Editorial
Editorial
So, nun hat sie endlich begonnen die Euro 08, was gleichzeitig heißt, dass ein Ende absehbar ist. Die Penetranz, mit der sich die Europameisterschaft in den letzten Wochen und Monaten im öffentlichen Raum und in den Medien breit gemacht hat, ist beachtlich, verglichen mit dem, was uns in den nächsten Wochen erwartet, jedoch vermutlich trotzdem harmlos. Ausstellungen, Symposien, tägliche Sonderbeilagen in allen Zeitungen, Sonderausgaben von Zeitschriften etc. etc.
Ja und was macht dérive: Es wäre natürlich möglich gewesen das Thema völlig zu ignorieren, um stolz darauf hinweisen zu können, dass dérive bei dem Wahnsinn nicht mitmacht. Eine der auffallendsten Entwicklungen von Veranstaltungen wie der Fußball-EM ist jedoch die Eroberung der öffentlichen und meist zentralen Räume der Städte, weswegen sich dérive schlicht nicht nicht damit auseinandersetzen kann.
Wie am ersten Spieltag zu sehen, zeigt das Fernsehen in der Spielpause Szenen aus den Fanzonen und nicht Aufnahmen aus dem Stadion, wie das bisher der Fall war. Das zentrale ORF Studio befindet sich direkt neben der Fanzone auf der Wiener Ringstraße und bedient sich dieser als Hintergrund. Die „beeindruckende Kulisse von Burgtheater und Rathaus“ ist ständiges Thema.
Ein kleiner Akt der Verweigerung musste von uns dann aber doch gesetzt werden: Die ursprünglich für das Heft vorgesehenen und auch vorbereiteten Abbildungen der im Stadtraum sichtbaren Vorboten der EM und ihrer SponsorInnen sowie von Fanmeilen der letzten WM in Deutschland sind allesamt aus dem Heft verbannt worden. Stattdessen sind am Cover und zum Schwerpunkt Fotos von Lukas Beck aus der Serie Fußballkäfig International zu sehen, dem ich für die kostenlose Zurverfügungstellung herzlich danke. Die Fotos zeigen ebenfalls Fußball in der Stadt, haben mit Eventisierung und Profitmaximierung allerdings rein gar nichts zu tun. Für Lukas Beck (www.lukasbeck.com) ermöglicht der Fußballkäfig angewandte Integration und zeigt alltäglich Weltmeisterschaften. Die Ausstellung Fußballkäfig International ist derzeit in der Galerie urbanart (urbanart.at) zu sehen.
Schwerpunktredakteur von Die Stadt als Stadion ist Manfred Russo, der das Thema mit seinem Beitrag Fußball als Ernstfall einleitet. Er thematisiert u.a. die Reduzierung des Stadtraums auf eine möglichst attraktive Kulisse für die Werbebotschaften der EM-SponsorInnen und die als Fans auftretenden erlebnishungrigen KonsumentInnen. Eine äußert interessante Interpretation gewinnt Russo dem Bierkonsum ab – aber lesen Sie selbst. Bernhard Hachleitner schreibt über den Übergang von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft, der sich in der Ausgestaltung der Stadien eindrucksvoll nachweisen lässt und widerlegt die Ansicht bei Stadien handle es sich um die „neuen Marktplätze“. Anke Hagemann zeigt am Beispiel Schweiz wie sehr die VeranstalterInnen der Euro-Events von den Städten profitieren und welchen Hoffnungen sich die verantwortlichen Stadtoberhäupter hingeben. Markus Pinter erklärt die Anziehungskraft von Fußball für PolitikerInnen und vergleicht die männerbündlerischen Aspekte von Fußball und Politik. Matthias Marschik hat den einzigen Artikel beigesteuert, in dem es um Fußball an sich geht, benutzt diesen jedoch, um die Entwicklung der politischen und ökonomischen Westorientierung Österreichs zu zeigen. Den Abschluss des Schwerpunkts bildet ein Interview mit Volker Eick zu dem von ihm mitherausgegebenen Buch Kontrollierte Urbanität. Keinerlei Fußballaspekte gibt es in den beiden Texten im Magazinteil. Martin Heintel und Helga Fasching schreiben über New Orleans nach Katrina und Anita Aigner erklärt uns, warum es sich lohnen könnte, eine vierzig Jahre alte Museumsstudie zu lesen.
