen: über die Vernachlässigung einer Architektur der Sinne, über seine Doppelrolle als Schriftsteller und Architekt – und über die Frage, warum er das geplante Guggenheim-Museum in Helsinki für einen Fehlgriff hält und er die amerikanischen Museumsmacher vor die Tür setzen würde.

Juhani Pallasmaa hat den Schelling Preis erhalten, die wichtigste Auszeichnung im Bereich Architekturtheorie in Deutschland. In Karlsruhe gab es Gelegenheit, mit dem finnischen Preisträger zu sprechen: über die Vernachlässigung einer Architektur der Sinne, über seine Doppelrolle als Schriftsteller und Architekt – und über die Frage, warum er das geplante Guggenheim-Museum in Helsinki für einen Fehlgriff hält und er die amerikanischen Museumsmacher vor die Tür setzen würde.

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Bauwelt 2014|47 Wie viel Architektur für Kinder?

02. Oktober 2014Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

Die neue Bauwelt

Donnerstag vergangener Woche war es so weit: ein letzter Blick in der Redaktion auf das fertige Heft, bevor die imprimierten Seiten in die Druckerei geschickt werden. Heft 37, unser jüngstes Kind, verlässt das Haus. Heute ist die neugestaltete Bauwelt bei Ihnen.

Donnerstag vergangener Woche war es so weit: ein letzter Blick in der Redaktion auf das fertige Heft, bevor die imprimierten Seiten in die Druckerei geschickt werden. Heft 37, unser jüngstes Kind, verlässt das Haus. Heute ist die neugestaltete Bauwelt bei Ihnen.

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Bauwelt 2014|37 Gangbarer Konservativismus?

Der diskrete Charme der deutschen Stadtplanung

Mit einer gewissen Nostalgie blicken wir heute auf die großen städtebaulichen Transformationen der Nuller-Jahre: Rheinauhafen, HafenCity ... damals, im ökonomischen Stillstand, wirkten diese Projekte wie ein Versprechen. Heute erscheinen sie uns wie Chamäleons der glatten, perfekten Investorenstadt. Wie aber geht es weiter in unseren Städten? Welche Pläne werden in deutschen Planungsstuben gerade auf- und welche bereits wieder abgehängt?

Mit einer gewissen Nostalgie blicken wir heute auf die großen städtebaulichen Transformationen der Nuller-Jahre: Rheinauhafen, HafenCity ... damals, im ökonomischen Stillstand, wirkten diese Projekte wie ein Versprechen. Heute erscheinen sie uns wie Chamäleons der glatten, perfekten Investorenstadt. Wie aber geht es weiter in unseren Städten? Welche Pläne werden in deutschen Planungsstuben gerade auf- und welche bereits wieder abgehängt?

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Bauwelt 2014|36 Deutsche Stadtplanung im Gespräch

30. Mai 2014Kaye Geipel
Bauwelt

Koolhaas’ Biennale – und was machen die Kollegen?

Anfang Juni öffnen sich in Venedig die Türen. 21 Kuratoren aus zehn Ländern geben vorweg schon mal Auskunft, was sie von Koolhaas’ These halten, die Moderne habe die Eigenschaften der Architektur ihrer Länder weggesaugt.

Anfang Juni öffnen sich in Venedig die Türen. 21 Kuratoren aus zehn Ländern geben vorweg schon mal Auskunft, was sie von Koolhaas’ These halten, die Moderne habe die Eigenschaften der Architektur ihrer Länder weggesaugt.

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Bauwelt 2014|21 Werkstatt Biennale

21. Februar 2014Kaye Geipel
Bauwelt

Rückführung in einen idealisierten Originalzustand

Der Modernisierung der Großbauten der 60er und frühen 70er mangelt es bis heute an guten Beispielen. Zwei außergewöhnliche Sanierungen im Münchner Olympiadorf zeigen, wie die industrialisierte Moderne „kritisch rekonstruiert“ werden kann.

Der Modernisierung der Großbauten der 60er und frühen 70er mangelt es bis heute an guten Beispielen. Zwei außergewöhnliche Sanierungen im Münchner Olympiadorf zeigen, wie die industrialisierte Moderne „kritisch rekonstruiert“ werden kann.

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Bauwelt 2014|08 Das Große sanieren

25. Oktober 2013Kaye Geipel
Boris Schade-Bünsow
Bauwelt

Nachruf auf Ulrich Conrads

31 Jahre, von 1957 bis 1988 war Ulrich Conrads Chefredakteur der Bauwelt. Mit seinen Texten hat er Architektur und Städtebau der Nachkriegszeit geprägt. 1963 gründete er die Buchreihe Fundamente, ein Jahr später die Stadtbauwelt und 1981 Daidalos. Der Chefsessel war für ihn „Sessel zwar, doch unbequem, paradoxerweise Stehvermögen voraussetzend, vor allem aber Zielsicherheit und Entschlusskraft“. Am 28. September ist Ulrich Conrads in Berlin gestorben.

31 Jahre, von 1957 bis 1988 war Ulrich Conrads Chefredakteur der Bauwelt. Mit seinen Texten hat er Architektur und Städtebau der Nachkriegszeit geprägt. 1963 gründete er die Buchreihe Fundamente, ein Jahr später die Stadtbauwelt und 1981 Daidalos. Der Chefsessel war für ihn „Sessel zwar, doch unbequem, paradoxerweise Stehvermögen voraussetzend, vor allem aber Zielsicherheit und Entschlusskraft“. Am 28. September ist Ulrich Conrads in Berlin gestorben.

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Bauwelt 2013|40 Chicago gezeichnet

27. September 2013Kaye Geipel
Bauwelt

Zwischen „terrasses communes“ und Kampfzone Erdgeschoss

Brachen und Lücken schließen sich im Eiltempo mit Geschosswohnungsbau. Marketingkampagnen versprechen „lebendiges Wohnen in der lebendigen Stadt“. Das würden wir gern glauben. Doch die Realität sieht anders aus. Die kollektiven Errungenschaften des Wohnungsbaus des letzten Jahrhunderts, die Qualitäten seiner halböffentlichen Räume, seine typologischen Angebote an die Stadt und an die Bewohner, fallen durch die Finanzierungsraster des renditegeprägten Wohnbaus. Beherzte Konzepte sind gefragt.

Brachen und Lücken schließen sich im Eiltempo mit Geschosswohnungsbau. Marketingkampagnen versprechen „lebendiges Wohnen in der lebendigen Stadt“. Das würden wir gern glauben. Doch die Realität sieht anders aus. Die kollektiven Errungenschaften des Wohnungsbaus des letzten Jahrhunderts, die Qualitäten seiner halböffentlichen Räume, seine typologischen Angebote an die Stadt und an die Bewohner, fallen durch die Finanzierungsraster des renditegeprägten Wohnbaus. Beherzte Konzepte sind gefragt.

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Bauwelt 2013|36 Collective Spaces

05. Juli 2013Kaye Geipel
Bauwelt

Das große Vorbild aus Lünen

Vor fünf Jahren haben wir über das Vorhaben berichtet, die legendäre Mädchenschule von Hans Scharoun endlich doch zu sanieren. Die sanfte Modernisierung durch die Architekten Oskar Spital-Frenking und Michael Schwarz ist exemplarisch. Dabei stellt der Bau selbst kritische Fragen an die Reformbemühungen im heutigen Schulbau.

Vor fünf Jahren haben wir über das Vorhaben berichtet, die legendäre Mädchenschule von Hans Scharoun endlich doch zu sanieren. Die sanfte Modernisierung durch die Architekten Oskar Spital-Frenking und Michael Schwarz ist exemplarisch. Dabei stellt der Bau selbst kritische Fragen an die Reformbemühungen im heutigen Schulbau.

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Bauwelt 2013|25 Schule ohne Wände

09. November 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Der Architekt

Im Münchner Architekturmuseum hat die letzte Ausstellung des scheidenden Direktors Winfried Ner­dinger eröffnet. Ein großes Thema: „Der Architekt – Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes“.

Im Münchner Architekturmuseum hat die letzte Ausstellung des scheidenden Direktors Winfried Ner­dinger eröffnet. Ein großes Thema: „Der Architekt – Geschichte und Gegenwart eines Berufsstandes“.

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Bauwelt 2012|43 ... bis aufs Skelett

09. November 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Fabrikhalle wird Rathaus

Es gibt kaum einen Gebäudetypus, der sich schlechter zum Rathaus umnutzen ließe als ein Logistikzentrum. Spätestens an der geschlossenen Hülle scheitert die Idee. Carlos Arroyo hat im flämischen Oostkamp eine Fabrik fast vollständig recycelt und in ihr die Rathausnutzung untergebracht. Begonnen hat der Umbau mit riesigen Löchern in der Fassade.

Es gibt kaum einen Gebäudetypus, der sich schlechter zum Rathaus umnutzen ließe als ein Logistikzentrum. Spätestens an der geschlossenen Hülle scheitert die Idee. Carlos Arroyo hat im flämischen Oostkamp eine Fabrik fast vollständig recycelt und in ihr die Rathausnutzung untergebracht. Begonnen hat der Umbau mit riesigen Löchern in der Fassade.

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Bauwelt 2012|43 ... bis aufs Skelett

21. September 2012Boris Schade-Bünsow
Kaye Geipel
Bauwelt

„Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander“

Michael Braum, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, hat angekündigt, für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. Der Konvent der Baukultur, der im Juni in Hamburg stattfand und mit dem „Hamburger Appell für mehr Baukultur in der städtischen Verkehrsinfrastruktur“ schloss, war ihm deshalb Anlass, ein Resümee seiner Arbeit vorzutragen. Wir sprachen mit Michael Braum über seine Auffassung von der Stiftung und die Gründe für den Rückzug.

Michael Braum, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, hat angekündigt, für eine zweite Amtszeit nicht zur Verfügung zu stehen. Der Konvent der Baukultur, der im Juni in Hamburg stattfand und mit dem „Hamburger Appell für mehr Baukultur in der städtischen Verkehrsinfrastruktur“ schloss, war ihm deshalb Anlass, ein Resümee seiner Arbeit vorzutragen. Wir sprachen mit Michael Braum über seine Auffassung von der Stiftung und die Gründe für den Rückzug.

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Bauwelt 2012|36 Muss München dichter werden?

21. September 2012Kaye Geipel
Friederike Meyer
Bauwelt

In Zeiten der knappen Wohnung

Wie jäh vom Himmel gefallen – ein harter Wohnhof, Mailänder Art, mitten in München. Bloß noch Spuren von Grün. Eine Atmosphäre wie bei de Chirico. Auch zu sehen: Eine Seite der neuen Bebauung ist sorgfältig detailliert, die andere ist, vor allem in Anbetracht der Preise, die hier für die Eigentumswohnungen verlangt werden, sorglos hingerotzt.

Wie jäh vom Himmel gefallen – ein harter Wohnhof, Mailänder Art, mitten in München. Bloß noch Spuren von Grün. Eine Atmosphäre wie bei de Chirico. Auch zu sehen: Eine Seite der neuen Bebauung ist sorgfältig detailliert, die andere ist, vor allem in Anbetracht der Preise, die hier für die Eigentumswohnungen verlangt werden, sorglos hingerotzt.

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Bauwelt 2012|36 Muss München dichter werden?

08. Juni 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Ende einer Renaissance – deutsche Bahnhöfe und ihre Vorplätze

Der Konvent der Stiftung Baukultur wird am 17. und 18. Juni in Hamburg über Verkehr und Stadt diskutieren. Die Realität sieht trübe aus. Wir haben in sechs Städten Stichproben gemacht und ein planerisches Hickhack entdeckt, bei dem die öffent­lichen Interessen gegenüber der Profitgier der DB den Kürzeren ziehen.

Der Konvent der Stiftung Baukultur wird am 17. und 18. Juni in Hamburg über Verkehr und Stadt diskutieren. Die Realität sieht trübe aus. Wir haben in sechs Städten Stichproben gemacht und ein planerisches Hickhack entdeckt, bei dem die öffent­lichen Interessen gegenüber der Profitgier der DB den Kürzeren ziehen.

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Bauwelt 2012|23 Der Bahnhof der Zukunft?

18. Mai 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Editorial

Alles ist mobil: Die Kunst macht es vor, und die Architektur folgt der Kunst und ihren globalen Protagonisten. Wie ernsthaft das Engagement ist, bleibt häufig verborgen. Wir folgen drei Events nach Marrakesch, Berlin und Talpa de Allende.

