Editorial

»Anders Bauen« heißt, bei der Planung intelligent, zurückhaltend und schonend mit Material und Fläche umzugehen. Und so hat die db auch für die Juli-Ausgabe, mit der sie ihre Reihe von Kongressen und Heften zum Thema »Suffizienz in der Baukultur« fortführt, Projekte (Neubauten und Umnutzungen) aufgespürt, die diesen Anspruch einlösen. Wohnmodelle, Arbeitswelten, Bürobauten sowie Kultur- und Gemeindezentren, bei denen sich die Bauherren und Architekten vor Beginn des Planungsprozesses fragten: Wie viel Raum brauchen wir wirklich und wie können wir diesen optimal nutzen und gestalten? Welche Funktionen können gemeinschaftlich organisiert werden, welche individuell? Und was lässt sich vom Vorgefundenen erhalten, was wird sinnvollerweise neu hinzugefügt? Gut nutzbare und genutzte Architektur, die darüber hinaus Diskussionsbeiträge sind und Denkanstöße liefern. | Ulrike Kunkel

Grabenkampf im wilden Westen

(SUBTITLE) Alnatura Campus in Darmstadt

Alnatura und haascookzemmrich STUDIO2050 wagen sich mit einem hybriden Ökogebäude auf schwieriges Terrain, probieren mutig alternative Bautechniken aus und bringen dabei Atmosphäre, Licht und Luft ins Unternehmen. Architektonisch und ökologisch bleibt das ­Gebäude ­jedoch hinter den hohen Erwartungen zurück.

Es fühlt sich an wie das Ende der Welt mit Windgeflüster und staubigen Schuhen. Ist es aber nicht. Die weite Brache liegt in Darmstadts Westen, nah am Hauptbahnhof. Hier sollen auf 55 000 m² Fläche die »großen Fragen der Nachhaltigkeit und des menschlichen Lebensraums« in einem Gebäude samt Garten beantwortet werden. Nichts Geringeres versprechen die Architekten haascookzemmrich STUDIO2050. Man habe dabei die Ideale von Schönheit, Offenheit, Funktionalität, Kollegialität, Ökologie und Ökonomie vor Augen, ergänzt der Bauherr Götz Rehn. Und so planten sie hier die neue Alnatura-Zentrale für 500 Mitarbeiter, mit Biorestaurant, Kindertagesstätte und Außengelände. Ein Garten Eden im wilden Westen, dazu viel Renommee: Die Architekten, ehemals Partner bei Behnisch Architekten, akquirierten die Stuttgarter Ingenieure von Transsolar für die Klima- und Energieplanung, Kippers & Helbig für die Tragwerksplanung, den Stampflehmpionier Martin Rauch, und Prüfingenieur war Christoph Ziegert, einziger Professor für Lehmbau in Deutschland. Was kann da noch schief gehen?

Licht im Kuhstall

Viel, wie Haas sagt: »Dass wir nicht gescheitert sind, ist auch Glück.« Beim Bauplatz fing es an. Die 47,7 ha große, ehemalige US-Kaserne war in Bundesbesitz und ihre Nachnutzung lange umstritten. Der sandige Boden, von Altlasten verseucht, musste erst abgetragen werden, bevor Alnatura einen Teil der Fläche nutzen konnte. Darüber hinaus liegt das Areal in Erdbebenzone Eins. »Das Grundstück hätte schwieriger nicht sein können,« sagt der Architekt Martin Haas. Das finden andere wohl auch, denn elf Jahre nach dem Truppenabzug ist das Alnatura-Grundstück das einzig neu bebaute auf dem Areal. Wer ob der hohen Ideale eine spektakuläre Architektur erwartet, den wird die Einfachheit der Kubatur, die eher monotonen Längsfassaden und die städtebaulich weit zurückgesetzte Position des Gebäudes enttäuschen. Das Gebäude pflegt ein Image von Bodenständigkeit und Naturverbundenheit. »Kuhstall« ist der selbstgewählte Name für die Architekturidee. Zur Kubatur fanden die Architekten zusammen mit Transsolar. Sie wollten viel Licht ins Gebäude bringen, solare Einträge in den kalten Monaten nutzen und im Sommer vermeiden. Über Tageslichtsimulationen am Modell kamen sie zu einer Ost-West-Ausrichtung mit verglasten Stirnseiten und einer Abfolge von geschlossenen und offenen Elementen nach Süden und Norden. Ein durchlaufendes Fensterband auf der nördlichen Dachseite bringt Licht in die Tiefe und bestimmt die Atmosphäre im Innern. Der Bauherr wünschte sich einen weitläufigen Innenraum ohne Trennwände zwischen Abteilungen und Hierarchien. Die Arbeitsplätze verteilen sich auf vier geschwungenen Galerien um ein Atrium.

