Pläne

Details

Adresse
Lerchenstraße 7-25, 5023 Salzburg, Österreich
Mitarbeit Architektur
Helga Huber-Hochradl, Dirk Obracay, Reinhold Tinchon
Bauherrschaft
Heimat Österreich
Mitarbeit Bauherrschaft
Stephan Gröger
Tragwerksplanung
Zorn & Nowy ZT-GmbH
Mitarbeit Tragwerksplanung
Florian Nowy
Landschaftsarchitektur
Thomas Burger Gartenarchitektur
örtliche Bauaufsicht
Ing. Robert Thoma GmbH
Haustechnik / HKLS
TB Stampfer GmbH (Dietmar Stampfer)
Haustechnik / Elektro
Instaplan
Funktion
Wohnbauten
Wettbewerb
2002 - 2003
Planung
2003 - 2006
Ausführung
2005 - 2006
Grundstücksfläche
8.301 m²
Bruttogeschossfläche
6.111 m²
Nutzfläche
4.495 m²
Bebaute Fläche
2.037 m²
Umbauter Raum
19.353 m³
Baukosten
6,3 Mio EUR

Nachhaltigkeit

Energiekonzept und -system
Eine 200 m² große Solaranlage mit 22.000 l Puffer-Schichtspeicher (Durchmesser: 1,6 m; Höhe 11 m) und Solar-Glattrohrwärmetauscher mit einer Gesamtoberfläche von 70 m² versorgt die Siedlung mit Wärme und Warmwasser. Der Restenergiebedarf wird durch eine kostengünstige Biomasse-Heizanlage (Pellets) gedeckt. Lüftungsanlage mit WRG, Wärmebereitstellungsgrad 90%

Baubiologie und Nutzungskomfort
Der Einsatz von Beton beschränkt sich auf das Kellergeschoss und die Stiegengerippe. Die Außenwände bestehen ausschließlich aus vorgefertigten, zellulosegedämmten und diffusionsoffenen Holzriegelelementen, die Decken aus Kreuzlagenholzplatten. Alle freien Dachflächen sind extensiv begrünt, die Wege sind nur minimal versiegelt, das Regenwasser wird zur Bewässerung genutzt. Geölte Holzböden, Holz-Alufenster; Tiefgarage natürlich belüftet und belichtet. Die Freiflächen zwischen den Häusern sind autofrei, großer Abstellraum für Fahrräder.

Heizwärmebedarf
8,0 kWh/m²a (Energieausweis)
Materialwahl
Holzbau

Ausführende Firmen

Generalunternehmer: Ebster Bau GmbH, Henndorf
Holzbauarbeiten: Meiberger Holzbau, Lofer

Preise und Auszeichnungen

2008 „Premio Internazionale Architettura Sostenibile“ Fassa Bortolo 2007 Staatspreis Consulting 2006 1. Rosenheimer Holzbaupreis
Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit 2010, Preisträger
Holzbaupreis Salzburg 2007, Auszeichnung

Publikationen

Höllbacher, Roman: Pragmatischer Futurismus – Passivwohnhausanlage Samer Mösl Salzburg. In: Architektur und Bauforum, Nr. 10 Mai 2006, S. 17-19.
Neue Formen des Bauens. In: Salzburger Nachrichten, 18.03.2006, S. 10.
Sonne, Holz, Regenwasser. In: Salzburger Nachrichten, 10.11.2005.
Passivhaus mit 60 Wohneinheiten In: Salzburger Landeskorrespondenz, 09.11.2005.
Passives Vorzeigeprojekt. In: Holzkurier Nr. 46, 17.11.2005, S. 7.
Einzigartig in Österreich. In: Cluster, November 2005, S. 15.
Passivhaus aus Holz spart Hälfte der Betriebskosten. In: Salzburger Wirtschaft, 10.11.2005, S. 9.
Holzbau erobert große Volumen. In: Salzburger Wirtschaft, 11.11.2005, S. 52.
Passivhauswohnanlage am Samer Mösl in Holzbauweise. In: Salzburger Bauer, 17.11.2005, S. 12.
Holzzeit am Samer Mösl. In: Holz & Co, Dezember 2005,
S. 30.

In nextroom dokumentiert:
Best of Austria, Architektur 2006_07, Hrsg. Architekturzentrum Wien, Verlag Holzhausen GmbH, Wien 2009.
Architektur + Wettbewerbe, Energieeffizientes Bauen, Karl Krämer Verlag, Stuttgart 2008.
db deutsche bauzeitung, Südtirol, Konradin Medien GmbH, Leinfelden-Echterdingen 2006.