Alles ist mobil: Die Kunst macht es vor, und die Architektur folgt der Kunst und ihren globalen Protagonisten. Wie ernsthaft das Engagement ist, bleibt häufig verborgen. Wir folgen drei Events nach Marrakesch, Berlin und Talpa de Allende.

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Bauwelt 2012|20 Pavillons und Pilgerwege

20. April 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Europan: Der mobile Architekt

Was genau ist die europäische Stadt? Alle Versuche, den Begriff auf fixe Eigenschaften festzunageln, auf mehr als das, was Hartmut Häußermann einmal ganz elastisch „eine bestimmte Vorstellung von Urbanität“ genannt hat, führen in die Irre.

Was genau ist die europäische Stadt? Alle Versuche, den Begriff auf fixe Eigenschaften festzunageln, auf mehr als das, was Hartmut Häußermann einmal ganz elastisch „eine bestimmte Vorstellung von Urbanität“ genannt hat, führen in die Irre.

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Bauwelt 2012|15-16 Europan 11

16. Februar 2012Kaye Geipel
Bauwelt

Was vom Boom übrig bleibt

Nach zwei Jahrzehnten, in denen die spanische Architektur mit herausragenden Einzelbauten Furore machte, werfen heute die massenweise realisierten Spekulationsbauten die Frage auf, was mit ihnen zu tun sei. Rezepte sind nicht in Sicht.

Nach zwei Jahrzehnten, in denen die spanische Architektur mit herausragenden Einzelbauten Furore machte, werfen heute die massenweise realisierten Spekulationsbauten die Frage auf, was mit ihnen zu tun sei. Rezepte sind nicht in Sicht.

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Bauwelt 2012|08 Spanien nach dem Boom

06. Januar 2012Kaye Geipel
Bauwelt

9 x Heimat

Die Bauwelt-Redaktion hat sich auf die Suche nach der Form der Heimat gemacht: ein Heft über kleine und große Bauten, über ambitionierte Projekte und über ungelöste Fragen, die deutlich machen, was den Redakteuren – trotz der Beschreibung mancher Niederlage – in ihren Herkunftsorten besonders am Herzen liegt.

Die Bauwelt-Redaktion hat sich auf die Suche nach der Form der Heimat gemacht: ein Heft über kleine und große Bauten, über ambitionierte Projekte und über ungelöste Fragen, die deutlich machen, was den Redakteuren – trotz der Beschreibung mancher Niederlage – in ihren Herkunftsorten besonders am Herzen liegt.

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Bauwelt 2012|01-02 9 x Heimat

23. September 2011Kaye Geipel
Bauwelt

The big empty

1987 realisierte Paris auf dem einstigen Schlachthofgelände den „Parc de la Villette“, eine neue Form von städtischem Park, die weltweit beispielhaft geworden ist. In Berlin entsteht jetzt auf dem Areal des ehemaligen Flughafen Tempelhof ein vergleichbar ambitioniertes Projekt. Der Preisträger für den Berliner „Park des 21. Jahrhunderts“ wurde im April gekürt. Die Frage, wie der künftige Park die umliegende Stadt verändern wird, bleibt bisher unbeantwortet.

1987 realisierte Paris auf dem einstigen Schlachthofgelände den „Parc de la Villette“, eine neue Form von städtischem Park, die weltweit beispielhaft geworden ist. In Berlin entsteht jetzt auf dem Areal des ehemaligen Flughafen Tempelhof ein vergleichbar ambitioniertes Projekt. Der Preisträger für den Berliner „Park des 21. Jahrhunderts“ wurde im April gekürt. Die Frage, wie der künftige Park die umliegende Stadt verändern wird, bleibt bisher unbeantwortet.

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Bauwelt 2011|36 The big empty

01. Juli 2011Kaye Geipel
Bauwelt

Das Ende vom Abgesang auf die Pavillons in Venedig

Die nationalen Pavillons der Biennale in Venedig seien anachronistisch, wird häufig behauptet. Damit dürfte nach der jetzt eröffneten Biennale Schluss sein. Während die große Kunstausstellung von Bice Curiger das Arsenale zum braven Kunstmuseum transformiert, laufen einige der wackeligen Nationenpavillons zur Höchstform auf.

Die nationalen Pavillons der Biennale in Venedig seien anachronistisch, wird häufig behauptet. Damit dürfte nach der jetzt eröffneten Biennale Schluss sein. Während die große Kunstausstellung von Bice Curiger das Arsenale zum braven Kunstmuseum transformiert, laufen einige der wackeligen Nationenpavillons zur Höchstform auf.

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Bauwelt 2011|25 Wohin zieht die Kunst?

03. Juni 2011Kaye Geipel
Bauwelt

Löcher statt Fassade! Flächendeckend!

Nachträgliche Wärmedämmung - egal wie, oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Sind Architekten wirklich die weltfremde Ästheten, als die manche Politiker sie derzeit darstellen? Uns interessiert Ihre Meinung in einer zunehmend populistisch geführten Debatte.

Nachträgliche Wärmedämmung - egal wie, oder gibt es auch andere Möglichkeiten? Sind Architekten wirklich die weltfremde Ästheten, als die manche Politiker sie derzeit darstellen? Uns interessiert Ihre Meinung in einer zunehmend populistisch geführten Debatte.

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Bauwelt 2011|22 Das offene Museum

27. Mai 2011Kaye Geipel
Bauwelt

Ein früher Global Player

Die Ausstellung arbeitet einen interessanten Schwerpunkt heraus: Das Büro Curjel & Moser baute in den Karlsruher Jahren eine Struktur auf, die man heute als eines der ersten über die eigene Region hinaus operierenden Großbüros bezeichnen kann.

Die Ausstellung arbeitet einen interessanten Schwerpunkt heraus: Das Büro Curjel & Moser baute in den Karlsruher Jahren eine Struktur auf, die man heute als eines der ersten über die eigene Region hinaus operierenden Großbüros bezeichnen kann.

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Bauwelt 2011|21 Die Villa Empain

08. April 2011Kaye Geipel
Bauwelt

Mit dem Körper denken

Digitale Speichermedien machen es einfach, persönliche Archive zu führen. Klar ist aber auch: es handelt sich meist um umstandslos erzeugte Abbilder. Das Architekturbüro AFF ging mit der Ausstellung seines Archivs im Berliner DAZ einen Schritt weiter und stellte den gesampelten Bildern eigener Reisen materielle Fundstücke der Industriekultur gegenüber.

Digitale Speichermedien machen es einfach, persönliche Archive zu führen. Klar ist aber auch: es handelt sich meist um umstandslos erzeugte Abbilder. Das Architekturbüro AFF ging mit der Ausstellung seines Archivs im Berliner DAZ einen Schritt weiter und stellte den gesampelten Bildern eigener Reisen materielle Fundstücke der Industriekultur gegenüber.

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Bauwelt 2011|14 Analoge Archive

04. Februar 2011Kaye Geipel
Bauwelt

Piet Blom und die Shopping-Flächen

Der aus Melbourne stammende Architekt arbeitete in den Siebziger Jahren als Assistent von Rem Koolhaas an der AA.
Zusammen mit Julia Bolles-Wilson gründete er in Münster das Büro Bolles + Wilson. Das kosmopolitisch orientierte Büro ist regional wie international tätig. Bolles + Wilson realisieren selbst Einkaufszentren, haben in Albanien für Edi Rama gebaut und planen zur Zeit zwei große Projekte in Italien, darunter die neue Stadtbibliothek von Mailand.

Der aus Melbourne stammende Architekt arbeitete in den Siebziger Jahren als Assistent von Rem Koolhaas an der AA.
Zusammen mit Julia Bolles-Wilson gründete er in Münster das Büro Bolles + Wilson. Das kosmopolitisch orientierte Büro ist regional wie international tätig. Bolles + Wilson realisieren selbst Einkaufszentren, haben in Albanien für Edi Rama gebaut und planen zur Zeit zwei große Projekte in Italien, darunter die neue Stadtbibliothek von Mailand.

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Bauwelt 2011|06 Wie weiterbauen?

12. November 2010Kaye Geipel
Bauwelt

Learning from Europe

Ein europäischer Rundumblick zum hundertsten Geburtstag der Bauwelt: pointierte Stellungnahmen von Autoren aus 26 Ländern. Sie zeigen an jüngst realisierten Projekten auf, wohin die archi­tek­tonische Reise in die Zukunft gehen kann.

Ein europäischer Rundumblick zum hundertsten Geburtstag der Bauwelt: pointierte Stellungnahmen von Autoren aus 26 Ländern. Sie zeigen an jüngst realisierten Projekten auf, wohin die archi­tek­tonische Reise in die Zukunft gehen kann.

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Bauwelt 2010|43 Learning from Europe

07. Mai 2010Kaye Geipel
Friederike Meyer
Bauwelt

Zwei Internationale Bauausstellungen

Zweimal eine knapp zehnjährige Produktion. Zweimal eine IBA, von der man in mancher Hinsicht sagen könnte, es ist eine eher bescheidene, ja kleine Bauausstellung geworden. Dies gilt zumindest im Vergleich mit den enormen finanziellen Mitteln, über die noch die IBA Emscher Park (1989–1999) verfügen konnte, aber auch im Vergleich mit den „Leuchtturmprojekten“, die man einst für unverzichtbar hielt.

Zweimal eine knapp zehnjährige Produktion. Zweimal eine IBA, von der man in mancher Hinsicht sagen könnte, es ist eine eher bescheidene, ja kleine Bauausstellung geworden. Dies gilt zumindest im Vergleich mit den enormen finanziellen Mitteln, über die noch die IBA Emscher Park (1989–1999) verfügen konnte, aber auch im Vergleich mit den „Leuchtturmprojekten“, die man einst für unverzichtbar hielt.

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Bauwelt 2010|17-18 Weniger Stadt

09. April 2010Kaye Geipel
Bauwelt

„Wie öffentlich ist der Berliner Hauptbahnhof, Hiroshi Hara?“

Der japanische Architekt Hiroshi Hara ist einer der wenigen Architekten seiner Generation, der schon früh den zu groß geratenen, seelenlosen Bauten der globalsierten Moderne die Grenzen gezeigt hat – nicht in dem er selbst kleiner baute, sondern indem er seine Bauten öffentlicher machte. Im Bauwelt-Gespräch erläutert er seine Ideen.

Der japanische Architekt Hiroshi Hara ist einer der wenigen Architekten seiner Generation, der schon früh den zu groß geratenen, seelenlosen Bauten der globalsierten Moderne die Grenzen gezeigt hat – nicht in dem er selbst kleiner baute, sondern indem er seine Bauten öffentlicher machte. Im Bauwelt-Gespräch erläutert er seine Ideen.

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Bauwelt 2010|14 Public Places

12. März 2010Kaye Geipel
Bauwelt

Lust an der Schwere

Eine Schutzhütte nahe dem Wintersportort Oberwiesenthal in Sachsen. Eigentlich kein Grund für großes Aufheben. Die Berliner Architekten AFF haben internationale Referenzen durchgespielt, das Nutzerverhalten in Frage gestellt und mit örtlichen Baumethoden experimentiert. Entstanden ist ein schönes kleines Haus, dessen Minimalismus den temporären Bewohnern Härte abverlangt.

Eine Schutzhütte nahe dem Wintersportort Oberwiesenthal in Sachsen. Eigentlich kein Grund für großes Aufheben. Die Berliner Architekten AFF haben internationale Referenzen durchgespielt, das Nutzerverhalten in Frage gestellt und mit örtlichen Baumethoden experimentiert. Entstanden ist ein schönes kleines Haus, dessen Minimalismus den temporären Bewohnern Härte abverlangt.



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Bauwelt 2010|11 Hütte und Häuslichkeit

26. Februar 2010Kaye Geipel
Bauwelt

Trockene Pipelines, leere Tanker

Eine Stuttgarter Ausstellung – in Verbindung mit der aktuellen Ausgabe von Arch konzipiert – zeigt, wie die Stadt ohne fossile Brennstoffe aussehen kann.

Eine Stuttgarter Ausstellung – in Verbindung mit der aktuellen Ausgabe von Arch konzipiert – zeigt, wie die Stadt ohne fossile Brennstoffe aussehen kann.

