Details

Adresse
Carretera de la Canya s/n, 17800 Olot, Spanien
Mitarbeit Architektur
M. Subiràs (Projektleitung); I. De Vasconcelos (Modelle); H. Vincent, F. Spratley (Visualisierung)
Bauherrschaft
Judit Planella, Joaquim Puigdevall
Tragwerksplanung
A. Sáez
Weitere Konsulent:innen
Haustechnik: Grau-Del Pozo Enginyers, Girona
Ausführung
2004 - 2005
Nutzfläche
130 m²
Baukosten
110.000,- EUR

Ausführende Firmen

Bauausführung: Joaquim Puigdevall, Olot
Glas: Olot Glass, Olot
Klimatechnik: Terundar, Girona
Computergesteuerte Haustechnik »Domòtica«: iGETECH, Olot
Licht, Elektroinstallation: Versal, Olot
Malerarbeiten: Brillauto, Olot

Publikationen

Presseschau

29. Oktober 2007Sandy Brunner
TEC21

Durchlässig

Die Gästepavillons des Gourmetrestaurants «Les Cols» im katalanischen Städtchen Olot (Provinz Girona) sind ein ungewöhnliches Übernachtungslager. Die fünf zu einem gläsernen Labyrinth zusammengefügten Einheiten bieten den Gästen die Möglichkeit, nach dem Essen die Nacht im Gemüsegarten zu verbringen. Seit zwei Jahren nehmen die Restaurantbesucher dieses Angebot wahr und lassen sich während des Verbleibs im Nachtlager beeindrucken, inspirieren und faszinieren – aber auch irritieren oder gar verängstigen und abschrecken. Mit den Stunden, die der Besucher in dieser Architektur verbringt, entdeckt er einen ungewöhnlichen Austausch mit dem Ort.

Die Gästepavillons des Gourmetrestaurants «Les Cols» im katalanischen Städtchen Olot (Provinz Girona) sind ein ungewöhnliches Übernachtungslager. Die fünf zu einem gläsernen Labyrinth zusammengefügten Einheiten bieten den Gästen die Möglichkeit, nach dem Essen die Nacht im Gemüsegarten zu verbringen. Seit zwei Jahren nehmen die Restaurantbesucher dieses Angebot wahr und lassen sich während des Verbleibs im Nachtlager beeindrucken, inspirieren und faszinieren – aber auch irritieren oder gar verängstigen und abschrecken. Mit den Stunden, die der Besucher in dieser Architektur verbringt, entdeckt er einen ungewöhnlichen Austausch mit dem Ort.

Das Bauland für die Gästepavillons gehörte ursprünglich zum Nutzgarten eines alten katalanischen Bauernhauses. In dieses hatten die Architekten Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramón Vilalta im Jahre 2002 das Gourmetrestaurant «Les Cols» eingebaut. Nachdem das Restaurant seinen Betrieb aufgenommen hatte, entstand der Wunsch, den Gästen ein Nachtlager anzubieten. Die Bauaufgabe wurde wieder denselben Architekten anvertraut. Bei der konzeptionellen Planung liessen sich die Entwerfer – ebenso wie die Küche des Gourmetrestaurants – vom Gemüsegarten des Bauernhofes inspirieren. Wie die kunstvoll zubereiteten Speisen, die den Gast direkt zum Urgeschmack der lokalen Produkte zurückführen, kommt beim Aufenthalt in einem der fünf gläsernen Gästepavillons die Illusion einer Übernachtung unter freiem Himmel auf – ohne konventionelle optische Raumabgrenzungen, aber dennoch geborgen in der Schönheit der Natur. Sowohl die Pavillons als auch die dazwischenliegenden Korridore sind leicht vom Boden abgehoben. Sie bilden ein orthogonales, gläsernes Labyrinth, dessen Grundrissdisposition von den parallel angelegten, mit Hecken abgegrenzten Gemüsebeeten des ursprünglichen Nutzgartens inspiriert ist.

