Details

Adresse
Gebhartstrasse 15, 3097 Köniz, Schweiz
Bauherrschaft
Stockwerkeigentümergemeinschaft Gebhartstrasse 15
Fotografie
Christine Blaser
Weitere Konsulent:innen
Holzbauplanung: hrb Ingenieure, Thun
Elektroplanung: Elektro Paganini AG, Ittigen
Heizungs, Lüftungsplanung: Riedo Clima AG, Bern
Sanitärplanung: Boss Planungen, Gümligen
Energieberatung: Gartenmann Engineering AG, Bern
Funktion
Wohnbauten
Ausführung
2005 - 2006
Grundstücksfläche
802 m²
Bruttogeschossfläche
551 m²
Baukosten
1,8 Mio EUR

Ausführende Firmen

Holzbau: H. Beer AG Ostermundigen

Publikationen

* Zuschnitt, Zeitschrift über Holz als Werkstoff und Werke in Holz, Jg. 8, 6/2008, Nr.30, S.17
* Energieeffizientes Bauen Architektur Wettbewerb, 6/2008, Nr. 2, S. 32-35
* Die Schreinerzeitung, 4/2008, Nr. 14, S. 21-23
* Mikado Unternehmermagazin für Holzbau und Ausbau, 4/2008, S. 46-50
* AS Schweizer Architektur Faltblatt, Jg 169, 2/2008
* touch Wood The rediscovery of a building Material, Dirk Meyhöfer, 2008, S.136-139
* Journal Newsletter Lignum-Holzwirtschaft Schweiz, Herbst 2007
* Sonntags Zeitung Immobilien, 03.06.2007, S. 8
* DBZ Deutsche BauZeitschrift Solares Bauen, 7/200,7 S. 56-63
* Bau Life Innovationen, Spannende Lösungen im Systembau, 5/6 2007, Nr. 3 S. 68-69
* Berner Zeitung BZ, ‘Wohnen fast ohne Energieverlust‘, 07.05.2007
* 17. Schweizer Solarpreis, Die beste schweizer Solararchitektur, 2007, S. 26-27
* Bau und Architektur Private Immobilien-Invetitionen, 2007, Nr. 5, S. 8-11
* Bauen für die Zukunft. Das Fachjournal für energieeffizientes und ökologisches Bauen
im Minergie-P-Eco/ Passivhausstandard, Mehrfamilienhaus Gebhardstrasse, 2006, S. 8-9
* hausinfo: Bau & Unterhalt - Ökologisch ästetisch, Zugriff:18.06.2007
http://www.hausinfo.ch/home/de/gebaeude/architekturreportagen/archiv/oekologisch-aesthetisch.html

In nextroom dokumentiert:
Zuschnitt, Holz bauen Energie sparen, proHolz Austria, Wien 2008.
Architektur + Wettbewerbe, Energieeffizientes Bauen, Karl Krämer Verlag, Stuttgart 2008.

Presseschau

16. Juni 2008Charles von Büren
zuschnitt

Urbane Ökologie

(SUBTITLE) Das erste Minergie-P-ECO-Haus der Schweiz

n der Gemeinde Köniz, unmittelbar angrenzend an die schweizerische Bundesstadt Bern, steht seit zwei Jahren ein bemerkenswerter Neubau. Er unterläuft mit seiner im besten Sinne modernen Architektur, dem frei aufteilbaren Grundriss und dem Anspruch an ökologische und energetisch vorbildliche Bauweise die herkömmlichen Vorstellungen über den Holzbau. Bei dem Gebäude handelt sich um den ersten Neubau in der Schweiz, der gemäss dem Minergie-p-eco-Standard errichtet wurde, noch im Jahr der Lancierung des neuesten Labels.

n der Gemeinde Köniz, unmittelbar angrenzend an die schweizerische Bundesstadt Bern, steht seit zwei Jahren ein bemerkenswerter Neubau. Er unterläuft mit seiner im besten Sinne modernen Architektur, dem frei aufteilbaren Grundriss und dem Anspruch an ökologische und energetisch vorbildliche Bauweise die herkömmlichen Vorstellungen über den Holzbau. Bei dem Gebäude handelt sich um den ersten Neubau in der Schweiz, der gemäss dem Minergie-p-eco-Standard errichtet wurde, noch im Jahr der Lancierung des neuesten Labels.