Christoph Laimer
Inhalt
Inhalt
Editorial
Christoph Laimer
Schwerpunkt: Die Stadt als Stadion
Fußball als Ernstfall
Manfred Russo
Die Ausweitung der Überwachungszone
Bernhard Hachleitner
Zürich Fancity 2008: Der inszenierte Ausnahmezustand
Anke Hagemann
Europhorie auf der VIP-Tribüne. Fußball und Politik
Markus Pinter
Go West! Der österreichische Fußball von 1954 bis 1990
Matthias Marschik
Kontrollierte Urbanität: Moralpanik und Verhaltensstandards
Peter Nowak im Gespräch mit Volker Eick
KünstlerInnenseite
Ein Mobiltelefon von UKIYO CAMERA SYSTEMS
Georg Winter
Magazin
Road home closed? New Orleans nach Katrina: reale, materielle und psychosoziale Aspekte der Stadtentwicklung
Martin Heintel, Helga Fasching
Erziehung, Kunst und Klasse. Warum es sich lohnen könnte eine vierzig Jahre alte Museums-Studie zu lesen
Anita Aigner
Besprechungen
Christiania, du bleibst immer in unseren Herzen…
Andreas Rumpfhuber über Besetze deine Stadt, Häuserkämpfe und Stadtentwicklung in Kopenhagen herausgegeben von Peter Birke und Chris Holmsted Larsen
Mapping London
Thomas Ballhausen über Mapping London: Making Sense of the City von Simon Foxell
Wien in Wort und Schrift
Julia Fischer über Wien: Die Stadt lesen herausgegeben von Hubert Christian Ehalt
Peripherie?! Zentrum!
Gerhard Hatz über Peripherie in der Stadt. Das Wiener Nordbahnviertel – Einblicke, Erkundungen, Analysen von Evelyn Klein und Gustav Glaser
Reiseführer ins Abseits
Christian M. Peer über Beograd Gazela. Reiseführer in eine Elendssiedlung von Lorenz Aggermann, Eduard Freudmann und Can Gülcü
Die Zwei-Welten-Theorie des Fußballs
Manfred Russo über Herz:rasen. Die Fußballausstellung im Künstlerhaus Wien
Fußball statt Euro
Manfred Russo über Das Große Buch der österreichischen Fußballstadien von Andreas Tröscher, Matthias Marschik, Edgar Schütz
Sowjetische Avantgarde: Konjunktur des Experiments
Antonia Herrscher über Avantgarde und Psychotechnik. Wissenschaft, Kunst und Technik der Wahrnehmungsexperimente in der frühen Sowjetunion von Margarete Vöhringer.
Der zweite Blick
Paul Rajakovics über die Ausstellung Andreas Fogarasi, 2008 in der MAK-Galerie
„Land of Human Rights“
Elke Krasny über die Ausstellung Land of Human Rights: An der Grenze des Denkbaren, < rotor > association for contemporary art
Leerräume in Wien?
Robert Temel über Das Andere der Stadt. Projektion Simmering von Sabine Pollak, Katharina Urbanek und Bernhard Eder
Von der Jesuitenwiese bis Rothneusiedl
Christoph Laimer über die Ausstellung Wo die Wuchtel fliegt im Wien Museum
Kontrollierte Urbanität: Moralpanik und Verhaltensstandards
Unter dem Titel Kontrollierte Urbanität – Zur Neoliberalisierung städtischer Sicherheitspolitik haben die Politikwissenschafter Volker Eick, Jens Sambale und Eric Töpfer ein Buch herausgegeben, das sich mit dem Wandel der Sicherheitspolitik im Neoliberalismus befasst.
In 17 Beiträgen untersuchen die AutorInnen, wie diese neoliberale Sicherheitspolitik im urbanen Raum konkret aussieht und wie sie das städtische Leben verändert. Im Detail untersuchen mehrere AutorInnen, wie aus dem proletarischen Freizeitvergnügen Fußball ein kommerzieller Event wurde. Durchgesetzt wurden diese oft gravierenden Änderungen unter dem Slogan Kampf gegen die Hooligans, der sich oft als Abwehr der klassischen Fußballfans alten Stils entwickelt hat.