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Bauwelt 2010|09 Einfach China

15. Januar 2010Kaye Geipel
Bauwelt

Erster Freischwinger aus Kunststoff

Lässt sich aus Kunststoff ein Stuhl bauen, so frei beweglich und gleichzeitig stabil wie die legendären Freischwinger aus Stahl? Mit dieser Frage haben sich der Designer Konstantin Grcic, die BASF und der Hersteller Plank beschäftigt und beim Myto eine bisher nicht für möglich gehaltene Lösung gefunden.

Lässt sich aus Kunststoff ein Stuhl bauen, so frei beweglich und gleichzeitig stabil wie die legendären Freischwinger aus Stahl? Mit dieser Frage haben sich der Designer Konstantin Grcic, die BASF und der Hersteller Plank beschäftigt und beim Myto eine bisher nicht für möglich gehaltene Lösung gefunden.

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Bauwelt 2010|03 MAXXI und MACRO

28. August 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Die Akropolis und ihr Museum, gesehen von drei Fotografen

Die Akropolis stellte für die dokumentarische Repräsentation schon immer eine Herausforderung dar: Ohne die genauen Zeichnungen von Jacques Carrey von 1674 etwa wären heute vermisste Teile des Parthenon-Frieses unbekannt. Erieta Attali, Christian Richters und Socratis Mavrommatis äußern sich zu den heutigen Aufgaben fotografischer Darstellung.

Die Akropolis stellte für die dokumentarische Repräsentation schon immer eine Herausforderung dar: Ohne die genauen Zeichnungen von Jacques Carrey von 1674 etwa wären heute vermisste Teile des Parthenon-Frieses unbekannt. Erieta Attali, Christian Richters und Socratis Mavrommatis äußern sich zu den heutigen Aufgaben fotografischer Darstellung.

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Akropolis-Museum



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Bauwelt 2009|32-33 Die Akropolis im Museum

09. Juli 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Versunkenes Büro

Die Madrider Architekten Selgas Cano realisieren zurzeit zwei großen Kulturbauten in Cartagena und in Plasencia.
Ihr neues Büro, eine halb in die Erde gegrabene Leichtbaukonstruktion, versteht sich von den Farben als auch von den simplen Ausstattungselementen her als Testlabor für die großen Bauten: bescheiden und auffällig zugleich.

Die Madrider Architekten Selgas Cano realisieren zurzeit zwei großen Kulturbauten in Cartagena und in Plasencia.
Ihr neues Büro, eine halb in die Erde gegrabene Leichtbaukonstruktion, versteht sich von den Farben als auch von den simplen Ausstattungselementen her als Testlabor für die großen Bauten: bescheiden und auffällig zugleich.

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Bauwelt 2009|26 Versunken

08. Mai 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Architekturschule als 1:1 Modell

Architektur, so äußerte sich kürzlich ein Pariser Kritiker, brauche weniger Form und mehr Struktur. Vier Bauten zeigen den speziell französischen Umgang mit grüner Technologie, improvisierenden Bauweisen und einer frontalen Öffnung zur Stadt.

Architektur, so äußerte sich kürzlich ein Pariser Kritiker, brauche weniger Form und mehr Struktur. Vier Bauten zeigen den speziell französischen Umgang mit grüner Technologie, improvisierenden Bauweisen und einer frontalen Öffnung zur Stadt.

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Architekturfakultät Nantes



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Bauwelt 2009|17-18 French Touch

03. April 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Die Aura des Authentischen

Jede Beschreibung des Neuen Museums beginnt wie von selbst bei der neuen und gleichzeitig alten Treppenhalle. Sie ist der Fokus des Wiederaufbaus. Es waren nicht zuletzt die Vorschläge der verbliebenen Konkurrenten Frank Gehry und David Chipperfield für die zerstörte Halle, anhand derer Ende 1997 der Wettbewerb um den Wiederaufbau des Neuen Museums entschieden wurde. Gehry wollte den Raum mit riesigen schraubenförmigen Treppen, die sich zu beiden Seiten der Halle über restaurierte Säulen erhoben hätten, in ein taumelndes neobarockes Ensemble transformieren, während Chipperfield sich eng an Stülers Kubatur anlehnte, allerdings hatte er damals anstelle der Zugangstreppe aus dem Erdgeschoss noch eine Wendeltreppe vorgesehen.

Jede Beschreibung des Neuen Museums beginnt wie von selbst bei der neuen und gleichzeitig alten Treppenhalle. Sie ist der Fokus des Wiederaufbaus. Es waren nicht zuletzt die Vorschläge der verbliebenen Konkurrenten Frank Gehry und David Chipperfield für die zerstörte Halle, anhand derer Ende 1997 der Wettbewerb um den Wiederaufbau des Neuen Museums entschieden wurde. Gehry wollte den Raum mit riesigen schraubenförmigen Treppen, die sich zu beiden Seiten der Halle über restaurierte Säulen erhoben hätten, in ein taumelndes neobarockes Ensemble transformieren, während Chipperfield sich eng an Stülers Kubatur anlehnte, allerdings hatte er damals anstelle der Zugangstreppe aus dem Erdgeschoss noch eine Wendeltreppe vorgesehen.

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Neues Museum - Wiederaufbau



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Bauwelt 2009|13 Chipperfield auf der Museumsinsel

13. Februar 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Der falsche Schwerpunkt

Ein neuer Club. Die Kugel dreht sich, und im Sturzflug schnurrt man hinunter in die Münchener Maxvorstadt, hinein ins Herz des Museumsareals und der benachbarten Technischen Universität: Ein Zeichen blinkt auf, und schon ist man auf dem Hauptgebäude gelandet. Die Suche nach der Architekturfakultät der TU München in der Arcisstraße lässt sich mit Google Earth einfach an. Angaben in das kleine weiße Feld klicken und einzoomen. Die Realität vor Ort sieht geringfügig anders aus. Keine elektronische Orientierungshilfe entwirrt dem Besucher das real existierende räumliche Labyrinth, das die einzelnen Architektur-Institute in einem imaginären Geflecht verbindet. Deren 23 sind über das ganze Quartier verteilt, und so gut wie niemand findet auf Anhieb, was er sucht.

Ein neuer Club. Die Kugel dreht sich, und im Sturzflug schnurrt man hinunter in die Münchener Maxvorstadt, hinein ins Herz des Museumsareals und der benachbarten Technischen Universität: Ein Zeichen blinkt auf, und schon ist man auf dem Hauptgebäude gelandet. Die Suche nach der Architekturfakultät der TU München in der Arcisstraße lässt sich mit Google Earth einfach an. Angaben in das kleine weiße Feld klicken und einzoomen. Die Realität vor Ort sieht geringfügig anders aus. Keine elektronische Orientierungshilfe entwirrt dem Besucher das real existierende räumliche Labyrinth, das die einzelnen Architektur-Institute in einem imaginären Geflecht verbindet. Deren 23 sind über das ganze Quartier verteilt, und so gut wie niemand findet auf Anhieb, was er sucht.

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Bauwelt 2009|07 Schlaglicht auf das Münchener Kunstareal

23. Januar 2009Kaye Geipel
Bauwelt

Multiple City

Patchwork City, Polynucleated City, Galactic City, Elastic City, Endless City... Es entspricht wohl einem aktuellen Bedürfnis, den jetzigen Stand der Stadtentwicklung in einem möglichst griffigen Ausdruck zusammenzufassen. In München ist jetzt die Ausstellung zur „Multiple City“ zu besichtigen, die weder einen im Ansatz enzyklopädischen noch einen chronologischen Anspruch scheut.

Patchwork City, Polynucleated City, Galactic City, Elastic City, Endless City... Es entspricht wohl einem aktuellen Bedürfnis, den jetzigen Stand der Stadtentwicklung in einem möglichst griffigen Ausdruck zusammenzufassen. In München ist jetzt die Ausstellung zur „Multiple City“ zu besichtigen, die weder einen im Ansatz enzyklopädischen noch einen chronologischen Anspruch scheut.

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Bauwelt 2009|04 Willkommen in der Ruine

07. November 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Äußerst flache Schalen

Der Entwurf für das Learning Center der École Polytechnique Fédérale de Lausanne EPFL basiert auf einem Wettbewerb, der Ende 2004 entschieden wurde (Heft 7.2005). Das Center ist von seinem Konzept her vergleichbar mit dem Kanagawa-Institut auf Seite 18. Allerdings ist das Schweizer Beispiel im Vergleich zum japanischen größer und aufwendiger. Es soll für zwei Defizite der EPFL eine Lösung bieten: Erstens brauchen die bis-her separiert für sich arbeitenden Institute einen gemeinsa-men Ort des Austauschs. Zweitens soll sich die EPFL mit diesem Bau auch zur Stadt hin öffnen. Dies verlangte nach der Erfindung eines Raums, in dem möglichst viele der in ihm stattfindenden Funktionen für möglichst viele Nutzer – Studenten, Lehrende, zufällige Besucher, neugierige Nachbarn – auf einen Blick sichtbar und verfügbar sind. Etwa so, als wären die Eigenschaften des Internets in Architektur übersetzt. Die ganz speziellen Anforderungen waren wohl auch der Grund, dass sich Kazuyo Sejima mit einer auf den ersten Blick als unbaubar scheinenden Großhalle durchsetzen konnte.

Der Entwurf für das Learning Center der École Polytechnique Fédérale de Lausanne EPFL basiert auf einem Wettbewerb, der Ende 2004 entschieden wurde (Heft 7.2005). Das Center ist von seinem Konzept her vergleichbar mit dem Kanagawa-Institut auf Seite 18. Allerdings ist das Schweizer Beispiel im Vergleich zum japanischen größer und aufwendiger. Es soll für zwei Defizite der EPFL eine Lösung bieten: Erstens brauchen die bis-her separiert für sich arbeitenden Institute einen gemeinsa-men Ort des Austauschs. Zweitens soll sich die EPFL mit diesem Bau auch zur Stadt hin öffnen. Dies verlangte nach der Erfindung eines Raums, in dem möglichst viele der in ihm stattfindenden Funktionen für möglichst viele Nutzer – Studenten, Lehrende, zufällige Besucher, neugierige Nachbarn – auf einen Blick sichtbar und verfügbar sind. Etwa so, als wären die Eigenschaften des Internets in Architektur übersetzt. Die ganz speziellen Anforderungen waren wohl auch der Grund, dass sich Kazuyo Sejima mit einer auf den ersten Blick als unbaubar scheinenden Großhalle durchsetzen konnte.

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Bauwelt 2008|42 Tragwerke für neue kollektive Funktionen

03. Oktober 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Mauern, keine Fenster

Von der 2002 eröffneten Metrostation Lapa geht es steil hinab zu einer mehr als hundert Meter langen, mit Graffiti überzoge­nen Stahlbetonwand, an die ein öffentlich zugänglicher Lauben­gang geklemmt ist. Unten, hinter der Stahlbetonwand, verbergen sich die Höfe der Wohnanlage der „Cooperativa Águas Férreas“, entworfen von Alvaro Siza Vieira. Mit ihren steilen Treppen und schmalen Durchgängen erinnert sie vage an ein Bergdorf. Die 2004 als sozialer Wohnbau erstellte Anlage ist ob der besonderen Atmosphäre einer der beliebtesten Wohnorte der Stadt. Die Station oben hat im Kontrast zur Graffitiwand eine schicke Edelstahlverkleidung und ist eine der von Eduardo Souto de Moura nach einem Modulsystem konzipierten Metrostationen von Porto.

Von der 2002 eröffneten Metrostation Lapa geht es steil hinab zu einer mehr als hundert Meter langen, mit Graffiti überzoge­nen Stahlbetonwand, an die ein öffentlich zugänglicher Lauben­gang geklemmt ist. Unten, hinter der Stahlbetonwand, verbergen sich die Höfe der Wohnanlage der „Cooperativa Águas Férreas“, entworfen von Alvaro Siza Vieira. Mit ihren steilen Treppen und schmalen Durchgängen erinnert sie vage an ein Bergdorf. Die 2004 als sozialer Wohnbau erstellte Anlage ist ob der besonderen Atmosphäre einer der beliebtesten Wohnorte der Stadt. Die Station oben hat im Kontrast zur Graffitiwand eine schicke Edelstahlverkleidung und ist eine der von Eduardo Souto de Moura nach einem Modulsystem konzipierten Metrostationen von Porto.

