Pläne

Details

Adresse
Schloss Grafenegg, 3485 Grafenegg, Österreich
Bauherrschaft
Land Niederösterreich, Tassilo Metternich-Sándor
Bauphysik / Raumakustik
Müller-BBM
Ausführung
2007 - 2008

Presseschau

05. Mai 2008Ljubisa Tosic
Der Standard

Festgelage für die Ohren

In Grafenegg wurde mit dem Auditorium ein neuer Konzertsaal für 1300 Personen errichtet. Er soll das Musikfestival Grafenegg bereichern und auch als Ausweichquartier für die sommerliche Open-Air-Bühne dienen.

In Grafenegg wurde mit dem Auditorium ein neuer Konzertsaal für 1300 Personen errichtet. Er soll das Musikfestival Grafenegg bereichern und auch als Ausweichquartier für die sommerliche Open-Air-Bühne dienen.

Dass zur Eröffnung des neuen Konzertsaals in Grafenegg just Schuberts „Unvollendete“ auf dem Programm stand, war durchaus passend - immerhin muss die Bestuhlung des neuen Raumes erst fertiggestellt werden. Auch so allerdings ließ sich anhand der Musik eruieren, dass mit dem Auditorium etwas Markantes und Praktikables gelungen ist, das auch verwöhnten internationalen Künstlerohren Spaß machen dürfte.

Der Klang des Auditoriums ist trocken, transparent, der Saal trägt die Töne und hilft doch, sie schlank wirken zu lassen. Auch in lauten Momenten tönten die Tonkünstler unter Bruno Weil jedenfalls einigermaßen homogen, festlich-schwungvoll wirkte das fünfte Klavierkonzert von Beethoven in der Version von Rudolf Buchbinder. Und auch das fleißige Absingen der Landeshymne konnte den guten Eindruck nicht destabilisieren. Akustisch wird noch nachjustiert, jetzt erst verfügt Akustiker Karlheinz Müller, der mit Architekt Dieter Irresberger (nach Plänen von „schröder schulte-ladbeck“) an dem Projekt gearbeitet hat, über Daten, wie der Saal vollbesetzt klingt.

Zum Einsatz kommt das Auditorium im Sommer beim Musikfestival Grafenegg. Zum einen ist es ein Ausweichquartier für die Open-Air-Bühne des Wolkenturms. Zum anderen soll es aber auch als regulärer Konzertort das Festival mit internationalen Ambitionen aufwerten.

War ja auch nicht ganz billig: Der Bau zwischen Alter Reitschule und Schlosstaverne hat 20 Millionen Euro benötigt, er bietet Platz für 1300 Personen (auf drei Ebenen) und hat eine Bühnenfläche von 110 Quadratmeter. Bei einer Bankettbestuhlung können 400 Personen empfangen werden. Der Saal wirkt hell, Kalksteinputz nach alter venezianischer Stuccolustro-Technik und der Einsatz von Eichenholz sind hilfreich. Steht man im Park, erkennt man, dass die Kupferdecke dem Gebäude eine besondere Prägung verleiht. Auch inhaltlich ist für Qualität gesorgt: Immerhin kommen im Sommer auch Pianist Piotr Anderszewski, Mezzosopranistin Vesselina Kasarova und Tenor Michael Schade.

02. Mai 2008Walter Zschokke
Spectrum

Stille muss möglich sein

Moderne Atmosphäre von hoher Eleganz und eine Akustik, die sich hören lassen kann: der neue Konzertsaal „Auditorium“ von Schloss Grafenegg.

Moderne Atmosphäre von hoher Eleganz und eine Akustik, die sich hören lassen kann: der neue Konzertsaal „Auditorium“ von Schloss Grafenegg.

