Editorial

Verdeckt die grüne Wand das darunterliegende Haus oder hebt sie es hervor? War sie bewusst geplant oder haben die Pflanzen das Haus nach und nach erobert? In jedem Fall ist sie mehr als nur ein Gestaltungselement: Grüne Fassaden und Dächer kühlen überhitzte Städte und binden CO2. Das muss gar nicht zwangsläufig so vollflächig wie auf diesem Bild geschehen. Jeder Quadratmeter Grün tut gut, egal ob als Pflanzenteppich über Wand und Dach, üppiger Dachgarten oder Topfpflanzen in neuer Dimension – gute Pflege und das nötige Know-how vorausgesetzt. | Anke Geldmacher

Ein Park klettert über die Häuser

(SUBTITLE) Wohnbauten in Nizza (F)

Mit dem Quartier Le Ray schuf das Pariser Architekturbüro Maison Edouard François ein einzigartiges Wohnumfeld. Der Gemeinschaftsgedanke steht dabei ebenso im Vordergrund wie eine Begrünung, die den benachbarten Park gleichsam bis in die Wohnungen holt.

Nizza verzeichnet nach Paris die meisten Städtetouristen in Frankreich, was nicht zuletzt damit zu tun hat, dass es als die französische Großstadt mit den meisten Sonnenstunden gilt. Im Sommer wird jedoch genau das oft zum Problem, weil sich die Straßen und Gebäude über den Tag auch ohne Hitzewelle so aufheizen, dass die Temperaturen selbst nachts kaum unter 30 °C fallen. Darunter leiden v. a. jene innerstädtischen Bereiche, die nur über wenige Grünflächen verfügen. Das neue Quartier Le Ray liegt nur ein paar Kilometer nördlich der mondänen Promenade des Anglais am Mittelmeer, dort, wo die dichte Bebauung der Stadt in die geschwungene Hügellandschaft der Seealpen übergeht. Bis vor fünf Jahren befand sich hier noch das Stade du Ray des Erstliga-Fußballvereins OGC Nice, der heute in einem Neubau am Stadtrand spielt.

Um das Gelände nach Abriss des alten Stadions neu zu ordnen, initiierte die Stadt einen Wettbewerb für Partnerschaften aus Bauunternehmen und Architekten. Neben einem 2 ha großen öffentlichen Park sollten – ohne konkrete ökologische Vorgaben – auf einem weiteren Hektar insbesondere Ladenflächen und Wohnungen entstehen. Zum Raumprogramm gehörten ein Supermarkt und Einzelhandelsflächen (insgesamt 6 000 m²), ein Trainingsraum für japanische Kampfkünste (1 000 m²), 650 Stellplätze und insgesamt 350 Wohnungen.

Dass das Pariser Architekturbüro Maison Edouard François das Verfahren gemeinsam mit den Landschaftsarchitekten von La Compagnie du Paysage und dem Baukonzern VINCI für sich entscheiden konnte, hatte v. a. eine Ursache: Die Architekten entwarfen ein Projekt, das so eng mit den urbanen und klimatischen Eigenheiten der Stadt sowie mit den Besonderheiten des Grundstücks verwoben ist, dass es seinerzeit wie heute noch schwerfällt, sich hier alternative Lösungen vorzustellen. Wesentlich hierbei ist die Tatsache, dass sich die Neubebauung nicht als eitle architektonische Landmarke präsentiert. Im Gegenteil: Sie verschwimmt subtil sowohl mit dem bestehenden städtischen Umfeld als auch mit dem neuen, ebenfalls von der Compagnie du Paysage geplanten Park.

