Details

Adresse
Am Stadtpark, 1030 Wien, Österreich
Architektur
Hans Hollein
Maßnahme
Aufstockung
Planung
2002

Presseschau

17. Mai 2004ORF.at

Hotel Hilton wird wieder eröffnet

Das Hotel Hilton wird heute wieder eröffnet.

Das Hotel Hilton wird heute wieder eröffnet.

Mehr als eineinhalb Jahre hat die Sanierung gedauert. In dieser Zeit war das Hotel geschlossen. Der Umbau kostete 61 Millionen Euro.


Face-Lifting für 70er-Jahre-Bau

579 topmoderne Gästezimmer - die Nobelherberge aus den 70er Jahren hat ein Face-Lifting bekommen. Außen und innen wurde es nach den Plänen des Architekten Hans Hollein umgebaut - wenn auch nicht ganz so, wie Hollein es ursprünglich vorhatte.

Das geplante Wolkendach scheiterte an der Baubehörde. Das Gebäude wäre dabei um sieben Meter erhöht worden. Das war zu viel.

Zum neuen Hilton-Wahrezeichen soll das „Magic-Cube“ werden. Das ist ein weißes Licht auf der Fassade.


Ziel für Kongresstouristen

Das sanierte Hotel am Stadtpark soll vor allem Kongresstouristen anlocken. Ein neu angebautes Konferenzzentrum bietet rund 900 Personen Platz und soll damit das größte in Österreich sein.

Dazu gekommen sind auch ein neues Restaurant, eine Bar und ein großer Fitnessbereich. Im 13. und 14. Stock wurden Büros eingerichtet.


Zawinuls Jazzclub wird am 25. Mai eröffnet

In das Souterrain des Hauses zieht auf 420 Quadratmetern Joe Zawinul mit seinem Jazzclub ein. Zawinuls Birdland soll am 25. Mai eröffnet werden.

14. Mai 2004Oliver Elser
Der Standard

Generalsanierung im Allerweltsdesign

Das Hilton am Wiener Stadtpark trägt jetzt die Handschrift Hans Holleins

Das Hilton am Wiener Stadtpark trägt jetzt die Handschrift Hans Holleins

Als das Hilton im Jahr 1975 eröffnet wurde, kehrte der Jugendstil nach Wien zurück. Oder jedenfalls das, was amerikanische Hotelmanager sich darunter vorstellten. Die Lobby war eine holzvertäfelte Höhle, von einer Tiffanyglasdecke in schummriges Licht getaucht, es gab einen Ballsaal mit Ornamenten frei nach Gustav Klimt und an der Fassade rankten sich Balkongitter, die eher nach Paris als an einen groben Betonklotz gepasst hätten.

Mit diesen trüben Erinnerungen im Kopf wird man erst einmal aufatmen, wenn das Hilton am Montag nach 18-monatiger Bauzeit wieder in Betrieb genommen wird. Ein Eigentümerwechsel, von der Immobilientochter der Swissair zu den Familien Dichand und Soravia, brachte frisches Geld, der Umbau hat 61 Mio. Euro gekostet.

Hilton ist weiterhin nur Mieter, konnte für die Innenausstattung aber das Architekturbüro Robinson Conn aus London nominieren, das bereits bei anderen Hilton-Hotels tätig war.

Mit der Bereinigung der Fassade und dem Einbau eines Konferenzzentrums wurde Hans Hollein beauftragt. Dessen ursprüngliche Pläne sahen die Aufstockung des Hotel mit einer „Wolke“ aus gläsernen Kästen vor, in denen Luxusappartements und weitere Suiten untergebracht werden sollten.

Es stand zu befürchten, dass Hollein nach dem umstrittenen „Soravia-Wing“ vor der Albertina der Stadt nun ein weiteres Zeichen aus seiner privaten Bauformschatulle aufprägen werde.

Aber das Hilton geriet in den Strudel der Hochhausdebatte am gegenüberliegenden Bahnhof Wien-Mitte und man ließ die Pläne fallen, um nicht in heikle Weltkulturerbe-Gefechte verwickelt zu werden. Nun erinnert nur noch ein vereinsamter Leuchtkasten auf dem Dach an die ehrgeizigen Pläne.

Die Struktur der Bettenburg mit ihren vormals 600 Zimmern (nun 579) wurde kaum angetastet. Im Wettbewerb mit anderen erstklassigen Businesshotels zählen die bescheidenen Zimmergrößen anscheinend weniger als die Zahl der Konferenzräume, die auf zwölf erhöht wurde.


Keine Sterne

Doch so bleibt es bei der kuriosen Situation, dass Wiens Hilton das Einzige ist, bei dem auf eine Kategorisierung nach Sternen verzichtet wurde. Für den Fünfsternestandard sind die Bäder zu klein.

Den Gast erwartet auf den Zimmern die neueste Kommunikationselektronik, bis hin zur „denkenden“ Minibar, die jede Flaschenentnahme elektronisch auf die Abrechnung setzt.

Bei den Möbeln hält sich die Modernität in Grenzen. Helles Holz, beige Vorhänge und Raufasertapeten entsprechen dem Allerweltsgeschmack von circa 1995. Aber es gibt ja noch die fantastischen Ausblicke und, als besonderen Hinweis, in welcher Stadt man sich gerade befindet, die eigens angefertigte Hotelkunst mit verwaschenen Wien-Motiven.

Der Konferenzsaal, mit einem Fassungsvermögen von 870 Personen der größte in einem österreichischen Hotel, würde auch als Kulisse für eine Spielhalle in Las Vegas durchgehen. Es ist paradox: Was an räumlicher Großzügigkeit durch den Umbau dazugewonnen wurde, wird mit aufdringlich gemusterten Teppichen und einer nach wie vor in Designerschnörkel verliebten Innenarchitektur wieder voll gestopft.

Dasselbe gilt für die Eingangsseite an der Landstraßer Hauptstraße. Als wären die Siebzigerjahre doch noch nicht vorbei, wurde der Sockel mit dunklem Spiegelglas eingepackt. Die davor gesetzten wellenförmigen Stahllamellen sind wohl die Rache dafür, dass die Glaswolke fallen musste: Ganz ohne Duftmarke ist ein Hollein nicht zu haben.

20. September 2002Walter Zschokke
Die Presse

Holleins Hilton hoch hinauf

Architekturkritiker bewerten die künftige Fassadengestaltung, Aufstockung und den Zugewinn an verkaufbaren Quadratmetern: Das Hilton Hotel am Wiener Stadtpark mutiert nach Plänen von Hans Hollein. Droht ein Debakel am Fuß?

Architekturkritiker bewerten die künftige Fassadengestaltung, Aufstockung und den Zugewinn an verkaufbaren Quadratmetern: Das Hilton Hotel am Wiener Stadtpark mutiert nach Plänen von Hans Hollein. Droht ein Debakel am Fuß?

Hinweis: Leider können Sie den vollständigen Artikel nicht in nextroom lesen. Sie haben jedoch die Möglichkeit, diesen im „Die Presse“ Archiv abzurufen. Vollständigen Artikel anssehen

Produkte

9 | 8 | 7 | 5 | 6 | 4 | 3 | 2 | 1