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Presseschau

24. Oktober 2015Wojciech Czaja
Der Standard

So muss Wohn­zim­mer

Ge­stern, Frei­tag, wur­de der Bau­her­ren­preis 2015 ver­ge­ben. Un­ter den sechs Preis­trä­gern fin­det sich auch ei­ne al­le Maß­stä­be spren­gen­de Wohn­haus­an­la­ge im Wie­ner Sonn­wend­vier­tel. Da kann man glatt vor Neid er­blas­sen

Ge­stern, Frei­tag, wur­de der Bau­her­ren­preis 2015 ver­ge­ben. Un­ter den sechs Preis­trä­gern fin­det sich auch ei­ne al­le Maß­stä­be spren­gen­de Wohn­haus­an­la­ge im Wie­ner Sonn­wend­vier­tel. Da kann man glatt vor Neid er­blas­sen

Darf ich Ih­nen ein klei­nes Ge­heim­nis an­ver­trau­en? Aber schrei­ben Sie das dann auch so in die Zei­tung?“, fragt Ishrat Za­far. „Ach, ist doch egal.“ Sie bleibt in der Woh­nungs­tü­re ste­hen. Es riecht nach Cur­ry und in­di­schen Ge­wür­zen. „Ich bin jetzt 40 Jah­re alt, aber ich ha­be mein gan­zes Le­ben lang nie­mals schwim­men ge­lernt. Ich kom­me aus Dha­ka, der Haupt­stadt von Bang­la­desch, und da gibt es kaum Ba­de­mög­lich­kei­ten. Da muss ich erst nach Wien kom­men, um end­lich zu schwim­men an­zu­fan­gen!“

Die Ein­la­dung zur sport­li­chen Er­tüch­ti­gung im Schwe­be­zu­stand ist in der Tat mehr als ver­lo­ckend. Auf Stie­ge 1 gibt es ein Kel­ler­schwimm­bad mit Sau­na, Dampf­bad und Fit­ness­raum. Ein­tritt vier Eu­ro, na­tür­li­ches Ta­ges­licht von oben, zwei Au­to­ma­ten für Co­la und Kaf­fee, und so­gar ei­ne Süd­see­ku­lis­se mit Pal­mens­trand und azur­blau­em Was­ser ist da. Je­den Mon­tag ist Frau­en­tag. Vor al­lem von den mus­li­mi­schen Be­wohn­er­in­nen und An­rai­ne­rin­nen aus der Um­ge­bung wird das An­ge­bot re­ge ge­nutzt. An man­chen Ta­gen, sagt Fa­ti­ma, die zehn­jäh­ri­ge Toch­ter, die be­reits ins Gym­na­si­um geht, ste­hen die Frau­en Schlan­ge bis nach drau­ßen. „Manch­mal ge­he ich mit. Ich fin­de das Frau­en­schwim­men voll cool.“

Ge­stern, Frei­tag, wur­de das „Wohn­zim­mer Sonn­wend­vier­tel“, so der of­fi­ziel­le Na­me des Wohn­bau­pro­jekts im Hin­ter­land des neu­en Wie­ner Haupt­bahn­hofs, als ei­nes von ins­ge­samt sechs Ge­bäu­den (sie­he un­ten) mit dem Ös­ter­rei­chi­schen Bau­her­ren­preis 2015 aus­ge­zeich­net. Die Preis­ver­lei­hung fand im Werk­raum Bre­gen­zer­wald in An­dels­buch statt. Der Ort ist kein Zu­fall, schließ­lich ist Pe­ter Zum­thors Hand­werk­er­haus ei­ner der Preis­trä­ger des letz­ten Jah­res. „Üb­li­cher­wei­se ge­hen Ar­chi­tek­tur­prei­se an die Ar­chi­tek­tin­nen und Ar­chi­tek­ten“, sagt Mar­ta Schrei­eck, Prä­si­den­tin der Zen­tral­ver­ei­ni­gung der Ar­chi­tek­tIn­nen Ös­ter­reichs (ZV). „Mit die­sem Preis je­doch möch­ten wir all je­ne Men­schen vor den Vor­hang ho­len, die die­se Leis­tun­gen über­haupt erst er­mög­li­chen, ja so­gar ein­for­dern. Es ist ei­ne Wür­di­gung der of­fe­nen, qua­li­täts­be­wuss­ten Bau­her­ren und Auf­trag­ge­be­rin­nen. Oh­ne die­se wä­re die Ar­chi­tek­tur in Ös­ter­reich nicht da, wo sie heu­te ist.“

