Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Kunst am Bau im U-Bahnhof Oberwiesenfeld in München | Christoph Tempel
03 Hans-Finsler-Retrospektive in Halle (Saale) | Ulrich Brinkmann
04 imm cologne und Passagen 2006 | Michael Kasiske
05 Architektur des Tschechischen Kubismus in Berlin | Friederike Meyer
06 Walther-Schmidt-Retrospektive in Augsburg | Jochen Paul

BETRIFFT
08 Ma für Hamburg | Kaye Geipel

WETTBEWERBE
10 Kunstfreilager auf dem Dreispitzareal in Basel | Friederike Meyer
12 Entscheidungen
13 Auslobungen

THEMA
14 Großwohnbau „James“ in Zürich | Kaye Geipel
24 Sanierung Prager Zeile in Dresden | Roland Züger
28 Umbau eines P2-Typs in Hoyerswerda | Wilhelm Klauser

REZENSIONEN
36 Stadtwohnen. Geschichte – Städtebau – Perspektiven | Brigitte Schultz
36 Weltatlas zeitgenössischer Wohnhäuser | Frank Schmitz

RUBRIKEN
06 wer wo was wann
34 Kalender
37 Anzeigen
48 Die letzte Seite

Kunst am Bau im U-Bhnhof Oberwiesenfeld

Soll man in Zeiten großer Aufgeregtheit wegen Jugendkriminalität und Landtagswahlen über Kunst am Bau in der Münchner U-Bahn schreiben? Ja, aber nicht, um das Image der zum Hort von Gewalt stilisierten Münchner Verkehrsgesellschaft zu heben – sondern in aufklärerischer Absicht: um von Zerrbildern zu erzählen, die sich in Köpfen festsetzen, und um zu zeigen, wie Kunst es vermag, einen anderen Blick auf die Welt zu eröffnen.

Der brutale Überfall zweier Jugendlicher auf ei­nen Rentner im Sperrengeschoss der U-Bahnstation Arabellapark hat eine bundesweite Auseinandersetzung heraufbeschworen, die von wahlkämpfenden Po­litikern medial ausgeschlachtet wurde. Die bekann­ten Reflexe von Wegsperren bis Abschieben gehen grundsätzlich davon aus, dass der eigene Blick auf die Welt immer der richtige ist. Diese Selbstsicherheit hinterfragt der Münchner Künstler Rudolf Herz mit der großflächigen Wandarbeit „Ornament“, die er in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Hans Döring im U-Bahnhof Oberwiesenfeld realisiert hat.

07. Februar 2008 Christoph Tempel

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Kunstfreilager auf dem Dreispitzareal in Basel

Das ehemalige Zollfreilager auf dem Basler Dreispitz-areal soll als gemischtes Stadtquartier für Kunstproduzenten und -komsumenten entwickelt werden. Ein Wettbewerb suchte nach Vorschlägen für die Integration einer Hochschule und den Umbau der alten Gebäude für Wohnen, Ateliers, Galerien und Dienstleistungen.

Das rund 50 Hektar große Dreispitzareal ist das größte zusammenhängende Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet der Region Basel. Es entstand im 19. Jahrhundert als Materiallager- und Umschlagplatz für den Güterverkehr, heute sind hier etwa 500 Firmen unterschiedlicher Branchen angesiedelt. Doch der Charakter des industriell geprägten Areals soll sich ändern. Der Grundeigentümer, die Christoph Merian Stiftung, plant hier Wohnungen, Kulturstätten und Büros. Die Stiftung möchte das Gebiet verdichten, nicht zuletzt weil seine Vermarktung eine wesent­-
li­che Finanzierungsquelle ihrer sozialen und kulturel­len Tätigkeiten darstellt. Für die Transformation hat­te sie im Jahr 2002 bei Herzog & de Meuron eine Stu­die in Auftrag gegeben. Im östlich gelegenen, ehema­ligen Bereich des Zollfreilagers, wo heute vor allem Logistikunternehmen ansässig sind, schlugen die Architekten einen „Campus des Bildes“ vor, einen Ort, der vorrangig durch Kunstproduktion, -vermarktung und -vermittlung geprägt sein soll. Eine naheliegende Idee, haben sich doch bereits einige Galerien auf dem Dreispitz eingemietet. Außerdem steht das mittlerweile weltweit bekannte Schaulager von Herzog & de Meuron (Heft 33.03) nur wenige hundert Meter entfernt. Und nicht zuletzt hat sich Basel als ein wich­tiger Kunstmessestandort etabliert.

07. Februar 2008 Friederike Meyer

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