Editorial

Abseits des aktuellen Trends zu kontrastreichen Gestaltungen schaffen Zwischenfarbtöne in der Architektur durch ihre geschickte Verwendung eine ganz eigene Atmosphäre. Die Kunst liegt in ihrer Fähigkeit, eine unaufdringliche, aber dennoch prägnante visuelle Wirkung zu erzeugen. Durch die Verwendung von Beschichtungen in fein austarierten Farbtönen oder die Betonung der Materialeigenfarben entsteht eine subtile Dynamik, die das Gesamtbild des Gebäudes bereichert. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl einzelner Farben, sondern vielmehr um das Zusammenspiel verschiedener Farbabstufungen und Texturen. Zwischenfarbtöne ermöglichen es, sich mit der Architektur auf einer tieferen Ebene zu verbinden, und laden dazu ein, die Details und Feinheiten des Materials und der Oberfläche zu entdecken.

Firmenzentrale in Bludenz

Außen und innen prägt rötlicher Sichtbeton die neue Zentrale des Vorarlberger Unternehmens Jäger Bau. Doch das monochrome Bauwerk in Bludenz wirkt alles andere als monoton. Kubatur, Fassade und Interieur setzen grandiose Kontrapunkte zum farblichen Gleichklang.

Zum Einsatz kam Grauzement mit einem zehnprozentigen Zuschlag von Flüssigbraun der Handelsmarke HS 655 N F-BB. Doch der neue Firmensitz des österreichischen Bauunternehmens Jäger Bau schaut weder graubraun noch bräunlich-grau aus. Vielmehr präsentiert sich das Gebäude in einem Zwischenton, den zu benennen gar nicht so leicht fällt. Altrosa? Korallenrot? Indischrot? Porphyrrot? Jedenfalls prägt der rötliche Zwischenton des Sichtbetons nicht nur das äußere Erscheinungsbild des Jägerbaus, sondern auch den Charakter der Innenräume. Alles wirkt wie aus einem Guss, wie gerade ausgeschalt und zugleich ungemein fein. Der Architekt Markus Innauer spricht denn auch von einem »Edelrohbau«.

Doch der Reihe nach. Schauplatz dieser Geschichte ist die im Süden Vorarlbergs gelegene Bezirkshauptstadt Bludenz. Der Ort hat rund 16 000 Einwohner:innen, bildet das Zentrum von fünf umliegenden Alpentälern und gehört dem Tourismusverband der »Kleinen Historischen Städte« Österreichs an, die sich dadurch auszeichnen, dass sie ein geschlossenes, historisches Stadtbild mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten aufweisen. Zu den schönsten Baudenkmälern in Bludenz zählt die barocke St.-Laurentiuskirche, die über der Altstadt auf einem Felsvorsprung thront. Zu ihren Füßen verläuft die Herrengasse, die, nachdem sie das historische Stadtzentrum in südöstlicher Richtung durchquert hat, in ein vorstädtisches Wohngebiet führt. Zwischen Kern- und Vorstadt liegt ein von mehrgeschossigen Geschäftsbauten geprägter Straßenabschnitt. Eins dieser Gebäude ist der auf dem Areal des ehemaligen Viehmarkts errichtete, im Januar 2023 fertiggestellte Jägerbau.

Ein Zeichen setzen

Die Firma hatte das Baugrundstück im Frühjahr 2019 erworben. Dem Kauf war der Beschluss der Geschäftsleitung vorausgegangen, den Unternehmenssitz vom nahe gelegenen Schruns nach Bludenz zu verlegen. »Mit dem Bau des neuen Headquarters wollten wir ein Zeichen setzen, das die dynamische und nachhaltige Entwicklung des Unternehmens zum Ausdruck bringt«, sagt Geschäftsführer Thomas Lang. Zudem wollte man alle Geschäftsbereiche des in der Projektentwicklung, dem Hoch- und Tiefbau sowie dem Untertagebau aktiven Unternehmens unter einem Dach vereinen. Auch die Tochterfirma »bad 2000«, ein Anbieter von Fliesen und Natursteinen, sollte mit Büros und großzügigen Ausstellungsflächen in die neue Zentrale einziehen. Und noch etwas war zu berücksichtigen: Bei der Tiefgarage waren außer Stellplätzen für die Autos der Mitarbeitenden auch öffentliche Parkflächen einzuplanen.

