Details

Adresse
Richard-Wagner-Strasse 48, 95444 Bayreuth, Deutschland
Mitarbeit Architektur
Per Pedersen, Patric Eckstein (Projektleitung), Bettina Schriewer, Nicole Pechardscheck, Tanja Klein, Dirk Richter, Tobias Steib, Sabine Zoske, Manuela Jochheim, Axel Michaelis, Patrick Neubeck, Fabian Weber.
Wettbewerb: Petra Wäldle, Bettina Schriewer, Matthias Tscheuschler.
Bauherrschaft
Stadt Bayreuth
Weitere Konsulent:innen
Ausstellungsgestaltung: HG Merz
Maßnahme
Umbau
Wettbewerb
2010
Planung
2011
Fertigstellung
2015
Eröffnung
2015
Nutzfläche
2.975 m²
Baukosten
20,0 Mio EUR

Publikationen

Presseschau

16. Oktober 2015Wolfgang Jean Stock
Bauwelt

Wagner

(SUBTITLE) Richard-Wagner-Museum in Bayreuth von Staab Architekten/HG Merz

Erweiterung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth hieß die ­Aufgabe. Staab Architekten und HG Merz schufen überzeugende räumliche Auftritte für Musik...

Erweiterung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth hieß die ­Aufgabe. Staab Architekten und HG Merz schufen überzeugende räumliche Auftritte für Musik und Leben des Komponisten, die Opernfestspiele und eine bisweilen unappetitliche Rezeptionsgeschichte. Vollständigen Artikel anssehen



verknüpfte Zeitschriften
Bauwelt 2015|39 Mythen inszenieren

05. August 2015Joachim Lange
Der Standard

Das Är­gers­heim Wag­ners in mo­der­nem Glanz

Auf­wen­dig re­no­viert und um ei­nen glä­ser­nen Neu­bau er­gänzt, er­mög­licht die Bay­reut­her Vil­la Wahn­fried Ein­bli­cke in Le­ben und Werk von Ri­chard Wag­ner – so­wie in die wech­sel­vol­le Ge­schich­te des Ge­bäu­des.

Auf­wen­dig re­no­viert und um ei­nen glä­ser­nen Neu­bau er­gänzt, er­mög­licht die Bay­reut­her Vil­la Wahn­fried Ein­bli­cke in Le­ben und Werk von Ri­chard Wag­ner – so­wie in die wech­sel­vol­le Ge­schich­te des Ge­bäu­des.

Dies­mal stan­den zwei Pre­mie­ren in Bay­reuth an. Ei­ne oben auf dem Grü­nen Hü­gel, wo die bald al­lein herr­schen­de Che­fin Kat­ha­ri­na Wag­ner ih­re Tris­tan -In­sze­nie­rung prä­sen­tier­te. Und am Tag drauf, un­ten in der Stadt, so­zu­sa­gen bei ih­rem Ur­groß­va­ter Ri­chard da­heim. Denn was ei­gent­lich ins Wag­ner­jahr 2013 ge­passt hät­te, das ist jetzt voll­bracht: Die Vil­la Wahn­fried wur­de wie­der­er­öff­net. Zwan­zig Mil­lio­nen sind ver­baut wor­den, al­lein die Stadt Bay­reuth hat sie­ben da­von beige­steu­ert.

Das Re­sul­tat kann sich se­hen las­sen. Schmuck und in­tel­li­gent re­no­viert, durch ei­nen Flach­bau auf der ei­nen und das ein­be­zo­ge­ne Sieg­fried-Wag­ner-Haus auf der an­de­ren Sei­te er­wei­tert, ist die Vil­la Wahn­fried jetzt weit da­von ent­fernt, das ar­chi­tek­to­ni­sche oder mu­sea­le Är­gers­heim zu sein, wie sie von Wag­ner selbst in den Jah­ren ih­rer Er­rich­tung von 1872– 1874 be­ti­telt wur­de. Und dass ei­ne ehr­fürch­tig an­ge­leuch­te­te Büs­te des Meis­ters im sa­kral an­mu­ten­den Un­ter­ge­schoß un­ter dem halb­run­den Er­ker des gro­ßen Saals vor ei­nem gül­de­nen Vor­hang schwebt und wie der Gral­skelch im Par­si­fal der ein­ge­schwo­re­nen Fan­ge­mein­de gleich­sam Le­bens­kraft zu spen­den scheint, das ist dann doch eher ei­ne ge­lun­ge­ne iro­ni­sche Bre­chung, mit der die­ses „Schatz­kam­mer“ ge­nann­te Re­fu­gi­um (in dem haupt­säch­lich Ori­gi­nal­par­ti­tu­ren und Hand­schrif­ten ver­sam­melt sind), den Um­gang mit Le­ben und Werk des Bay­reut­her Hel­den au­gen­zwin­kernd ab­run­det.