Für dérive sprach Peter Nowak mit dem Mitherausgeber Volker Eick über die Rolle von Sport und im Besonderen von Fußball im aktuellen Sicherheitsdiskurs.
dérive: Warum nimmt die Sicherheitspolitik rund um die Fußballweltmeisterschaft 2006 einen solch großen Schwerpunkt in dem Buch ein?
Volker Eick: Sport ist immer Politik und stets Sicherheitsbedenken unterworfen, weil solche Veranstaltungen, wie Richard Guilianotti in unserem Band zeigt, karnevaleske Züge tragen, die sich der Kontrolle durch den Staat – oder früher durch die Kirche – zu entziehen drohen. Das mag kein Staat, let alone the church ... Deswegen ist die Veranstaltung von Sportevents immer Kontrolle. So zeigt etwa Anke Hagemann, dass die eigentliche Funktion eines Stadions in der schnellen Befüllung und Entladung eines Containers liegt. Dass dieser Container auch als Einschlussraum Gebrauch findet, zeigt nicht allein die chilenische Erfahrung, wo das Stadion in Santiago de Chile nach dem Militärputsch von 1973 als Lager für politische Gegner des Regimes diente. Erinnert sei auch an den Superdome in der Stadt New Orleans, der während der Flutkatastrophe dazu herhalten musste, eine angeblich gemeingefährliche schwarze Unterklasse an der Flucht durch die weißen Stadtviertel zu hindern, ohne dass zuvor, wie die Polizei einräumt, eine einzige Vergewaltigung oder ein Mord vorgefallen wäre.[1]
dérive: Wird also im Sport erprobt, was dann in der Gesellschaft insgesamt angewandt wird?
Volker Eick: Das zeigen wir in dem Buch in zweierlei Hinsicht: Erstens verdeutlichen die Beiträge von Richard Giulianotti, Anke Hagemann und Oliver Brüchert, dass Sport und besonders Fußball seit Jahrhunderten das Einfallstor für „Moralpaniken“ und die Durchsetzung von Verhaltensstandards gewesen ist. Neue Technologien sind sehr häufig im Umfeld von Fußball entwickelt, erprobt und dann auf andere Bevölkerungsgruppen und bauliche Ensembles ausgeweitet worden. Zweitens lässt sich zeigen, wie staatliche Behörden und kommerzielle Akteure wie die FIFA, Einzelhandelsgemeinschaften oder Großkonzerne sich die unbeliebteste Randgruppe herausgreifen, an ihr dann ein Exempel statuieren, neue Techniken und Modelle testen, und das Ganze dann auf mehr und mehr Gruppen ausweiten.
dérive: Können Sie da Beispiele nennen?
Volker Eick: Nehmen wir die Überwachung. Was im Bereich der Radio Frequency Identification (RFDI), im CCTV-Bereich, bei GPS (Global Positioning System) etc. entwickelt und heute zum Teil schon flächendeckend angewandt wird, ist häufig im Transport- und Logistikbereich oder im Sport erprobt worden. Die Skifahrer unter uns wissen das für RFID von den Liftsystemen, die Katholiken unter uns von den Kirchentagen. So genannte Fußball-Hooligans, die Eissportfans in Italien, die Schweizer und Österreicher zur Fußball-Europameisterschaft, sie alle könnten zum Einsatz von Videoüberwachung Romane füllen. Genau dieses Herausgreifen der „unbeliebtesten Bevölkerungsgruppe“ für Pilotprojekte wird längst auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen praktiziert. Dazu nur ein Beispiel: Während man zunächst Asylbewerbern das Recht auf Freizügigkeit entzogen und sie gezwungen hatte, mit Chipkarten einzukaufen, so sehen wir heute den Verlust des Rechts auf Freizügigkeit von Hartz IV-Empfängern. Es ist den massiven Protesten zu danken, dass das Chipkartensystem in Teilen Deutschlands zurückgefahren wird – und die avancierten Kontrolltechnologien, die zur Verfügung stehen, noch nicht zum Einsatz kommen.
dérive: Der Sprecher des Bündnisses Aktiver Fußballfans, Justus Peltzer, schreibt in seinem Beitrag, dass sich die Polizei während der WM dann doch eher zurückgehalten hätte. Kann man dann nicht auch sagen, da war auch viel Alarmismus im Vorfeld in der Debatte?
