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16. März 2010Gabu Heindl
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Offener Kindergarten

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen...

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen...

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen Umfeld. Kindergärten sind im Zeichen der innigen Beziehung zwischen pädagogischen Konzepten und deren Manifestationen in gebauter Form zu verstehen und zu beurteilen. Dafür hat sich heutzutage das Sinnbild vom „Raum als Erzieher“ und vom „aktiven Raum“ etabliert.

Allerdings ist gebauter Raum manchmal langlebiger als eine Lehrmeinung; der pädagogische Raum muss also nicht nur „lehren“, sondern auch selbst „lernen“ können. Kindergartenbauten stehen somit in einem Spannungsfeld zwischen einer Räumlichkeit, die auf eine spezifische gegebene Pädagogik zugeschnitten ist, und den Veränderungen, denen gegenüber er offen sein sollte. Dass der gebaute Kindergarten nicht einfach nur den geforderten gesetzlichen Normen exakt angemessen sein soll, heißt auch, dass ArchitektInnen als AnwältInnen der Kinder auftreten müssen. Sie müssen darauf beharren, dass die Einhaltung von Mindestraummaßen nicht gut genug ist, dass Kindergartenbau keine Frage von quantifizierten Zuteilungen ist, dass es stattdessen um die Qualitäten von Räumen geht, in denen Kinder sich bewegen, essen, lernen, spielen und ruhen können. In den folgenden und davon ausgehenden Beschreibungen steht Holz nicht nur für nachhaltiges Bauen, gutes Raumklima und einen angenehmen Geruch, für ein erlebnisreiches und gleichzeitig robustes Baumaterial, das gerne zur Gestaltung von Maßstäblichkeit und Atmosphäre im Innen- und Außenraum eingesetzt wird, sondern auch für ein Material, das in der Beziehung zwischen pädagogischem Konzept und räumlicher Ausformulierung eine Rolle spielt.

Trennen und behüten Ein historisch prägnantes Beispiel für die Verräumlichung eines Kindergartenkonzepts, das von einer strengen Einteilung in Gruppen ausgeht, ist der Entwurf eines Pavillonsystems von Margarete Schütte-Lihotzky aus dem Jahr 1929, das sie mit dem Kindergarten Rinnböckstraße 1961 bis 1963 in Wien realisierte. Im Sinn der funktionalistisch, medizinisch und pädagogisch motivierten Moderne geht es in diesem Kindergartentyp darum, einzelne Gruppen in klar strukturierten, voneinander scharf getrennten Pavillons mit zugehörigen Freilufthöfen unterzubringen. Das hatte den Sinn, um sich greifende Kinderkrankheiten oder von Kind zu Kind springende Läuse gruppenweise isolieren zu können. Nicht einmal Baumläuse hätten bei diesem Konzept eine Chance auf Verbreitung gehabt, da jeder Gruppe ihr Hof und jedem Hof sein Baum zugewiesen wurde. Übersichtlichkeit sowie die Schutz- und Fürsorgefunktion dieses Grundrisses gehen hier mit einer Reglementierung der kindlichen Umgebung einher.

Dieses traditionelle Gruppenraumkonzept wird öffentlichen Kindergärten durch die österreichische Bauordnung bis heute weiter vorgeschrieben, auch wenn PädagogInnen die Ergebnisse dieser Normierung improvisierend aufzuweichen versuchen, indem sie etwa über starre Mauern hinweg Gruppen mischen. Den seit den 1970er Jahren mit Begriffen wie „vermauerte Kindheit“ kritisierten Erziehungsbauten stehen natürlich schon lange reformpädagogische Konzepte gegenüber, die für die Selbstständigkeit der Kinder, für das Selbsterlernen und die Kultivierung von sozialem und emotionalem Wissen eintreten. Diesen Überlegungen entsprechen alternative Raumkonzepte, die auch für öffentliche Kindergärten von Belang sind.