Treppen und Brücken verbinden die Flächen miteinander. Ganz ohne trennende Bauteile geht es nicht. Mehrere Gebäudekerne zonieren den offenen Hallenraum, und der Eingangsbereich ist nach Norden von Besprechungsräumen, nach Süden von einem öffentlichen Restaurant und geradeaus durch eine Zugangsschranke baulich begrenzt.

Herausforderungen: Akustik und Statik

Unten in der Halle stehend geht der Blick durch die verglaste Stirnseite hinaus bis in den Westwald. Über dem Dachfenster zieht fern oben ein Flugzeug seine weiße Linie durchs Blau. Die Höhe der Halle und die diffuse, kontrastarme Helligkeit erzeugen im Innern ein Gefühl von Weltentrückung. Dass es nicht hallt wie in einer Kirche liegt an den Materialien auf den Galerien: Die Lehmflächen und Teppichböden dämpfen die Akustik. Perforierte Holzplatten bekleiden die Gebäudekerne, akustisch wirksame Nadelholzlamellen die Dachunterseiten und Fensterumrandungen. Auf den Unterseiten der Betondecken kleben Absorberstreifen aus Schaumbeton, die zusätzlich den Nachhall dämpfen. Auch die Ausstattung mit hohen Sofas, Regalen und siebenlagigen Akustikvorhängen sorgt für ruhige Arbeits- und Konferenzbereiche.

Der offene Hallenraum forderte besondere Lösungen. Mit einer Hybridkonstruktion konnten die Architekten verschiedene bautechnische Anforderungen, die Architekturidee und ein Budget von 1 800 €/m² erfüllen: Das Gebäude ist in der Grundstruktur ein Stahlbetonskelettbau mit einem nicht hinterlüfteten Dachtragwerk aus Holzbindern. Die Fassaden bilden längsseitig Stampflehmwände und stirnseitig zwei Pfosten-Riegel-Glasfassaden. Es gab zwei statische Besonderheiten: Das durchlaufende Dachfenster verhindert, dass sich die gegenüberliegenden Dachträger kraftschlüssig miteinander verbinden. So entstehen zwei voneinander entkoppelte Systeme aus Holzbindern auf filigranen Stahlbetonstützen, eines davon mit einer weiten Auskragung über das Atrium. Die zweite Herausforderung waren die 12,5 m Höhe der Stampflehmwände. Dafür brauchten die Architekten bei der Genehmigung eine Zustimmung im Einzelfall, das erforderte hier auch wegen der Erdbebensicherheit viel Beratung mit den zuständigen Behörden. Dazu kommt das Kriech- und Schwindverhalten von Lehm. Haas sagt: »Wir haben hier Lehmbautoleranzen von 6 cm.« So erreichen die Lehmaußenwände mit Sicherheitszuschlägen eine Wanddicke von 69 cm, nur, um sich selbst zu tragen; sie nehmen dabei kaum fremde Lasten auf.