Ausflug in eine künstliche Natürlichkeit

Durch einen unscheinbaren Schlitz im alten Gemäuer des Wirtschaftsgebäudes betreten die Gäste in Begleitung der Hotelbesitzerin den Gästetrakt. Dabei gelangen sie in einen dunklen, kühlen und hohen Raum, der nur durch ein altes Gebälk überdeckt ist. Schwarzer Vulkansand knistert unter den Füssen; der grobe Verputz der Wände schimmert grau, weil er ebenfalls mit dunklem Vulkansand durchmischt ist. Auf einem schwarzen Tresen brennen ein paar Kerzen und beleuchten grüne Kohlköpfe – jene Cols, die dem alten Bauernhof seinen Namen gegeben haben. Die Dunkelheit lässt den Gast zur Ruhe kommen. In diesem Moment lässt er den Koffer samt Alltagssorgen auf dem schwarzen Vulkansand stehen. Ein weiterer Schlitz auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes führt hinaus in den Park, wo sich der Gästebereich befindet. Über den weichen, schwarzen Vulkankiesweg geht man an einem Schilfrohrwald aus dunkelgrünblau lackierten Stahlrohren vorbei und kommt zu Stegen aus Edelstahlgitter, die den Besucher an Hecken aus grünblauen, transluzenten Glaslamellen entlangleiten. Diese gläsernen Hecken bilden die Fassade der einzelnen Pavillons; sie ermöglichen zwar Ein- und Ausblicke, aber stets so, dass die Privatsphäre nicht gestört wird. Die Eingangstüren aus blaugrün laminiertem Glas fügen sich in den linearen Glaslamellenvorhang ein. Jeder Pavillon besteht aus einem vollklimatisierten Glaskubus mit Zimmer und Bad, der von zwei privaten Höfen flankiert wird. Wände und Boden des zentralen Kubus bestehen aus fast fugenlosen, transparenten Glasscheiben. Die begehbare Glasfläche ist mit Sand leicht aufgeraut, um die Rutschfestigkeit zu verbessern. Darunter scheint ein Lavastrom hindurchzufliessen. Der mit schwarzem Asphalt bestrichene Betonboden erinnert an den vulkanischen Ursprung der Region; damit er glänzt und leicht spiegelt, wird er regelmässig bewässert. Einziges Möbelstück im Zimmer ist ein gepolsterter, mit Segelstoff bespannter und metallisch lackierter Quader. Tagsüber dient er als Sitzfläche und als Tisch, für die Nacht wird er zur Schlafstätte umgewandelt. Minibar, Ablagefläche und Hängeschrank sind beim Durchgang vom Zimmer ins Bad in die Gebäudehülle integriert. Dort befindet sich auch der Touchscreen für die Kontrolle der diskreten Beleuchtung, der Sonnenschutzrouleaus und des Klimas.

Das Bad besteht komplett aus glänzenden und spiegelnden Oberflächen aus Glas, lackiertem Stahl und Wasser. Im Waschbecken aus glänzend grün lackiertem Stahl generieren Bewegungssensoren einen Wasserfluss; die Duschwanne – ein quadratisches Kiesbett – ist ständig mit ein wenig Wasser gefüllt. Als präzises Spiegelbild der Dusche ist auch der quadratische Badetrog mit schwarzen Kieseln ausgelegt und mit kontrolliert temperiertem Wasser gefüllt, das laufend erneuert wird, um Algenbildung zu verhindern. Das ständige Rauschen des Wassers und die schwarzen Kiesel vermitteln das Gefühl, sich in einem Waldbach zu waschen. In den grün schimmernden Oberflächen des metallisch lackierten Stahls, den Glaswänden und den Wasserflächen spiegelt sich der Raum und scheint sich bis ins Unendliche zu vervielfachen.