15 Me­ter lan­ge Ta­fel

Drei lan­ge Rie­gel, viel Be­ton, ver­zink­ter Stahl an der Fass­ade und je­de Men­ge durch­geo­me­tri­sier­te Ar­chi­tek­tur­kom­po­si­ti­on im Be­reich der Log­gien und Bal­ko­ne. Auf­ge­lo­ckert wird die stren­ge Er­schei­nung der Wohn­haus­an­la­ge von drei ro­ten, acht­ge­scho­ßi­gen Skulp­tu­ren im In­nen­hof. Mit­tels gum­mi­en­ten­gel­ber Brü­cken, die im drit­ten und vier­ten Stock durch die Luft pfei­fen, wer­den die ins­ge­samt 427 Woh­nun­gen zu ei­ner zu­sam­men­hän­gen­den Stadt in der Stadt ver­bun­den.

Zu so ei­ner Stadt ge­hö­ren aber nicht nur pri­va­te Wohn­räu­me, son­dern auch öf­fent­li­che und halb­öf­fent­li­che Ein­rich­tun­gen. Und da­von gibt es im Wohn­zim­mer Sonn­wend­vier­tel je­de Men­ge: Schwimm­bad, Well­ness-Cen­ter, Fit­ness­raum, Ju­gend- und Mu­sik­zim­mer, ei­ne Aus­stel­lungs­ga­le­rie, ein klei­nes Thea­ter mit Büh­ne und öf­fen­ba­rer Glas­fass­ade, ein Mäd­chen­zim­mer, ei­ne Klet­ter­hal­le, ei­nen drei­ge­scho­ßi­gen In­door-Spiel­platz mit Rut­schen­la­by­rinth (Selbst­ver­such, Tem­po, Hal­le­lu­ja), ei­ne Ge­mein­schafts­kü­che mit Spei­se­saal, ei­nen Grill­platz mit ei­ner 15 Me­ter lan­gen Ta­fel, ja so­gar ei­nen fix ein­ge­bau­ten Open-Air-Markt­stand, der sams­tags von 8 bis 15 Uhr mit Bio­pro­duk­ten aus den Bun­des­län­dern be­stückt wird, zäh­len zum Aus­stat­tungs­ka­ta­log die­ses viel­leicht un­ge­wöhn­lich­sten Wohn­hau­ses Wiens.

Das Highl­ight je­doch, das sa­gen vie­le, ist der Ki­no­saal, der wie ei­ne winds­chie­fe Box im Be­ton­wirr­warr des Stie­gen­hau­ses zu hän­gen scheint. Im On­li­ne-Ka­len­der ist un­schwer zu er­ken­nen, dass das Ho­me-Ci­ne­ma mit sei­nen zwölf Sitz­plät­zen die näch­sten drei Mo­na­te mehr oder we­ni­ger rest­los aus­re­ser­viert ist. Vor al­lem die UE­FA Cham­pi­ons Lea­gue hat es den Vä­tern und Ehe­män­nern an­ge­tan. Ins­ge­samt, heißt es, be­tra­gen die Ge­mein­schafts­flä­chen rund sie­ben Pro­zent der Ge­samt­wohn­flä­che. Kein Wun­der, dass das Pro­jekt in der ak­tu­el­len Aus­ga­be des Wirt­schafts­ma­ga­zins brand eins (Schwer­punkt Im­mo­bi­lien) als „Lu­xus­apart­ment-An­la­ge“ mit „Voll­kom­mu­ni­ka­ti­on“ be­zeich­net wird.

