Editorial

Immer mehr Menschen zieht es aufs Land – doch vielerorts prägen demografischer Wandel, vernachlässigte Infrastruktur und schwindende Baukultur das Bild. In unserer aktuellen db-Ausgabe zeigen wir, wie Architektur diesem Trend etwas entgegensetzen kann: durch (Um-)Bauten, die Altes bewahren und Neues klug integrieren. Vorgestellt werden u.a. ein ehemaliger Stall auf der Isle of Wight, der zum Künstlerrefugium wurde, und ein Bürgerzentrum in Niederwerrn, das den Ortskern neu belebt.

Umnutzung zweier Agrarnutzbauten auf der Isle of Wight (UK)

Zwei landwirtschaftliche Nutzgebäude auf der Isle of Wight wurden in ein Wohn- und Künstlerrefugium verwandelt. Die enge Zusammenarbeit von Mitbauherr Joseph Kohlmaier und Gianni Botsford Architects bei der Planung hat eine Architektur hervorgebracht, die im Grunde asketisch ist, und dennoch mit einer Vielzahl unterschiedlicher Stimmungen besticht.

Das Old Byre, zwei ehemalige landwirtschaftliche Nutzgebäude, befindet sich auf der Isle of Wight. Die Umgebung ist ambivalent – weder wirklich ländlich noch vorstädtisch oder gar städtisch. Die stark befahrene Straße, die die Städte Cowes und Newport verbindet, sowie ein Lebensmitteldiscounter und einige Gewerbebetriebe, befinden sich nur 300 m westlich; ansonsten ist das Old Byre von landwirtschaftlich genutzten Wiesen umgeben.

Eine andere Art von Ambivalenz zeigt sich in der Umgestaltung der beiden Nutzbauten zu zwei Ateliers mit angegliederten Schlafräumen und einem großen gemeinschaftlichen Wohn- und Essbereich durch den Architekten Gianni Botsford und Miteigentümer Joseph Kohlmaier. Die Architektur ist vielgestaltig: Sie wirkt im ersten Moment völlig simpel und im nächsten dann unerwartet subtil.

Eines der beiden eingeschossigen Gebäude war eine Lagerhalle mit einer Stahlrahmenkonstruktion aus den 1960er Jahren, das andere entstand im 19. Jahrhundert mit tragenden Ziegelwänden und ist L-förmig organisiert. Letzteres beherbergt mittlerweile u. a. Kohlmaiers Bibliothek. Beim Besuch des Autors holt er einige zufällig ausgewählte Bücher hervor. Der Titel eines Buchs passt bestens zum Umbauprojekt: »Homes for Today and Tomorrow«, eine Veröffentlichung der britischen Regierung von 1961.

Kohlmaier, Designer, Architekturhistoriker und Chorleiter, lebte in einem anderen Haus auf der Isle of Wight, als er auf eine Online-Anzeige zum Verkauf von The Byre aufmerksam wurde: »Und als ich das sah, fuhr ich sofort von meinem Haus in Ventnor hierher.«

Das L-förmige Stallgebäude war ein Chaos aus Schlamm, kaputten Toren, Stallgattern und landwirtschaftlichem Abfall. Das zweite Gebäude, eine 3,5 m hohe Lagerhalle, öffnete sich zum kleinen Hof zwischen beiden Gebäuden. Dessen rauer, rissiger Betonbelag fiel gleich ins Auge. Die fensterlose Ziegelwand des bewohnten benachbarten Bauernhauses aus dem 18. Jahrhundert bildete die vierte Seite des Hofs. »Im Stallgebäude gab es eine Schiebetür, durch die das Vieh hereinkam«, erinnert sich Kohlmaier, »… ich schaute in den Hof und sah all diesen Mist. Und an einer Seite des anderen Baus waren Polycarbonatplatten angebracht. Aber ich habe mich zu Hause gefühlt. Es war wie ein Tempel. Ich schaute in den Himmel. Und ich dachte: Hier haben Tiere gelebt. Jetzt werden hier Menschen leben. Wie würde es sein, hier zu leben?«