Die Vil­la, die jetzt nur ein­ge­rahmt durch den Park (mit den Grä­bern) und die Zu­fahrt wie­der frei steht und um­run­det wer­den kann, ist dem Le­ben und Werk des Meis­ters ge­wid­met. Man tut nicht so, als wä­re es das auf­ge­hübsch­te Ori­gi­nal, son­dern hat die De­cken, Wän­de, far­bi­gen Ta­pe­ten (Co­si­mas Li­la Sa­lon sieht wirk­lich so aus) sorg­fäl­tig – so weit es ging – re­kons­trui­ert und ori­gi­na­le Bil­der, Ge­brauchs­ge­gen­stän­de und Bü­cher prä­sen­tiert. Dis­ney­li­ke nach­ge­baut hat man nichts. Und bei der Zers­tö­rung 1945 ist viel ver­lo­ren­ge­gan­gen. Aber es gibt Platz­hal­ter, die weiß ver­hüllt sind, so als wä­ren Ri­chard und Co­si­ma ge­ra­de mal für ein paar Mo­na­te in Ita­li­en. Die obe­ren Räu­me neh­men sich völ­lig zu­rück, prun­ken mit ei­nem Ori­gi­nal­so­fa da, ei­ner auf­ge­schlag­enen Par­ti­turs­kiz­ze hier und in­for­mie­ren oh­ne di­dak­ti­schen Über­ei­fer über Le­bens- bzw. Werk­ab­schnit­te.

Der fla­che, gläs­er­ne Neu­bau (in der Bau­pha­se auch hier um­strit­ten) steht ge­nau auf der al­ten Grund­stücks­gren­ze und un­ter­streicht da­mit den So­li­tär­cha­rak­ter der Vil­la noch zu­sätz­lich. Hier gibt es die er­ste Son­der­aus­stel­lung, die sich na­he­lie­gen­der­wei­se mit dem Haus selbst be­fasst und ei­nen schnell zu er­fas­sen­den Über­blick ver­mit­telt – samt dem aus Leip­zig aus­ge­lie­he­nen Kom­po­si­ti­ons­kla­vier Wag­ners. Im Un­ter­ge­schoß wird mit Ori­gi­nal­kos­tü­men und Büh­nen­bild­mo­del­len die Fest­spiel­ge­schich­te il­lus­triert. Nun will man die Be­su­cher zwar be­wusst nicht füh­ren (sprich gän­geln), aber der Char­me ei­nes pu­ren Schau­de­pots ist be­grenzt. Die we­nigs­ten ha­ben zu je­der Jah­res­zahl auch die In­sze­nie­rung pa­rat. Aber das kann man nach­bes­sern.

Brau­ne Ver­gan­gen­heit

Die wich­tigs­te in­halt­li­che Neue­rung ne­ben die­ser ar­chi­tek­to­nisch ge­lun­ge­nen Er­wei­te­rung des Ri­chard-Wag­ner-Mu­se­ums Bay­reuth ist die Ein­be­zie­hung des 1893 er­rich­te­ten Sieg­fried-Wag­ner-Hau­ses. Weil Ri­chard Wag­ner eben auch der Au­tor der üblen Kampf­schrift Das Ju­den­thum in der Mu­sik ist, sein Er­be in Deutsch­land mit Ri­si­ken und Ne­ben­wir­kun­gen be­haf­tet war und sei­ne Schwie­ger­toch­ter Wi­nif­red le­bens­lang ei­ne glü­hen­de Ver­eh­re­rin Hit­lers war, kommt man um ei­ne of­fen­si­ve Aus­ein­an­der­set­zung mit den brau­nen Ver­stri­ckun­gen der Fa­mi­lie Wag­ner nicht he­rum.

Nun end­lich gibt es im Sieg­fried-Wag­ner-Haus (das Sieg­frieds Sohn Wie­land nach dem Krieg hin­ter ei­ner ho­hen Mau­er ver­schwin­den ließ, weil er die Alt­na­zis, die bei sei­ner bis zu ih­rem Tod 1980 hier le­ben­den Mut­ter Wi­nif­red ver­kehr­ten, nicht mehr se­hen woll­te) zwar Wi­nif­reds er­hal­te­nes Spei­se­zim­mer, aber vor al­lem die so lan­ge über­fäl­li­ge Aus­ein­an­der­set­zung mit dem dun­kel­sten Ka­pi­tel der Fa­mi­li­en­ge­schich­te. Wer auf dem Grü­nen Hü­gel kei­ne Kar­ten be­kommt (oder die Mu­sik nicht mag) der kann un­ten in der Stadt sei­ne ei­ge­ne Wag­ner-Oper er­le­ben. In drei Auf­zü­gen, in­ter­ak­tiv. Und voll­kli­ma­ti­siert! Da schlägt die Vil­la Wahn­fried das Fest­spiel­haus um ei­ne gan­ze Epo­che.

19. Juli 2015Karin Leydecker
Neue Zürcher Zeitung

Pathosvilla mit leichtem Zelt

(SUBTITLE) Das neue Richard-Wagner-Museum in Bayreuth

Fünf Jahre war es geschlossen, nun öffnet das Richard-Wagner-Museum in Bayreuth wieder seine Pforten. Das Haus Wahnfried wurde saniert und um einen Museumsneubau von Staab Architekten erweitert.

Fünf Jahre war es geschlossen, nun öffnet das Richard-Wagner-Museum in Bayreuth wieder seine Pforten. Das Haus Wahnfried wurde saniert und um einen Museumsneubau von Staab Architekten erweitert.

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27. Oktober 2010Friederike Meyer
Bauwelt

Erweiterung des Richard-Wagner-Museums in Bayreuth

Das Bayreuther Richard-Wagner-Museum im ehemaligen Wohnhaus des Komponisten soll neu konzipiert und erweitert werden. Die Wettbewerbsteilneh­mer mussten...

Das Bayreuther Richard-Wagner-Museum im ehemaligen Wohnhaus des Komponisten soll neu konzipiert und erweitert werden. Die Wettbewerbsteilneh­mer mussten nicht nur einen passenden Platz auf dem Grundstück finden, sondern auch eine den Altbauten angemessene Architektursprache. Vollständigen Artikel anssehen



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