Schöner Stampflehm

Lehm als klimaneutraler und raumklimaregulierender Baustoff ist ökologisch vernünftig, entpuppte sich hier aber wegen der Stampflehmtechnik als sehr aufwendig. Zuerst sollten die Mitarbeiter selbst Lehmstampfen für den Teamgeist. Doch Haas sagt: »Die gute Qualität der Lehmblöcke konnten wir nur mit einer industriellen Herstellung erreichen.« Deshalb brachte der Stampflehmbauer Martin Rauch nicht nur erfahrene Handwerker aus Österreich mit, sondern auch eine Stampflehmmaschine. In der wurde der nasse Lehm und eine 17 cm schmale Dämmschicht aus recycelten Schaumglasschotter zu Blöcken gepresst und geschnitten. In einem benachbarten Schuppen fertigten die Handwerker 384 Lehmblöcke, von je 1 m x 3,5 m. Nach einer Trocknungsphase stapelten sie diese auf den Betonsockel des Gebäudes, füllten die Fugen mit Ton und Trasskalk zum Schutz gegen Erosion und stabilisierten das Ganze mit einem Geogitter. In der Bauweise steckt viel Experimentierlust, auch seitens der Bauherren. Der Stampflehmbau ist nicht normiert, bringt daher viel Aufwand bei der Fertigung, bei der Genehmigung sowie ein Risiko der Nachbesserung mit sich. Das ruft Kritiker auf den Plan: Der renommierte Lehmbauarchitekt Franz Volhard, Autor der Lehmbau Regeln, kritisiert u. a. den ­logistischen Aufwand. Eine enorme Masse Lehm wurde aus der Eifel und aus dem Aushub von Stuttgart 21 herbeigefahren. Außerdem verletzte der eingepresste Schaumglasschotter das Reinheitsgebot beim Lehmbau, dem Lehm keine Zusätze beizumischen für eine bessere Trennbarkeit und klimaneutrale Wiederverwertung. Dem bauphysikalischen Nutzen der Wand stehen planerische, statische, genehmigungsrechtliche, handwerkliche und logistische Schwierigkeiten gegenüber. Aber die Stampflehmwand hat eine hohe imageprägende und ästhetische Wirkung. Weil sie zudem die erste ihrer Art und Höhe in Deutschland ist, ist die mediale Wirkung hoch, nicht nur für ­Alnatura, sondern auch für den Lehmbau.

Mal Richtig durchlüften

Bei der Klimaplanung verzichten die Architekten weitgehend auf aktive Technikanlagen. Haas sagt: »Technik ist im Augenblick des Einbaus oft schon veraltet.« Die Belüftung des Alnatura-Gebäudes erfolgt über natürliche Thermik: Zwei Ansaugtürme ziehen Frischluft aus dem benachbarten Wald. Erdkanäle wärmen bzw. kühlen die angesaugte Luft und leiten sie zum Gebäude, wo ­sie langsam bis zum Dach strömt und austritt. Bei der Temperierung des Gebäudes setzen die Architekten auch auf die Lehmwand als passiver, latenter Temperaturspeicher, aber auch als aktivierte, abstrahlende Fläche: In den Lehm eingelassene Heizschlangen mit geothermisch temperiertem Wasser erwärmen oder kühlen die Wandflächen. Eine weitere Abwägung war die 478 m² große Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einer Nennleistung von 90 kWp. Weil der Stromverbrauch des Gebäudes sehr gering ist, ist die Anlage, laut Haas, weniger relevant für die Strombilanz als für die Außenwirkung. Und sehr relevant für eine Zertifizierung durch die DGNB: Das Gebäude erreicht 100 % für die Ökologische Qualität, 83 % beim Gesamterfüllungsgrad und ­eine Platin-Plakette. Wie immer, wenn Überzeugungen aufeinandertreffen, werden die einen jetzt verächtlich die Nase rümpfen und die anderen anerkennend mit dem Kopf nicken. Mit seiner Unternehmenszentrale landet ­Alnatura mittendrin im wüsten Grabenkampf im wilden Westen.