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Bauwelt 2008|37 Eduardo Souto de Moura

05. September 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Es reicht nicht

Joschka Fischer hat kürzlich in der ZEIT erklärt, er habe seinen Job in Princeton auch deshalb an den Nagel gehängt, weil er es nicht mehr aushielt, sich mit Madeleine Albright in Shopping-Malls zu treffen. Auch in Deutschland scheint man inzwischen die stupidesten Großformen solcher Malls zu akzeptieren, wenn sie in die Innenstädte drängen. Selbst gestandene Kritiker gehen der Verödung des Öffentlichen auf den Leim. Eine Zuschrift von Gert Kähler zur Debatte in der Bauwelt um den Limbecker Platz in Essen und eine Entgegnung von Kaye Geipel.

Joschka Fischer hat kürzlich in der ZEIT erklärt, er habe seinen Job in Princeton auch deshalb an den Nagel gehängt, weil er es nicht mehr aushielt, sich mit Madeleine Albright in Shopping-Malls zu treffen. Auch in Deutschland scheint man inzwischen die stupidesten Großformen solcher Malls zu akzeptieren, wenn sie in die Innenstädte drängen. Selbst gestandene Kritiker gehen der Verödung des Öffentlichen auf den Leim. Eine Zuschrift von Gert Kähler zur Debatte in der Bauwelt um den Limbecker Platz in Essen und eine Entgegnung von Kaye Geipel.

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Bauwelt 2008|34 Sensible Orte

24. August 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Blumberg, Sommer 2008

Ein Schlüsselbau der Moderne prägt die auf der Baaralb gelegene Kleinstadt Blumberg. Die Weberei, die Egon Eiermann zusammen mit Robert Hilgers gebaut hat, verkörperte 1951 eine makellose Version des neuen Industriebaus. Transformationen in den Folgejahren nahm die Halle geradezu lässig hin. Dann wurde die Textilproduktion verlagert. Seit 1995 ist die Halle leer. Nach Jahren vergeblicher Suche nach neuen Nutzungen ist nun endgültig Schluss. Noch einen halben Sommer steht der Bau.

Ein Schlüsselbau der Moderne prägt die auf der Baaralb gelegene Kleinstadt Blumberg. Die Weberei, die Egon Eiermann zusammen mit Robert Hilgers gebaut hat, verkörperte 1951 eine makellose Version des neuen Industriebaus. Transformationen in den Folgejahren nahm die Halle geradezu lässig hin. Dann wurde die Textilproduktion verlagert. Seit 1995 ist die Halle leer. Nach Jahren vergeblicher Suche nach neuen Nutzungen ist nun endgültig Schluss. Noch einen halben Sommer steht der Bau.

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Bauwelt 2008|32 „Schwarz, Weiß, Gold“

07. August 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Die Shopping-Monopolisten

Die Kritik unseres Autors Ludger Fischer an der Shopping-Mall Limbecker Platz in Essen in Heft 22 hat Wellen geschlagen. In Essen hat sich inzwischen des Dramas zweiter Teil abgespielt, der Turm des Jugendstilkaufhauses Althoff wurde für den zweiten Bauabschnitt gesprengt. Es geht aber bei der Debatte um innerstädtische Malls nicht um Retrobeschwörung, sondern um die strukturelle Einfallslosigkeit und um das Überschreiten der kritischen Größe solcher Shopping-Projekte, dem viele Planungsämter in Deutschland scheinbar machtlos zusehen.

Die Kritik unseres Autors Ludger Fischer an der Shopping-Mall Limbecker Platz in Essen in Heft 22 hat Wellen geschlagen. In Essen hat sich inzwischen des Dramas zweiter Teil abgespielt, der Turm des Jugendstilkaufhauses Althoff wurde für den zweiten Bauabschnitt gesprengt. Es geht aber bei der Debatte um innerstädtische Malls nicht um Retrobeschwörung, sondern um die strukturelle Einfallslosigkeit und um das Überschreiten der kritischen Größe solcher Shopping-Projekte, dem viele Planungsämter in Deutschland scheinbar machtlos zusehen.

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Bauwelt 2008|29-30 Olympiade, Beijing, etc.

17. Juli 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Die kleine Weltausstellung

Auf halbem Weg zwischen den „großen“ Expos in Aichi 2005 und Shanghai 2010 hat jetzt die Expo in Saragossa ihre Tore geöffnet. Drei Monate lang, bis zum 14. September, geht es um das Thema Wasser und Nachhaltigkeit. Städtebau und Architektur wollen dieses Ziel umsetzen.

Auf halbem Weg zwischen den „großen“ Expos in Aichi 2005 und Shanghai 2010 hat jetzt die Expo in Saragossa ihre Tore geöffnet. Drei Monate lang, bis zum 14. September, geht es um das Thema Wasser und Nachhaltigkeit. Städtebau und Architektur wollen dieses Ziel umsetzen.

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Bauwelt 2008|27 Die kleine Expo

09. Mai 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Europan 9

Unübersichtlichkeit ist ein Zustand, in dem die Orientierung scharfe Aufmerksamkeit verlangt. Positiv zu verbuchen sind überraschende Querverbindungen und neue Erkenntnisse. Europan 9 birgt den Wissensfundus des weltgrößten und wohl komplexesten internationalen Wettbewerbs. Aber es ist auch ein unübersichtlicher Riesenzirkus konträrer Ideen. 73 Städte bringen ihre Standorte in die Konkurrenz um die beste Lösung ein – Terrains, auf denen zum Zeitpunkt der Ausschreibung nicht selten planerische Ratlosigkeit herrscht. Thema der neunten Runde ist der öffentliche Raum, kombiniert mit der Suche nach Ideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Konzepten für eine Domestizierung der Infrastruktur und dem Aufspüren der geeignetsten Nutzungen.

Unübersichtlichkeit ist ein Zustand, in dem die Orientierung scharfe Aufmerksamkeit verlangt. Positiv zu verbuchen sind überraschende Querverbindungen und neue Erkenntnisse. Europan 9 birgt den Wissensfundus des weltgrößten und wohl komplexesten internationalen Wettbewerbs. Aber es ist auch ein unübersichtlicher Riesenzirkus konträrer Ideen. 73 Städte bringen ihre Standorte in die Konkurrenz um die beste Lösung ein – Terrains, auf denen zum Zeitpunkt der Ausschreibung nicht selten planerische Ratlosigkeit herrscht. Thema der neunten Runde ist der öffentliche Raum, kombiniert mit der Suche nach Ideen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, Konzepten für eine Domestizierung der Infrastruktur und dem Aufspüren der geeignetsten Nutzungen.

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Bauwelt 2008|17-18 Europan 9

07. Februar 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Ma für Hamburg?

Geradezu unerträglich, so äußerte sich Rem Koolhaas am Montag voriger Woche in Hamburg, sei die „Iconpflicht“, die große Städte beim Bau großer Häuser großen Architekten abverlangten. Das neue ScienceCenter in der HafenCity wird den Beweis dafür, wie man einen Leuchtturm entwirft, aber kein Icon baut, zunächst nicht antreten. Es fehlen die Pläne.

Geradezu unerträglich, so äußerte sich Rem Koolhaas am Montag voriger Woche in Hamburg, sei die „Iconpflicht“, die große Städte beim Bau großer Häuser großen Architekten abverlangten. Das neue ScienceCenter in der HafenCity wird den Beweis dafür, wie man einen Leuchtturm entwirft, aber kein Icon baut, zunächst nicht antreten. Es fehlen die Pläne.



Bauwelt, Do., 2008.02.07



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Bauwelt 2008|06 Großes Wohnen

03. Januar 2008Kaye Geipel
Bauwelt

Zwischenstand: HafenCity

13 Teilquartiere für 5500 Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätze. Dazu 10 Kilometer Kaipromenaden, eine Elbphilharmonie, ein Science Center, ein Maritimes Museum und eine neue U-Bahn-Linie – Hamburg macht den Hafen zur City und probiert in Wilhelmsburg ein Gegenmodell.

13 Teilquartiere für 5500 Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätze. Dazu 10 Kilometer Kaipromenaden, eine Elbphilharmonie, ein Science Center, ein Maritimes Museum und eine neue U-Bahn-Linie – Hamburg macht den Hafen zur City und probiert in Wilhelmsburg ein Gegenmodell.

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Hamburger HafenCity



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Bauwelt 2008|01-02 Hamburg HafenCity

08. November 2007Kaye Geipel
Bauwelt

Sammlung Stoschek

Ein Sammelsurium unterschiedlicher Produktionsformen fand in diesem Haus zu einem intimen Nebeneinander. Gebaut wurde die viergeschossige Fabrik in der Düsseldorfer Schanzenstraße 1907 von einem Unternehmen für Bühnenausstattung. Es gab eine Schlosserei, eine Schreinerei, eine Satt­lerei und unter dem Dach einen riesigen Malersaal. Als die Produktion von Kulissen nicht besonders erfolgreich verläuft, zieht noch ein Motorenprüfstand für Luftschiffe ein, und es werden Waffenkästen gefertigt. Nach dem Konkurs des Bühnenausstatters okkupieren Nähmaschinen für Damenkorsette die Etagen. Ab 1936 kommt ein Matratzenfabrikant in das Gebäude, und nach dem Zweiten Weltkrieg fertigt die Firma Conzen hier Bilderrahmen, bis sie den Standort 2002 aufgibt.

Ein Sammelsurium unterschiedlicher Produktionsformen fand in diesem Haus zu einem intimen Nebeneinander. Gebaut wurde die viergeschossige Fabrik in der Düsseldorfer Schanzenstraße 1907 von einem Unternehmen für Bühnenausstattung. Es gab eine Schlosserei, eine Schreinerei, eine Satt­lerei und unter dem Dach einen riesigen Malersaal. Als die Produktion von Kulissen nicht besonders erfolgreich verläuft, zieht noch ein Motorenprüfstand für Luftschiffe ein, und es werden Waffenkästen gefertigt. Nach dem Konkurs des Bühnenausstatters okkupieren Nähmaschinen für Damenkorsette die Etagen. Ab 1936 kommt ein Matratzenfabrikant in das Gebäude, und nach dem Zweiten Weltkrieg fertigt die Firma Conzen hier Bilderrahmen, bis sie den Standort 2002 aufgibt.

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Julia Stoschek Collection



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Bauwelt 2007|43 Weiße Wände

13. Juli 2007Kaye Geipel
Bauwelt

Ein Haus, drei Häuser

Das Haus hat drei Einheiten. Es funktioniert wie ein Chamäleon. Wenn die Bewohner am Wochenende eingetroffen sind, ziehen sie die großen, beweglichen Fassaden zur Seite. Diese Wände schließen dann die Lücken zwischen den Häusern und formen eine Art Dreiseithof, der sich windgeschützt um den großen Sandplatz im Süden öffnet. Wenn das Wochenende vorbei ist, werden die Fassadentore zurückgeschoben, und die drei Gebäude nehmen wieder die separate Erscheinung frei stehender Einheiten ein.

Ursprünglich wollten sich die Bauherren, ein älteres Ehepaar, ein geräumiges Haus als Zweitwohnsitz bauen lassen. Da die Familie mit Kindern und Kindeskindern sehr groß ist, sollten bei Bedarf auch einmal 20 Personen ein gemeinsames Wochenende verbringen können. Als Bauplatz stand ein ausgedehntes Grundstück in Meernähe zur Verfügung, Teil einer vor 200 Jahren dem Meer abgerungenen Landschaft. Der Boden besteht durchweg aus Sand, es gibt viele Kiefern, und zur See hin, nach Norden, eine Zypressenhecke als Windschutz. Eine Aufteilung in drei gleiche Einheiten, die wahlweise allein oder zusammen genutzt werden können, schien den Architekten sinnvoller als ein größeres Einzelhaus. Die Vorteile einer „variablen Geometrie“ lägen unter anderem darin, dass man bei einer Benutzung im Winter nur die jeweils benötigten Räume beheizen müsse.

Das Haus hat drei Einheiten. Es funktioniert wie ein Chamäleon. Wenn die Bewohner am Wochenende eingetroffen sind, ziehen sie die großen, beweglichen Fassaden zur Seite. Diese Wände schließen dann die Lücken zwischen den Häusern und formen eine Art Dreiseithof, der sich windgeschützt um den großen Sandplatz im Süden öffnet. Wenn das Wochenende vorbei ist, werden die Fassadentore zurückgeschoben, und die drei Gebäude nehmen wieder die separate Erscheinung frei stehender Einheiten ein.