Bei dem geladenen Wettbewerb, den der Bauherr nach dem Ankauf des Grundstücks auslobte, kamen 14 Büros zum Zuge, darunter Johannes Kaufmann aus Dornbirn (2. Preis) und Hackl und Klammer aus Röthis (3. Preis). Den Siegerentwurf legten Innauer Matt Architekten aus Bezau vor. Seit der Gründung ihres Büros im Jahre 2012 widmen sich Markus Innauer und Sven Matt unterschiedlichsten Projekten, doch ganz gleich, ob es um ein Wohnhaus, eine Kunsthalle oder eine Bergkapelle geht: Man bemühe sich stets, »die Aufgabe nahe am Ort, der Landschaft und ihren Bewohnern zu interpretieren«, so Markus Innauer. Immer suche man nach einer »Baukunst, die durch eine unaufgeregte Alltäglichkeit vertraute Orte mit Bestand schafft«. Den Anspruch teilen Innauer und Matt mit zahlreichen Protagonisten der Vorarlberger Architektenschule. Etliche, darunter auch das Duo aus Bezau, haben ihn mehrfach mit Bravour erfüllt. Doch wie steht‘s mit dem Jägerbau?

Den Kontext beachten

Dass der Baukörper trotz seiner monochromen Hülle alles andere als monoton wirkt, liegt an seiner markanten Fassadenstruktur und der intelligenten Massenverteilung. Vor Augen haben wir einen Quader mit hohem Sockelgeschoss und zwei OGs, dem auf der nordwestlichen Stadtseite ein zweigeschossiger Riegel aufgesetzt ist. Ganz oben im Turm residiert die Geschäftsleitung, darunter befinden sich Gemeinschaftsräume wie Küche, Bar und Cafeteria für die Belegschaft sowie ein Konferenzraum. Viel Platz bietet außerdem die südöstlich vorgelagerte Dachterrasse, die zum Entspannen, Feiern und Sightseeing einlädt. Im Übrigen kommt der abgestuften Dachsilhouette auch eine städtebaulich-ästhetische Funktion zu, denn aufgrund des Höhensprungs zwischen fünfgeschossigem Turm und dreigeschossigem Quader fungiert der Jägerbau als Bindeglied zwischen der Kernstadt mit ihren höheren Gebäuden und der Vorstadt mit ihrer niedrigen Wohnbebauung.

Eine weitere Besonderheit der Gesamtkubatur ist die quadratische Aussparung an der nordwestlichen Gebäudeecke. Der kleine, baumbestandene Vorplatz, der auf diese Weise entstanden ist, markiert den Eingangsbereich und bildet einen luftigen Kontrapunkt zu der symmetrisch durchorganisierten Fassade. Kleine, platzartige Öffnungen zwischen den Gebäuden finden sich mehrfach in der Umgebung. Diese »Platzgefäße« haben die Architekten zur Anlage des Vorplatzes inspiriert.

Auch bei der Fassadengestaltung ließen sie sich von lokalen Vorbildern leiten. Im Sockelgeschoss beispielsweise erinnert die alternierende Abfolge von konisch nach unten zulaufenden Betonstützen und geschosshohen Schaufenstern an die Arkadengänge in der Altstadt. In den OGs bestimmt der Kontrast von breiten, horizontalen Elementen (Gurtgesimse, Fensterbänder) und schmalen, vertikalen Betonlamellen das Bild. Der Clou dabei sind die schrägen, abwechselnd nach vorn und nach hinten gekippten Lamellenkanten. Durch die Vor- und Rücksprünge variiert das Fassadenbild je nach Perspektive.