Dies scheint der entscheidende Moment gewesen zu sein, der emotionale und konzeptionelle Ausgangspunkt des Projekts: Kohlmaier blickt auf ländliches Chaos, hat aber eine sofortige Wahrnehmung von »Zuhause« – einen Drang zum Wiederaufbau, zur Wiederbesiedlung, sogar zur Berufung auf Martin Heideggers (1889-1976) Ausspruch »Bauen ist bereits Wohnen.« Kohlmaiers Reaktion erinnert auch an einen Essay des rumänischen Archäologen Catalin Pavel, der einer Idee des deutschen Soziologen und Philosophen Georg Simmel (1858-1918) nachgeht, und zwar jene, wonach bewohnte Ruinen das Spannungsverhältnis zwischen »dem Noch-Nicht und dem Nicht-Mehr« verringern.

Witterung und rauer Beton

Kohlmaier und ein Freund, der Ökonom und Kunstsammler Simon Bishop, kauften die beiden Nutzbauten, und Kohlmaier wählte Gianni Botsford als Architekten, um sie wiederzubeleben. Eine wichtige frühe Entscheidung war, die Lagerhalle aus den 1960er Jahren nicht mit dem Stallgebäude zu verbinden. Kohlmaier wünschte sich ausdrücklich, dass sich die Gäste zwischen den beiden Gebäuden im Freien bewegen können, sodass sie – vielleicht wie die nicht mehr anwesenden Kühe – immer die Witterung und den rauen Beton des Hofs spüren. Diese Trennung ist auch an anderer Stelle zu finden: Sorgfältig ausgeführte Verblechungen und verdeckte Dachrinnen sorgen dafür, dass die Bauteile der beiden umgebauten Nutzbauten das benachbarte Bauernhaus nicht berühren.

Die Hoffassade der vormaligen Lagerhalle, wurde ebenso wie die des vormaligen Stallgebäudes mit einer Glas- und Polycarbonathaut versehen. Dies erforderte innen insbesondere im Bereich der 1,2 x 2,5 m großen Eingangstür zusätzliche vertikale und horizontale Verstrebungen an der Stahlkonstruktion des 1960er-Jahre-Baus. Dieser beherbergt mittlerweile einen langen Wohn-/Essbereich und am südwestlichen Ende einen Vorraum für den Seiteneingang sowie einen Hauswirtschaftsraum, der die Heiztechnik aufnimmt. Eine Wärmepumpe versorgt die Heizschlaufen in den Betonböden beider Gebäude, sodass sie bei Temperaturen von bis zu -14 °C warm bleiben. Die originalen, waagerecht wie Ziegelsteine verlegten Hohlblocksteine an der Rückwand der vormaligen Lagerhalle wurden beibehalten – ein rauer, haptischer Kontrapunkt zur ansonsten kahlen, innen freiliegenden Tragstruktur und den glatten, milchig-glasigen Polycarbonatoberflächen. Nachts leuchten diese Fassaden an beiden Gebäuden in ungleichmäßigem Licht und den weichen Farben der Bewegungen im Inneren, die wie Wesen in einem Schattenspiel wirken.

Die Zufahrt zu den Scheunen liegt über den ursprünglichen Mauersohlen im Südwesten und Nordwesten, sodass beide Gebäude Betonbodenplatten mit erhöhten Kanten aufweisen. Auf der Hofseite ist das Betonsockelniveau bei beiden Scheunen gleich, aber bei dem L-förmigen Gebäude gibt es vom Haupteingang aus eine beträchtliche Stufe hinunter zu einem niedrigeren Bodenniveau. Dies erinnert an einen japanischen Genkan-Eingang und schafft mehr Höhe unter den freiliegenden Dachsparren.