Das Projekt der Dortmunder Architekten Ralf Schulte-Ladbeck und Matthias Schröder überzeugte im Architekturwettbewerb für ein neues Konzertsaal-Gebäude in Grafenegg nicht nur wegen der präzisen Positionierung, des geschickten Einbezugs der zu sanierenden Stallungen und der funktionierenden inneren Abläufe, sondern ebenso, weil das Gebäude eine klare Sichtbeziehung über den Park hinweg zur neuen Freilichtbühne und zum Schloss suchte. Obwohl das Gesamtvolumen unübersehbar bleibt, gelang es, den Eingang zwischen den beiden klassizistischen Bauwerken Reithalle und Schlosstaverne zwar nicht zu verstecken, aber solcherart zurückzunehmen, dass das Nebeneinander „ortsbaulich“ und architektonisch funktioniert. Das ansteigende Dach über dem Eingangsfoyer wird weiter hinten überragt von einer breit verglasten Loggia, von der aus der Ausblick auf den Park, den Wolkenturm und das Schloss ein durchaus herrschaftlicher ist.

Nach dem Erfolg mit dem Wolkenturm waren die Ansprüche der Bauherrschaft, der Familie Metternich-Sándor, Eigentümerin der Schlossanlage, sowie des Landes Niederösterreich, das einen nicht geringen Teil der Kosten übernahm, geweckt. Ein Bruch der Architektenpartnerschaft und wirtschaftsrechtliche Gründe zwangen jedoch die Auftraggeber bei fortgeschrittenem Rohbau, den Architekten zu wechseln. Mit Dieter Irresberger, langjähriger Partner von Wilhelm Holzbauer, fand man eine in akustisch-gestalterischen Fragen erfahrene Persönlichkeit. So ist denn das Saalinnere gestalterisch das Werk Irresbergers, akustisch das von Karlheinz Müller und seiner Firma Müller BBM, Planegg, die bereits den Wolkenturm betreute.

Der Neubau stößt in einem Winkel von zirka 20 Grad auf den Rechteckbau der Stallungen, dessen Kopf die Reithalle bildet. Der hintere Teil umfasst einen nahezu quadratischen Hof, in dem ein attraktiver Achteckbausteht. Die an die Reithalle anschließenden Prachtställe und das Oktogon wurden denkmalpflegerisch erneuert und dienen nun als respektables Pausenfoyer. In den rückwärtigen Teilen, die in ziemlich ruinösem Zustandwaren, sind nach den notwendigen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen die Vorbereitungsräume der Musiker untergebracht. Für Dirigenten und Solisten ist an der Rückseite des Saalgebäudes Raum geschaffen mit Ausblick auf die weiten Felder im Norden.

Im keilförmigen Zwischenbereich von ehemaligen Stallungen und Konzertsaal findet auch räumlich eine intensive Durchdringungstatt. Das Eingangsfoyer greift mit einem Arm in diesen Gebäudeteil hinein und führt zu den Garderoben. Die Begegnung über die Jahrhunderte auf knappem Raum ist recht gut gelungen und wird in einem kleinen, trapezförmigen Gartenhof elegant sublimiert, dessen Abschluss der zweigeschoßige, verglaste Verbindungsgang bildet, über den die Musiker zur Bühne gelangen.

Das Prunkstück ist natürlich der Saal, das eigentliche Auditorium, der als längsquadrisches Volumen in der unregelmäßig polyedrischen äußeren Hülle steckt. Die Rechteckform des Grundrisses hat sich akustisch bewährt; berühmt ist der Goldene Saal des Wiener Musikvereins.

Obwohl die Großform einem langen Quader entspricht, sind die Innenflächen nirgends parallel, damit keine störenden Flatterechos entstehen können. Den Wänden sind in einer Art positiver Kassettierung flache Volumen vorgeblendet, deren Sichtflächen geringfügig windschief ausgeführt sind. Der blassgelbliche Stucco lustro enthält einen hintergründigen Goldton, sodass der Saal einen zeitgemäßen und zugleich klassisch-edlen Charakter gewinnt. Der Farbton ist perfekt mit dem Eichenholz des Parkettbodens, der Geländerholme und weiterer Holzteile abgestimmt, deren hellste Komponente im Ton exakt getroffen wurde. Zusammen mit dem klassischen Dunkelrot der Polster und dem Aluminium der Bestuhlung ergibt sich eine moderne Atmosphäre von hoher Eleganz. Diesem – immer noch begrenzten – Aufwand zollt der bescheidenere Ausbau der Stiegen und Gänge Rechnung, der jedoch nachrüstbar geplant wurde. Auch hier befand sich Architekt Irresberger da und dort in der Rolle der 13. Fee, indem er, gestalterisch verfeinernd, Härten milderte und zugleich, Kosten sparend, eingriff. Architektonisch ist somit, trotz des notwendig gewordenen Wechsels, ein ansprechendes Bauwerk entstanden, das im Kern, dank Dieter Irresberger, den Wiener Kontext nicht zu scheuen braucht.