Volker Eick: Sicher kann man sagen, das habe mit dem „Alarmismus“ vorher zu tun. Nur wäre diese Antwort dann falsch. Einmal blickt Peltzer als Fußballaktivist auf langjährige Erfahrungen zurück. Verglichen mit dem, was staatliche Polizei und kommerzielle Sicherheitsdienste bei normalen Fußball-Events Wochenende für Wochenende an Verhalten an den Tag legen, ist eine solche Bewertung zur WM wohl mehr als berechtigt. Gleichzeitig haben wir in unserem Einleitungskapitel darauf hingewiesen, mit welch perfiden Public-Private-Partnerships zwischen Polizei, Sicherheitsdiensten und so genannten Freiwilligen gerade in den Stadien gegen Fußballfans vorgegangen wurde. Dabei haben aber offenbar die staatlichen Ordnungskräfte gezielt weggesehen. Aber eine solche „Alarmismus“-Argumentation wäre noch aus einem anderen Grund falsch. Denn Robert Warren zeigt in seinem Beitrag eindrücklich, dass es zum guten Ton staatlicher Politik gehört, wo immer möglich, Hysterie zu schüren, mit Falschinformationen zu arbeiten und Vorfeldkriminalisierungen möglichst weit zu streuen.
dérive: Das geschieht aber nicht nur bei der WM?
Volker Eick: Das haben wir auch nie behauptet. Auch der G8-Gipfel ist dafür ein schlagendes Beispiel – inklusive des Vorwurfs, es würden sich „Terroristen“ versammeln.2 Bob Warren macht quellenreich und an verschiedenen Beispielen deutlich, dass das Schema fast immer identisch und von transnationalem Lernen der verschiedenen Politiker, Militärs und Polizeiexperten geprägt ist: Grob gesagt, treffen sich irgendwo Entscheidungseliten, dagegen opponieren verschiedene gesellschaftliche Kräfte mehr oder minder erfolgreich bereits im Vorfeld. Als Reaktion auf deren Ankündigungen werden dann Falschinformationen gestreut, Panik unter der Bevölkerung verbreitet, erst ideologische Nebelkerzen, später dann auch richtige Gasgranaten geworfen, Knüppel eingesetzt, demokratische Grundrechte eliminiert und nachträglich angesichts der konstruierten Bedrohung als verhältnismäßig bezeichnet. Man muss den von Ihnen genannten „Alarmismus“ also in die Gesamtstrategie des Staates einordnen, um ihn richtig zu interpretieren und ihm angemessen begegnen zu können.
dérive: Ist die Debatte um so genannte Zwangsprostitution vor der WM, die die Autorin Jenny Künkel behandelt, nicht ein Zeichen dafür, dass der Sicherheitsdiskurs längst keine Domäne der Rechten mehr ist, sondern auch von Linken und Feministinnen mit geprägt wird?
Volker Eick: Der Sicherheitsdiskurs war nie nur eine Domäne der Rechten. Schließlich stammt von Tony Blair, so man ihn denn als Linken bezeichnen wollte, die Aussage: „Crime is a socialist issue!“. Mehrere Beiträge in unserem Buch beschreiben das intensive staatliche Experimentieren mit neuen „Sicherheitsarchitekturen“ nicht nur im angelsächsischen Raum. Auf lokaler Ebene betrifft dies dann auch, wie in Frankreich, kommunistische oder sozialistische Bürgermeister. Sie trauen sich mit Blick auf die Wählergunst und um des Machterhalts willen nicht, sich dem Sicherheitsdiskurs zu entziehen, dessen Motive von Rechtspopulisten vorgegeben werden. Und sie setzen daher entsprechende Maßnahmen um. Dem Grunde nach geht es um die Hegemonie in einem Feld, das sich vielleicht mit dem Kürzel SOS fassen lässt: Sauberkeit, Ordnung, Sicherheit. Dabei handelt es sich, durchaus im Sinne Gramscis, um ein umkämpftes Terrain. Und dabei geht es dann auch um Begriffe, um die Dominanz in Debatten oder Diskursen. Jenny Künkel zeigt in ihrem Beitrag, dass sich im Vorfeld und Verlauf der Fußball-WM konservative Strömungen in der Debatte weitgehend durchsetzen konnten.