Erleben und reduzieren Wenn es in Rudolf Steiners Waldorf-Pädagogik darum geht, die fixe Rhythmik des chronometrischen Tages- und Wochenablaufs durch starke Bezüge zu Jahreszeiten und Wetter zu ergänzen, wird deutlich, wie wichtig großzügige Innen- und Außenbeziehungen sind. Als sinnliches und gleichzeitig mathematisch abstrahierbares (Spiel-)Material ist Holz nicht nur in Montessori-Kindergärten wichtig. In der Pädagogik nach Maria Montessori nimmt sich der/die menschliche ErzieherIn so weit wie möglich zurück, im Waldkindergarten tut dies sogar der gebaute Raum in seiner Erziehungsfunktion: Hier hält die Architektur sich so weit zurück, dass es gar kein Gebäude mehr gibt, dass die Kinder nicht nur mit Holz spielen, sondern im Holz – und zwar im Holz in seiner nach wie vor unüberbietbar nachhaltigsten, nämlich unbearbeiteten Form. Der Wald selbst fungiert als aktiver Raum des Kindergartens; das Holz der Bäume bietet Dach, Windschutz und erlebnisintensiven Lernraum. In diesem in Skandinavien entwickelten Erziehungsraumtypus ist die Betonung des „Gärtnerischen“ am Kindergarten am stärksten.

Öffnen und fordern Insofern, als das spielende Lernen im Kindergarten immer schon Einübung in einen kommenden Arbeitsalltag ist, geht es heute darum, sich auf Arbeitsformen auszurichten, die vor allem von Kreativitätsforderungen bestimmt sind. Hier wäre auch von der Reggio-Pädagogik zu sprechen – mit ihrem Fokus auf die Entwicklung von Kreativität und ihrem Konzept der „sprechenden Wände“ – und nicht zuletzt vom Raumkonzept des „offenen Kindergartens“, in dessen Richtung innovative öffentliche Kindergartenkonzepte heute weisen: Diese aktuelle Programmatik fordert – entgegen den Schemata der Bauordnung – die Auflösung fixer Gruppenräume und die Gestaltung von Funktionsbereichen wie Ruhe, Kommunikation oder Bewegung, die die Kinder frei wählen können und in denen sie sich tendenziell in unterschiedlich großen Gruppen selbst organisieren.

Der Abbruch von pädagogisch-räumlichen Wänden für einen offenen Kindergartenbetrieb verläuft parallel zu schulischen Lehrkonzepten, die ebenfalls dynamische Gruppenarbeit gegenüber Frontalunterricht im fixen Klassenzimmer bevorzugen. Ein gutes Beispiel für eine Verräumlichung dieses Erziehungskonzepts – bei dem einmal mehr Holz eine wichtige gestalterische Rolle spielt – ist der 2007 erbaute städtische „Fuji Kindergarten“ von Tezuka Architects in Japan. Im Gegensatz zu Schütte-Lihotzkys Raumstrukturierung zeigt dessen Grundriss „offene Gruppen“ unter einem gemeinsamen Dach rund um einen zentralen Garten. Während der geschlossene Innenhof noch überschaubar ist, hat das Dach Erlebnisqualitäten, die mit denen des Waldkindergartens vergleichbar sind: Das für die Kinder begehbare Dach ist von Bäumen durchstoßen. Die Dach-Löcher rund um die Stämme sind nur mit Netzen gesichert, in die die Kinder – ob risikofreudig oder einfach nur verspielt – hineinspringen können, was sie auch gerne tun. Das „Herausfordern“ der Kinder steht hier der Sorge um ihre Sicherheit produktiv gegenüber.

zuschnitt, Di., 2010.03.16



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Publikationen

Bauwerke

Artikel 12

02. November 2011Maik Novotny
Der Standard

Ideen in Bewegung

Freiraum im Gefängnishof, Freiheit für den Donaukanal: Gabu Heindl forscht theoretisch und plant praktisch, wie man Räume benützt

Freiraum im Gefängnishof, Freiheit für den Donaukanal: Gabu Heindl forscht theoretisch und plant praktisch, wie man Räume benützt

Dass eine Basis in den Theorien von Architektur und Urbanismus nicht bedeutet, dass man sich nur mit Gleichwissenden im Elfenbeinturm aufhält, zeigt das Werk der Wiener Architektin Gabu Heindl. Einerseits in der Uni-Welt (Akademie der bildenden Künste Wien, Rotterdam, Princeton) zu Hause, hat sie ebenso ein umfangreiches OEuvre an konkret fassbarer Architektur realisiert.