Wohnen im Mittelpunkt

Wer sich aus der Innenstadt auf den Weg zum Quartier Le Ray macht, beispielsweise mit der Straßenbahnlinie 1, ist angesichts der Kleinteiligkeit zunächst einmal überrascht. Am Boulevard Gorbella gibt es weder Hinweise auf die Präsenz eines großen Supermarkts noch auf eine Parkgarage mit 650 Stellplätzen. Während das EG wegen der wenigen bescheidenen Schaufenster und der einfachen Markisen einen kleinen Lebensmittelmarkt erwarten lässt, entpuppt sich das Ganze beim Eintreten als Hypermarché mit allem Pipapo. Dass dieser Markt von außen nahezu unsichtbar bleibt, hat damit zu tun, dass der größte Teil seiner Fläche dank des sorgfältig modellierten Geländes unter der Erde liegt – ebenso wie die beiden Tiefgaragengeschosse, deren Zufahrt in einer Nebenstraße angeordnet wurde. Im Mittelpunkt stehen stattdessen die insgesamt zehn Wohnhäuser mit 260 Eigentums- und 90 Sozialwohnungen, die sich mit überbordender Boden-, Fassaden- und Dachbegrünung allesamt über der Ladenfläche befinden. Sie, und nicht der Kommerz oder das Auto, definieren das weithin sichtbare, einprägsame Erscheinungsbild des neuen Quartiers.

Zwei dieser Wohnhäuser, die wegen der Erdbebengefahr in der Region alle in Stahlbeton konstruiert sind, nehmen eine Sonderposition ein. Sie beherbergen an der Gebäudeecke über dem Eingang zum Hypermarché die Sozialwohnungen und suggerieren durch die unterschiedliche Fassadengestaltung drei unprätentiöse Einzelgebäude, die einen vermeintlich im Lauf der Jahre gewachsenen Blockrand ausbilden. In Wirklichkeit handelt es sich (auch bei dem Bau mit den historisch anmutenden Klappläden) um Neubauten von Edouard François, die nur scheinbar nachträglich um ein bis zwei OGs aufgestockt wurden. Diese Geschosse verfügen über die gleiche begrünte Gebäudehülle und die gleichen weit auskragenden Balkonplatten wie die meisten der anderen Neubauten und definieren so den fließenden Übergang zwischen Stadt und Park. Bis ins EG begrünte Fassaden hätten hier deplatziert gewirkt, und ohne dieses Bindeglied wären die Blockränder nicht als Teil der Gesamtanlage erkennbar gewesen.

Begrünung als integraler Teil des Gebäudeentwurfs

Der zentrale Zugang zum Quartier liegt am Boulevard Gorbella. Von hier gelangen alle Bewohner zunächst in eine mondäne Eingangshalle mit Devotionalien des OGC Nice und über eine breite Treppe schließlich nach oben in den Freibereich zwischen den in drei Zeilen angeordneten Häusern. Was beim Vor-Ort-Besuch angesichts der sengenden Julihitze sofort spürbar ist: Dank der engen Stellung der Häuser und der üppigen Begrünung herrscht ein sehr angenehmes Kleinklima. Nicht zu übersehen ist auch, dass die Bepflanzung sowohl am Boden als auch an der Gebäudehülle heute sehr viel dichter geschlossener ist als auf den Fotos, die ziemlich genau ein Jahr zuvor entstanden. Dieser Erfolg ist insbesondere den Landschaftsarchitekten der Compagnie du Paysage zu verdanken. Sie haben in enger Abstimmung mit den Architekten mehrere Hundert Pflanzenarten ausgewählt, die optimal an das mediterrane Klima angepasst und zugleich robust und anspruchslos sind.
Außer den zwei Blockrandhäusern gibt es zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen von Gebäuden. In der Mitte stehen zwei aufgeständerte Laubenganghäuser mit Fassaden, die an Staketenzäune erinnern. In deren EGs liegen von allen Bewohnern genutzte Bereiche: Fahrradabstellplätze, eine E-Bike-Ladestation sowie ein Gemeinschaftsraum. Ebenfalls gemeinschaftlich genutzt sind die beiden Dachflächen. Sie sind als Dachgärten angelegt, die von einem externen Verein betreut werden und mit Hochbeeten den Anbau von Gemüse, Salat, Beeren etc. ermöglichen. Zwei Gewächshäuser dienen als zusätzliche Pflanzfläche bzw. als Ort zur Aufbewahrung von Gartenutensilien.

