06. März 2009 - newroom
Bezugnehmend auf den umgebenden Stadtraum reagiert die viergeschossige Komposition auf den unmittelbaren historischen Kontext, während der Maßstab der Fensteröffnungen eigenständig die Dimensionen des städtischen Eckhauses reflektiert. Als Lückenfüller auf dem Umriss des im Krieg zestörten Vorgängerbaus verbindet das neue Gebäude durch die Aufnahme der Traufenhöhe die bestehenden Nachbarhäuser, entfaltet aber gleichzeitig eine eigene skulpturale Qualität.
Die Fassade wir charakterisiert durch das fugenlos vermauerte und geschlämmte Ziegelmauerwerk. Die großen Fensteröffnungen reflektieren den städtischen Maßstab des Platzes und definieren die Fassadenkomposition, zusätzliche Struktur geben hölzerne Fensterrahmen. Während sich das äußere Erscheinungsbild durch solide Materialen mit guter Alterungsqualität auszeichnet, ist das Innere geprägt durch Tageslicht und stimmigen Proportionen.
Mehrere Gebäudekerne gliedern das Volumen der 5,5 Meter hohen Räume. Der einfache Grundriss variiert in den einzelnen Stockwerken je nach Volumen und Platzierung der Fensteröffnungen. Die Galerieräume erhalten von unterschiedlichen Himmelsrichtungen Seitenlicht, geregelt wird das das Tageslicht durch innenliegende faltbare Fensterläden.
Chipperfield schuf schuf ein Stadthaus im Zeichen der Kunst, dessen wohlproportionierte und gutbeleuchteten Raumfolgen dem Wohnen und Arbeiten sowie dem Ausstellen von Kunst dienen. Eröffnet wurde das Galeriehaus im November 2007. (Text: Helga Kusolitsch, nach einem Text der Architekten)