Ursprünglich wollten sich die Bauherren, ein älteres Ehepaar, ein geräumiges Haus als Zweitwohnsitz bauen lassen. Da die Familie mit Kindern und Kindeskindern sehr groß ist, sollten bei Bedarf auch einmal 20 Personen ein gemeinsames Wochenende verbringen können. Als Bauplatz stand ein ausgedehntes Grundstück in Meernähe zur Verfügung, Teil einer vor 200 Jahren dem Meer abgerungenen Landschaft. Der Boden besteht durchweg aus Sand, es gibt viele Kiefern, und zur See hin, nach Norden, eine Zypressenhecke als Windschutz. Eine Aufteilung in drei gleiche Einheiten, die wahlweise allein oder zusammen genutzt werden können, schien den Architekten sinnvoller als ein größeres Einzelhaus. Die Vorteile einer „variablen Geometrie“ lägen unter anderem darin, dass man bei einer Benutzung im Winter nur die jeweils benötigten Räume beheizen müsse.

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Bauwelt 2007|27 Mehrwert Raum

20. April 2007Kaye Geipel
Bauwelt

„... to interpenetrate without distraction“

Das Denkmal für die Opfer des Terroranschlags vom 11. März 2004 in Madrid bezieht sich in seiner Form auf eine Idee der Transparenz, die sich an die Ästhetik der Medien und deren Spiel mit Auflösung und Zersetzung anlehnt. Der Konzeption liegt eine fragwürdige These zugrunde. Trotzdem entstand ein überzeugendes Projekt.

Das Denkmal für die Opfer des Terroranschlags vom 11. März 2004 in Madrid bezieht sich in seiner Form auf eine Idee der Transparenz, die sich an die Ästhetik der Medien und deren Spiel mit Auflösung und Zersetzung anlehnt. Der Konzeption liegt eine fragwürdige These zugrunde. Trotzdem entstand ein überzeugendes Projekt.

Colin Rowe hat den zweiten Teil des großen Essays, den er 1956 mit Robert Slutzky über die Transparenz in der Moderne geschrieben hatte, später mit einem Hinweis versehen: Das helle Licht und die Landschaft von Texas seien mitentscheidend für die Ideen gewesen. Der Essay wendet sich gegen die krude Durchsichtigkeit der gläsernen Moderne und plädiert für eine mehrdeutige Definition der Transparenz. Er macht sich stark für geschichtete Gebäudehüllen, die imstande sei­­en „to interpenetrate without optical distraction“. Diese raf­finierten Eigenschaften des Rowe’schen Transparenzbegriffs sind von den Medienbildern längst eingeholt worden. Sie haben heute einen manchmal drohenden Unterton bekommen: In der filmischen Darstellung ist alles was transparent ist, meist auch grell und farbig beleuchtet, und dort wo die Räume durchsichtig werden, ist deren Zerstörung oft nicht weit. In Kinofilmen wie „Matrix“ und „Face/Off“ und in un­zähligen Fernsehserien in deren Manier fliegen Räume reihenweise in die Luft, kurz nachdem sie für den Zuschauer durchsichtig wurden. – In diesem Zusammenhang scheint die Idee eines diffus transparenten Denkmals fragwürdig zu sein.

Das Attentat in den Zügen vor dem Madrider Bahnhof Atocha geschah am 11. März 2004, drei Tage vor der Parlamentswahl, um 7 Uhr 40 früh, und forderte 191 Tote, 1824 Verletzte, davon 81 schwer. Drei Jahre nach dem Terroranschlag wurde jetzt im Beisein des spanischen Königs Juan Carlos das „monumento a las víctimas del 11-M“ in einer kurzen Zeremonie eingeweiht. Nachdem es zuvor Streit um die Instrumentalisierung der Ereignisse durch die großen Parteien gegeben hat, belies man es bei der Eröffnung bei drei Schweigeminuten. Es gab keine Reden, nur Musik. Das Denkmal, entworfen und geplant von der Architektengruppe FAM, basiert auf einem Konzept, das einen Schweigeraum vorsieht und das in seinen ephemeren Bestandteilen der filmischen Ästhetik nahesteht. Der Entwurf setzt sich zusammen aus einer überirdischen Konstruktion, die auf einer Verkehrsinsel neben dem Bahnhof platziert ist, und einem unterirdischen Gedenkraum in der Bahnhofspassage. Die Verbindung zwischen beiden erfolgt über eine von oben belichtete Öffnung. Der überirdische Teile des Denkmals besteht aus einem 11 Meter hohen, gläsernen Zylinder in Form eines Ovals, der mit seiner Höhe auf das Datum 11. März anspielt. Der direkt unter diesem Zylinder platzierte 500 Quadratmeter große Gedenkraum ist kobaltblau gestrichen. Von ihm aus kann man in das gläserne Oval hinaufschauen. Dieses Oval hat eine innere Blase aus bedruckter ETFE Folie, die durch Überdruck in eine amorphe Form gebracht wird. Auf ihr finden sich in vielen Sprachen die Trauerbotschaften, die die Passanten in den Tagen nach dem Attentat teils auf die Mauern des Bahnhofs geschrieben, teils auf Zetteln hinterlassen haben.

Als die jungen Architekten vor zweieinhalb Jahren als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgingen, galt deren Wahl als gewagte Entscheidung. Die fünf Architekten, alle unter 30, hatten noch kein wichtiges Projekt realisiert. Der Büroname FAM, hinter dem sich der rätselhafte Begriff „faszinierender Wohlgeruch des Apfels“ verbirgt, kennzeichnete sie vor al­­lem als Szenemitglieder des Architektenportals „Freshmadrid“. „Unser Wettbewerbsbeitrag zielte auf die Darstellung einer Idee, baubar war er in dieser Form nicht“, sagt einer der Architekten, Pedro Colón, im Rückblick. Der preisgekrönte Entwurf zeigte im Straßenraum einen diffus zersprengten Lichtre­­gen. „Wir wollten ein Denkmal ohne Struktur, ohne tragen­de Stahlkonstruktion. Wir wollten nur die Addition von immaterieller Hülle, Licht und Botschaft.“

Licht aber braucht einen materiellen Träger, wenn es nicht nur nachts mittels Projektoren sichtbar gemacht wird, sondern auch im grellen Licht der Sonne bestehen soll. Als Material kamen schließlich nur Glaswände in Frage. In der zwei­jährigen Realisierungsphase besuchten die Architekten die verbliebenen Glasbläsereien am Rande Madrids. Sie brachten große mundgeblasene Vasen ins Büro, die aufeinandergestapelt aber keiner weiteren Belastung standhielten. In Tschechien fanden sie dann eine Fabrik, die in der Lage war, sehr dicke Glasblöcke herzustellen. Einen plötzlichen Temperatur­abfall, zum Beispiel wenn die Sonne die Blöcke aufgeheizt und sie dann durch plötzlichen Regen abgekühlt worden wären, hätte allerdings auch eine Wand aus solchen Brocken nicht verkraftet. Der Tragwerksplaner Mike Schlaich wurde bei der Suche nach einer „transparenten Konstruktion ohne Struktur“ beteiligt. Die Lösung fand sich schließlich in massiven Glasziegeln der Firma Schott aus Borosilicatglas, 30 Zentimeter lang, 8 Zentimeter dick und mit einer konkaven und einer konvexen Seite ausgestattet, so dass sie sich mit unterschiedlichen Radien ineinander schieben lassen.

Die Umsetzung ist gelungen. Der Glaszylinder, hinter dem die amorphe Folienhülle gerade noch sichtbar ist, macht vor allem bei Nacht jene Nahtstelle zwischen Realität und Simulation deutlich macht, in der sich das Material zugunsten einer semitransparenten Erscheinung ganz wegduckt. Sicher, dieser Glaszylinder lässt Lesarten der Trauer zu, die naive Lesart einer visuellen Beliebigkeit kann die irrisierende Zauberkugel nicht verleugnen. Im Zusammenspiel zwischen unten und oben ist das Monument trotzdem gelungen: Ohne einen Hinweis auf ihre Funktion tauchen die Vitrinen des blauen Raums in der Bahnhofspassage auf, kenntlich nur durch die Schlange der Leute, die vor den gewellten Plexiglasscheiben anstehen. Die Wartenden werden zunächst in eine Vorhalle eingelassen, vor eine Wand mit den Namen der Toten. Eine weitere Tür öffnet das dunkelblaue Souterrain um den beschriebenen Zylinder. Dieser kryptaartige Raum lässt jedem Besucher Zeit für das Lesen der Satzfragmente, er ermöglicht fragendes Schweigen und ein eigens für diesen Ort geschaffenes Ritual, das den irrisierenden Charakter an der Oberfläche konterkarriert.

Bauwelt, Fr., 2007.04.20



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Denkmal für die Terroropfer von Atocha



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Bauwelt 2007|15-16 Villen

20. April 2007Kaye Geipel
Bauwelt

Brückenträger als Art brut

Die Villa in Las Rozas ist ein zurzeit noch unvollendetes Konzept. Wie sein Pendant in Benahavis unterscheidet sich auch dieser Bau in fast jeder Hinsicht...

Die Villa in Las Rozas ist ein zurzeit noch unvollendetes Konzept. Wie sein Pendant in Benahavis unterscheidet sich auch dieser Bau in fast jeder Hinsicht...

Die Villa in Las Rozas ist ein zurzeit noch unvollendetes Konzept. Wie sein Pendant in Benahavis unterscheidet sich auch dieser Bau in fast jeder Hinsicht von den Nachbarvillen. Das Arrangement von Stahl- und Betonträgern erweckt schon im Rohbau den Eindruck von Schwere, als würde hier der Schacht in ein Bergwerk geöffnet. Die geschosshohen Träger wurden während der letzten Sommerferien angeliefert und in zwei Ta­gen aufeinander fixiert. Die Nachbarn waren erstaunt. Solche Bauteile hätten sie sich vor ihrem Wohnzimmerfenster nicht träumen lassen.

Das künftige Zweifamilienhaus hebt sich von dem Haus in Martemar dadurch ab, dass es die plastische Qualitäten der einzelnen Träger noch entschiedener in den Vordergrund rückt. Es gibt kein paralleles Nebeneinander, sondern eine spiralförmige Schichtung: Zum Tal hin, über der Einliegerwohnung, spannt ein Doppel-T-Träger aus Stahlbeton; die Straßenfassade bildet ein gekippter U-Träger, zur rechten Grundstücksseite folgt wieder ein Stahlbetonträger, die Gartenfas­sa­­de formt ein Vierendeelträger, darüber liegen ein Fach­werk­trä­ger aus Stahl und ein Doppel-T aus Beton, die übereck fest mitein­- ander verbunden sind. Da es an dieser Ecke keine Stüt­ze gibt, benötigen sie einen Schlussstein, einen 19 Tonnen schwe­ren Granitblock, der die Konstruktion am Kippen hindert. Dieser Schlussstein ist fraglos ein Zitat auf Cecil Balmonds Konstruktion der Villa von OMA in Bordeaux. Die Stahlträger wiegen ca. 12 Tonnen, die Stahlbetonträger bringen es auf 60 Tonnen.

Die spiralförmige Anordnung der unterschiedlichen Träger antwortet auf die Hanglage. Durch das Emporschrauben der Konstruktion erhebt sich die Villa über ihre Nachbarn, jeder Stahlträger formt für sich eine anders gestaltete Fassade. Die einzelnen Plateaus orientieren sich zum Tal nach Südwesten und im Nordwesten auf die Gebirgszüge der Sierra de Gredos, der Sierra de Guadarrama und der Somosierra, die Madrid in einem Halbkreis flankieren.
Die eigentliche Wohnfläche unter diesem Materialgebir­-ge wirkt im Gegensatz zur Konstruktion bescheiden. Es gibt links einen langen, seitlich geschlossenen Wohnraum, und im rechten Winkel dazu entlang der Rückfassade die Küchenzeile und den Essbereich. Eine schmale Stahltreppe führt von hier zum Schlafgeschoss. Ein Großteil der Dachflächen liegt als überdeckte Loggia im Freien. Durch Verrücken der Glasfassaden lassen sich diese für eine spätere Ausdehnung der Wohnfläche nutzen. Der im Obergeschoss in den Straßenraum auskragende U-Träger erhält an beiden Seiten einen gläsernen Verschluss und wird so zu einem schmalen Schwimmbecken.