Die Kubatur der sechs seitlichen Gebäude ist geprägt von den lebhaft vor- und rückspringenden Sichtbetonwänden sowie von den unterschiedlich weit auskragenden Balkonplatten. Ihr Erscheinungsbild wird dennoch wesentlich von einem filigranen Gerüst aus robustem unbehandeltem Kastanienholz bestimmt, das die Architekten vor den Wänden und Balkonen platzierten. Teil des Gerüsts sind unregelmäßig in unterschiedlichen Höhen angebrachte Holz-Pflanztröge mit Kletterpflanzen, die am Holzgerüst und an diagonal gespannten Edelstahlseilen entlangwachsen. Um die darin eingesetzten Pflanzen müssen sich die Bewohner ebenso wenig kümmern wie um die Grünflächen am Boden. Nach rund fünf Jahren sollen die Pflanzen ein in sich geschlossenes Ökosystem ausgebildet haben, in dem sie so zusammenwirken, dass sie nicht mehr gegossen werden müssen. Bis dahin übernehmen Landschaftsgärtner zweimal pro Jahr die notwendige Pflege. Ohne die Wohnungen betreten zu müssen, gelangen sie mit Hubsteigern an die Pflanztröge. Deren Bewässerung erfolgt – sofern es Niederschläge gibt – mittels Regenwassers, das in einer zentralen unterirdischen Zisterne gesammelt und über ein sichtbares Schlauchsystem verteilt wird. Was das Erscheinungsbild der begrünten Gebäudehülle so faszinierend und zugleich kostengünstig macht, ist die angenehm unprätentiöse und luftige Konstruktion: Die Kanthölzer sind simpel verschraubt, völlig unregelmäßig gemasert und häufig nicht im Lot.

Typisch Nizza

Ein weiterer Grund, weshalb sich das Quartier Le Ray so selbstverständlich in sein Umfeld einfügt, sind die vielen kleinen Details, die die Gebäude klar als nizzaisch kennzeichnen: die azurblauen Stühle in den Freiflächen, die seit Jahrzehnten die Promenade des Anglais säumen; die mit einem Trompe-l’Œil bemalte Fassade – eine Hommage an die vielen historischen Pendants, die einst in der Stadt entstanden, um die für echte Fenster fälligen Steuern zu sparen; oder die sand- und erdfarbenen Putz- und Steinfassaden zum Boulevard Gorbella, die den typischen Fassaden der Stadt entsprechen.

Auch wenn gut drei Viertel der 350 Wohnungen Eigentumswohnungen sind, die bei einer Vermietung gute Preise erzielen dürften, handelt es sich bei dieser Neubebauung nicht um ein elitäres Luxusquartier. Dafür sorgt eine Architektur des Augenmaßes und der Maßstäblichkeit, bei der nicht die einzigartige Außenwirkung im Vordergrund steht, sondern die Gemeinschaft der Menschen und das Miteinander von Stadt und Natur. Und das sollte in Wohnquartieren kein Luxus, sondern vielmehr die Regel sein.

db, Mo., 2022.09.12

12. September 2022 Roland Pawlitschko

Koexistenz auf dem Dach

(SUBTITLE) Dachgarten eines Firmengebäudes in Zürich (CH)

Eine einst ungenutzte Dachfläche eines Zürcher Bürohauses wurde in einen üppig gedeihenden und sinnlich anmutenden Garten verwandelt, den sich Menschen, Pflanzen und Tiere teilen. Eine Erfolgsgeschichte, nicht nur für die Mitarbeitenden des Unternehmens.

Dach- und Hausbegrünungen stehen aktuell hoch im Kurs: Kaum ein Bauprojekt der vergangenen Jahre ist auf so eine breitenwirksame Akzeptanz gestoßen wie etwa Stefano Boeris »Bosco Verticale« in Mailand. Das Unisono des Green-Building-Hypes lässt die vereinzelten kritischen Stimmen nur wenig Gehörfinden. Die des Landschaftsarchitekten Günther Vogt etwa, der den ökologischen Sinn von begrünten Hochhäusern und begrünten Fassaden infrage stellt: Es bedarf eines hohen Pflegeaufwands und komplexer Bewässerungssysteme. Aber v. a., und das ist Vogts vielleicht entscheidendstes Argument, werden die Bewohnerinnen und Bewohner von der Sorge um die Pflanzen entkoppelt, da diese in ein gleichsam kybernetisches Bewirtschaftungsmodell eingebunden sind.

