Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Serpentine Pavilion 2007 | Friederike Meyer
03 Kunst Architektur in Alt Köpenick | Brigitte Schultz
04 Giovanni Battista Piranesi. Vedute di Roma | Oliver Hell
04 Architektur und Städtebau der 20er Jahre in Leipzig | Ulrich Brinkmann

WETTBEWERBE
10 Skischanze am Holmenkollen | Friederike Meyer
13 Entscheidungen
14 Auslobungen

THEMA
16 Die kathartische Stadt | Li Shiqiao
26 Metamorphose einer städtischen Matrix. Von der Walled City zur Megastadt | Weijen Wang
32 Seit Hongkong an China zurückfiel | Martina Düttmann
42 Eine neue Identität – eine andere Architektur? | Desmond Hui
50 The Competing Skyline. Politik, Ökonomie und Identität in Hongkong nach 1997 | Weijen Wang
58 Re-Bordering Space | Claudia Ng
64 New Urban Cinema. Raum und Zeit in Wong Kar-Wais „Happy Together“ und „2046“ | Nils Clauß
74 Lovely Planet 2046 | James Law

REZENSIONEN
89 Handbuch zum Stadtrand. Gestaltungsstrategien für den suburbanen Raum | Christian Holl
89 The Landscape Urbanism Reader | Susanne Schindler

RUBRIKEN
06 Leserbriefe
06 wer wo was wann
86 Autoren
87 Kalender
90 Anzeigen

Same procedure.

Serpentine Pavilion die Siebte: Die Konstruktion von Kjetil Thorsen und Olafur Eliasson, die sich in den Vorgarten der Serpentine Gallery drückt, will ihre Besucher in Bewegung versetzen und lockt mit einer guten Aussicht.

Die Serpentine Gallery in den Kensington Gardens hat ein Platzproblem. Alle Räume des ehemaligen Teehauses, das die Galerie seit 1970 nutzt, sind der Kunst vorbehalten. Deshalb ließ die Direktorin Julia Peyton-Jones vor sieben Jahren erstmals einen Café und Veranstaltungsort hinzu bauen. Temporär für den Sommer. Der Erfolg der einfachen Zeltkonstruktion, die Zaha Hadid im Jahr 2000 für gerade einmal 100.000 Pfund auf den Rasen stellte, hatte nachhaltige Folgen. Die Idee der temporären 1:1-Architekturausstellung wurde zur Tradition und hält die Galerie seitdem im Gespräch. Allein die jährliche Ernennung der Architekten ist ein Ereignis, vergleichbar mit der Verkündung des Pritzkerpreisträgers. Für die Ehre, die ihnen zuteil wird, arbeiten sie angeblich kostenlos. Dafür sind ihre Pavillons eher eine Bonsaiausgabe dessen, wofür sie ohnehin schon bekannt sind: Daniel Libeskind stellte ein paar ineinander verkippte Wände auf, Oskar Niemeyer ließ einen Schwung aus Stahlträgern schweißen und Rem Koolhaas versuchte mit einer Helium-gefüllten Riesenblase gar den Typ des „Antipavillons“ zu erfinden. Einige Architekten stolperten auch über den eigenen Anspruch: MVRDV wollten in altbekannter Stapeltradition das Galeriegebäude mit einer Landschaft überbauen, und mussten ob der Größe und der Kosten aufgeben. Frei Otto scheiterte Anfang dieses Jahres an der kurzen Planungs- und Bauzeit von sechs Monaten, die die Galerie ihren Baukünstlern von der Benachrichtigung bis zur Eröffnung einräumt.

21. September 2007 Friederike Meyer

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verknüpfte Bauwerke
Serpentine Gallery 2007

Skischanze am Holmenkollen

Bis zur Weltmeisterschaft 2011 soll an Stelle der al­ten Osloer Schanze eine neue entstehen, die den novellierten technischen Normen entspricht und Touristen eine spektakuläre Aussicht bietet. Im Wettbe­werb siegte eine Stahlkonstruktion mit Lichteffekt vor geschwungenen Formen aus Beton.

Die über hundert Jahre alte und bereits mehrfach um­gebaute Skischanze am Holmenkollen gilt als Wahrzeichen von Oslo. Sie ist nicht nur Austragungsort wichtiger Meisterschaften, sondern auch Ziel von über einer halben Million Touristen pro Jahr. Doch ihr Profil entspricht nicht mehr den neuen technischen Anforderungen des internationalen Skiverbandes, der im Sinne einer geringeren Belastung für die Springer einen flacheren Anlauf und Absprung fordert. Die Vergabe der Weltmeisterschaften in den Nordischen Disziplinen 2011 nach Oslo hatte der Verband deshalb an die Bedingung geknüpft, dass am Holmenkollen eine neue Schanze gebaut werde.

21. September 2007 Friederike Meyer

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Lovely Planet 2046

Utopien wie Dystopien sind fantastische Hochrechnungen von Erinnerungen, aus denen waghalsig abstrahiert wird. George Orwell schrieb „1984“ im Jahr 1948, ein bewusster Zahlendreher. Wong Kar Wai vernetzt seine 2004 gedrehte Liebesgeschichte mit Erinnerungen von 1966 und der Science-Fiction-Vision des Helden für 2046, die vielleicht richtig ist, vielleicht aber auch nicht. Die Städte, weil einander immer ähnlicher geworden, haben zu dieser Zeit möglicherweise schon ihre Namen verloren, sind über Abkürzungen oder Tastenkombinationen bei Zahlen­folgen angekommen (nicht mehr als vier Ziffern). James Law macht sich Gedanken.

21. September 2007 James Law

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