Die Akustik erhielt unter der in Grafenegg bereits bewährten Leitung von Karlheinz Müller ein Konzept und eine Optimierung die einiges versprechen. Da ein musikalischer Rechteckraum lang, nicht zu breit, aber hoch sein sollte, wurde der Dachraum in das raumakustisch wirksame Volumen einbezogen. Die dunkel weggeblendete Decke wurde in gerichtete und diffus reflektierende Segmente aufgeteilt. Weiters wurden alle Decken-, Wand- und freien Fußbodenflächen zur Nachhallgenerierung und Schalllenkung akustisch optimiert. So konnten die gewünschten Nachhallzeiten von 1,6 bis 2,0 Sekunden erreicht werden. Weil der Saal auch für Festveranstaltungen und selbst Kongresse genutzt werden soll, ist der Boden eben und nur im hintersten Teil gestuft ansteigend. Auch wenn manche Sichtlinien dadurch nicht ganz optimal sein mögen, ist dies akustisch unproblematisch.

Die Bestuhlung besteht konstruktiv aus Aluminiumblech, um die Brandlast gering zu halten. Bei Sitzpolstern, Rückenlehne und Armlehnen ging jedoch Bequemlichkeit vor. Eine Begrenzung der gepolsterten Flächen lässt die Sitze akustisch gleichsam neutral wirken, ob sie nun durch Zuhörende besetzt sind oder nicht. Dies gilt nicht nur bei teilweiser Besetzung, sondern vor allem für die Proben.

Über dem Podium, das sich mit mobilen Elementen je nach gewünschter Orchestertopografie verändern lässt, schweben zwei in Höhe und Neigung verstellbare, segelartig leicht wirkende Schallreflektoren. Für Kammermusik werden sie niedrig gestellt, während sie für Orchesterbesetzung höher gefahren werden. Unabdingbar sind sie allerdings für das gegenseitige Hören der Musizierenden, sodass sich das Zusammenspiel besser entwickeln und kontrollieren lässt.

Für die Verwendung des Saales für Kongresse, für die zwecks Sprachverständlichkeit eine kürzere Nachhallzeit erforderlich ist, sind hinter dem Podium und oberhalb des zweiten Seitenranges Absorberflächen vorgesehen, indem hinter Lamellenfeldern mit variablen textilen Elementen die Nachhallzeit reduziert werden kann. Selbst eine Nutzung mit elektronischer Stützung wird so möglich. Karlheinz Müller weist abschließend auf einen wesentlichen Aspekt guter Raumakustik hin: die Stille. Außengeräusche sind durch eine ausreichend dimensionierte Schalldämmung nahezu ausgeschlossen. Die Belüftung ist so angelegt, dass sie bei Konzertveranstaltungen mit Publikum nicht wahrnehmbar ist. Dass alle diese Maßnahmen nicht gratis zu haben sind, wird einleuchten. Dennoch war es von Anfang an ein Ziel der Bauherrschaft, den Kostenrahmen nicht zu sehr auszuweiten. Obwohl optisch in manchen Bereichen spartanischen Prinzipien verpflichtet, wurden an der Raumakustik keine Abstriche gemacht, wie zu hören sein wird.

04. Februar 2006Ute Woltron
Der Standard

Raumklänge im Schlosspark

Neue Architektur soll den Kulturstandort Niederösterreich aufwerten: Bei Schloss Grafenegg entstehen eine Konzerthalle und eine Openair-Bühne - und Landeshauptmann Erwin Pröll entdeckt das Zeitgenössische.

Neue Architektur soll den Kulturstandort Niederösterreich aufwerten: Bei Schloss Grafenegg entstehen eine Konzerthalle und eine Openair-Bühne - und Landeshauptmann Erwin Pröll entdeckt das Zeitgenössische.