Farbe bekennen

»Die Farbwirkung der Gebäudehülle indes changiert je nach Tageslicht«, sagt Markus Innauer. Das Spektrum reiche von einem matten Altrosa bis zum glänzenden Rotbraun. Für die Wahl des rötlichen Zwischentons seien zwei Punkte ausschlaggebend gewesen. Zum einen verleihe die Farbe dem Gebäude einen warmen, angenehmen Look, zum anderen präsentierten sich auch zahlreiche Häuser in der Altstadt im ganz ähnlichen Rotton.

Zwar ist der rötliche Sichtbeton auch im Inneren des »Edelrohbaus« allgegenwärtig, doch dort kontrastiert er immer wieder mit anderen Stoffen und Farben, so etwa mit hellen Eichendielen, roten Terrazzoböden, braunen Naturfaserteppichen und messingfarben lackierten Metallgeländern. Nicht zuletzt dank der feinen, exzellent verarbeiteten Materialien fühlt man sich im Jägerbau vielerorts wie in einem modernen Museum oder einem vornehmen Bankhaus. Doch mehr noch als jede raumbegrenzende Fläche ist es eine einzige raumbildende Form, die den Blick im Gebäudeinneren beinahe von jedem Standort aus auf sich zieht: Der ellipsenförmige, von Balkonen gesäumte Innenhof im Zentrum des Gebäudes ist sein lebendiges Herz und architektonisches Highlight. Im EG öffnet sich das weitläufige Foyer, das auch als Veranstaltungssaal dient, mit raumhohen Glastüren auf diesen Hof. Im ersten und zweiten OG, wo sich die Bürozonen entlang der Außenwände erstrecken, sind die Besprechungszimmer, Teeküchen und Aufenthaltsbereiche direkt dem Hof zugeordnet.

Nicht zuletzt ist die Firmenzentrale ein gebautes Zeichen, das der Imagebildung und der Kommunikation der Unternehmensidentität dienen soll. Als Baufirma legte man deshalb großen Wert darauf, die eigenen Kompetenzen für alle Mitarbeitenden und Besucher:innen sicht- und erlebbar zu machen. Das Versprechen qualitätvollen Bauens, das die Firma ihrer Kundschaft gibt, ist im Gebäude tatsächlich überall spürbar, so etwa im Foyer mit seiner von über 300 Betonaussparungen strukturierten Decke oder im Innenhof mit seinen elegant gerundeten Geschossdecken. Auch draußen ist es der rötliche Sichtbeton der Betonfertigteilfassade und Tragstruktur, der die handwerklichen Fertigkeiten der Firma Jäger Bau anschaulich werden lässt.

db, Mi., 2024.04.10

10. April 2024 Klaus Meyer



verknüpfte Bauwerke
Firmenzentrale Jägerbau

Lew-Tolstoi-Schule in Berlin

Zweckmäßig und (trotzdem) formschön: Im Zusammenspiel von einem Plattenbauriegel und einem »angedockten« Erweiterungsbau mit räumlich wirksamen Zwischentönen erweist sich ein kunstvolles Miteinander von Konstruktion, Materialien und Ornamentik.

In der Bundeshauptstadt wird an 34 Standorten der Staatlichen Europa-Schule Berlin jeweils bilingualer Unterricht in Deutsch und in einer von insgesamt neun Sprachen erteilt (Englisch, Französisch, Griechisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch und Türkisch). Eine von insgesamt drei russischsprachigen Schulen ist die Lew-Tolstoi-Schule, eine Grundschule im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist die Schule im Rheinischen Viertel verwurzelt, ganz in der Nähe des Museums Berlin-Karlshorst (zuvor Deutsch-Russisches Museum; nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022 umbenannt) in einer früheren Heerespionierschule der Wehrmacht, dem Ort der deutschen Kapitulation im Mai 1945.

