Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Chinaproduction. 15. Wiener Architekturkongress | Bettina Maria Brosowsky
03 BBI-Info-Tower | Jan Schrenk
04 Das Erbe Kalkuttas. Fotodokumentation | Friederike Meyer

BETRIFFT
06 Das Stadtschloss-Geschäft | Philipp Oswalt

WETTBEWERBE
10 Greater Helsinki Vision 2050 | Friederike Meyer
13 Auslobungen

THEMA
14 Zwischenstand HafenCity | Kaye Geipel
18 Masterplan in der Praxis | Kees Christiaanse, Markus Neppl
22 Öffentlicher Raum | Kaye Geipel
30 Leitbilder für die HafenCity | Jörn Walter
34 Sandtor- und Dalmann/Kaiserkai | Olaf Bartels
44 Überseequartier | Dirk Schubert
48 Wettbewerbsverfahren | Gert Kähler
52 Elbphilharmonie | Hubertus Adam
56 HafenCity Universität | Carolin Mees
58 IBA Wilhelmsburg | Ulrich Hellweg

REZENSIONEN
63 Eastern Harbour District Amsterdam | Florian Heilmeyer
63 Case: Puerto Madero Waterfront | Florian Heilmeyer
63 Der Sandtorkai | Olaf Bartels

RUBRIKEN
05 wer wo was wann
62 Kalender
65 Anzeigen
72 Die letzte Seite: 15 Uhr 33 | Sturmflut in Hamburg

Das Stadtschloss-Geschäft

Die Adler vom Hauptgesims der Dachzone des Berliner Stadtschlosses stammen von Andreas Schlüter. Zwei neu angefertigte Tonmodelle stehen im Showroom vom Förderverein Berliner Schloss e.V. am Hausvogteiplatz. Der Verein versteht sich als Bauherr der Fassaden und will sie planen und herstellen. Dabei ist der Wett­bewerb „Humboldtforum“ noch lange nicht entschieden.

Hunderte von Architekten bewerben sich in diesen Wochen für die Teilnahme am internationalen Stadtschloss-Wettbewerb zum „Humboldtforum“ in Berlin. Doch bisher ist weitgehend unbekannt, dass an einen Architekten ein Direktauftrag für die Fassaden vergeben worden ist. Im Jahr 2004 erhielt das Berliner Büro Stuhlemmer erstmals einen Auftrag hierfür, der sich inzwischen auf ein Honorarvolumen von 5,4 Millionen Euro beläuft; weitere Planungsaufträge sollen folgen. Das seit Mitte der sechziger Jahre existierende Büro hatte bis dato meist recht kleine denkmalpflegerische Bauaufgaben innerhalb Berlins betreut, wie etwa die Sanierung zweier Denkmäler und einer Villa, die Instandsetzung der Platzanlagen am Mexikoplatz, die Rekonstruktion des U-Bahnhofes Krumme Lanke und der Fassade der Kommandantur Unter den Linden. Den ungewöhnlichen Großauftrag hatte der Architekt sich nicht zuletzt selber zu verdanken, denn sein Auftraggeber ist der Förderverein Berliner Schloss e.V., dessen stellvertreten­der Vorsitzender bei der erstmaligen Beauftragung Rupert Stuhlemmer war. Ein genialer Schachzug in einer Zeit, wo es um die Auftragslage nicht zum Besten stand.

03. Januar 2008 Philipp Oswalt

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Greater Helsinki Vision 2050

In 50 Jahren, so die Prognosen, werden im Großraum Helsinki 700.000 Menschen mehr wohnen. Um sich dafür zu rüsten und in der internationalen Standortkonkurrenz mithalten zu können, haben die betroffenen 14 Städte und Gemeinden nach Visionen für die Region gefragt. Unter den Preisträgern des weltweit offenen Ideenwettbewerbs sind auch drei deutsche Teams.

Die Wirtschaft prosperiert im südfinnischen Ballungsraum um die Hauptstadt Helsinki, gleichzeitig zieht es die Bevölkerung ins grüne Umland. Und ihre Zahl wächst, nicht zuletzt aufgrund der freundlichen Einwanderungspolitik des Landes. 70 Millionen Quadrat­meter neue Wohnfläche werden benötigt, meinen die Demografen, auch weil die Ansprüche steigen. Derzeit stehen jedem Bewohner durchschnittlich 37 m² zur Verfügung; die Mieten sind doppelt so hoch wie im Rest von Finnland. Und obwohl 1,3 Millionen Menschen und ein Gebiet von 3700 km² Fläche (etwa so groß wie Mallorca) im internationalen Vergleich erstmal nicht nach viel klingen, gibt es hier die gleichen Probleme mit Infrastruktur und Zersiedelung wie in einer 10-Millionen-Metropole.

03. Januar 2008 Friederike Meyer

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Zwischenstand: HafenCity

13 Teilquartiere für 5500 Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätze. Dazu 10 Kilometer Kaipromenaden, eine Elbphilharmonie, ein Science Center, ein Maritimes Museum und eine neue U-Bahn-Linie – Hamburg macht den Hafen zur City und probiert in Wilhelmsburg ein Gegenmodell.

Ein beispielloses Experiment: Die Hamburger Innenstadt wächst. Ihre historische Form eines von zwei Seiten von Wasser gefassten Stadtkerns dehnt sich Richtung Süden, durchdringt dort die Riegel der Speicherstadt und okkupiert die schmalen, west- und ostwärts gestreckten Finger des Hafens an der Norderelbe. Man kann, um ein passendes Bild für die Öffnung und Neuverknüpfung dieses Kerns zu finden, auf die Nordseite blicken. Dort spannt sich zwischen Außen- und Binnenalster die Lombardsbrücke, seit 1953 durch eine zweite Brücke (die heutige Kennedybrücke) von Bernhard Hermkes ergänzt, ein Ort, den der Berliner Architekt Sergius Ruegenberg einst als das Synonym für die „Erlebnisgestalt“ der Stadt Hamburg gerühmt hat. Natürlich ist die HafenCity viel mehr als eine Brücke. Doch die Form dieser neuen Stadt, die mit der Beschlussfassung des Masterplans im Frühjahr 2000 abgesegnet wurde, ist mit diesem Bild gut zu fassen: Es ist ein Plan, der die diffusen, für eine städtische Bebauung kaum geeigneten Hafenanlagen in ein Konzept integriert, das die schmalen Stücke nicht mit Brücken im wörtlichen, sondern im stadtplanerischen Sinn überwindet: mit einer flexiblen Auslegung der Typologien, die sich miteinander verketten und an deren Anspruch von Verbindung er sich künftig wird messen lassen.

03. Januar 2008 Kaye Geipel

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verknüpfte Bauwerke
Hamburger HafenCity

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