db, Mi., 2019.06.12

12. Juni 2019 Rosa Grewe

Maßhalten

(SUBTITLE) LowTech-Genossenschaftswohnungsbau K76 in Darmstadt

Andere Wege beschreiten – wie vielschichtig sich dieser Vorsatz entpuppt, um den entgrenzten Flächen-, Ressourcen- und Energiebedarf im Wohnungsbau einzudämmen, zeigt der Neubau eines Mehrfamilienhauses inmitten des Darmstädter Stadtbezirks Bessungen. Das genossenschaftliche Finanzierungs- und Planungskonzept von werk.um architekten ist nur ein Ansatz von vielen weiteren, die bei diesem Projekt vermeintlich bewährte Vorgehensweisen hinterfragen und Alternativen im Sinne des Suffizienzgedankens aufzeigen.

Klingt verlockend – man zahlt eine Einlage in Höhe von 1 000 Euro/m2 und wohnt fortan für 13 bis 15 Euro Warmmiete unkündbar in zentraler Lage von Darmstadt, quasi umzingelt von Läden und sonstiger gewachsener Infrastruktur, die Straßenbahnlinie vor der Haustür. Keine Abrissbude, kein gesichtsloser Plattenbau – ganz im Gegenteil: Ein moderner, viergeschossiger Massivbau in Stahlbetonbauweise, das Flachdach üppig mit PV-Modulen ­bestückt. Zeitgemäße Architektur ohne Schnickschnack, mit Laubengängen zur Nordseite und Balkonfassade nach Süden, unverbaubarer Ausblick auf uralte Bäume und das Grün eines denkmalgeschützten Parks inklusive.

Per Einlage zum Mietgenosse

Aber wie geht das? Wo ist der Haken ... wo liegt hier, bitteschön, der Hund begraben: Das kann im eiskalten Spekulationszeitalter mit zerbrochenem Mietspiegel doch gar nicht sein? Doch, kann es – dank eines über 100 Jahre alten Wohnungsbaukonzepts namens Genossenschaft. Das Prinzip: Mit der gezahlten Einlage wird man Mietgenosse und eine Art Teilhaber an der so mitfinanzierten Wohnung bzw. dem gesamten Gebäude. Der Mietvertrag heißt in dem Fall Nutzungsvertrag – ein kleiner, aber feiner Unterschied: Zwar bleibt die Wohnung »gemietet«, aber gegenüber einem klassischen Mietverhältnis sichert man sich mit der Einlagezahlung begehrte Wohnvorteile. Kündigung wegen Eigenbedarfs? Geht nicht. Schicksalsergebene Mieterhöhung? Gibt´s nicht. Denn man ist Miteigentümer, hat Mitbestimmungsrechte, profitiert von Gemeinschaftseinrichtungen und kann das Nutzungsrecht an »seiner« Wohnung vererben.