Für Heindl kein Widerspruch: „Forschen und Vermitteln ist für mich Teil der Architektur. Ob Theorie oder Praxis: Man braucht für beides Konzept, Haltung und Humor.“ Paradebeispiel: Die 2010 fertiggestellte Möblierung des Männerhofs der Justizanstalt Krems. In den engen, dunklen Raum, der kleiner als ein Kinderfußballfeld ist, faltete sie ein ebensolches aus Kunstrasen hinein, das am Rand aufrollend zur Parkbank wird und dort, wo es sich nicht mehr ausgeht, einfach die Wand hinaufläuft: Gesellschaftskritik mit Sitzkomfort. Neben einer Faszination für das Thema Film (sie realisierte den Umbau des Filmmuseums und einen Filmpavillon auf der Biennale Venedig) ist ihr Kernthema die Reflexion darüber, für welche Menschen man baut, wie sie sich durch Räume bewegen und warum.

Die nächsten Schritte zur Destillierung der Theorie in die Praxis stehen fest: Für den Neubau des Evangelischen Gymnasiums Donaustadt werden neue pädagogische Konzepte mit den Lehrerinnen entwickelt, und den Wettbewerb, Gestaltungsregeln für den Wildwuchs am Donaukanal zu finden, gewann sie soeben zusammen mit Susan Kraupp. Ihre Idee: Bereiche des gastronomisch überlasteten Ufers für Nichtbebauung offenzuhalten. Bewegungsfreiheit für alle.

Presseschau 12

16. März 2010Gabu Heindl
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Offener Kindergarten

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen...

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen...

Lehren und lernen Der Kindergarten ist der erste öffentliche, nicht familiäre Wohnraum des Kindes; er ist ein erster Lernraum in einem erweiterten sozialen Umfeld. Kindergärten sind im Zeichen der innigen Beziehung zwischen pädagogischen Konzepten und deren Manifestationen in gebauter Form zu verstehen und zu beurteilen. Dafür hat sich heutzutage das Sinnbild vom „Raum als Erzieher“ und vom „aktiven Raum“ etabliert.

Allerdings ist gebauter Raum manchmal langlebiger als eine Lehrmeinung; der pädagogische Raum muss also nicht nur „lehren“, sondern auch selbst „lernen“ können. Kindergartenbauten stehen somit in einem Spannungsfeld zwischen einer Räumlichkeit, die auf eine spezifische gegebene Pädagogik zugeschnitten ist, und den Veränderungen, denen gegenüber er offen sein sollte. Dass der gebaute Kindergarten nicht einfach nur den geforderten gesetzlichen Normen exakt angemessen sein soll, heißt auch, dass ArchitektInnen als AnwältInnen der Kinder auftreten müssen. Sie müssen darauf beharren, dass die Einhaltung von Mindestraummaßen nicht gut genug ist, dass Kindergartenbau keine Frage von quantifizierten Zuteilungen ist, dass es stattdessen um die Qualitäten von Räumen geht, in denen Kinder sich bewegen, essen, lernen, spielen und ruhen können. In den folgenden und davon ausgehenden Beschreibungen steht Holz nicht nur für nachhaltiges Bauen, gutes Raumklima und einen angenehmen Geruch, für ein erlebnisreiches und gleichzeitig robustes Baumaterial, das gerne zur Gestaltung von Maßstäblichkeit und Atmosphäre im Innen- und Außenraum eingesetzt wird, sondern auch für ein Material, das in der Beziehung zwischen pädagogischem Konzept und räumlicher Ausformulierung eine Rolle spielt.