Ob seiner heterogenen Anordnung überdimensionierter Tragelemente reizt das Haus in Las Rozas mehr noch zum Widerspruch als die Villa in Martemar. Die Fachwerkfassaden aus Stahl lassen sich noch als Anspielung auf die Eisenkonstruktionen des 19. Jahrhunderts lesen. Dort aber, wo die Stahlbeton­träger als rohe Wände eingesetzt werden, scheint die Referenz nurmehr in den simplen Konstruktionen heutiger Einkaufszentren zu bestehen. Antón García Abril geht es um die skulpturale Qualität der banalen Elemente. Die Skulpturen Eduardo Chillidas sind ein Vorbild. Aber er zielt mit seinen monumentalen Entwürfen auch auf die Provokation des common sense. Wenn sich die Infrastruktur eines ganzen Landes, sichtbar in großen Autobahnbrücken, Industriehallen und Shopping Malls, aus solchen Tragwerkselementen zusammensetzt, dann müsste es gelingen, sie auch zu luxuriösen Wohnhäusern zusammenzufügen.

Bauwelt, Fr., 2007.04.20



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Villa Hemeroscopium



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26. Januar 2007Kaye Geipel
Bauwelt

Grand Prix de l’urbanisme an Francis Cuiller

In Frankreich ist der Städtebau, mehr als in Deutschland, ein öffentliches Thema. Ein Gradmesser, der über den Stand der Diskussion Auskunft gibt, ist...

In Frankreich ist der Städtebau, mehr als in Deutschland, ein öffentliches Thema. Ein Gradmesser, der über den Stand der Diskussion Auskunft gibt, ist...

In Frankreich ist der Städtebau, mehr als in Deutschland, ein öffentliches Thema. Ein Gradmesser, der über den Stand der Diskussion Auskunft gibt, ist der Grand Prix de l’urbanisme, der jedes Jahr an einen herausragenden Stadtplaner verliehen wird. In den zurückliegenden Jahren ging der Preis mehrmals an Planer, die sich mindestens ebenso sehr als gestaltende Architekten verstehen. 2004 erhielt ihn Christian de Portzamparc und 2005 Bernard Reichen. Der jetzt für 2006 an Francis Cuillier vergebene Preis stellt wieder ganz die strategischen und politischen Möglichkeiten der Stadtplanung in den Vordergrund.

Der Preisträger ist seit 1995 leitender Stadtplaner der Stadt Bordeaux und war die meiste Zeit im Dienst öffentlicher Planungsbehörden tätig. Cuillier beschreibt seinen beruflichen Weg in den zurückliegenden drei Jahrzehnten als „pelerinage“, als Pilgerweg. Tatsächlich war er in einer Art Tour de France in fast allen wichtigen Problemzonen des französischen Nachkriegsstädtebaus und seiner Industrien beteiligt. Er hat von Lille aus eine Forschungsgruppe für die Sanierung kleiner Bergbaustädte geführt; er gehörte zu den ersten Planern, die in der Region Saint-Etienne Pilotprojekte für die Modernisierung des 60er-Jahre-Großwohnbaus entwickelt haben – zusammen mit Christian Devilliers und Alexandre Chemetov. Er leitete in den 80er Jahren in der Lorraine die Transformation der schwindenden Bergbau- und Stahlindustrie; und er hat in Lorient an der Sanierung des Ha­fens – u.a. auch mit der Konversion der ehemali­gen deutschen U-Boot-Basis – gearbeitet.

Cuillier vertritt eine Generation von Planern, die mit einer gewissen Desillusion bezüglich der „grands projets“ wieder stärker die Bedürfnisse des Lokalen in den Vordergrund rücken. Die meisten Stadtbewohner, so Cuiller, betrachten urbane Veränderungen heute als eine Art Aggression. Das führe zu einer Blockade der Argumente und Auffassungen, vor allem aber zu einer immer weitergehenden Fragmentierung städtischer Funktionen. Lassen sich städtebauliche Ziele, die gemeinsam getragen werden, überhaupt erreichen? Cuillier hat sich in den letzten fünfzehn Jahren vor allem für ein Umdenken bei den öffentlichen Transportmitteln engagiert. Als Stadtbaudirektor von Straßburg 1990–95 war er einer der Pioniere der Renaissance der Straßenbahn. Er hat die später von vielen kopierten Konzepte für neue Linien umgesetzt und mit Hilfe von Architekturwettbewerben gleichzeitig für die Neugestaltung der Place Kleber und der Place de la Gare gesorgt. Zwei einfa­che Devisen hält Francis Cuillier bereit, wenn er gefragt wird, was man von seiner Arbeit lernen könne: Die Planungsbehörden müssten, was ihrem Wesen widerspreche, dazulernen; und dann sollten sie ihre Planungen so klar dokumentieren, dass sie von allen verstanden werden.

Bauwelt, Fr., 2007.01.26



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Bauwelt 2007|05 Wie authentisch ist Le Corbusiers letzter Bau

26. Januar 2007Kaye Geipel
Bauwelt

Mythos interruptus

41 Jahre nach dem Tod Le Corbusiers wird in Firminy die halbfertige Kirche Saint-Pierre zu Ende gebaut. Die Frage der Authentizität bleibt offen. Doch die Kleinstadt am Rande des Zentralmassivs wird mit ihrem Erbe an Corbusier-Bauten plötzlich zu einer Konkurrenz für Chandigarh.

41 Jahre nach dem Tod Le Corbusiers wird in Firminy die halbfertige Kirche Saint-Pierre zu Ende gebaut. Die Frage der Authentizität bleibt offen. Doch die Kleinstadt am Rande des Zentralmassivs wird mit ihrem Erbe an Corbusier-Bauten plötzlich zu einer Konkurrenz für Chandigarh.

Die kleine Stadt am Rande des Zentralmassivs hat sich erst im Laufe der Zeit an die Bebauung der umliegenden Hügel gewagt. Die sich seit den sechziger Jahren wie Schlangen hinräkelnden Großwohnbauten sind inzwischen ein kaum weiter auffallender Bestandteil des städtischen Panoramas geworden. Ein Fremdkörper sticht auf halbem Weg in die Höhe, ein Gebilde, das sich nirgends anlehnt und nur sich selbst zuzuordnen ist. Formale Haltlosigkeit ist die erste und auffälligste Eigenschaft des posthum realisierten Baus von Le Corbusier. Die von ihm Anfang der sechziger Jahre entworfene Kirche ist mit ihrem aufregenden Werdegang (Heft 1-2/2004) zu einem besonderen Fall der Architekturgeschichte geworden. Erst 1970, fünf Jahre nach Le Corbusiers Tod, konnte in einer beispiello­sen Anstrengung mit der Umsetzung begonnen werden. Nach wechselvollem Hin und Her wurde der Rohbau 1978 von den Arbeitern verlassen, endgültig, wie es damals schien. Doch der Bau war noch lange nicht fertig. Seau de charbon, Kohleneimer, nannten die Nachbarn bald die nutzlose, zum Himmel hin offene Ruine. 2003 gelang der Start fürs Weiterbauen. Am 24. November letzten Jahres wurde die Kirche, die künftig vor allem Museumszwecken dient und im Sockel ein Corbusier-Museum beherbergen wird, eröffnet.

Der auf quadratischem Grundriss errichtete Kegelbau ist nicht nur mit seiner Geschichte, sondern auch mit seiner Form aus der Zeit gefallen. Zwar gleicht dieser Sichtbetonkörper den „distorted volumes“ des computerisierten Entwerfens und zeigt eine gewisse Ähnlichkeit mit Entwürfen von Zaha Hadid oder Ben van Berkel auf. Aber dann ist er auch umgürtet von merkwürdigen Dekors, die die Dynamik der Aufwärtsbewegung ad absurdum führen und aus der Hand eines zerstreuten Comiczeichners zu kommen scheinen. Die aus dem Dach hervorstoßenden „Lichtkanonen“ etwa oder die kipplige Führung der Regenrinnen um die riesigen Wände des Kegels stehen für einen Entwurf, den heute kein Architekt so zeichnen könnte. Es ist ein Bau, der seinen Besuchern die Wahrnehmung schwer macht: Die Fotografen suchen irritiert nach dem passenden Standpunkt, und die Kritiker haben plötzlich ein UFO, ein Kraftwerk, einen Betonberg oder einen Raketensilo vor Augen und suchen nach der richtigen Metapher. Dabei ist die einstige Formfindung gar nicht so geheimnisvoll: von oben, von den Hügeln her, ist der aufragende Bau auch als eine Öffnung in den Boden zu deuten: unverkennbarer Hinweis für die die Region prägenden Schächte für Kohleabbau. Und vom Tal, von der alten Stadt her kommend, gibt sich das überdimensionierte, zum Himmel gerichtete Fernrohr als Kirchenentwurf eines modernen Künstlers und verschweigt nicht ganz die Provokation seines atheistischen Entwerfers.

Akropolis-Lektion

Im Juni 1960 kam Le Corbusier nach Firminy-Vert, um innerhalb der „grünen“ Stadterweiterung den Standort der Kirche festzulegen. „Er stieg bergwärts, beobachtete mit dem ihm eigenen Scharfsinn die Gegend, stieg wieder talwärts, langsam bis zu dem Punkte, wo er den Bau situierte.“ So erzählte es Eugène Claudius-Petit, damals Bürgermeister von Firminy und zuvor schon, in seiner Funktion als Wiederaufbauminister Frankreichs, einflussreicher Freund des Architekten, der ihm unter anderem den Auftrag für die Unité in Marseille vermittelt hatte.

Man kann diese Erzählung einer Spurensuche nach dem richtigen Standort heute als konstruierten Mythos bespötteln; der hohe Ton wirkt inzwischen fremd. Die Bedeutung der kleinen Geschichte für die weitere Planung ist aber aufschlussreich. Die katholische Kirche hätte sich einen anderen Standort gewünscht, Le Corbusier aber sah seine Idee eines moder­nen Zentrums nur innerhalb der von ihm selbst bestimmten Umfriedung (Seite 23) des Ovals garantiert. In der weiteren Planung nutzte er die Niveausprünge des ehemaligen Steinbruchs und konzipierte die Kirche als Eckgebäude innerhalb einer ovalen Ringstraße. Hält man sich etwa die Fotos des Parthenons in „Vers une architecture“ vor Augen, könnte man in Firminy-Vert – trotz der ganz anderen Topographie – von einer Akropolis-Lektion sprechen. Alle öffentlichen Bauten Le Corbusiers stehen jetzt auf einem für sich selbst wahrnehmbaren „Plateau“. Der lange Riegel der Maison de la Culture und die steil aufragende Kirche umgreifen Schwimmbad und Stadion von entgegengesetzten Seiten. Die Kirche ist in diesem Gefüge kein statischer Bau mit Vorplatz, sondern ein dynamisches Gelenk, das zugleich den Übergang zwischen alter und neuer Stadt markiert.

