Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Mit dem Knie hören. Die Ton-Raum-Untersuchungen von Bernhard Leitner | Doris Kleilein
03 Albert Renger-Patzsch in Paderborn | Ulirch Brinkmann
03 Habitat. Maix Mayer in Leipzig | Michael Kasiske
04 Ganz woanders. Beate Gütschows Fotografien in Berlin | Jan Schrenk

BETRIFFT
06 Olympia-Park München | Dorothea Parker

WETTBEWERBE
12 Arrivare a Venezia | Sebastian Redecke
15 Auslobungen

THEMA
16 Meyer-Wittwer-Schule Bernau | Ulrich Brinkmann
26 Max-Taut-Schule Berlin-Lichtenberg | Jan Schrenk
32 Scharoun-Schule Lünen | Ulrich Brinkmann

REZENSIONEN
39 denkmal!moderne. Architektur der 60er Jahre | Gernot Weckherlin
39 Schrumpfende Städte und Dörfer | Jürgen Tietz
40 Baugeschichte Berlin. Band 3 | Peter Rumpf
40 Das Hansaviertel in Berlin | Anne Boissel
40 Das Haus der Bürgerschaft in Bremen von Wassili Luckhardt | Ulrich Höhns
41 Denkmalpflege kreativ. 20 Hamburger Beispiele | Jürgen Titetz

RUBRIKEN
05 wer wo was wann
38 Kalender
42 Anzeigen
48 Die letzte Seite

Mit dem Knie hören

(SUBTITLE) Die Ton-Raum-Untersuchungen von Bernhard Leitner

Es ist eine eigenartige Prozession, die sich durch den White Cube in der großen Halle des Hamburger Bahnhofs bewegt: Menschen laufen an Dachlatten mit aufgeschraubten schwarzen Lautsprechern entlang; nach vorne und wieder zurück, mit der In-Sich-Gekehrtheit Hörender. Mittendrin steht Bernhard Leitner, inzwischen ergraut, und weist auf das eigentliche, das unsichtbare Werk, die „Tonraumskulptur“ hin: „Jetzt kommt der Bogen, der Bogen oben, der Bogen unten; der im Raum verstreute Klang ...“.

Seit 30 Jahren arbeitet der Architekt Bernhard Leitner auf der Klangbaustelle an der Modellation des Tones im Raum. Er bringt Metalltafeln zum Schwingen, Steine zum Klingen und integriert Lautsprecher in Neubauten, als würde es sich um Sprinkleranlagen handeln. Sein „Ton-Raum“ im Lichthof der TU Berlin (seit 1984) ist zu einer festen Größe der internatio­-na­len Klangkunstszene geworden. Leitner gilt, soweit ein Einzelner dies für sich in Anspruch nehmen kann, als Erfinder der ersten Ton-Raum-Skulptur in der Geschichte der Bildenden Kunst. Ein großer Titel, den ihm der Kurator der Ausstellung (und Direktor des Hamburger Bahnhofs) Eugen Blume verliehen hat – nicht ohne darauf hinzuweisen, dass der Vorgang des Überschreitens ein „Abenteuer des Geistes“ ist und immer in einer bestimmten Atmosphäre stattfindet, in diesem Fall im New York der späten 60er Jahre.

22. Februar 2008 Doris Kleilein

Zum Artikel

Arrivare a Venezia

Nordwestlich der Piazzale Roma beginnt das große Hafengebiet von Venedig, das dem Besucher nur bewusst wird, wenn er sein Auto auf der Insel Tronchetto parkt oder mit einem Kreuzfahrtschiff, das dort anlegt, die Stadt erreicht. Bei dem Wettbewerb soll ein großes Areal direkt neben der Piazzale Roma und dem Kopfbahnhof bebaut werden.

Ein neuer Eingang für Venedig? Damit ist das Projekt nicht präzis beschrieben. Wenn der Besucher nicht das Boot nimmt, bleibt ihm auch in Zukunft das wunderbare Entree über den Kopfbahnhof Santa Lucia oder die Ankunft per Bus am Piazzale Roma bzw. per Auto, das er an mehreren Stellen teuer parken kann. Das Terrain für den Wettbewerb, das früher der Bahn diente, liegt hinter dem großen alten Parkhaus der Piazzale Roma und übertrifft mit 40.000 m² bei weitem die Größe des Markusplatzes. Auslober des ein­geladenen Wettbewerbs waren die Hafenbehörde von Venedig und ihre 2001 gegründete Baugesellschaft APV Investimenti, ein florierendes Unternehmen. Ihnen gehört nicht nur der Handels- und Ölhafen in Mestre sondern auch der Terminal für die Kreuzfahrtschiffe, die Jahr für Jahr zahlreicher in Venedig festmachen. Aufgabe war es, 2400 Parkplätze auf zwei Ebenen unterzubringen, dazu ein Hotel, Büros, ei­nen kleinen Veranstaltungssaal und Gastronomie mit ein paar Läden, insgesamt ein Bauvolumen von 63 Millionen Euro.

22. Februar 2008 Sebastian Redecke

Zum Artikel

Von der Bedeutung, richtig zu heizen

Gutachten zur Sanierung der Geschwister-Scholl-Schule von Hans Scharoun in Lünen: Spital-Frenking + Schwarz

Die Schule sei eigentlich immer eine Baustelle gewesen, sagt Direktor Heinrich Behrens während der Pressekonferenz in der Aula, aber ohne ein Gesamtkonzept sei das Ergebnis im­mer Stückwerk geblieben. Tatsächlich beginnt die Sanierungsgeschichte der nach den Plänen von Hans Scharoun 1956–62 in drei Bauabschnitten errichteten Geschwister-Scholl-Schule in Lünen unmittelbar nach Aufnahme des Unterrichts; vor allem die Dichtigkeit der Dächer und Fenster war von Anfang an ein Problem. Wenn, wie geplant, im nächsten Jahr abermals Reparaturarbeiten in Angriff genommen werden, sind die Voraussetzungen allerdings andere: Die Wüstenrot Stiftung, bekannt für ihren beispielhaften Umgang mit Baudenkmälern, ist willens, die Schule im Westfälischen als Pilotprojekt für die Sanierung von Gebäuden der Nachkriegsmoderne in ihr „Pflegeprogramm“ aufzunehmen. Das Lüdinghausener Architekturbüro Spital-Frenking Schwarz wurde beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten, deren Ergebnisse am 24. Januar vorgestellt worden sind.

22. Februar 2008 Ulrich Brinkmann

Zum Artikel

verknüpfte Bauwerke
Geschwister-Scholl-Schule

4 | 3 | 2 | 1