Editorial
Wie schön wäre es, das wohlig warme Gefühl einer lauen Sommernacht mit in den Winter zu nehmen?
Mit thermischen Energiespeichern lassen sich zumindest die Temperaturen von einer Saison auf eine andere übertragen. Möglich ist auch die Speicherung durch Umwandlung in elektrische Energie oder Gas, doch dabei entstehen hohe Verluste.
Idealerweise sollten Speicher gar nicht nötig sein. Effizient wäre die Produktion von immer genau der Energiemenge, die an einem bestimmten Ort gerade gebraucht wird – nicht mehr und nicht weniger.
Die Realität sieht aber anders aus. Das Angebot übersteigt oder unterschreitet die Nachfrage, Überschussenergie verpufft und ist damit verloren. So ist es denn doch effizienter, Transport- Umwandlungs- oder Speicherverluste in Kauf zu nehmen.
Alle Typen von thermischen Energiespeichern in ihrer aktuellen Vollständigkeit abzubilden, bedürfte einer Enzyklopädie. Vorgestellt wird hier deshalb jeweils ein Vertreter der drei Funktionsprinzipien: sensible (vgl. «Passivität wörtlich genommen»), latente (vgl. «Kompakt, verlustarm») und chemische Energiespeicherung (vgl. «Langzeitlösung»).
Wenn mit dem passenden Speicher die Temperatur zu Hause erst auf Wohlfühlniveau ist, wird klar: Es muss nicht immer Sommer sein, der Winter ist doch auch ganz schön!
Nina Egger