Berlins faszinierende Stadt- und Baugeschichte neu erleben: Der Architekturführer Berlin präsentiert über 1000 Bauten und Gebäudeensembles in Texten, Bildern und Grundrissen. Dank der topografischen Ordnung der Objekte ist er der optimale Begleiter für Ihren Gang durch die Stadt: Entdecken Sie mittelalterliche Kirchen in unmittelbarer Nachbarschaft zu Gründerzeitvillen, Industriestätten und Ministerien. Erkunden Sie die weltberühmte Museumsinsel mit ihren prachtvollen Bauten von Schinkel, Stüler und Chipperfield oder begutachten Sie das Neubauprojekt des Berliner Stadtschlosses mit dem Humboldt-Forum. Alle wichtigen Bauten der Architekturstadt Berlin sind in diesem Buch vertreten. Praktische Übersichtskarten und zahlreiche Register ermöglichen Ihnen informative Rundgänge und eine einfache Orientierung.

»Der Klassiker unter den Berliner Architekturführern, inzwischen zu fast lexikalischer Breite erweitert.
[ Berliner Zeitung]

ISBN
978-3-496-01380-8
Beiträge von
Martin Wörner, Karl-Heinz Hüter, Paul Sigel und Doris Mollenschott und einer Einleitung von Wolfgang Schäche
Sprache
deutsch
Publikationsdatum
2013
Umfang
632 S., Mit 937 Objekten u. 1.888, teils farbigen, Abb., Grund- u. Aufrissen, 23 Lageplänen, Architekten-, Baugattungs-, Straßen- u. historischem Register
Format
Klappen-Broschure, 13,5 × 24,5 cm

Presseschau
12. Dezember 2013Jürgen Tietz
Neue Zürcher Zeitung

Bauarchäologie

(SUBTITLE) Zwei Führer zur Berliner Architektur

Der Berlin-Architekturführer des Reimer-Verlags ist ein Dauerbrenner. In der siebten überarbeiteten und erweiterten Auflage fehlen wichtige Bauten der Nachkriegszeit, weil sie inzwischen abgerissen wurden. Nun widmet sich eine weitere Publikation aus demselben Verlag ausschliesslich der Berliner Nachkriegsarchitektur.

Im Jahr der Wende 1989 gab der Reimer-Verlag seinen ersten nach Stadtbezirken geordneten Berlin-Architekturführer heraus, der noch ausschliesslich den Bauten im Westteil der Stadt vorbehalten war. Die grossen Themen der Wiedervereinigung und des Hauptstadtumzugs lagen erst in der Zukunft. Gleichwohl erwies sich das schmale Buch im Hochformat als programmatisch. Denn neben «klassischen» Beispielen der Baugeschichte lag ein Augenmerk auf der Nachkriegsmoderne und den Architekturzeugnissen der Internationalen Bauausstellung (IBA) der achtziger Jahre. Jedes Objekt erhielt eine eigene Spalte samt Schwarz-Weiss-Foto – im Idealfall ergänzt um einen Grundriss. Dieses angenehm übersichtliche Prinzip verfolgt auch die nunmehr siebte Auflage des Reimer-Architekturführers, der inzwischen zum Klassiker geworden ist. Aus den einst 463 Objekten sind mittlerweile 937 geworden, die aus dem gesamten Berliner Stadtgebiet stammen und teilweise sogar in Farbe abgebildet sind. Mit seinem Gewicht ist das Buch für Architekturflaneure daher an der Grenze des «Tragbaren» angekommen.

Als besonders reizvoll erweist sich eine vergleichende Lektüre der unterschiedlichen Auflagen am heimischen Schreibtisch. Sie eröffnet den Horizont für eine moderne Architekturarchäologie: Schon 1991 verschwand die Magnetbahnstation von Brandt und Böttcher nahe der Philharmonie. Sie wich dem neuen Potsdamer Platz. Längst abgerissen sind zudem das alte Ku-Damm-Eck von Werner Düttmann oder die Deutschlandhalle auf dem Messegelände. Städte befinden sich in einem steten Wandel. Das gilt für das Berlin der letzten zwanzig Jahre allzumal. Dabei tat man sich nach 1990 an der Spree mit der jüngsten Baugeschichte der Stadt besonders schwer.

Nun widmet sich ein weiterer schwergewichtiger Architekturführer des Reimer-Verlags genau dieser «Baukunst der Nachkriegsmoderne». Hervorgegangen aus einem Projekt der Technischen Universität Berlin, umfasst er Bauten der Jahre 1949 bis 1979. Schade nur, dass das Jahrzehnt der IBA ausgespart blieb. Deren Bauten stehen heute ebenfalls wegen Sanierung oder Abriss unter massivem Druck. Zudem wird durch die gewählte Datumsgrenze die Postmoderne, deren Wurzeln bis in die 1960er Jahre zurückreichen, zu Unrecht von der Entwicklung der Moderne isoliert. Gleichwohl bleibt es das Verdienst des von einem Autorenkollektiv verfassten Buches, die Berliner Nachkriegsmoderne gegliedert nach Bauaufgaben in ihrer facettenreichen Breite und mit ausgezeichneten Farbfotografien vorzustellen. Mit schnellem Blick ist in den vorangestellten Einleitungen dabei zu erkennen, welches der 262 Objekte bereits ein Denkmal ist und welches (noch) nicht.

Neue Zürcher Zeitung, Do., 2013.12.12

[ Architekturführer Berlin. Siebte überarbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. Martin Wörner, Karl-Heinz Hüter, Paul Sigel, Doris Mollenschott. Reimer-Verlag, Berlin 2013. 628 S., Fr. 40.10. Baukunst der Nachkriegsmoderne. Architekturführer Berlin 1949–1979. Hrsg. Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert, Gabi Dolff-Bonekämper. Reimer-Verlag, Berlin 2013. 460 S., Fr. 40.10. ]

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