Der erste Schritt zur Suffizienz: Nachverdichtung

Mit eben dieser Idee, die finanziellen Mittel für den Bau des Mehrfamilienhauses K76 im Stadtteil Bessungen durch die Gründung einer Genossenschaft und den damit einhergehenden Einlagen interessierter Wohnungssuchenden aufzubringen, kam das Vorhaben zweier Architekten des Darmstädter Architekturbüros werk.um ins Rollen, für sich selbst und bis zu 13 weitere Interessenten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Thomas Lückgen und Arne Steffen sowie ein weiterer befreundeter Mitstreiter suchten und fanden schließlich das Grundstück in der Karlstraße 76, auf dem ein verwelktes und verwohntes Zweifamilienwohnhaus aus den 60er Jahren einen Käufer suchte, weil die Erben sich lieber den Geldwert als die Renovierungsarbeiten teilen wollten. Mit der Überlegung, an die Stelle des Häuschens ein Haus zu setzen und somit der Nachverdichtung an diesem wertvollen und perfekt erschlossenen Stadtraum zu genügen, war bereits der erste »suffiziente Gedanke« vollzogen, dem jedoch noch viele weitere folgen sollten. Insgesamt 1360 m² Wohnfläche, verteilt auf vier Geschosse, gaben das Baufenster, die Höhenvorgaben und die Geschossflächenzahl her. Genug Raum für 15 Wohneinheiten, die sich aber auch vermehren oder verringern können. Ganz nach Bedarf und nach Wunsch. Wobei diese Flexibilität der Wohnungsaufteilung ihren größten Reiz natürlich in der Phase der (roh-)baulichen Jungfräulichkeit zu entfalten wusste. Denn jeder weiß: Wenn die Wände erst einmal stehen, die Böden verlegt und die Türen eingebaut sind, verlangen einem auch Trennwände in Trockenbauweise eine gewisse Überwindung und Anstrengung ab, um sie zu versetzen. Aber die Stahlbetonweise in Kombination mit Last abtragenden Stützen, dem Erschließungsprinzip mittels Laubengang und der schottenartigen Wohnaufteilung mit Durchwohnen von Nord nach Süd lässt es problemlos zu, die jeweils 60 m² großen Grundeinheiten (4,5 x 13,5 m) horizontal und auch vertikal aufzuweiten.

Gestufte Quadratmeterpreise

So konnte sich jeder frisch gebackene Genosse, wie beim Lego spielen, den Wohnraumbedarf ganz nach eigenem Gusto und den finanziellen Möglichkeiten zusammenstellen. Die einen wohnen nun schmal und maisonette, andere bleiben brav im Raster oder durchbrechen dieses frech und ungeniert. Im kleinen Rahmen variabel, also mehr oder weniger erschwinglich, sind folglich auch die Kosten pro Wohnung in Bezug auf den durchschnittlichen Quadratmeterpreis. Einige Wohnungen sind mit 115 % bewertet, andere nur mit 80 % – je nachdem, ob man das Souterrain mit Lichthof, das EG mit direktem Gartenzugang oder ein OG mit Blick über den Park bewohnt. Auch die Entfernung von der Straße und die lichten Raumhöhen beeinflussen den Preis. Ein fairer und marktüblicher Kostenansatz, der zudem die soziale Durchmischung in dem Mehrgeschosswohnhaus sichert.

Wohnwert auch ausserhalb der Wohnung

Insgesamt 2,35 Mio. Euro kostete der Genossenschaftsneubau am Ende (KG 300 + 400) – was sich auf rund 1 700 Euro/m2 Wohnfläche verteilt. Wobei diese Rechnung nicht so ganz stimmt, denn da wären ja noch die besagten Gemeinschaftsflächen, die für alle Bewohner – Familien, Singles, Alt und Jung – zugänglich sind und in die Quadratmeterkosten mindernd eingerechnet werden müssten. Wo sich in üblichen Miethäusern neben den Kellerzellen bestenfalls noch ein Waschraum findet, können die Bewohner der K76 e. G. auch eine Gemeinschaftsküche, Gästewohnung, Werkstatt und einen Fitnessraum nutzen. Und nicht zu vergessen: Der riesige, gerade im Werden begriffene Garten hinter dem Haus, für den eine Außenküche, ein Bouleplatz, Sitzecken und Hochbeete geplant sind. Dieser Gemeinsinn, dem diese Treffpunkte und vielseitige Aktivitäten geschuldet sind, er ist das soziale Herz dieses genossenschaftlichen Wohnkonzepts und läuft bislang als Motor des Zusammenhalts wie geschmiert.