Immersive Kontaktzone

Bei einer Dachbegrünung in Zürich wollte man es anders machen. Ein Schweizer Unternehmen ist Hauptmieter des um einen Innenhof gruppierten Gebäudes aus dem Jahr 2003. Im Lauf der Zeit entstand die Idee, auch das bislang ungenutzte, bis auf eine Holzplattform nicht zu betretende und lediglich von schütterem Moos bewachsene Flachdach über dem 3. OG neu zu gestalten, mit anderen Worten: zu begrünen und als Erholungsraum für die Mitarbeitenden zu nutzen. Die Aufgabe übernahm die Architektin Nadja Zürcher mit ihrer Firma Quantaviva, sie holte zur Planung das Architekturbüro Vera Gloor sowie verschiedene andere Fachplaner mit ins Boot. Bewusst wählte man nicht ein ausgewiesenes Landschaftsarchitekturbüro, um eine primär an ästhetischen Kriterien orientierte Gestaltung zu vermeiden. Denn von Anbeginn war klar, dass die Dachlandschaft nicht als ein optisches Gegenüber, sondern gewissermaßen als immersive Kontaktzone von Mensch, Pflanze und Tier dienen sollte. Das funktioniert aber nur, wenn nicht an den Bedürfnissen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer vorbeigeplant wird. Nadja Zürcher lancierte einen partizipativen Prozess unter allen Beteiligten, um ein tragfähiges Gesamtkonzept zu entwickeln.

Der nächste Schritt bestand darin, die technische Umsetzbarkeit zu evaluieren. Das betraf zuerst das nicht unerhebliche Gewicht von Substrat, Erde und Pflanzen, die auf das Dach aufgebracht werden mussten. Auch wenn das bestehende Dach an einigen Stellen zu verstärken war, sollte nicht zuletzt aus Kostengründen auf eine weitergehende statische Ertüchtigung des Gebäudes verzichtet werden. Daher bildet der Pflanzplan gewissermaßen das bestehende Tragwerksystem ab: Höher wachsende Pflanzen umgeben die Dachränder, weil hier die hinter der Fassade liegenden Stützen genutzt werden konnten. Der Nebeneffekt: Der Garten schließt nach außen hin ab und lässt in vielen Bereichen den Effekt eines Hortus conclusus entstehen. Die mächtigsten Bäume, vier 7 m hohe Amberbäume, nutzen die innen liegenden Pfeiler zur Lastabtragung. Magerwiese als niedrigster Bewuchs mit geringer Substratschicht umgibt hingegen den zentralen Innenhof.

Koexistenz als Herausforderung

Die umgestaltete Dachfläche umgibt den Innenhof dreiseitig und misst insgesamt 2 500 m². Auf der Südseite findet sich ein bestehender Büroflügel, von dem aus man den Dachgarten betritt. Westlich anschließend ist ein überdeckter und damit pavillonartig wirkender Loungebereich neu entstanden, der sich auch bei schlechterem Wetter nutzen lässt. Ebenfalls weitgehend neu errichtet wurden zwei Dachaufbauten, in denen sich Fluchttreppenhäuser, Toiletten, Technikbereiche und Abstellräume für Gartengeräte verbergen. Rahmenelemente und abgespannte Metalldrähte erlauben den Bewuchs durch Rankpflanzen, sodass die kubischen Körper in naher Zukunft hinter einer grünen Hülle verschwinden. Daneben tragen die Dachaufbauten zur Zonierung des Gartens bei, indem sie stärker von den menschlichen Nutzerinnen und Nutzern frequentierte Bereiche nahe dem Zugang beispielsweise von den etwas abgelegenen Bereich trennen, in dem Vögel nisten. Die Koexistenz von Menschen, Tieren und Pflanzen ergibt sich nicht von selbst; sie bedarf der Steuerung.