Trennen und behüten Ein historisch prägnantes Beispiel für die Verräumlichung eines Kindergartenkonzepts, das von einer strengen Einteilung in Gruppen ausgeht, ist der Entwurf eines Pavillonsystems von Margarete Schütte-Lihotzky aus dem Jahr 1929, das sie mit dem Kindergarten Rinnböckstraße 1961 bis 1963 in Wien realisierte. Im Sinn der funktionalistisch, medizinisch und pädagogisch motivierten Moderne geht es in diesem Kindergartentyp darum, einzelne Gruppen in klar strukturierten, voneinander scharf getrennten Pavillons mit zugehörigen Freilufthöfen unterzubringen. Das hatte den Sinn, um sich greifende Kinderkrankheiten oder von Kind zu Kind springende Läuse gruppenweise isolieren zu können. Nicht einmal Baumläuse hätten bei diesem Konzept eine Chance auf Verbreitung gehabt, da jeder Gruppe ihr Hof und jedem Hof sein Baum zugewiesen wurde. Übersichtlichkeit sowie die Schutz- und Fürsorgefunktion dieses Grundrisses gehen hier mit einer Reglementierung der kindlichen Umgebung einher.

Dieses traditionelle Gruppenraumkonzept wird öffentlichen Kindergärten durch die österreichische Bauordnung bis heute weiter vorgeschrieben, auch wenn PädagogInnen die Ergebnisse dieser Normierung improvisierend aufzuweichen versuchen, indem sie etwa über starre Mauern hinweg Gruppen mischen. Den seit den 1970er Jahren mit Begriffen wie „vermauerte Kindheit“ kritisierten Erziehungsbauten stehen natürlich schon lange reformpädagogische Konzepte gegenüber, die für die Selbstständigkeit der Kinder, für das Selbsterlernen und die Kultivierung von sozialem und emotionalem Wissen eintreten. Diesen Überlegungen entsprechen alternative Raumkonzepte, die auch für öffentliche Kindergärten von Belang sind.

Erleben und reduzieren Wenn es in Rudolf Steiners Waldorf-Pädagogik darum geht, die fixe Rhythmik des chronometrischen Tages- und Wochenablaufs durch starke Bezüge zu Jahreszeiten und Wetter zu ergänzen, wird deutlich, wie wichtig großzügige Innen- und Außenbeziehungen sind. Als sinnliches und gleichzeitig mathematisch abstrahierbares (Spiel-)Material ist Holz nicht nur in Montessori-Kindergärten wichtig. In der Pädagogik nach Maria Montessori nimmt sich der/die menschliche ErzieherIn so weit wie möglich zurück, im Waldkindergarten tut dies sogar der gebaute Raum in seiner Erziehungsfunktion: Hier hält die Architektur sich so weit zurück, dass es gar kein Gebäude mehr gibt, dass die Kinder nicht nur mit Holz spielen, sondern im Holz – und zwar im Holz in seiner nach wie vor unüberbietbar nachhaltigsten, nämlich unbearbeiteten Form. Der Wald selbst fungiert als aktiver Raum des Kindergartens; das Holz der Bäume bietet Dach, Windschutz und erlebnisintensiven Lernraum. In diesem in Skandinavien entwickelten Erziehungsraumtypus ist die Betonung des „Gärtnerischen“ am Kindergarten am stärksten.

Öffnen und fordern Insofern, als das spielende Lernen im Kindergarten immer schon Einübung in einen kommenden Arbeitsalltag ist, geht es heute darum, sich auf Arbeitsformen auszurichten, die vor allem von Kreativitätsforderungen bestimmt sind. Hier wäre auch von der Reggio-Pädagogik zu sprechen – mit ihrem Fokus auf die Entwicklung von Kreativität und ihrem Konzept der „sprechenden Wände“ – und nicht zuletzt vom Raumkonzept des „offenen Kindergartens“, in dessen Richtung innovative öffentliche Kindergartenkonzepte heute weisen: Diese aktuelle Programmatik fordert – entgegen den Schemata der Bauordnung – die Auflösung fixer Gruppenräume und die Gestaltung von Funktionsbereichen wie Ruhe, Kommunikation oder Bewegung, die die Kinder frei wählen können und in denen sie sich tendenziell in unterschiedlich großen Gruppen selbst organisieren.