Gelebtes Gemeinwesen – von Klein bis Gross

Die Kinder spielen nicht nur gemeinsam, sie bilden eine eingeschweißte Clique, die auf Generalversammlungen Filmabende beschließt oder über den Bau eines Baumhauses diskutiert, während die Erwachsenen einen spontanen Plausch auf dem breiten Laubengang abhalten, im Garten gemeinsam grillen und nebenbei über die noch anstehenden gemeinsamen Restarbeiten am Haus beraten. Zwar hatten die drei Gründer grundlegende Entscheidungen in Bezug auf Gestaltung, Baugenehmigung und Haustechnik vorweg getroffen, was aufgrund ihrer Profession indes eher ein Glücksfall, denn eine Anmaßung war. Jedoch blieb mit dem individuellen Ausbau, den Fragen zum Miteinander und den Gemeinschaftsaspekten noch für alle Bewohner genug Klärungsbedarf, damit sich jeder eingebunden und in die Pflicht genommen sehen bzw. sich als gleichwertiges Mitglied der Hausgemeinschaft identifizieren konnte.

LowTech-Heizkonzept spart Technikkosten

Dazu trägt übrigens auch das gebäudetechnische Konzept der K76 e. G. bei, das im Sinne der Suffizienz einer gewissen Exotik nicht entbehrt und selbst unter Fachplanern Skepsis hervorgerufen hat, ob das funktionieren kann. Die Bewohner tragen das Experiment überzeugt mit und verstehen sich als exklusive Pioniere für ein Nur-Strom-Heizkonzept, das in Kombination mit dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung dank Strahlungswärme komfortables Wohnen verspricht. Dabei ist der gedankliche Ansatz keineswegs exotisch, sondern folgt dem Lowtech-Prinzip, das auch Baumschlager Eberle Architekten mit ihrem Bürogebäude 2236 im Vorarlberger Lochau schon verfolgt haben.

Anders als ihre österreichischen Kollegen packten werk.um das K76 in den massiven Wandbereichen jedoch 20 cm dick mit Dämmstoff ein, sparten aber dafür auf verblüffende Weise und ausgesprochen radikal bei der Gebäudetechnik, die bei konventionellen energieeffizienten Gebäudekonzepten in der Regel mehr als 20 % der Baukosten ausmacht.

Prinzipiell der These folgend, dass die Energiewende es bedingt, dass die heute noch fossil dominierte Energieversorgung in naher Zukunft von Strom für die Beheizung von Gebäuden abgelöst wird, basiert das energetische Konzept auch auf einer Stromheizung.

Allerdings sucht man hier die klassische Wärmepumpe einschließlich Pufferspeicher oder Geothermie vergebens – nicht einmal ein Heizraum ist im Keller zu finden und natürlich auch kein Nah- oder Fernwärmeanschluss. Das Gebäude hängt einzig am Stromkabel der Stadtwerke, deckt allerdings mit der 30 kWp PV-Anlage auf dem Dach rund 45 % des jährlichen Bedarfs selbst. Ja, und wie wird nun ­geheizt, und wo kommt das warme Wasser her?

Infrarotstrahler und elektrische Durchlauferhitzer

Wärme erzeugen an die Stahlbetondecken montierte Infrarot-Heizelemente, und für warmes Duschwasser sorgen dezentral und wohnungsweise installierte Elektro-Durchlauferhitzer, unterstützt von 5 l fassenden Warmwasserboilern. Also eine »Nur-Strom-Heizung« für alles. Die Architekten sehen in dieser Entscheidung die Chance, ein suffizientes Gebäude mit einer einfachen und resilienten Gebäudetechnik zu konzipieren. Um das zu verstehen – und es am Ende auch gut zu finden – muss man erkennen, dass dieses strombasierte Energieversorgungskonzept zunächst ganz viel einspart: Es entfällt die graue Energie für den Heizraum, es braucht keinen zentralen Wärmeerzeuger inklusive dessen Wartung, keine Wärmequellenerschließung (Luft, Wasser, Geothermie), keinen Pufferspeicher, keine Pumpen, keine Ventile, keine Leitungen inklusive Dämmung und einzurechnender Verluste, keine Wärmemengenzähler und keine kostenintensive Ablesung, keinen Heizkreisverteiler, keine Zirkulationsleitungen, keine Fußbodenheizung und auch keinen Heizestrich. Kurzum: Die K76 e. G. ist der Schrecken eines jeden Heizungs- und Sanitärinstallateurs. Entsprechend laut sind aus diesen Kreisen die Bedenken und Einwände dieser Lösung, ganz zu schweigen von den Zweifeln, ob so etwas überhaupt funktionieren kann?