Bei der Auswahl der Pflanzen wurde auf das Prinzip der Vergesellschaftung geachtet. Gräser, Blumen, Kräuter und Stauden bedecken den Boden und verhindern das Austrocknen. Kleine Obstpflanzen, Beeren, Büsche, Hecken und Sträucher und Rankpflanzen bilden die mittlere Ebene, die von den Amberbäumen überragt wird. Der Pflanzboden besteht aus Substrat und mit aktivierter Pflanzenkohle versetzter Bionika-Schwarzerde. Je nach Position auf dem Dach unterschiedlich stark aufgebracht, fungiert er als Retentionsfläche für das Regenwasser. Auf ein zuschaltbares Bewässerungssystem ließ sich angesichts der stetig heißer werdenden Sommer allerdings nicht verzichten. Verwendet wird reines Wasser, keine angereicherte Nährlösung, wie man es von begrünten Fassaden kennt. Einige Tiefwurzler wie Rosen oder bedingt winterharte Pflanzen wie Feigen wachsen in Kübeln.

Bei der Auswahl der Pflanzen setzte Nadja Zürcher weitestgehend auf einheimische Arten, also solche, die auch anderswo in der Stadt und ihrer Umgebung vorkommen. Und auf Essbarkeit: Beeren, Trauben, Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen und andere Früchte können von den Mitarbeitenden geerntet werden, locken aber auch Vögel an. Darüber hinaus gibt es einen Bereich mit Pflanzkästen für das Urban Gardening. Eine Imkerei, die in Zürich auch andere Dachgärten bewirtschaftet, hat im Südosten des Dachgartens einige Bienenkästen aufgestellt, und daran schließt sich ein großzügiges Gehege samt Stall an, in dem ein Dutzend Appenzeller Spitzhaubenhühner leben. Ihre Pflege obliegt den Auszubildenden des Unternehmens.

Gleichung mit vielen Unbekannten

Dachbegrünung, das hört sich zunächst ebenso wünschenswert wie simpel an. Simpel ist es nicht, im Gegenteil: Für Nadja Zürcher ging es um die Lösung einer komplexen Gleichung mit vielen Unbekannten. Die Herausforderung bestand im Zusammenführen ganz unterschiedlicher Disziplinen: Architektur, Landschaftsplanung, Tragwerksplanung, Dachabdichtung, Humusmanagement, Bauphysik, Haustechnik, Gartenbau, um nur einige zu nennen.

Zur Arbeit mit der Natur gehört auch das Scheitern, wie man schon beim Bestellen eines einzigen Balkonkastens erfahren kann; bis ins Detail lässt sich Landschaft nicht planen. Vereinzelt mussten Pflanzen entfernt und ersetzt werden, wobei insbesondere die Windexposition des Dachs ein Problem darstellt. Grundsätzlich aber ist der Dachgarten ein großer Erfolg – hinsichtlich des Pflanzenwachstums und der Ansiedlung von Insekten und Vögeln. Aber auch bei den etwa 300 Mitarbeitenden des Unternehmens, die das Dach für die Mittagspause, für das zurückgezogene Arbeiten, aber auch für Besprechungen unter freiem Himmel nutzen. Oder einfach nur, um Natur zu erleben. Und wer nicht ohnehin auf dem Weg nach oben ist, erfährt intern über Social Media, welches Obst oder welche Kräuter gerade zu ernten sind.

Einmal in der Woche kommt Nadja Zürcher vorbei und schaut nach dem Rechten. Und einmal im Monat sorgt der Gärtner für das nötige Maß an Pflege. Für Nadja Zürcher ist der Dachgarten nicht zuletzt ein Pionierprojekt für Biodiversität und Verbesserung des Mikroklimas. Ungenutzte Dachflächen, die sich intelligent bepflanzen ließen, gibt es viele. Man muss es eben nur wollen. Und damit die brachliegenden Potenziale erkennen und nutzen.

db, Mo., 2022.09.12

12. September 2022 Hubertus Adam

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