Besonders interessant ist das Konzept des L-förmigen Stallgebäudes, das auf präzisen 3D-Scans der ursprünglichen inneren Struktur und Oberflächen basiert. »Wir haben zunächst auch erwogen, die Räume im straßenseitigen Teil des Grundrisses anzuordnen«, sagt Botsford, »aber es war uns sehr wichtig, dass die Räume direkt mit dem Innenhof verbunden sind.«

Ganzglasfassaden zum Innenhof hin lehnte er ab: »Das warf Fragen zur Privatsphäre und zur Festlegung von Ausblicken auf. Wenn die Fassaden vollständig verglast wären, was würde das im Inneren bedeuten? Und nach außen hin wäre der Innenhof nicht mehr so klar definiert gewesen.« Kohlmaier war es ein besonderes Anliegen, »so viel weiches, jahreszeitliches Licht wie möglich in die Zimmer und Atelierräume zu bringen« – Letztere befinden sich an den Enden des L-Grundrisses.

»New Patterns of Living«

Die straßenseitigen Wände und die Dächer beider Gebäude wurden gedämmt und mit einer Hülle aus Wellfaserzementplatten versehen. Fensterlos, geben die vollflächig bekleideten Wände Passierenden keinen besonderen Hinweis auf die Nutzung oder den architektonischen Typus des Ensembles. Nur zwei Details scheinen hier ungewöhnlich: die breiten Aluminiumabdeckungen auf den Dachfirsten und die unregelmäßig verlaufenden Stufen, die vom Zufahrtsweg zwischen den beiden Bauteilen zum Innenhof hinabführen.

Das L-förmige Gebäude ist in Grundriss und Schnitt zwar einfach, aber die Raumatmosphäre und die ästhetische Wirkung der zum Innenhof gerichteten Fassaden sind unerwartet und einnehmend. Der Querschnitt weist eine ungewöhnliche Abfolge von reizvollen Situationen auf. Die zum Hof gerichtete Fassade hat keine Fenster im üblichen Sinne; die Aluminiumrahmen der verglasten Eingangs- und Fenstertüren der Schlafzimmer schließen fast bündig mit der Oberfläche der zartweißen Polycarbonatplatten ab. Wir können diese Fassade also (in Anbetracht dessen, dass z. B. die Cockpit-Hauben vieler Kampfjets aus Polycarbonat bestehen) als eine Hightech-Außenschicht betrachten; aber ihr Weiß und ihre Transluzenz lassen auch an japanisches Shoji-Papier denken; die Atmosphäre des Innenhofs wirkt beinahe klösterlich.

Der mittlere Bereich des Querschnitts, in dem die beiden Schlafzimmer wie eine riesige, durchgehende Kiste unter den freiliegenden Sparren und dem Dach stehen, besteht ganz aus Sperrholz. Das Fichtensperrholz wurde unbehandelt belassen – »wir zogen eine neblige, durchscheinende Beschichtung in Betracht, aber dann wäre es eher eine Textur als eine Oberfläche geworden«, erklärt Botsford. Die Gestaltung der Schlafzimmer- und Schranktüren aus Sperrholz, die mit sehr dicken, raumhohen Kanthölzern als Griffe versehen sind, ist angenehm taktil.

Die »Schlafzimmerboxen«, die durch ein Badezimmer im Winkel des Ls geteilt sind, liegen eng an den ursprünglichen Holzstützen und zusätzlichen Stützen an der Innenseite der Hoffassaden an. So entsteht eine schattige, interne »Gasse«, offen bis unters Dach, mit den Schlafzimmerboxen auf der einen Seite und den alten Ziegelwänden und einem breiten Betonsockel für Kunstwerke, der aus dem Boden wächst, auf der anderen Seite.

Diese Übergänge sind wie eine aufregende Kamerafahrt entlang verschiedener Formen, Materialien und Ideen – gleichzeitig superreal und zutiefst imaginär; vielleicht eine Art Innehalten zwischen »dem Noch-Nicht und dem Nicht-Länger« Georg Simmels. Einfacher ausgedrückt wäre dies mit dem Titel des ersten Kapitels von Homes for Today and Tomorrow: »New Patterns of Living« (Neue Wohnformen). Und das ist, was Joseph Kohlmaier und Gianni Botsford mit bewundernswerter Eigenständigkeit im Old Byre geschaffen haben.

db, Fr., 2025.05.02

02. Mai 2025 Jay Merrick

Bürgerzentrum in Niederwerrn

Die alten Ortslagen veröden rascher denn je, gerade auf dem Land. Gebaut wird dort immer noch bevorzugt am Rand, auf der »grünen Wiese«. Die viel sinnvollere und eigentlich auch wirtschaftlichere Innenentwicklung ist mühsam, aber sie ist machbar – wie eine unterfränkische Gemeinde eindrucksvoll zeigt.