Materialisierung

Das Tragwerk der Gebäudekörper besteht aus Stahlrahmen. Sie stehen auf Stahlstelzen, die in Betonfundamente eingespannt sind. In diese grünmetallisch lackierten Stahlrahmen fügen sich transparente Glasplatten ein und schliessen die klimatisierten Räume der Gäs­tepavillons ab. Die vertikalen Glasschichtungen der transparenten Gebäudehülle über­lagern sich mit dem grünlich schimmernden, drei Meter hohen Vorhang aus drehbaren Glaslamellen. Das Glas dieses Lamellenvorhangs ist leicht texturiert und grün laminiert. Dadurch bekommt die gläserne Hecke eine opake, aber dennoch reflektierende Tiefe. Je nach Lichteinfall taucht die Anlage in eine grünliche, bläuliche oder gar violette Farbstimmung. Die Entwicklung der Pavillons wurde zum systematischen Erforschen der technischen Möglichkeiten des Glases als architektonisches Element – von der rauen, getrübten Oberfläche bis zum komplett glatten und transparenten Glas.

Dematerialisierung

Durch die Präsenz des Glases und des Wassers scheint sich der Innenraum aufzulösen, zum Himmel zu öffnen. Obwohl der Gast sich in einer künstlich gebauten Welt befindet, bekommt er das Gefühl, umgeben von den Geräuschen des Waldes in einer Lichtung zu schlafen. Das Wasser plätschert im Bad und der Wind weht durch die Bäume des Parks. Das Raumgefühl löst sich auf, Innen und Aussen fliessen ineinander über: Der Gast fühlt sich der Natur ausgesetzt, gleichzeitig ist er aber sich selbst und seiner gläsernen Welt überlassen. Die optische Aufhebung der Raumgrenzen vermittelt Unsicherheit, die Wahrnehmung der Natur hingegen Geborgenheit. Dabei wird die eigenwillige Glasarchitektur sehr unterschiedlich wahrgenommen. Vor allem ältere Gäste, die Ruhe suchen, fühlen sich im ersten Moment verunsichert. Mit der Zeit kommt jedoch in der neuen Umgebung ein Wohlbefinden auf – spätestens, wenn sich frühmorgens der Sonnenaufgang im Glas spiegelt. Experimentierfreudige Gäste kommen schneller mit der ungewöhnlichen Umgebung zurecht, doch dafür verschlafen sie vielleicht den Sonnenaufgang. In jedem Fall aber werden konventionelle Raumvorstellungen aufgehoben und durch eine Reise in eine neue, künstliche Natürlichkeit ersetzt. Dabei erfährt man nicht nur eine Vielfalt an sinnlichen Eindrücken, sondern wird sich auch der Veränderungen bewusst, denen die eigene Wahrnehmung von Architektur im Verlauf der Zeit unterworfen ist.

[ Sandy Brunner, dipl. Architektin ETH Zürich, selbstständige Architektin in Barcelona ]



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tec21 2007|44 Gläsern

02. März 2007Klaus Englert
db

Inneres Glühen

Am Fuß der spanischen Pyrenäen errichteten die ortsansässigen Architekten in minimalistischer Glasarchitektur fünf außergewöhnliche Hotelpavillons. In den Innenräumen der meditativen Unterkünfte stört nichts den Eindruck von Klarheit, Ruhe, Einsamkeit.

Am Fuß der spanischen Pyrenäen errichteten die ortsansässigen Architekten in minimalistischer Glasarchitektur fünf außergewöhnliche Hotelpavillons. In den Innenräumen der meditativen Unterkünfte stört nichts den Eindruck von Klarheit, Ruhe, Einsamkeit.

Mit weit über fünf Millionen Besuchern jährlich verzeichnet Barcelona derzeit die höchste touristische Zuwachsrate unter den europäischen Städten. Die Hotelbranche hat sich bereitwillig auf diese Entwicklung eingestellt und reagiert mit bemerkenswerten Neubauten: Vom Meeresufer bis weit über Barcelonas neues Stadtsignet – Jean Nouvels Torre Agbar für die Wasserwerke »Aguas Barcelona« – hinaus, bis in die südliche »zona franca« zwischen den Vororten der Metropole und dem Flughafen hinein, entstehen Hotels namhafter Architekten. So baut zum Beispiel Dominique Perrault an der Avenida Diagonal das »Habitat Sky«, ein 120 Meter hohes, mit einer metallisch glänzenden Haut überzogenes Zweischeiben-Haus, und Enric Ruiz-Gelis das »Hotel Hábitat«, dessen Fassade in der Nacht von einem Netz aus Fotovoltaikzellen erleuchtet werden soll.
Doch auch Reisende, die es vorziehen, eher außerhalb des städtischen Trubels zu wohnen, kommen auf ihre Kosten: Weit entfernt vom Zweitresidenz-Gürtel deutscher Touristen am Meer empfiehlt sich das Städtchen Olot inmitten des Vulkangebiets Garrotxa als Refugium für den Großstadtflüchtling. Die intimen Hotelpavillons »Les Cols« des heimischen Architekturbüros RCR sind eine überzeugende Alternative zu den Designhotels Barcelonas.