Weitere Informationen und Ausschnitte aus dem Buch sind nachzulesen auf: www.policing-crowds.org
[1] http://www.haymarketbooks.org/Merchant2/
merchant.mv?Screen=PROD&Store_
Code=Haymarket&Product_Code=UHPWTTT
[2] Siehe dazu: http://autox.nadir.org/buch/akten.
html, http://gipfelsoli.org/Repression/129a/ und
http://einstellung.so36.net)dérive, Mi., 2008.06.11
11. Juni 2008 Peter Nowak
Georg Winter: Ein Mobiltelefon von UKIYO CAMERA SYSTEMS
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Die Verständigung untereinander beruht auf Signalsystemen, die Eigenschaften der Lebewesen sind und sich aus Signalstrukturen und Signalverhalten zusammensetzen.
UKIYO CAMERA SYSTEMS, Handbuch der Kameratechnik, Georg Winter, 2000
Seit 1992 wird im Entwicklungsbüro für Kameratechnik und neue Medien das Ukiyo Camera System von Georg Winter beharrlich weiter entwickelt. Dieses mittlerweile sehr umfassende System, welches ursprünglich vorwiegend auf visuelle Wahrnehmungsstrategien ausgerichtet war, wurde dabei in den letzten Jahren sukzessive auf andere Wahrnehmungsebenen übertragen. Ergänzt wird seine Arbeit durch Interventionen bzw. Aktionen im 1:1 Stadtraum, wobei das Ukiyo Camera System zur Anwendung kommt. Bei diesen Projekten setzt Georg Winter gerne auf die Kraft der kollektiven Maßnahmen durch Gruppenarbeit, wie z.B. bei der von ihm gegründeten forschungsgruppe_f oder der projekt-orientierten Gruppe shapeupscheibbsgroup, welche er 2006 speziell für das Projekt Betrifft Scheibbs – Leben in einer österreichischen Stadt gegründet hat.
Der aus Stuttgart stammende Künstler stellt über seine Objekte und die damit verbundenen Handlungsformen Fragen an das herkömmliche Rezeptionsverhalten und an das „Sich Aufführen“ im Alltag. Dabei sind Wahrnehmungsapparaturen, ihre Nutzer, deren Beziehung zu den Apparaturen bzw. den damit verbundenen Fetischen, Fokus seiner Arbeit. Die scheinbare Abwesenheit von Funktionalität setzt die dahinter stehenden Wahnehmungsebenen jedoch gesondert und erneut frei. – Die blinde Kamera generiert wieder neuen Raum.
Georg Winter reiste seit 1994 mit der „Universität im Koffer“ und leitete zwischen 2003 uns 2007 das Urban Research Institute an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. Er ist seit letztem Herbst Professor an der Hochschule für Bildende Künste Saar (S_A_R Stadt-Aktion-Raum Projektbüro)
Das auf den Mittelseiten präsentierte mobile phone harajuku von Ukiyo Camera Systems ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Produkte einer neuen Generation interaktiver Telekommunikationsmedien und findet seit seiner Erfindung tausendfach Anwendung.
PS: Open Source-Freunde bauen sich ihr mobile phone harajuku selbst:
Von einer 4mm starken Hartholzleiste sägen Sie zwei orthogonale Stücke mit den Maßen 90 auf 40mm so ab, dass Sie beide Schnittflächen im Winkel von 121° aufgeklappt mit Expressleim aneinnander kleben können. Lackieren Sie das stets aufgeklappte Handy mit lebensmittelechten Farben schwarz und wenden Sie es, nach im Mittelteil vorgeschlagener Art und Weise, im Mundraum an.dérive, Mi., 2008.06.11
11. Juni 2008 Paul Rajakovics