Direkt neben der Industriestadt Schweinfurt gelegen, wuchs Niederwerrn mit dieser in den letzten Jahrzehnten de facto zusammen. Seine Einwohnerzahl hat sich seit der Nachkriegszeit mehr als verdoppelt auf heute 8 300. Wie ein zu schwacher Magnet liegt sein alter Dorfkern heute ganz im Westen der Gemeinde, während der Siedlungsbrei sich gen Osten ergießt, zum Oberzentrum Schweinfurt. »Wir sind eine Schlafstadt«, gibt die Bürgermeisterin unumwunden zu. Mit der Gesichtslosigkeit des Sprawl will sie sich indes nicht abfinden.

Als 2014 auch noch die Amerikaner ihre in dieser Zwischenzone gelegene Garnison räumten, begann die Gemeinde deshalb, ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept zu erarbeiten. Das noch recht junge Schweinfurter Architekturbüro Schlicht Lamprecht Kern stand ihr dabei zur Seite. »Wir merkten bald, dass wir es mit einer sehr engagierten Verwaltung zu tun hatten«, erzählt Stefan Schlicht, der bereits 17 Kommunen bei ähnlichen Prozessen begleitet hat – und selbst aus einem fränkischen Dorf stammt. Tatsächlich setzte Bürgermeisterin Bettina Bärmann zielstrebig auf die Integration von Alt und Neu in ihrer Gemeinde. Nachdem in Bürgergesprächen deutlich geworden war, dass großer Bedarf an einem Treffpunkt für Feiern und Zusammenkünfte vorhanden war – typisch geselliges Franken – , konzentrierte sich die Planung auf ein neues Bürgerhaus.

Als Standort wählte man den Übergangsbereich vom alten Ortskern zur Nachkriegssiedlung, wo mit dem Schulzentrum, der Bücherei und einer Seniorenwohnanlage bereits Anknüpfungspunkte für einen neuen zentralen Ort vorhanden waren.

Nun aber begann das Puzzlespiel mit den verwinkelten Parzellen des alten Dorfkerns. Im persönlichen Gespräch konnte die Bürgermeisterin einige Eigentümer:innen dazu bewegen, Grundstücke zu verkaufen oder zu tauschen (oder selbst in eine Seniorenwohnung zu ziehen). Am Ende konnten ein alter Stall abgerissen, die benachbarte Scheune als Nahwärme-Zentrale umgenutzt und ein winziges Fachwerkhaus zu einem Museum werden.

Ein Haus aus Stein und eines aus Holz

Auf der Freifläche dazwischen erweiterte man einen vorhandenen Weg zu einer Abfolge aus Plätzen, die das das neue Bürgerhaus in die Mitte nehmen. Dieses Konzept nutzt geschickt den Höhenunterschied entlang des Wegs von rund 9 m, um die Plätze mittels Treppen als Bühne zu gestalten. Sowohl die Bücherei als auch die künftige Musikschule hatten den Wunsch geäußert, hier Freiluftveranstaltungen abhalten zu dürfen. Und auch der traditionelle Plantanz, eine Art Volkstanz zur Kirchweih, soll hier stattfinden.

Der städtebaulichen Körnung des Orts entsprechend, gliedert sich das Bürgerhaus in zwei miteinander verbundene, giebelständige Baukörper. »Ein Haus aus Stein und eines aus Holz,« nennt Stefan Schlicht als Motiv und verweist auf die fränkischen Hofformen der Umgebung, wo oft ein massives Haupthaus von hölzernen Nebengebäuden umgeben sei.