Niederösterreich ist derzeit eher für seine „Ortsbildpflege“ bekannt als für qualitätsvolle zeitgenössische Architektur. Kaum ein Dorf in diesem schönen Bundesland, das ohne liebliche Pflasterung, den herausgeputzten vormaligen Dorfbrunnen samt Schmiede- eisenzierrat sowie den traditionellen Balkonblumenwettbewerb mit der Nachbargemeinde auskommen muss.

Neu Gebautes hingegen erfreut sich hier zu Lande vergleichsweise geringerer politischer Aufmerksamkeit. Die niederösterreichische kommunale Wohnbaukultur beispielsweise ist in ihrer Niveaulosigkeit international konkurrenzlos - doch das könnte sich jetzt unter Umständen langfristig zu ändern beginnen. Denn einerseits sorgen immer wieder private Bauherren für Qualitätseinsprengsel und lokale Aufbruchstimmungen (Stichwort Winzerarchitekturen zum Beispiel). Andererseits ist Architekturkultur auf jeder Ebene politisch durchaus steuerbar, und Landeshauptmann Josef Pröll zeigt sich als lernfähiger Mann.

Eben entdeckt er - und wer hätte das je für möglich gehalten - die Architektur als Standortfaktor. „Dem Land Niederösterreich“, so sprach er dieser Tage, „ist es ein Anliegen, Denkmalpflege und modernes Bauen in Einklang zu bringen.“ Anlass für diese Aufbruchsrede war ein ansehnliches, weit gedachtes Projekt, das sich Niederösterreich gemeinsam mit der hier ansässigen Familie Metternich-Sándor leisten will.

Letztere besitzt mit Schloss Grafenegg den Traum jedes Tourismusmanagers: ein Prachtschloss wie aus Zuckerwerk gesponnen, umgeben von einem Park, der selbst den britischen Hochadel durchwandlungswürdig deuchte, all das gut an das Verkehrsnetz angebunden und nicht weit ab der Bundeshauptstadt Wien gelegen.

Grafenegg ist jetzt schon ein wichtiges Zentrum niederösterreichischer Kulturaktivitäten, bis 2007 will man das gräfliche Anwesen zu einem internationalen Kulturstandort aufrüsten. Die Trägermittel zum Zweck sind die zeitgenössische Architektur und die Musik. Die Realisierung erfolgt über Private Public Partnership.

Wenn also in zwei Jahren das neue Grafenegger Musikfestival unter der künstlerischen Leitung von Rudolf Buchbinder startet, wird es über zwei neue, ansehnliche Bühnen gehen: Die Dortmunder Architekten Schröder Schulte-Ladbeck haben einen Konzertsaal entworfen. Die Wiener ARGE the next ENTERprise- architects+Land in Sicht haben den prachtvollen Schlosspark unter die Lupe genommen und einen Konzertpavillon zur Pflanzung vorgesehen. Die Familie Metternich-Sándor stellt die Grundstücke zur Verfügung, Niederösterreich wird 13 Millionen Euro in die Baulichkeiten investieren. Keine gewaltige Summe, aber wohl platziertes Investment.

Zum ersten Projekt, dem Konzertsaal: Die deutschen Architekten Schröder Schulte-Ladbeck konnten bereits mehrere von Musikwelt und Publikum gleichsam bejubelte Konzertsäle realisieren, in Grafenegg setzen sie zwischen die alte Reitschule und die Schlosstaverne leicht verdreht letztlich nichts anderes als die bewährte musikvereinsartige Schuhschachtel - was nicht abwertend klingen soll, denn das Implantat sitzt geschickt.

Gläserne Gänge verbinden den Solitär mit dem historischen Bestand, der Besucherfluss für die insgesamt 1200 Zuhörer wird über drei Ebenen gelenkt. Ein weiter, überdachter Foyerbereich sorgt für trockene Ohren vor und nach dem Konzert, wenn es zu sommerlichen Regengüssen kommt - und im Saal selbst wird es nicht mehr, wie bis dato in der alten Konzerthalle des Schlosses üblich, die bereits traditionellen mikroklimabedingten und gefürchteten Schweißausbrüche bei Musikern und Musikkonsumenten geben.