Einfamilienhäuser, vereinzelt auch mehrgeschossige Plattenbauten, ein versperrter Hochbunker und der Friedhof Karlshorst prägen das unmittelbare Umfeld der Schule. Etwas weiter südlich, nahe dem bereits erwähnten Museum, ist das Bundesamt für Strahlenschutz untergebracht, außerdem weisen sechs stark baufällige, aber denkmalgeschützte und teilweise gewerblich genutzte ehemalige Flugzeughallen darauf hin, dass hier einmal die Fliegerstation Berlin-Friedrichsfelde angesiedelt war. In dieser heterogenen Umgebung entstand bereits 1967, auf vormaligen Ackerparzellen und einem Abschnitt des östlichen Römerwegs, ein Schulgebäude des in der damaligen Hauptstadt der DDR häufig errichteten Plattenbautyps Berlin SK mit einer Ein-Feld-Halle in Sonderbauweise, die als 15. Polytechnische Oberschule eröffnet und ab 1970 nach der sowjetischen Kosmonautin Valentina Tereschkowa – der ersten Frau im Weltraum – benannt wurde. Seit 1991 wird das Gebäude als Grundschule genutzt, die seit 1992 Unterricht auch in Russisch anbietet. Ihren heutigen Namen Lew-Tolstoi-Schule trägt sie seit 1995.

Der viergeschossige Plattenbau mit zusätzlichem Tiefparterre (ursprünglich Mensa, heute als Bibliothek genutzt) und einbündiger Korridorerschließung sowie quer durchgesteckter Eingangshalle mit angrenzendem Annex (Haupttreppenhaus und Sanitärbereiche) wurde bereits 1998 energetisch erneuert. Im April 2019 begannen die Arbeiten an einem Schulerweiterungsbau und an einer neuen Zwei-Felder-Sporthalle (am östlichen Ende des Grundstücks mit separatem Zugang für Vereinssportler von der Zwieselerstraße) nach Plänen des Berliner Büros AFF Architekten, das 2016 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte. Dessen Konzept sah vor, zwar unmittelbar an den Bestandsbau »anzudocken«, jedoch Räume für eine andere Pädagogik zu schaffen, die sich auch in der Architektur ausdrücken sollte. Im Unterschied zu den separierten, aneinandergereihten Klassenräumen des Plattenbaus sollten in einem plastisch geformten Erweiterungstrakt differenzierte Clusterräume entstehen. Zwischen dem vergrößerten und neu erschlossenen Schulgebäude und den beiden Sporthallen (Alt- und Neubau) sollten sich Sport-, Spiel- und Pausenflächen zu einer Folge differenzierter Außenräume ergänzen.

Kreation moderner Lernlandschaften

AFF Architekten sind bereits seit langer Zeit im Schulbau tätig; die Lew-Tolstoi-Schule ist ein weiterer Etappenschritt bei der Suche nach neuen typologischen und formalen Lösungen für zeitgemäße Nutzungsanforderungen. Bereits beim Neubau für Grundstufenklassen der Gemeinschaftsschule Anna Seghers in Berlin-Adlershof (2010) sind die – dort einbündigen, u-förmigen und mit grellgelber Farbe überzogenen – Erschließungsflächen teilweise aufgeweitet, zudem prägt eine Ornamentfassade mit unregelmäßigem Punktraster das äußere Erscheinungsbild. Bei der gleichfalls u-förmigen Ludwig-Hoffmann-Grundschule in Berlin-Friedrichshain (2012) ging es erstmals explizit um die Aufwertung von Erschließungsflächen zu multifunktional – auch für einen informellen Unterricht – nutzbaren Räumen. Im Falle der Dolgenseeschule in Berlin-Lichtenberg (2013) beschränkte sich der Auftrag der Architekten, die es hier erstmals mit einem Typenbau SK Berlin zu tun hatten, auf Sanierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren und auf eine energetische Ertüchtigung der Bestandsfassaden, die gleichwohl eine neue, QR-Codes entlehnte ornamentale Neugestaltung erhielten. Abhängig vom jeweiligen pädagogischen Konzept der Schulen und ihrem Auftragsvolumen, setzten AFF Architekten auch bei den Erweiterungen des Arndt-Gymnasiums in Berlin-Dahlem (2016) und der Kaiserin-Theophanu-Schule in Köln (2020) sowie beim Neubau der Albert-Schweitzer-Schule in Wiesbaden (2021) kontinuierlich ihre Forschen-durch-Bauen-Tätigkeit mit dem Ziel, moderne Lernlandschaften zu kreieren, fort.