„Ich ha­be noch nie zu­vor so ei­ne Wohn­haus­an­la­ge be­treut“, sagt Ge­rhard Weiß­kir­cher. Der 48-Jäh­ri­ge ist Ge­schäfts­füh­rer von IFSM und Fa­ci­li­ty-Ma­na­ger vor Ort. Par­don, Con­cier­ge heißt es hier, wird man bei ei­ner Füh­rung durch die Räum­lich­kei­ten kor­ri­giert. „Je­den­falls war für mich von An­fang an klar, dass die­ses Pro­jekt ei­nen, wenn nicht gleich meh­re­re Prei­se ab­kas­sie­ren wird. Es ist ein­fach per­fekt.“

Auch Christ­oph Nimm­rich­ter, sei­nes Zei­chens Gar­ten­ge­stal­ter, der mit sei­ner Fa­mi­lie ei­ne 64 Qua­drat­me­ter gro­ße Woh­nung mit 60 Qua­drat­me­ter (!) gro­ßer Ter­ras­se be­wohnt, ist vom Wohn­zim­mer vor dem Wohn­zim­mer mehr als an­ge­tan. „Ich ha­be das Ge­fühl, dass man die Nach­barn in die­sem Pro­jekt ra­scher ken­nen­lernt als in an­de­ren Wohn­haus­an­la­gen. Es hat fast ei­ne Art Dorf­cha­rak­ter. Und das sa­ge aus­ge­rech­net ich, der im­mer in Alt­bau­ten ge­lebt hat und dem Neu­bau so skep­tisch ge­gen­über­stand!“ Die Ar­chi­tek­ten hin­ter dem vor ei­nem Jahr fer­tig­ge­stell­ten Wohn­zim­mer Sonn­wend­vier­tel sind die drei Bü­ros Klaus Ka­da, Stu­dio Vlay mit Le­na Stree­ru­witz und Riepl Kauf­mann Bam­mer Ar­chi­tek­tur. Der hier wohl­weis­lich aus­ge­zeich­ne­te Bau­trä­ger nennt sich win4wien, ein Zu­sam­men­schluss der vier Wohn­bau­trä­ger Neu­es Le­ben, Neue Hei­mat, EBG und Mi­schek.

„Ich freue mich über den Preis, und ich hof­fe, dass das Pro­jekt in Zu­kunft vie­le In­ves­to­ren und Bau­trä­ger in­spi­rie­ren wird“, sagt Mi­chae­la Mi­schek-Lai­ner von win4wien. „Es war ei­ne ziem­li­che Her­aus­for­de­rung, das al­les un­ter ei­nen Hut zu brin­gen, und wir muss­ten in­tel­li­gent und ef­fi­zient pla­nen, aber es ist sich aus­ge­gan­gen.“ Von den 55 Mil­lio­nen Eu­ro Ge­samt­bau­kos­ten wur­den von An­fang an 1,9 Mil­lio­nen Eu­ro fürs Schwimm­bad und wei­te­re 300.000 Eu­ro für die Aus­stat­tung der Ge­mein­schafts­flä­chen re­ser­viert. „Die­ses Bud­get war vom er­sten Tag an sa­kro­sankt“, so Mi­schek-Lai­ner. „In die­sem Be­reich durf­te kein ein­zi­ger Cent ein­ge­spart wer­den.“ So muss Woh­nen.

24. Oktober 2015Franziska Leeb
Spectrum

Vom Mut, das Lebendige zu wählen

„Im innovatorischen Charakter vorbildlich“ sollen sie sein und „einen positiven Beitrag zur Verbesserung unseres Lebensumfeldes leisten“: jene Bauten, die alljährlich mit den Bauherrenpreisen geehrt werden. Die Preisträger der Saison: ein Überblick.

„Im innovatorischen Charakter vorbildlich“ sollen sie sein und „einen positiven Beitrag zur Verbesserung unseres Lebensumfeldes leisten“: jene Bauten, die alljährlich mit den Bauherrenpreisen geehrt werden. Die Preisträger der Saison: ein Überblick.