Dem Hangverlauf verdankt die Südseite die mächtigeren Giebelfronten: Hier liegen auf zwei Ebenen Säle (im steinernen Teil) sowie der Eingang mit Lobby (im hölzernen Teil). Auf der Bergseite im Norden befindet sich nur das ebenfalls von der Bürgerschaft gewünschte Café, das unabhängig vom Bürgerhaus betrieben wird.

Aus der gründlichen Analyse des Orts heraus ist diese Aufteilung schlüssig. Stefan Schlicht betont deshalb, wie wichtig es ist, dass Entwicklungskonzept und hochbauliche Ergänzungen aufeinander aufbauen. »Sonst wollen die Architekten nur etwas Schönes hinsetzen und gehen nicht auf den Ort ein«, meint er aus Erfahrung.

Bis ins Detail überzeugt diese Ergänzung der städtebaulichen Situation. Das großzügige räumliche Gefüge im Inneren mit einer bei gesellschaftlichen Anlässen rege genutzten hölzernen Sitztreppe an der Lobby sowie hohen, mehrseitig belichteten Sälen unter raumhaltigen Dächern zeichnet sich im Außenraum schlüssig ab: Vom Saal für Trauungen im OG führen vier Fenstertüren auf den Hauptplatz hinaus – ein beliebtes Fotomotiv bei Hochzeitsgesellschaften, aber auch für Festreden geeignet. Eine weitere Bühne für das bürgerliche Leben.

Bis ins Detail nachhaltig und prägnant

Konstruktiv geht das Ensemble beachtliche neue Wege: Der steinerne Part besteht auf Anregung der Architekten aus R-Beton, recycelt aus dem Abbruchmaterial einer nahen Talbrücke. »Das war sogar günstiger als konventioneller Beton«, berichtet Stefan Schlicht. Veredelt wird die kerngedämmte Konstruktion durch die Oberflächenbearbeitung eines Steinmetzen: Der monolithische, nur durch einzelne, sinnig platzierte Dehnfugen gegliederte Block bekam so eine neben den glatten Laibungen raue, haptische Textur. Vorspringende Stürze über den Fenstern, auf den ersten Blick vielleicht etwas eigenartig, dienen dem Schutz der Klappläden. Heiß dürfte es sommers auf dem (wegen der vielen Events und einer zentralen Zisterne für die Dachentwässerung) recht baumlosen Vorplatz werden.

Der hölzerne Part ist oberhalb des betonierten Sockels ein Holzmassivbau, aus geschosshohen Tafeln sichtbar gefügt. Statt der Lochfassaden wie im Steinbau gibt es hier in Foyer und Café große Glasflächen, die von Lärchenholzstützen gegliedert werden. Gleichartig ist auch das Schaufenster am kleinen Museumsladen vis-à-vis gestaltet, durch das man jederzeit in die Sammlung eines örtlichen Krämers gucken kann (sogar das Licht lässt sich von außen einschalten).

Auch die Ausstattung ist allenthalben handwerklich fein gearbeitet. Eschenparkett, Lamellendecken, farbig belegte Tresen, Schränke und Typografie rahmen die Räume zurückhaltend; das Mobiliar im Café stammt aus einer örtlichen Dorfwirtschaft. Während viele Läden und Lokale inzwischen geschlossen wurden, lebt hier das Dorfleben wieder auf, zu besonderen Anlässen, aber auch im Alltag.

So sollen in einem angrenzenden Altbau die Musikschule und die Kinderbücherei Platz finden. Die unten vorbeiführende Schweinfurter Straße wird verkehrsberuhigt, mehrere Häuser entlang der Straße werden unter Beteiligung der Gemeinde noch umgebaut. Eine solche öffentliche Investition ziehe in der Regel das Sechsfache an privaten Investitionen nach sich, berichtet Stefan Schlicht. Die Städtebauförderung des Freistaats in Höhe von 60 % sowie teilweise eine Leader-Förderung der EU dürften sich also auszahlen – vom praktischen und ästhetischen Gewinn für den Ort einmal ganz abgesehen.

db, Fr., 2025.05.02

02. Mai 2025 Christoph Gunßer

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