Architektur im Vulkangebiet

Hinter dem Kürzel RCR verbergen sich die Architekten Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramón Vilalta. Die drei hatten sich während des Studiums an der renommierten Architekturfakultät in Barcelona kennengelernt und entgegen der Ratschläge ihrer Professoren und Kollegen entschieden, der Karriereschmiede der katalonischen Metropole den Rücken zu kehren und in ihrer gemeinsamen Heimatstadt Olot ein Büro zu gründen. Dabei bauten sie eine lebendige Arbeitsgemeinschaft auf, die auf kollektive Entscheidungen setzt. Seit Ende der neunziger Jahre entstanden fast alle Projekte von RCR im Vulkangebiet La Garrotxa. So zum Beispiel ein schmaler, lang gestreckter Badepavillon, der wie selbstverständlich am Ufer des Río Fluvia steht, oder das Stadion Tussols-Basil, eine Leichtathletikanlage, die sich in die Lichtung eines Eichenwaldes einfügt und sich als gelungene Verbindung von Natur und Architektur erweist.

Im letzten Jahr hat das Büro zwei weitere Projekte am östlichen Stadtrand von Olot realisiert: ein Restaurant, das in ein altes katalonisches Bauernhaus eingefügt wurde, und fünf Gästepavillons, die auf dem angrenzenden Grundstück entstanden sind. »Les Cols« (katalanisch: die Kohlköpfe) ist in Spanien bereits zu einem Geheimtip geworden; die Küche verbindet lokale Tradition mit ausgetüftelter Finesse, und die Architektur zeigt, dass RCR einem spanischen »paisajismo« folgen, der keineswegs orthodox ist, sondern immer wieder für originelle Raumlösungen sorgt. So haben sie den traditionellen Gemeinschaftsraum des Bauernhauses in einen goldlackierten Bankettsaal mit einem zwanzig Meter langen goldenen Tisch, goldenen Stühlen und Wänden verwandelt.

Ganz aus Glas

Nach diesem Farbenrausch überraschen die Pavillons durch ihre nüchterne, fast unauffällige Erscheinung und Konstruktion. Doch die Architektur ist hier längst nicht alles, auch das Zelebrieren von Ritualen gehört dazu: Der Hotelgast wird von der jungen Hotelbesitzerin Judit Planells in ein kleines, schummriges Vestibül geleitet, in dessen Mitte lediglich ein Tisch mit Kohlköpfen und brennenden Kerzen steht. Hier wird der Gast charmant mit den Gesetzen des Hauses vertraut gemacht, den Hotel- und Zimmercodes sowie den Servicezeiten. Das ist in der Tat notwendig, denn in »Les Cols« ticken die Uhren etwas anders. In Begleitung von Judit Planells gelangt man nun auf einem eingefassten Pfad mit schwarzem vulkanischen Kieselboden, vorbei an Palisaden aus grünlich schimmernden Glaslamellen, zum eigenen Pavillon, dessen Tür sich nur mit dem selbst gewählten Zahlencode öffnen lässt. Jede Wohnstatt besitzt einen eigenen Patio aus vulkanischem Gestein, einem ausschließlich fürs Auge geschaffenen Meditationsgarten. Doch der intime Innenhof ist keineswegs das Überraschendste an dieser Anlage: Von einem Vestibül, das lediglich durch eine gläserne Schiebetür vom Wohnbereich getrennt ist, gleitet der Blick ins Innere, und schon kommen erste Zweifel auf: »Und hier soll ich wohnen?« Ist dieser transparente und grünlich schimmernde Zen-Raum, in dem es weder Tisch noch Stuhl und auch keinen High-Tech-Flachbildschirm gibt, tatsächlich bewohnbar? Sichtbar sind nur die Membranen der Matratze, alles andere ist hinter der Wand verborgen. Über Touchscreens im Durchgang zwischen Wohn- und Badezimmer lassen sich in diesem intelligenten Haus sowohl die Beleuchtung als auch Raumteiler und Jalousien bewegen. Nichts stört den atmosphärischen Eindruck von Klarheit, Ruhe und Einsamkeit.