Das zweite Projekt befindet sich - ebenfalls als Solitär - im Park und stellt eine Openair-Bühne dar. Der Entwurf kann nicht losgelöst von der Parklandschaft betrachtet werden, die von Thomas Proksch (Land in Sicht) genau analysiert wurde, denn 2008 wird hier auch die niederösterreichische Landesgartenschau stattfinden.

Der Grafenegger Schlosspark ist über die Jahrhunderte gewachsen, seine barocken Strukturen wandelten sich zu einem im 19. Jahrhundert hochmodernen Landschaftspark im englischen Stil. Das etwa 30 Hektar große Areal zeichnet sich vor allem durch seinen vielfältigen Baumbestand aus, der nicht nur eine Art Baumsammlung darstellt, sondern in Baumgruppen bei den Parkbesuchern landschaftliche Ahaerlebnisse hervorrufen soll, wie es sich für einen Landschaftspark gehört.

In dieses gewachsene und von Thomas Proksch nun behutsam zu revitalisierende Ensemble pflanzen Marie-Therese Harnoncourt und Ernst Fuchs (the next ENTERprise) ein Konstrukt, das letztlich die zeitgenössische Interpretation eines Gartenpavillons darstellt und im besten Sinne des Modewortes „multifunktional“ ist. Denn im Idealfall wird ein solches Lust-Bauwerk auch dann benutzt, wenn gerade kein Konzert stattfindet. Der Park ist ganzjährig geöffnet, und Harnoncourt findet: „Der Pavillon soll nicht nur für Konzerte genutzt werden, er soll auch ein Ort sein, wo man sich gerne hinsetzt und sein Jausenbrot auspackt.“ Die Freiluftbühne für klassische Musik muss mit natürlicher Akustik auskommen, sie bildet also sowohl einen akustischen als auch perspektivischen Raum.

Die Architekten konzipierten also, getreu den Prinzipien des Landschaftsgartens, eine Abfolge von Topografien: Eine Schneise führt in das in der Landschaft abgesenkte Freiluftauditorium, der Blick fällt auf eine Art Bühnenturm, der die Höhe des umliegenden alten Baumbestandes aufnimmt. Harnoncourt: "Uns war die Veränderung des Räumlichen sehr wichtig, die sich durch die Bewegung der Besucher durch den Park ergibt. Der obere Teil des Turmes ist akustisch wirksam, wiewohl beide Projekte, Saal und Pavillon, von den Münchener Akustikexperten Müller-BBM für die zu erwartenden Konzerte optimiert werden.

Beide Projekte sind Wettbewerbsergebnisse und sprechen eine deutliche, im Heute verstandene Sprache. Joachim Rössl als Leiter der Gruppe Kultur der Landesregierung unterstreicht diese Notwendigkeit: „Um im internationalen Kulturangebot bestehen zu können, brauchen wir internationale Qualität. Der Denkmalschutz darf nicht als tote Materie verstanden werden, sondern muss mit Zeitgenössischem kombiniert werden.“

Die umtriebige niederösterreichische Kulturabteilung ist unter anderem für Österreichs innovativste und meistbeachtete „Kunst im öffentlichen Raum“ verantwortlich, und Rössl weiß genau, dass der Kulturstandort Niederösterreich in einem großräumigen Konkurrenzfeld zu betrachten ist, das sich über Wien bis nach Prag, Salzburg, München zieht. Man will Kulturtouristen zum längeren Verweilen auffordern und zu diesem Zweck die Achse Schallerburg, Kulturbezirk St. Pölten, Kunstmeile Krems über Grafenegg bis nach Wien verlängern. Rössl denkt strategisch-raumplanerisch: „Weder Wien noch Niederösterreich werden die internationale Qualität allein schaffen, das funktioniert nur gemeinsam.“ Landeshauptmann Pröll unterstützt diese klugen Pläne mit der ihm innewohnenden Verve und befindet, dass „die neue Architektur der Qualität der bestehenden Bauwerke adäquat ist“.

Man kann ihn dafür nicht hoch genug loben, den Landesvater. Jetzt auch noch ein deutlicher architekturqualitätssteigernder Schlenker in Richtung Wohnbau - und Niederösterreich wird noch schöner.



verknüpfte Bauwerke
Wolkenturm – Freiluftpavillon Schlosspark Grafenegg

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