Archtour

Genereller introtext zu Archtour der von nextroom geschrieben wird.

Presseschau

03. November 2007Isabella Marboe
Der Standard

Leben auf der Sonnenseite

Am Nordrand von Salzburg realisierten die sps-architekten die innovative Passivhaus-Wohnanlage Samer Mösl. Durch geschickte Anordnung haben die durchgesteckten Wohnungen direktes Sonnenlicht auf beiden Seiten. Gebaut wurde nachhaltig mit Holz.

Am Nordrand von Salzburg realisierten die sps-architekten die innovative Passivhaus-Wohnanlage Samer Mösl. Durch geschickte Anordnung haben die durchgesteckten Wohnungen direktes Sonnenlicht auf beiden Seiten. Gebaut wurde nachhaltig mit Holz.

Die Wohnhausanlage Samer-Mösl sollte höchste Qualität erzielen. Also schrieb der Bauträger „Heimat Österreich“ für die innovative Passivhausanlage ein EU-weites zweistufiges Wettbewerbsverfahren aus. Das junge Büro sps-architekten legte sich mit einem reinen, dreistöckigen Holzbau die Latte sehr hoch, siegte prompt und wurde als Generalunternehmer beauftragt. „Wir planten ein Passivhaus ohne klassische Nord- und Südfassade“, erklärt Architekt Simon Speigner, „jede Wohnung hat Vor- und Nachmittagssonne, die Mieter im Erdgeschoß haben auf jeder Seite einen Garten, die Wohnungen darüber verfügen über Loggia und Balkon.“

Der Bauplatz liegt auf einer einstigen Müllhalde am nördlichen Stadtrand von Salzburg. Zwischen den drei lang gestreckten Gebäuderiegeln wurden Grünstreifen, Spielplätze und gekurvte Wege angelegt. Auf der einen Seite der Wohnanlage grenzt ein weites Feld an, auf der anderen Seite plätschert der Alterbach. Dahinter liegt das Landschaftsschutzgebiet des Moores.

„Wegen des weichen Untergrunds musste der Aushub fünf Meter in den Boden reichen“, erinnert sich Speigner, „wir fanden da unten Schilfsedimente, und der Geruch war übel.“ Davon ist heute nichts mehr zu spüren: Statisch gefestigt stehen die Wohnbauten heute auf einzelnen Pfählen, die bis zu zwölf Meter in die Erde ragen. Unter dem mittleren der drei Baukörper wurde in einer wasserdichten Wanne die Tiefgarage angelegt.

Die drei langen Häuser mit ihrer vorvergrauten Fichtenschalung machen sich gut in der Landschaft. Rundherum grünt und blüht das üppige Moor. Aufgrund der losen Bebauung haben die Wohnungen nur Sonnenseiten: Jede der 60 Einheiten ist durchgesteckt und öffnet sich mit raumhohen Fenstertüren nach Südosten und Nordwesten. Die Holzriegelwände sind hoch wärmegedämmt, die Decken sind massiv ausgeführt und bestehen aus Kreuzlagenholz. Und schließlich die Passivhaustechnologie: Sonnenkollektoren auf dem Flachdach speisen die Warmwasseraufbereitungsanlage an, Pelletsheizung und kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung sorgen für höchsten Komfort bei niedrigsten Energiekosten.

„Die Qualität der Wohnanlage ist unvergleichbar hoch“, sagt eine Erdgeschoßbewohnerin, „die Wohnung ist gut aufgeteilt und außerordentlich hell.“ Die größte Überraschung allerdings war das viele Grün. Direkt vor den Wohnräumen liegt ein großer Vorgarten, der der Kontaktfreudigkeit der Bewohner durchaus entgegenkommt: „Wir haben uns immer schon mehr Kontakt zu den Nachbarn gewünscht. Nun laufen ständig Kinder vorbei und wollen unsere Haustiere streicheln.“

Gute Orientierung

Wie Stege ragen in den Obergeschoßen die Terrassen über den Garten hinaus und schaffen auf diese Weise jeder Wohnung einen gedeckten Freibereich. Zwischen den Terrassen sind die Stiegenhäuser situiert, in die durch Glasbausteine mildes Licht hineinfällt. Je zwei Wohnungen pro Geschoß werden von jedem Stiegenhaus erschlossen - eine gute Bezugsgröße für gelebte Nachbarschaft.

Zur besseren Orientierung gibt es einen Farbkodex: Die Trittstufen sind in unterschiedlichen Farben lackiert und wer genau hinschaut, der entdeckt die unterschiedlich farbigen Isolierfolien, die zwischen den grauen Holzlatten durchschimmern.

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