Corbusier City

Dino Cinieri hatte mit Architektur nichts im Sinn, als er 2001 für die konservative Partei UMP kandidierte und Firminys neuer Bürgermeister wurde. Cinieri ist ein Unternehmer, dem es gelungen war, ein kleines Büro für Sicherheitsdienste innerhalb von 20 Jahren zu einer Firma von 2000 Mitarbeitern aufzubauen. Bei der Eröffnung von Saint-Pierre im vergangenen November sprach er als Konvertit, dem Le Corbusier sehr am Herzen liegt: „Mir war eines klar geworden: Wenn wir es schaffen, die Kirche fertig zu bauen, dann halten wir ein unvergleich­liches kulturelles, touristisches und ökonomisches Juwel in den Händen.“ Nicht nur für ihn war es ein Sinneswandel. Die Stadt, die seit 1971 kommunistisch regiert wurde, hatte Jahrzehnte lang andere Sorgen; der Kohleabbau, der neben dem Eisenerz zu den Haupteinnahmequellen gehörte, wurde 1983 ein­gestellt, die Arbeitslosigkeit stieg. Firminy ist eine schrumpfende Stadt, von den 24.000 Einwohnern Anfang der achtziger Jahre sind noch 19.000 übrig. Der denkmalgerechte Umgang mit den Bauten Le Corbusiers erschien lange wie eine überflüssige Last. Dann kehrte sich die Stimmung um. Man entdeckte, dass das Erbe des Architekten in Firminy – größter Bestand an Corbusier-Bauten nach Chandigarh – bei der Umstrukturierung helfen könnte. Im Verbund mit dem benachbarten Saint-Etienne, das auch mit Restrukturierungsproblemen zu kämpfen hat, wurde eine Lösung ersonnen. Die „Communauté d’agglomération Saint-Etienne Métropole“, ein Städteverbund mit 400.000 Einwohnern, kaufte 2002 die Ruine für den symbolischen Betrag von einem Euro. In den beiden Sockelgeschossen wird das Museum für moderne Kunst von Saint-Etienne ab diesem Sommer eine Corbusier-Ausstellung einrichten. Die Erwartung ist klar formuliert: Bisher zählte man 15.000 Besucher pro Jahr, künftig sollen es 80.000 sein, manche sprechen von 200.000. Der Konkurrenzkampf um den Kulturtouristen ist bereits erklärt. Dino Cinieri: „Wenn Ronchamps mit seiner Kapelle 150.000 Besucher anlockt, müssten wir eigentlich viel mehr schaffen.“

Ohne den inzwischen 73-jährigen José Oubrerie könnte es solche hochgesteckten Ziele einer „Corbusier-City“ wohl nicht geben. Die Fertigstellung zwischen 2003 und 2006 wurde von ihm geleitet. Der in Ohio, Columbus, lebende Oubrerie ist ne­ben den ausführenden Architekten Yves Perret, Aline Duverger und Romain Chazalon der entscheidende Garant für eine Kontinuität zwischen Le Corbusiers Skizzen und der heutigen Ausführung. Der Mann, der zuerst als Lernender und dann als Mitarbeiter im Pariser Atelier Le Corbusiers an Saint-Pierre gearbeitet hat, war nicht nur über vierzig Jahre hinweg Chefarchitekt, sondern, wie die Amerikaner sagen, „keeper of the flame“. Es war vor allem Oubrerie, der die wichtigen Entscheidungen fällte, der die genaue Neigung des zum Altar hin ansteigenden Bodens festlegte und der die stählerne Kirchentür in starken Farben entwarf.

Ende Januar wird am Wexner Center of the Arts der Ohio State University, an der José Oubrerie unterrichtet, eine große Ausstellung über die 45-jährige Planungsgeschichte von Saint-Pierre eröffnet. Sie trägt den prägnanten Titel und doppeldeutigen Titel: „Architecture interruptus“.[1]

Museumssockel und Kirchenkuppel

Wie viel ist Kontinuität, und wie viel ist „interruptus“, vergli­chen mit den ursprünglichen Plänen Le Corbusiers?2 Jeder Besuch beginnt heute auf der Ostseite, von der man den Sockel mit dem Museum betritt. Mit den aus konservatorischen Gründen aufgedoppelten, kerngedämmten Betonwänden, dem Sammelsurium an Leuchtkörpern, den verschieden gestalteten Ge­länderprofilen und den in leuchtenden Farben gestrichenen Akustikdecken verweist hier kaum noch etwas auf die kargen, isolierten Gemeinderäume, die hier einst vorgesehen waren. Vor allem die jeweils mit hohen Sitzstufen ausgestatteten Ausstellungsräume, die einem ähnlichen Typus in der Maison de la Culture abgeschaut sind, stehen für die Museumsfunktion. „Das damalige Projekt war viel einfacher“, sagt Projektarchitekt Yves Perret. Man habe aber versucht, die gestalterischen Unterschiede herauszuarbeiten und dabei mit möglichst wenigen Materialien auszukommen.

Über die von Sichtbetonwänden flankierte Treppe im Südwesten erreicht man nach mehreren Kehrtwendungen ein Zwischenpodest und steht dann in der nur schwach beleuchteten und eiskalten Kuppel des Kirchenraums. Ein kaum zu be­schreibendes Gefühl von elementarer Monumentalität stellt sich ein zwischen den gekippten Sichtbetonwänden. Man starrt, immer noch geblendet, auf die umlaufenden roten, grünen, blauen und gelben Lichtbänder; man tastet sich beim Blick auf den Altar langsam höher zum Sternbild des Orions an der Ostwand, das das Innere des Mantels von Maria auffaltet, und denkt an das Erhabene. „Cette belle petite Eglise“ – eine schöne kleine Kirche –, hatte Le Corbusier Saint-Pierre genannt und dabei nicht ausgesprochen, dass er mit einfachen Mitteln die größte Wucht erzielen wollte.

Museumssockel und Kirchenkuppel sind heute diametral verschiedene Raumteile. Dass sie konzeptuell nicht ganz auseinanderfallen, ist zurückzuführen auf ein verändertes Erschließungskonzept, das sich José Oubrerie für den Sockel ausgedacht hat. In einer Art Spirale laufen die Besucher längs der Fassade um die kästchenförmigen Museumsräume. Entstanden ist eine lebendige Wegeführung, auf der man sich wie in einer Spirale bis hoch zur Kuppel bewegt. Die Frage ist, ob diese dynamische Eigenbewegung der Sparsamkeit des ursprünglichen Sockels, der als Kontrast zur grandiosen Kuppel gedacht war, nicht widerspricht.

Streit um das Original

Die Kirche wird, wiewohl sie mit allen Bestandteilen eines für den Ritus einer katholischen Messe notwendigen Raums ausgestattet ist, also solcher kaum je benutzt werden. Die seit 1905 in Frankreich geltende strikte Trennung von Staat und Kirche hätte eine staatliche Unterstützung auch nicht erlaubt. Saint-Pierre ist heute ein ekklesialer Schauraum, grandios in seiner Wirkung, aber zur Tatenlosigkeit eines Museums verurteilt.

Er erzählt eine fast vergessene Geschichte aus einer Zeit, in der die katholische Kirche nach dem zweiten vatikanischen Konzil neue Gedanken bauen ließ. Das alles liegt weit zurück. Als verantwortlicher Architekt hat sich José Oubrerie, angesprochen auf die einst vorgesehene Kirchennutzung, auf eine Position zurückgezogen, die die Religion ausspart. „Mich interessieren diese Fragen nicht. Ich halte es mit Henri Lefèbvre, der geschrieben hat, alle Städte brauchen nutzlose, große Räume, die den Bewohnern Platz für Ruhe, Konzentration und Meditation bieten. Und im Übrigen bin ich Atheist”.

Die Fondation Le Corbusier in Paris, Gralshüterin des Corbusier’schen Gedankenguts, hat sich bei der Beurteilung der Frage nach der Authentizität zurückgehalten. Es scheint, als müsse jeder, der Saint-Pierre besichtigt, selbst herausfinden, worauf die Pläne und Modelle des Entwurfs einst zielten und was davon umgesetzt werden konnte. Vieles, was störend wirkt, ist ohne Frage der Funktion Museum geschuldet: Der neue Sockel ist in jeder Hinsicht selbständiger und wichtiger, die Eingänge sind exaltierter, skulpturaler geworden. Es gibt im Ganzen mehr Farben, mehr Dichte, mehr Event, als man sich hätte vorstellen mögen. Durch die andere Nutzung rückt die Bedeutung unwichtiger Bereiche in den Vordergrund, vor allem in den Untergeschossen zerfällt die klare Hierarchie des Corbusier’schen Entwurfs in seine Bestandteile. Aber auch in der Kuppel hat der Bau einiges von der waghalsigen Experimen­tierfreudigkeit, die die vibrierenden Papiermodelle auszeich­nete, eingebüßt. Der Stahlbeton wurde mit dem Know-how neuer selbstverdichtender Fließtechniken gezähmt, aber das Gefühl entwerferischer Askese inmitten der ganzen Farbigkeit, das man in La Tourette hautnah erleben kann, fehlt in Firminy. Kurz: Die Primärkonstruktion hat an Bedeutung verloren, während die erzählenden „Accessoires“ der Gestaltung in den Vordergrund rücken.

Kann man Saint-Pierre in eine Reihe stellen mit La Tourette und Ronchamps? Steht dieser Bau für jenen „dritten, neuen Typ“ einer Kirche, den Le Corbusier im Œuvre complète versprochen hatte? Die Antwort hat zwei Facetten: Von der Gestaltung und der Detaillierung der Innenräume her lautet die Antwort Nein. Zu weit weg ist der ursprüngliche Gedanke, zu viel an der inneren Mixtur von Mu­seum und Kirchenschau­raum ist eben doch Auslegung „im Geiste von...“. Von der äußeren, monolithischen Kraft des Baukörpers und von der städtebaulichen Bedeutung hingegen lautet die Antwort Ja.
Einer der genauesten Kenner der Planungsgeschichte von Saint-Pierre, Anthony Eardley3, sprach 1981 mit Blick auf die Modelle vom Pathos des „zweifelnden Blicks“ ihrer grandiosen Fassade. Als Porträt des zu Ende gehenden Maschinenzeitalters sei die Kuppel von Firminy die möglicherweise überzeugendste Erfindung des Architekten – Bild einer skeptischen, sich selbst erkennenden Moderne. Yves Perret sagt am Schluss des Besuchs: „Il y a une origine pure quelque part.“ Man kann es frei übersetzen: Das Original ist da. Irgendwo.

Bauwelt, Fr., 2007.01.26



verknüpfte Bauwerke
Kirche Saint-Pierre de Firminy



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Bauwelt 2007|05 Wie authentisch ist Le Corbusiers letzter Bau

24. November 2006Kaye Geipel
Bauwelt

Im Zentrum der bayerischen Idylle

BU
Blick von Hochstätt auf den Chiemsee. Im Lageplan nicht eingezeichnet ist die Hauptstraße, die am Südrand durch das Dorf führt.
Lageplan im Maßstab 1:5000
Der nördliche Riegel umfasst ein Atelier, im südlichen befindet sich der Wohnraum. Das ganze Haus ist unterkellert. Große Werkstücke können über die Rampe in das Atelier und von dort über ein Loch in der Decke mit Hilfe eines Gabelstaplers nach unten gebracht werden.
Grundriss und Schnitt im Maßstab 1:333, Ansichten ohne Maßstab
Die Fassade besteht aus kesseldruckimprägnierten Fichtenholzlatten, die bloß getackert wurden. Die Türen sind Stahlrahmen, die in Stabform detaillierten Beschläge fertigte der Schmied an.

Fotograf:
Michael Heinrich
info@mhfa.de

BU
Blick von Hochstätt auf den Chiemsee. Im Lageplan nicht eingezeichnet ist die Hauptstraße, die am Südrand durch das Dorf führt.
Lageplan im Maßstab 1:5000
Der nördliche Riegel umfasst ein Atelier, im südlichen befindet sich der Wohnraum. Das ganze Haus ist unterkellert. Große Werkstücke können über die Rampe in das Atelier und von dort über ein Loch in der Decke mit Hilfe eines Gabelstaplers nach unten gebracht werden.
Grundriss und Schnitt im Maßstab 1:333, Ansichten ohne Maßstab
Die Fassade besteht aus kesseldruckimprägnierten Fichtenholzlatten, die bloß getackert wurden. Die Türen sind Stahlrahmen, die in Stabform detaillierten Beschläge fertigte der Schmied an.

Fotograf:
Michael Heinrich
info@mhfa.de

Die Gegend rund um den Chiemsee ist sozusagen das Kernland der Bayernbilder. Überwölbt wird dieses Bild von jenem unvergleichlichen Voralpenlicht, das die Landschaft rotgold färben und – so meinen einige – den Touristen geradezu betrunken machen kann. Architektur kommt hier nur in der Kategorie Vergangenheit vor. Die letzte nenneswerte Eintragung stammt von 1878, Schloss Herrenchiemsee von Georg Carl Heinrich von Dollmann und Julius Hofmann. Vor Ort stört dies niemand. Die großen Auftraggeber, vor allem die sich ausbreitenden Sport- und Kurkliniken, zeigen Camouflagearchitektur in großem Maßstab. Neue Siedlungen, deren Flächen den im Grundstückshandel versierten Bauern für saftige Preise abgerungen werden, ducken sich weg. Erschließungstechnisch geschieht dies meist über eine Ringstraße, um die sich eine Ansammlung vom Typus „Oberbayerisches Alpenhaus“ gruppiert. Wenn solche Siedlungen dann noch eine begrünte Böschung haben, sind es bayerische gated communities.