Um den seit 1967 von der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten ausgelobten Bauherrenpreis zu bekommen,reicht es nicht, ansehnliche Gebäude hinzustellen. „Im innovatorischen Charakter vorbildlich“ sollen die preisgekrönten Bauten sein und „einen positiven Beitrag zur Verbesserung unseres Lebensumfeldes leisten“. Eugen Wörle, unter dessen ZV-Präsidentschaft der Preis ins Leben gerufen wurde, verlangte nach einem Bauherrn, „der seine Aktivität nicht auf den wirtschaftlichen Bereich beschränkt und im Architekten nur einen Vollzugsgehilfen sieht“. Ein Bauherr müsse von sozialer Verantwortung sein und „den Mut haben, Lebendiges, Positives und Zukunftsweisendes zu wählen anstatt Bequemes, Steriles oder Mode-Schönes“.

Betrachten wir also die heurigen Preisträger, die vergangenen Freitagabend im Werkraumhaus in Andelsbuch geehrt wurden, nach diesen Gesichtspunkten. Sechs an der Zahl hat die Jury, bestehend aus dem Südtiroler Architekten Walter Angonese, Architektin Hemma Fasch und Architekturkritiker Otto Kapfinger, ausgewählt.

Bei der Wohnhausanlage „Wohnzimmer Sonnwendviertel“ beim Wiener Hauptbahnhof hat sich das Bauträgerkonsortium „win4win“, vor allem in Person von Michaela Mischek-Lainer, von Anfang an die Latte hoch gelegt. Drei Architektenteams – Klaus Kada, Bernd Vlay mit Karoline Streeruwitz und Riepl Kaufmann Bammer – wurden zusammengespannt, um innerhalb eines Gebietes mit drei Bauplätzen kooperativ ein stadträumliches Ganzes mit 450 Wohnungen zu planen. Um das Einsparen individueller Wohnfläche zu kompensieren, wurden großzügigst gemeinschaftliche Einrichtungen wie Indoor-Spielplätze, Musikraum, Kinosaal, Gemeinschaftsküche, Fahrradwerkstatt und sogar ein auch von externen Besuchern nutzbares Schwimmbad errichtet. Die im Masterplan vorgesehene Blockrandbebauung wurde zwecks besserer Vernetzung mit dem Umfeld aufgebrochen, die interne Freifläche blieb von trennenden Maschendrahtzäunen verschont. Städtebaulich und sozialräumlich modellhaft und absolut weiter verfolgenswert befand die Jury die hier formulierten Ansätze für zeitgemäße urbane Wohnquartiere.

Geehrt wurden auch die Stadt Innsbruck, der Bauträger Innsbrucker Stadtbau und die sozialen Dienste für das Wohn- und Pflegeheim im Olympischen Dorf von Artec Architekten. Am Ufer des Inns überspannt es in fünf bis acht Meter Höhe einen Park und schafft für die Öffentlichkeit neue Angebote, wie attraktive überdachte Flächen zum Aufenthalt im Freien, die durch die entsprechende Lage von Café, Mehrzweckraum und Kapelle mit der Heimsphäre verbunden sind. Obwohl an einem nebeligen Morgen vor Ort, konnte die Jury ein „lebhaftes Ineinander aller Ebenen, ein anregenden Spiel von Innen und Außen, von Raum und Bau und einmaliger Landschaft“ erleben. – Die Tiroler Wasserkraft AG unterliegt nicht den Vergaberichtlinien öffentlicher Auftraggeber, zeigte aber dennoch baukulturelle Verantwortung und führte zur Projektfindung für die neue Leitstelle in Silz ein EU-weites Bewerbungsverfahren durch. Bechter Zaffignani Architekten positionierten den Bau als „wohlgerüsteten Wächter“ gegenüber der bestehenden Turbinenhalle und überzeugten mit der strikten Klarheit des kraftvollen Monolithen aus Sichtbeton, der auf den Kontext der Umgebung Bezug nimmt und zudem auch in energetischer Hinsicht sparsam ist.