Der Abbruch von pädagogisch-räumlichen Wänden für einen offenen Kindergartenbetrieb verläuft parallel zu schulischen Lehrkonzepten, die ebenfalls dynamische Gruppenarbeit gegenüber Frontalunterricht im fixen Klassenzimmer bevorzugen. Ein gutes Beispiel für eine Verräumlichung dieses Erziehungskonzepts – bei dem einmal mehr Holz eine wichtige gestalterische Rolle spielt – ist der 2007 erbaute städtische „Fuji Kindergarten“ von Tezuka Architects in Japan. Im Gegensatz zu Schütte-Lihotzkys Raumstrukturierung zeigt dessen Grundriss „offene Gruppen“ unter einem gemeinsamen Dach rund um einen zentralen Garten. Während der geschlossene Innenhof noch überschaubar ist, hat das Dach Erlebnisqualitäten, die mit denen des Waldkindergartens vergleichbar sind: Das für die Kinder begehbare Dach ist von Bäumen durchstoßen. Die Dach-Löcher rund um die Stämme sind nur mit Netzen gesichert, in die die Kinder – ob risikofreudig oder einfach nur verspielt – hineinspringen können, was sie auch gerne tun. Das „Herausfordern“ der Kinder steht hier der Sorge um ihre Sicherheit produktiv gegenüber.

zuschnitt, Di., 2010.03.16



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Profil

Architekturstudium an der Akademie der Bildenden Künse in Wien, an der Geidai University in Tokyo und mit einem Fulbright Stipendium im Postgraduate Programm an der Princeton University, USA
2001 – 2003 als Projektarchitektin bei Diller + Scofidio in New York und bei de Architekten Cie. in Amsterdam
Seit 2007 Architekturbüro GABU Heindl Architektur in Wien
Publiziert regelmäßig in internationalen Fachzeitschriften, wie JAE, Umbau, Volume, dérive, u.a.; Herausgeberin von Arbeit Zeit Raum. Bilder und Bauten der Arbeit im Postfordismus (turia+kant, 2008) und Co-Herausgeberin von position alltag – architecture in the context of everyday life (HDA Verlag, 2009) und Building Critique. Architecture and its Discontents (Spector Books, 2019). Autorin von Stadtkonflikte. Radikale Demokratie in Architektur und Stadtplanung (Mandelbaum, 2020), Gerechte Stadt muss sein! (Arbeiterkammer Wien, 2023) und Nonsolution. Zur Politik der aktiven Nichtlösung im Planen und Bauen (Adocs, 2024).

Lehrtätigkeit

Seit 2022 Univ.-Prof. an der Universität Kassel, Leitung des Fachgebiets ARCHITEKTUR STADT ÖKONOMIE | UmBauwirtschaft und Projektentwicklung am Fachbereich 06 Architektur Stadtplanung Landschaftsplanung
2019 – 2023 Unit Master an der AA, London
2021 – 2022 Professorin für Städtebau an der TH Nürnberg
2018 – 2021 Visiting Professor an der Sheffield University
2004 – 2009 Lehre an der Akademie der Bildenden Künste Wien, TU Graz, davor an der TU Delft, am Berlage Institute in Rotterdam und als TA an der Princeton University

Mitgliedschaften

Mitgliedschaften
Mitglied der Sezession Wien
Mitglied der ZV – Zentralvereinigung der Architekt:innen Österreichs
2013 – 2022 Vorstandsmitglied der WIENWOCHE – Festival für Kunst und Aktivismus
2013 – 2017 Vorsitzende der ÖGFA, Österreichische Gesellschaft für Architektur, Wien.
2009 – 2017 ÖGFA-Vorstandsmitglied
Von 2006 – 2007 Vorstandsmitglied im HDA, Haus der Architektur Graz

Publikationen

Das Leben in Zellen. Von Räumen zum Vergessen, Kapseln und sheep boxes
Gabu Heindl in: dérive 34, Wien 2009