Auch im Umkreis des kleinen Weilers Hochstätt gibt es solche Schleifen. Der Typus des oberbayerischen Hauses ist hier längst ein Versatzstück ohne Bezug zur Geschichte. Es geht um die Akkumulation regional-pittoresker Dekors im Kleinen und Kleinsten. Wo einst große Höfe mit enormen Dächern die Architektur prägten, zeigen die Neubauten kleinteilige Hausfassaden mit zu groß geratenen Dachüberständen; statt der in den Langbauten typischen Trennung in Mauerwerk für den Wohntrakt und Holz für den Stall respektive die Scheune gibt es jetzt Fassadencollagen auf engem Raum; die einst über die ganze Breite führenden Balkone mit ihrer abstrakten Gliederung schrumpfen zu putzig dekorierten Austritten. In puncto Nutzung aber ist die Gegenwart eingezogen: Neben einigen Bauern leben hier ein Rechtsanwalt, ein Pilot und eine Stewardess, ein Kunsthandwerker, ein Cafébetreiber und eine Firma, die innovative Zeltdächer entwirft. Selbst diese Firma versteckt sich in einem großen Bauernhaus.

In das hermetische Gefüge von Hochstätt platzte der Entwurf für ein Atelierhaus. Das Grundstück ist zurückgesetzt, es hat einen Übereck-Blick auf den See. Das Baurecht hätte eine zweigeschossige Bauweise möglich gemacht. Die Bauherren –ein Ehepaar aus München und mit ihnen der Architekt – wollten aber etwas anderes: keinen traditionellen Grundriss, keine weggeduckte Simulation, sondern einen aufgelösten Typus, der zur Rückseite einen Hof ausbildet und dort, über eine Scheunenrückwand des Nachbarn, das phänomenale Licht einfängt. Zur Seeseite gibt es zwei längere Riegel, die den Blick gleichsam verdoppeln. Alles wurde auf einen terrassierten Sockel gestellt, aber eben – eine vertrackte Selbstbescheidung gegenüber der Bauordnung – nur ein Geschoss hoch. Eine Architektur des Stegs also, so, als sei der See dem Hochstätter Hügel hier komplizenhaft nahegerückt. Man hätte sich ein solches Haus in den Sechzigern wohl nur als radikal gläsernes Bauwerk vorstellen können. Bernd Meyerspeer hüllt es in eine hölzerne Ganzfassade aus getackerten Fichtenholzlatten und macht durch die Art, wie er den traditionellen Aufriss adaptiert, daraus einen transparenten Ausguck zum Wasser.

Der Bauausschuss der Gemeinde Rimsting stellte schnell klar, dass er ein solches architektonisches Danaergeschenk nicht akzeptieren wolle. Nicht die überbordende Form steht in Konflikt mit der Bauordnung, sondern die sparsame. Es ist die Abstrahierung der Dachform, die stört, es provoziert die Ökonomie, mit der weggelassen wurde, was nicht nötig ist.

In der Tourismusfalle

Wenn ein einzelnes und zumal ein so kleines Haus auf dem Land so viel Streit erzeugt, so stellt sich die Frage, wofür die Auseinandersetzung geführt wurde. Die Chronologie des Hochstätter Bauprozesses (Seite 24–25) erinnert in manchem an das scheinbar blinde Stakkato eines Karl-Valentin-Liesl-Karlstadt-Disputs. Aber unter der Oberfläche manifestiert sich ein stellvertretend geführter Machtkampf, in dem darum gepokert wird, von wem das in den letzten Jahrzehnten entstandene kulturelle Vakuum in puncto Architektur wieder gefüllt werden darf. Der Streit zeigt hier, wie sich die bloß noch formal gedachte Typisierung regionaler Architekur selbst blockiert, wenn sie nicht – wie etwa in Vorarlberg – von einer ganzen Reihe von Akteuren weiterentwickelt wird (Heft 22). Das zuständige Landratsamt Rosenheim hat den Kreisbaumeister abgeschafft, weil es ihn schlicht nicht mehr braucht. Die zuständigen Bauverwaltungen können den Standard mit den Mitteln des Baurechts reproduzieren. Solange auch der Zustrom der Touristen dies zu stützen scheint, gibt es keinen Grund, an eine Weiterentwicklung der regionalen kleinstädtischen und architektonischen Modelle zu denken. Allein solche polternden Auseinandersetzungen wie in Hochstätt machen sich dann und wann bemerkbar. Es ist vielleicht bloß ein Wunsch, dass über solche individuellen Debatten, die sich nur sehr dickköpfige Architekten und Eigentümer leisten, etwas im Größeren in Bewegung kommt. Das Schöne an diesem Haus ist, dass es seine besonderen Qualitäten genau dort nachweisen kann, wo der Entwurf das vorgeschriebene Modell verlässt: Das Haus bietet einen sinnvolleren Grundriss, der die verschiedenen Funktionen auf Tuchfühlung bringt, statt sie in die isolierten Kammern des traditionellen Hauses zu stecken. Es greift das sterile Balkonthema auf und baut es zu einem Arbeitsbereich und einer Sightseeing-Bühne auf – das Haus hat trotz seiner Symmetrie zwei grandios unterschiedliche Seiten. Schließlich durchbricht der Bau das abgeschlossene Nebeneinander der Grundstücke und zeigt im Kleinen städtebauliche Qualitäten, die einen Austausch möglich machen. Ein bescheidenes Haus, ein störrischer Entwurf, ein sehr gutes Beispiel.

Bauwelt, Fr., 2006.11.24



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Bauwelt 2006|45 Koolhaas und die 60er Jahre

27. Oktober 2006Kaye Geipel
Bauwelt

Künstlicher Baum

3 Air Trees für den neuen Boulevard von Vallecas: Ecosistema Urbano

3 Air Trees für den neuen Boulevard von Vallecas: Ecosistema Urbano

„Städtisches Ökosystem“ ist kein griffiger Name für ein Büro. Die drei jungen Architekten aus Madrid, deren Türschild in der Calle Estanislao Figueras diesen Namen aufweist, haben gelernt, mit störenden Begriffen Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. 2004 bauten sie – fast ohne Geld, unter Verwendung von recyceltem Asphalt, geschenkten Pflanzen und mit der Arbeitsleistung von Architekturstudenten – einen „Park in fünf Tagen“. Angesichts des Schneckentempos, mit dem in Madrid öffentliche Räume neu angelegt oder saniert werden, wurde das temporäre Projekt in Alcalá de Henares im Nordosten Madrids von den Zeitungen ausführlich gewürdigt, als „beispielhafte Strategie“. Der Park hielt zwar einer dauerhaften Benutzung nicht stand und wurde inzwischen wieder abgebaut, aber die Lokalpolitik war düpiert, und der Medienrummel um das aus dem Nichts aufgetauchte Gebilde machte das „Städtische Ökosystem“ bekannt.

Der öffentliche Raum in Spanien ist krank, konstatieren die Architekten. Es handelt sich eher um eine Art städtebaulicher Migräne, denn die Planer haben gleich noch eine zweite Metapher parat. Abhilfe soll die Akupunktur bieten. Für das neue Projekt in Vallecas trifft der Name dieser urbanen Strategie ins Schwarze. Die drei Air Trees, von denen der erste als Pilotprojekt vor einem knappen Jahr realisiert wurde – für die beiden anderen werden gerade die Betonfundamente gegossen –, verstehen sich als punktförmige Lösung in einem schnell wachsenden Neubaugebiet. In Vallecas im Südwesten Madrids werden zurzeit 26.000 Wohnungen für 100.000 Bewohner gebaut, die in zwei Jahren bezugsfertig sein sollen. Die Planung sieht große 7-geschossige Blocks vor.

Konzeptionell und architektonisch sind sie von trauriger Einfallslosigkeit, besonders trostlos aber sind die weder mit Läden noch mit Cafés aufgelockerten Sockelzonen der neuen Straßen. Warum der öffentliche Raum so eklatant vernachlässigt wird? Es geht dabei auch um Absprachen zwischen den Investoren und der Stadt. Der Bodenpreis für die große, zentral errichtete Shopping Mall lässt einen Teil des Geldes, mit dem die Stadt die subventionierten Wohnungen mitfinanziert, wieder zurückfließen.

„Es gibt nichts Besseres für den öffentlichen Raum als einen großen, soliden Baum. Weil dieser nicht von heut auf morgen wächst, bauen wir eben Prothesen“, sagen die Architekten. Der künstliche Baum, auch Air Tree – Luftbaum – genannt, ist also eine temporäre Installation, die auf durchschnittlich fünfzehn bis zwanzig Jahre angelegt ist. Sie besteht aus mit Thermofolie bespannten Zylindern, die an einem stählernen, knapp 20 Meter hohen Gerüst fixiert sind. Die Aluminiumfolien kamen zuerst in holländischen Gewächshäusern zum Einsatz, sie halten im Sommer die Hitze zurück und bewahren an kälteren Tagen die Wärme. Die Zylinder ordnen sich über einem kreisrunden Platz, der zu einem schattigen Aufenthaltsort werden soll. Eine Böschung aus grünem Gummigranulat begrenzt den Kreis nach außen; innen gibt es eine rundum laufende Sitzbank aus recyceltem Kunststoff. Auf einer Seite hat die Böschung eine Lücke, von hier aus betritt man das kleine Atrium.

Besonderer Clou des Air Tree ist die Funktion der Röhren. Nach dem „evapotranspirativen System“ werden hier mittels eines Propellers Wasser, das zuvor in spezielle Reservoirs oben in die Zylinder gepumpt wurde, zerstäubt und durch die Röhren nach unten gepustet, so dass es mit jeweils 7 Düsen über dem Platz versprüht werden kann. Beabsichtigtes Ergebnis: Im Klima Madrids, wo auch Ende September noch 35 Grad in der Sonne möglich sind, verspricht der schattige Platz unter dem Baum 8 bis 10 Grad kühler zu sein und außerdem eine angenehme Frische zu spenden. Abgeschaut habe sich die Architekten das System von den Bastikiyas, den Windtürmen arabischer Hofhäuser. Auch beim amerikanischen Pavillon der Expo in Sevilla experimentierte man 1996 mit solchen Water Towers, was damals allerdings nicht richtig funktionierte; statt feuchter Luft zu versprühen, rannen dicke Regentropfen auf die Zuschauer, und das System musste abgeschaltet werden. Heute sind die elektronischen Steuermöglichkeiten präziser, ein Test im Sommer verlief erfolgreich. Die Innenfläche der Zylinder dient auch als Projektionsfläche; der erste Baum ist mit einer inneren Bepflanzung versehen, der zweite weist diverse Spielgeräte auf, und der dritte wird mit Videobildschirmen ausgestattet. Die drei Air Trees sind Bestandteil des „Ökoboulevards“. Mit diesem Konzept gewannen die Architekten einen Wettbewerb für die landschaftliche Gestaltung des Boulevards. Zehn junge Architekten waren dazu eingeladen, von der EU gab es für die Umsetzung Geld aus dem Life Programm. Die vorgesehene Verkehrsplanung krempelten die Architekten von Grund auf um. Ein 15 Meter breites Straßenprofil sollte in der Mitte einen drei Meter breiten Streifen aufweisen. Jetzt wurde der Verkehr auf schmale Standspuren reduziert und die Mittelzone zu einer mit jungen Bäumen bepflanzten Fußgänger-Promenade umfunktioniert. Die drei künstlichen Bäume sollen, so die Idee, als Social Dynamizer funktionieren, bis in zehn, fünfzehn Jahren die Jungpflanzen gleichgezogen sind.

Mit ihren heterogenen Bestandteilen wirken die Air Trees überinstrumentiert und in mancher Hinsicht an den Haaren herbeigezogen – eine unbestreitbare Faszination ist den theatralischen Freilufträumen aber nicht abzusprechen. Das Problem liegt im Konzept des „Ökoboulevards“: um die drei zwischen 500.000 und 900.000 Euro teuren Air Trees zu finanzieren, muss der restliche Boulevard so billig wie möglich werden. So werden die auffälligen Konstruktionen zu einer fragwürdigen Medizin, aufgedonnerte Symbole in einem kärglich zusammengeschrumpften Public Space. Mehrere Kommunen aus dem Mittelmeerraum interessierten sich bereits für die Air Trees, von einem möglichen Exportprodukt ist die Rede. Ob sich in anderthalb Jahren die Bewohner von Vallecas unter den silbernen Glocken zusammenfinden werden, ist noch nicht ausgemacht.

Bauwelt, Fr., 2006.10.27



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Bauwelt 2006|40-41 Jenseits des Minimalismus

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