Begleitforschung belegt niedrige Verbräuche

Die installierten Infrarot-Module bringen jeweils 550 Watt – je nach Größe der Wohnungen sind unterschiedlich viele dieser Module pro Wohnung unter der Decke Aufputz angebracht. Sie erreichen eine Oberflächentemperatur von max. 180 °C, was indes am eigenen Körper oder an Gegenständen keine unangenehme Strahlungswärme erzeugt, zumal die Module max. 15 Min. am Stück und nur wenige Male am Tag in Betrieb gehen. Damit der Komfort in jedem Fall gewahrt bleibt, sind die Module weder über Betten noch über Essbereichen oder Sitzecken angebracht. Pro Wohnung addiert sich die Heizleistung auf 2,2 bis 3,7 kW. Sowohl der Stromverbrauch der Heizmodule als auch der 21 kW-Durchlauferhitzer wird vom Wohnungsstromzähler erfasst.

Die nach EnEV berechneten Verbräuche bleiben aufgrund des guten Dämmstandards und der kompakten Bauform (A/V-Verhältnis: 0,4) ungeachtet des strombasierten Konzepts auf niedrigem Niveau: Der Endenergiebedarf liegt bei 37 kWh/(m2a), der Primärenergiebedarf erreicht wegen des höheren Faktors aufgrund des Energieträgers Strom 63 kWh/(m2a). Die ersten Ergebnisse der Begleitforschung, durchgeführt von der Hochschule Konstanz und gefördert mit Mitteln der Forschungsinitiative Zukunft Bau des BBSR, bestätigen die Berechnungen: Hochrechnungen aus Teilmessungen von 2017/2018 ergeben Heizverbräuche in Höhe von 23,4 kWh/(m2a), für die Warmwassererzeugung fallen 6,9 kWh/(m2a) an und die dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung beanspruchen 1,9 kWh/(m2a).

Suffizienz als Wohn- und Lebensgewinn begreifen

Sowohl die reduzierte Gebäudetechnik als auch die minimierte Wohnfläche von 60 m² für das »Basis-Grundrissmodul« belegen, wie sich durch intelligente Planungsansätze suffiziente Prinzipien so in die Architektur und das Wohnen integrieren lassen, dass flächensparendes, ressourcenschonendes und energieeffizientes Bauen als Gewinn und nicht als Einschränkung empfunden wird. Oder anders ausgedrückt: Will man gefestigte »bewährte« Konzepte und lieb gewordene Gewohnheiten zugunsten einer nachhaltigen Lebens­weise verändern, die nicht den Verzicht, sondern das »Anders« oder das »Besser« in den Fokus stellt, geht dies nicht ohne Querdenken, Hinterfragen, Kombinieren und Ausgleichen. Dies zeigt auch die Materialwahl, die sich beim K76 an weit mehr als nur an einem Aspekt – den Kosten – orientiert hat: Nämlich dem Zusatznutzen, den die Kombination aus Massiv- und Leichtbau, aus einfachen, hochwertigen und robusten Baustoffen, aus resilienten und recycelbaren Produkteigenschaften bietet. Getreu dem Motto: Was des einen Nachteil, ist des anderen Gewinn – die funktionalen Grundrisse mit Kinderzimmern, deren 10 m² genügen, um Platz für Bett, Schreibtisch und Rückzug zu schaffen, werden durch attraktive Gemeinschaftsflächen ausgeglichen und aufgewertet.

