Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Höher, dichter, rentabler. Das Projekt „Wien Mitte“ | Reinhard Seiß
03 Hans-Poelzig-Retrospektive in Berlin | Thomas Katzke
04 Expo Real in München | Christian Brensing
05 Kisho Kurokawa (1934–2007) | Jan Geipel
06 Häuser und Menschen in München | Jochen Paul

BETRIFFT
08 Eine Handreichung, um Alexa ertragen lernen zu können | Nils Ballhausen

WETTBEWERBE
14 Notunterkünfte für Katastrophengebiete | Jörg Seifert, Friederike Meyer
16 Neugestaltung Stachus-Einkaufszentrum | Jochen Paul
18 Auslobungen

THEMA
20 Der Wohnmarkt | Nils Ballhausen
26 Der Super-Kozolec | Nils Ballhausen
30 Die Tetris-Apartments | Nils Ballhausen
34 Die Schatulle in der Gradaška | Nils Ballhausen

REZENSIONEN
42 Moskau – Metropole im Wandel | Carolin Mees
42 Bauen in der DDR | Ulrich Brinkmann
42 The Architecture of Novosibirsk | Christian Brensing

RUBRIKEN
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40 Kalender
43 Anzeigen
48 Die letzte Seite

Höher, dichter, rentabler

(SUBTITLE) Das Projekt „Wien Mitte“

Nach dem Spatenstich durch die Honoratioren fahren in aller Regel die Bagger auf. Nicht so am Bahnhof Wien Mitte: Als der Wiener Bürgermeister und der österreichische Verkehrsminister am 11. Oktober ih­ren Medien-Auftritt absolviert hatten, ging das Ein-, Um- und Aussteigen am zentralen Nahverkehrsknotenpunkt der Stadt unverändert weiter. Der eigentliche Baubeginn sei für Anfang kommenden Jahres vorgesehen, heißt es – zumindest aus heutiger Sicht, muss man wohl sagen, denn die Bestrebungen zur Neustrukturierung des seit langem darbenden, zwei Hektar großen Areals über den unterirdisch verlaufenden Gleisanlagen währen schon mehr als zwei Jahrzehnte.

02. November 2007 Reinhard Seiß

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Eine Handreichung, um Alexa ertragen lernen zu können

Einer, der das Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst von innen kennt, hat gesagt, dass Professor Manfred Ortner schon seit langem ein rosafarbenes Gebäude habe bauen wollen. Immer hätten die Mitarbeiter es ihm ausreden können. Nur einmal nicht. - Könnte es so einfach gewesen sein?

Als die Berliner ihre 180 Tonnen bayerische Schlachtabfälle aufgegessen hatten, ist ihnen ein neues Einkaufszentrum zur Verfügung gestellt worden. Es ist so unvergleichlich wie die sechsundfünfzig anderen in der Stadt. Vor dem sich darin befindenden „saugrößten“ Elektronikfachmarkt wurde zur Er­öffnung ein erhebliches Gedränge aufgeführt. Das Center hört auf den Namen „Alexa“, weil Zar Alexander 1805 Berlin besucht hat, weswegen der „Ochsenmarkt“ in „Alexanderplatz“ un­benannt wurde und der Name „Oxana“ damit ausschied. Die Lokalzeitungen reagierten auf das neue Center geradezu empört. Das überregionale Feuilleton konstatierte: überdimen­sioniert, verschlossen, ungeschlacht, kitschig, beliebig und ins­gesamt zu rosa. Alles richtig, aber: Wie so viele andere Bauwerke, die zu den großen zählen, stößt offenbar auch dieses auf die Ignoranz der Zeitgenossen. Bislang blieb völlig unbemerkt, dass mit diesem Bau das bekannte Berliner Spiel „Kritische Rekonstruktion“ auf eine neue, zweifellos höhere Ebene geführt wird.

02. November 2007 Nils Ballhausen

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Der Wohnmarkt

Eine Visite in Slowenien, um die jüngsten Wohnbauten zu besichtigen. Kein umfassender Katalog, sondern der Versuch, sich anhand gebauter Realität ein Bild von einem aufgeschlossenen Land zu machen.

Bohinjska Bistrica liegt im Alpentalkessel um den Bohinjer See am Rande des Triglav-Nationalparks im Nordwesten Sloweniens. Der jugoslawische Staat hatte auch für solche ent­legene Gebiete Industrialisierungsprogramme vorgesehen. In Bistrica wurden eine Holzfabrik und eine Textilfabrik errichtet. Während die Holzfabrik den Systemwechsel überstanden hat, ging die Textilfabrik bald nach der Unabhängigkeit Sloweniens im Jahr 1991 bankrott; ihre Existenz verdankte sie vor allem – hier waren vorwiegend Frauen beschäftigt – der staatsideologisch verordneten Gleichberechtigung der Geschlechter und weniger der wirtschaftlichen Logik, da sämtli­che Rohstoffe stets von weither angefahren werden mussten. Im Gegensatz zum Holz, das in dieser Region überall leicht verfügbar ist.

02. November 2007 Nils Ballhausen

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verknüpfte Bauwerke
Shopping roof apartments

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