Verbindung von Alt und Neu

Beim Erweiterungsbau der Lew-Tolstoi-Schule war das Haupttreppenhaus des Altbaus Ausgangspunkt der konzeptionellen Überlegungen: Es sollte auch zur Erschließung der neuen Lernebenen in den OGs sowie der – aufgrund des Höhensprungs (das über eine Außentreppe erschlossene EG des Altbaus liegt um ein halbes Geschoss höher) – besonders hohen Räume im EG (Verwaltungs- und Lehrerzimmer sowie die zum Außenbereich zu öffnende Mensa) des neuen Bautraktes mitgenutzt werden. In den OGs sind Alt- und Neubautrakt niveaugleich miteinander verbunden. Im Erweiterungsbau ergänzen sich jeweils zwei Klassenräume und ein dazwischen liegender Gruppenraum, der auch für die Nachmittagsbetreuung genutzt wird, zu einem Cluster. Die zentralen Erschließungs- bzw. Begegnungsräume sind so großzügig dimensioniert, dass sie auch zum Spielen, für informellen Unterricht oder zum Chillen genutzt werden können; durch Vor- und Rücksprünge abwechslungsreich gestaltet, laden ihre Sitzbereiche zum Verweilen und zu Ausblicken auf die Schulhöfe ein. Natürlich belichtet werden sie über wenige große Fassadenöffnungen und zusätzlich über die Profilglaswände der Gruppenräume, das zweite OG ist zusätzlich mit runden Oberlichtern ausgestattet. Für Kunstlicht sorgen große runde Leuchten an den Sichtbetondecken.

Ebenso wie die neue »Schulstraße« mit den angrenzenden Räumen im EG und das zusätzliche Treppenhaus an der Südostecke werden auch die Begegnungs-, Klassen- und Gruppenräume von wenigen Materialien und Farben geprägt: Fließestrich- bzw. Linoleumböden, Sichtbeton- oder grün gestrichene Wände, orangefarbene Türzargen und Handläufe. (Mehr) Farbe und Leben sollen in erster Linie die Schülerinnen und Schüler selbst in die Räume einbringen.

Bei der äußeren Erscheinung des Erweiterungsbaus entschieden sich AFF Architekten, auch mit Blick auf den grauen Farbton des Plattenbaus, für eine monochrome Fassade mit glasierten und profilierten Fliesen im Wechsel zu matten Putzflächen, jeweils in Perlbeige. Großformatige formplastische Sichtbetonelemente mit runden Öffnungen vor den offenen Begegnungsräumen und Fensterbandabschnitte mit perlbeigen Metallrahmen strukturieren im steten Wechsel die OGs, bodentiefe Verglasungen mit umlaufenden Betongewändern (Entree, Lehrerzimmer, Mensa) setzen besondere Akzente. Die im Werk vorgefertigten Sichtbetonelemente und auch die glasierten Fassadenelemente sind moderne Neuinterpretationen von typischen Bauelementen entlang der Karl-Marx-Allee in Berlin mit ihren ornamental hervorgehobenen Solitärbauten, wie dem Kino International und dem Café Moskau.

An der Nahtstelle zwischen Alt- und Erweiterungsbau entstand ein kleiner Vorplatz – als neue »Adresse« der Schule – mit einer Aluminiumgussplastik von Sven Kalden, die an die Kosmonautin und frühere Namensgeberin der Schule im Raumanzug erinnert. Nordöstlich an das Bauensemble schließen der von Pola Landschaftsarchitekten neu gestaltete große Pausenhof mit Freisportflächen zwischen den beiden Sporthallen an.

db, Fr., 2024.03.01

01. März 2024 Oliver G. Hamm

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