Die Pavillons wirken nie völlig transparent, sondern wie eingetaucht in ein grünliches Dämmerlicht. Es gibt keine Zentralbeleuchtung, sondern viele kleine Lichtquellen, die sich zum Glück ohne längeres Suchen und Probieren an- und ausschalten lassen. In der Nacht kann man dann sehen, dass sich unterhalb des gläsernen Bodens winzige, nach unten gerichtete Strahler befinden. Der gesamte Gebäudekörper hängt an L-förmigen Stahlstützen, von denen die Stahlrahmenkonstruktion abgehängt ist. Diese Konstruktionstechnik erlaubt eine Glasarchitektur bei der, neben gläsernen Wänden, auch gläserne Böden und Decken dominieren. Alles zusammen mit den leicht verspiegelten, stählernen Oberflächen von Wänden und Sanitäreinrichtung verstärkt die immaterielle Ausstrahlung des Pavillons. Allerdings rührt diese Atmosphäre nicht allein von der durchgehenden Transparenz und den Spiegeleffekten her, sondern auch von der klaren räumlichen Ordnungsstruktur, die RCR geradezu mit mönchischer Rigidität eingehalten haben. Stets sind es Kubus und Quader, von denen sich die Architekten inspirieren ließen. Diese Regel setzten sie auch konsequent im Badezimmer, bei der Gestaltung von Duschzone und Badebecken um.

Duschen im Kiesbett

Selten haben sich Architekten mit mehr Sorgfalt dem Badekabinett zugewandt. Es ist eine kompositorische wie ästhetische Meisterleistung, auch wenn man einräumen muss, dass dafür bei einigen Details funktionale Anforderungen geopfert worden sind. Das Wasser im grün schimmernden Waschbecken ist ein gemächlich fließender Fluss und gerät immer dann in Bewegung, wenn sich der Benutzer nähert. Unter der genial einfachen Dusche fühlt man sich wie unter einem Wasserfall, während die Füße in einem seichten Flussbett aus schwarzen Marmorkieseln zu stehen kommen. Nach dem Duschen empfiehlt es sich, in das angrenzende, in den Boden eingelassene Becken – ein sprudelndes japanisches Bad – zu steigen, um sich langsam in den Tag hineinzuträumen. Das ständig zirkulierende Wasser macht es möglich, dass diese Wanne auch für Bademuffel eine Wonne ist.

Alsbald ertönt, etwas unsanft, die Klingel an der Pavillontür und gemahnt an die Gesetze des Hauses. Judit Planells bringt das Frühstückstablett mit Oloter Spezialitäten. Am besten setzt man sich auf die Stufe des Vestibüls, schaut hinaus auf die sanften, gleichmäßigen Linien des Steingartens und genießt beim Frühstück die ruhige Morgenstimmung.

Peu à peu fügt sich der Gast bereitwillig der Ordnung dieser ostasiatisch anmutenden »Mönchszellen« und fragt erst gar nicht nach, was alles fehlt. »Les Cols« dürfte das einzige Hotel der Welt sein, in dem man sich in der Dämmerung auf die Matratze legen und durchs Oberlicht die vorbeiflatternden Fledermäuse beobachten kann. Währenddessen plätschert im Badezimmer sanft das Wasser, und durch die geöffnete Schiebetür strömt frische Luft. Spätestens wenn man des frei umherfliegenden Federviehs im Restaurants gewahr wird, ist klar, dass man sich mitten auf dem Land befindet. Kein Zweifel, in diesem Hotel ist alles unvergleichlich.



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