31. August 2008 - Architekturzentrum Wien
Die Erdgeschosszone der „Bike City“ und des an der Fanny-Minz-Straße gelegenen Bauteils „time2live“ wurde zur Gänze dem Thema Rad und Wellness gewidmet und von einer Wohnnutzung freigehalten. Neben einem Fitnessraum mit Sauna mit Kneippbereich, Solarium und Ruheraum steht den Bewohnern der rund 99 Wohnungen ein Gemeinschaftsraum mit angrenzendem Kinderspiel- und Jugendbereich zur Verfügung. Große Fahrradräume, frei benützbare Werkplätze mit Druckluft- und Wasseranschluss im Freien sind ebenso Teil des Konzepts wie eine Anlaufstelle für Car-sharing. Extra große Transportlifte ermöglichen die bequeme Radmitnahme zu den Wohnungen, deren großzügig dimensionierte und barrierefrei ausbildete Erschließungswege mit Rad-Stellplätzen direkt bei den Wohnungseingängen ausgestattet sind, im Keller gibt es für teurere Gefährte zusätzlich spezielle versperrbare Einzelboxen. Natürlich sind auch Tiefgaragen-Autostellplätze obligater Teil der Bike City, doch das Stellplatzregulativ von 50% setzte einen großen Teil jener Mittel frei, die dem Thema „Rad und Wellness“ zugute kamen und zum Beispiel in die hochwertige Außenraumgestaltung flossen.
Der L-förmiger Baukörper entlang der Vorgartenstraße/Ecke Walcherstrasse, kombiniert mit der kleinen freigestellten Zeile, definiert einen halböffentlichen Wohnhof, der parkseitig und nach Süden hin geöffnet ist. Die geschossweise Überlagerung mit Maisonetten reduzierte den Anteil an Erschließungsflächen. Übersichtliche und vor allem natürlich belichtete Gänge und Stiegenhäuser sorgen für eine freundliche Atmosphäre. Darüber hinaus führen Lichtschlitze und Oberlichtfelder das natürliche Licht bis in die Garage hinab. Alle Wohnungen sind nach Südwesten ausgerichtet – mit Ausnahme der Eckwohnungen im Bereich der Walcherstraße, die nach Südosten weisen. Die außen liegenden Lärchenholzschiebeläden dienen nicht nur als Sonnen- und Sichtschutz, sondern auch dazu, die individuellen „Nutzungsturbulenzen“ auf den Loggien auszublenden. (Text: Gabriele Kaiser)