Pflegearbeit ist allgegenwärtig und unsichtbar zugleich. Sie umfasst alle Formen gesellschaftlich notwendiger – oder reproduktiver – Arbeit: Kindererziehung, Kochen, Putzen, Einkaufen, Alten- und Krankenpflege und viele weitere Aufgaben. Sie ist es, die produktive Arbeit (einschliesslich der Arbeit in der Architektur) überhaupt erst möglich macht und aufrechterhält. Obwohl die wirtschaftliche Produktivität von der Arbeit der sozialen Reproduktion abhängt, ist die Pflegearbeit in der Regel unbezahlt und wird aus dem Blick gedrängt. Es ist unbestritten, dass Sorgearbeit unverhältnismässig stark von Frauen und ungleichmässig auf ethnische und soziale Gruppen verteilt geleistet wird. Demografische Veränderungen, Umweltkrisen, wachsende Mobilität, Veränderungen in der Arbeitswelt und die Umgestaltung traditioneller Institutionen der Pflege – von der Kernfamilie bis hin zu wohlfahrtsstaatlichen Einrichtungen – haben die Ungleichverteilung des Pflegens zu einem zentralen Problem der Architekturdebatte gemacht.

ISBN
978-3-85676-432-6
Beiträge von
Max J. Andrucki, Natasha Baranow, Can Bilsel, Jos Boys, Milena Buchwalder, Garnette Cadogan, Jay Cephas, Lilian Chee, Valentina Davila, Sonja Flury, Dorothee Hahn, Elis Mendoza, Ana Miljački, Ikem Stanley Okoye, Itohan Osayimwese, Kush Patel, Barbara Penner, Peg Rawes, Javairia Shahid, Anooradha Iyer Siddiqi, Meredith TenHoor, Alla Vronskaya, Delia Duong Ba Wendel
Sprache
Englisch
Publikationsdatum
2022
Umfang
156 Seiten, 86 Abbildungen
Format
Broschur, 21 × 29,7 cm

Presseschau
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