Architekt Peter Schürch vom Büro Halle 58 wollte ein Haus, das heutigen und kommenden Ansprüchen genügt, in Hinblick auf Ökologie und Energieverbrauch unbedenklich ist, ein Haus auch, das in unmittelbarer Nähe der Stadt steht, in der er arbeitet und das er mit Nachbarn teilt. Selbstverständlich sollte es zudem seiner Auffassung von zeitgemässer Architektur entsprechen: schnörkellos, mit hellen, grosszügig geschnittenen Räumen. Er hat es als Holzständerbau konzipiert und die Vorteile des Holzbaus voll ausgenützt. Entstanden ist ein dreigeschossiges Gebäude, das mit einem Fensterflächenanteil von 51 Prozent und den sonnseitig durchlaufenden Laubengängen mit geräumigen Balkonen genau dem entspricht, was man sich unter einer urban geprägten Architektur vorstellt.

Der Bau steht auf einem Grundstück, das vordem mit Autogaragen belegt war. Der Grundriss ergibt sich aus der Parzellenform. Hier wurde sozusagen aus der Not eine Tugend gemacht. Untergeschoss und Treppenhaus sind als massive Betonkonstruktion erstellt. Das übrige Gebäude ist eine reine Holzkonstruktion. Erreicht wurde damit eine optimal gedämmte Baustruktur mit genügend Masse als Energiespeicher. Für die Heizenergie sorgt ein Pelletsofen. Die grossflächigen Verglasungen ermöglichen die passive Nutzung der Sonnenwärme und die eingelassenen Holzrollos aus Lärchenholz schützen vor Sommerhitze und Einsicht. Auf dem begrünten Flachdach sind Sonnenkollektoren mit insgesamt 20 m² Absorberfläche montiert, die Restfläche dient als gemeinsam nutzbare Dachterrasse. Später soll noch eine Photovoltaikanlage mit 30 m² Fläche integriert werden.

Peter Schürch erklärt sein Engagement für eine energiesparende und ökologische Bauweise wie folgt: »Unter dem Energiekonzept für dieses Haus verstehe ich, so wie es Minergie P fordert, eine lückenlos gedämmte Gebäudehülle und eine Minimierung der anfallenden Lasten durch Geräte, Beleuchtung usw. Darüber hinaus nutzen wir die Sonnenenergie passiv und aktiv, auch wenn dies keine Minergie-Vorgabe ist. Die Restwärme wird über einen CO2-neutralen Energieträger abgedeckt, nämlich über die Holzenergie aus der Umgebung Berns (»Oil of Emmental«). Als Speichermasse dienen der Unterlagsboden aus Zement und die vorgespannten Betonpfeiler, die auch die Erdbebensicherheit gewährleisten. Ein weiterer Aspekt des Energiekonzepts im Haus Gebhartstrasse ist eine Komfortlüftung – vom Minergie-Standard gefordert – verbunden mit Wärmerückgewinnung. Hier ist das ein Kamin-Wärmetauscher, an dem auch die Küchenabluft angeschlossen ist.«

Die Umsetzung dieses umfassenden Energiekonzepts im Rahmen eines modernen Bauprojekts hat Halle 58 überzeugend vollzogen, Ökologie, Energieeffizienz, Komfort und Ästhetik sind wie selbstverständlich auf einen Nenner gebracht – eine Architektur, die Sinne und Intellekt gleichermassen anspricht.



verknüpfte Zeitschriften
zuschnitt 30 Holz bauen Energie sparen

9 | 8 | 7 | 5 | 6 | 4 | 3 | 2 | 1