Im Spannungsfeld Technik und Landschaft gelang Marte.Marte Architekten mit Bauingenieur Josef Galehr im Auftrag der Stadt Dornbirn ein Beispiel für Ingenieurbaukunst vom Feinsten. Gerade bei Infrastrukturbauten gehen die Ansprüche über das Notwendigste, das Bequeme und Sterile selten hinaus. Die neue Schaufelschluchtbrücke an der spektakulär über Abgründe und durch Naturtunnel führenden Straße in den entlegenen Ort Ebnit schmiegt sich wie ein skulpturales Passstück in die Natur. Eine kongeniale Zusammenarbeit zwischen Architekten und Ingenieuren und ein Musterbeispiel für einen kommunalen Bauherren, der Wert auf gestalterische Qualität legt!

Das Wettrüsten kommerzieller Interessen, gepaart mit der ästhetischen Inkompetenz zahlreicher im öffentlichen Raum agierender Behörden, die ihre Verkehrsflächen, Hinweistafeln, Blumentröge, Fahrradständer oder Mistkübel eher nach den Prämissen der (eigenen) Bequemlichkeit als jenen der Schönheit platzieren, beeinträchtigt Stadtbild und Aufenthaltsqualität. In der Salzburger Altstadt haben sich Anrainer, allen voran Franz Modrian, Bauträger und Hauseigentümer – auch mit erklecklicher finanzieller Beteiligung –, gemeinsam mit den Architekten Eduard Widmann und Erich Wagner für eine formale und funktionale Verbesserung in der rechten Altstadt eingesetzt. Die Vorschläge der engagierten Gruppierung wurden seitens der Stadt unterstützt; die gestalterischen Mittel sind wohlüberlegt und bleiben im Hintergrund. Als erfrischende Draufgabe bereichern die mit ausgetüftelter Technik in der Tradition der Salzburger Wasserkunst installierten Wasserspiele den städtischen Alltag.

Wo Steuergelder investiert werden, sollten höchstmögliche soziale und gestalterische Kriterien selbstverständlich sein und von der Bevölkerung auch eingefordert werden. Allgemeine Praxis ist in unserem angeblich für das Schöne begnadeten Volk weder das eine noch das andere. Umso mehr stechen private Unternehmen hervor, die Bauen auf sehr umfassende Weise als soziale Verantwortung verstehen. Der Firma Omicron, Weltmarktführer in der elektrischen Prüftechnik, ging es bei der Erweiterung ihres Hauptsitzes in Klaus, Vorarlberg, nicht nur darum, weitere 200 Arbeitsplätze und zusätzliche Lager- und Laborflächen in einer ansehnlichen Firmenarchitektur gut zu organisieren. Als fordernder Bauherr im besten Sinne war man Dietrich Untertrifaller Architekten ein kongenialer Sparringpartner, vertraute auf die „Kraft des Teams statt auf das Genie des Einzelnen“, agierte sozial und lupenrein ökologisch.

Das von Mitarbeitern getragene Solidaritätsprojekt „Crossing Borders“ zur Verbesserung der Ausbildung von Kindern in Schwellenländern wird in Materialien und Techniken aus dem Umfeld dieser Initiativen sichtbar. So ist einer der geschoßübergreifenden Rekreations- und Denkräume von Anna Heringer und Martin Rauch mit einem textilumspannten Zeppelin und einem Schicht für Schicht von Hand geformten Kuppelbau ausgestattet. Die flache Unternehmenshierarchie findet ihren Widerhall in – vom Reinigungspersonal bis zur Chefetage – gleichen Bürozellen mit sensuell und klimatisch wohltuenden, sägerauen Eichenböden und Wänden aus Weißtanne. Von den öffentlich zugänglichen Innenhöfen bis auf das Dach fördert eine naturnahe Freiraumgestaltung nicht nur die Entfaltung der Menschen, sondern auch jene der regionalen Flora und Kleinfauna. Man hat an alle und alles gedacht. Eugen Wörles Bauherrenideal ist nicht besser zu verkörpern.

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