Macht und Modell
Webnotiz for Diagonale Film Festival, 2009

Green is the New White
Gabu Heindl in: Review VI. Five Platforms, Five Ecologies, pustet, Salzburg 2008

The Mighty Model. Architectural Models in Cinema
Gabu Heindl und Drehli Robnik in: Volume 16, Amsterdam 2008

Schattenzeiten oder: Lob der Pause
Gabu Heindl in: kuckuck: Notizen zur Alltagskultur 53, Graz 2008

Bitte sprechen! Postfordistische Arbeitsräume im theatralen Setting
Gabu Heindl in: Skizzen des Verschwindens
Hg: theatercominat Claudia Bosse, Christina Nägele, revolver, Berlin 2007

Bin City Las Vegas. A landscape project
Gabu Heindl in: JAE - Journal of Architectural Education 59/2, MIT Press, Nov. 2005

Highway time
Gabu Heindl in: „Fast forward, a driving perception“, Indesem TU Delft 2003

In Praise of Shadows. Von Licht, Schatten, Raum und Arbeit
Gabu Heindl in: New Vision on dynamic lightning
Marrakesh, 2005

Take Off Your Shoes! Floors, flows, health and hygiene in R.M. Schindler‘s architecture
Gabu Heindl in: La Culture hygiénique, Lausanne 2003

Öffnungen zum Außen. Der Entwurf des Diagramms bei Deleuze und das Diagramm des Entwurfs bei OMA, Eisenman und UN Studio
Gabu Heindl und Drehli Robnik in: Umbau 19, Wien 2002

Architektur und Widerstand. Interview mit Architektin Margarete Schütte-Lihotzky über ihre Widerstandsarbeit im 2. Weltkrieg
Gabu Heindl und Martin Engelmeier in: 71133/5 und pblattform BOKU-live Nr. 4/95 Mai 1995

Auszeichnungen

2009 Anerkennung Schönstes Buch Österreichs 2008 für „Arbeit Zeit Raum“
2007 JAE Best Design Article Award 2005/2006, ACSA Philadelphia
2002 The Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative Award / Mentor Alvaro Siza)
2002 Lobende Erwähnung und Publikation von “ATON´S EYE New archeological museum Kairo (mit P. Achhorner und F. Winkler)
1999/2000 Fulbright Stipendium für Post Graduate Studies an der Princeton University, USA
1998 Schütte-Lihotzky-Preis für „Waste City“, Wien
1997 Bunkacho Fellowship, Ministry of Education and Science, Japan

In nextroom dokumentiert:
wienwood 25, Sonderpreis, SchloR – Schöner Leben
ZV-Bauherrenpreis 2014, Nominierung, Erweiterung BRG Zehnergasse

Wettbewerbe

2007 Kindergarten Rohrendorf, NÖ, geladener Wettbewerb, 1. Preis
2005 Geladener Wettbewerb Boardinghouse Wien 1. Bezirk, (in Arbeitsgemeinschaft mit RATAPLAN GmbH und S. Valla),2. Preis,
2004 Hausbacken, Appetit auf Architektur (mit D. Robnik), 2. Preis
2003 Awarenessprojekts „Rosa Abfall“, MA 48, Stadt Wien, 1. Preis und Jury-Empfehlung zur Realisierung
2003 Anerkennungspreis für „Centro Europeo per le Creatività Emergenti“, Riqualificazione ex Tabacchificio Centola, Elastik-Arup (mit M. Cimolini, I. Kebel, M. Tomaselli, P. Tomaz)
2000 Butler Travelling Prize für „sublime excretions“, Princeton University, USA, 1. Preis
1999 „House of Music“ im Internationalen Wettbewerb „A Concert Hall for Sarajevo“, (mit N. Linsberger), Anerkennungspreis
1996 „Murschiene“, Städtebaulicher Wettbewerb Graz (mit A. Bucher, A. Zeytinoglu),1. Preis
1994 „Ein Lehmhaus zum Selberbauen“, Low Cost Housing Wettbewerb, Architektur Aktuell, Wien, Anerkennungsprei

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Gabu Heindl – Ökologisch und sozial gedacht

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