Aufgewertet schon allein durch den sozialen Kontakt, der damit innerhalb der Familie und im gesamten Wohnhaus gefördert und weiter nach draußen in den Garten, den Park, den Spiel- und Bolzplatz getragen wird. Die K76 e. G. zeigt, auf wie viel verschiedenen Ebenen sich Suffizienz positiv auswirken kann und durch bewusstes Nachdenken und Handeln das Leben verändert, ein kleines Stück nachhaltiger macht, ohne dass man es merkt oder gar als Einschränkung empfindet. Die beiden werk.um Archi­tekten Thomas Lückgen und Arne Steffen leben mit ihren Familien in der K76 und spüren Tag für Tag was sie da geschaffen haben. Und dass es gut ist – nicht nur für sich, sondern auch für die Mitbewohner. Und sie merken mit der Zeit, was sich verbessern lässt, beim nächsten Lowtech-Suffizienz-Genossenschafts-Wohnprojekt.

db, Mi., 2019.06.12

12. Juni 2019 Claudia Siegele

Nur scheinbar unscheinbar

(SUBTITLE) Bürogebäude »Green Office® ENJOY« in Paris Batignolles (F)

Vergleichsweise unscheinbar steht das neue Bürogebäude an einer breiten Bahnschneise in einem neuen Viertel am nördlichen Pariser Stadtrand. Dabei hat das mit bescheidener Eleganz über einem begrenzt tragfähigen Bahndeckel errichtete Plusenergiehaus mit hybrider Holz-Leichtkonstruktion durchaus einiges zum Thema Suffizienz und somit zukunftsweisendem Bürobau zu erzählen.

Obwohl er noch nicht ganz fertiggestellt ist, präsentiert sich der Martin-Luther-King-Park schon heute als bemerkenswert urbane Grünfläche. Der insgesamt 10 ha große Park ist nicht nur voller großer Bäume, Wiesen und Wasserflächen, sondern auch voller Menschen und Aktivitäten. Er bildet die Mitte des neuen Viertels Clichy-Batignolles, das sich – wie der Park selbst – seit gut zehn Jahren vom stillgelegten Güterbahnhof in einen offenbar wirklich vitalen Stadtteil mit 7500 Einwohnern und fast doppelt so vielen Arbeitsplätzen verwandelt. Östlich des Parks befindet sich ein altes Quartier aus Haussmann’scher Zeit, im Norden und Süden stehen dicht an dicht bis zu 18 Geschosse hohe Wohnhäuser (nebst Schulen, Kindergärten, Läden etc.), und den Blick nach Westen dominiert Renzo Pianos abgetreppter Glasturm der neuen Cité judiciaire. Wäre der Vergleich nicht so vermessen, man könnte sich hier atmosphärisch fast an den Central Park in New York erinnert fühlen, zumindest an dessen äußersten nördlichen Rand.

Fluch und Segen des Standorts

In zweiter Reihe, hinter den südlichen Wohnhäusern befinden sich einige neue Bürohäuser, die dem Viertel gleichsam als Sicht- und Lärmschutz zur breiten Bahnschneise zum Bahnhof Saint-Lazare dienen. Hier steht auch das neue, von Baumschlager Eberle Architekten mit dem Partnerbüro Scape Architecture geplante Bürogebäude, das vom Bauherrn unter dem euphemistischen Namen »Green Office® Enjoy« vermarktet wird.

Das Baugrundstück ist durchaus privilegiert. Zum einen profitiert es von ­einer exponierten Randlage und verfügt über eine polygonale Umrisslinie, die die Ausbildung eines differenzierten Baukörpers begünstigt, zum anderen liegt es – leicht erhöht – an einem der breiten Hauptzugänge zum Park, was den nördlichen Büroräumen einen herrlichen Blick ins Grüne beschert. Diese erhöhte Lage hat jedoch ihren Preis, denn sie entsteht durch einen brückenartigen Betondeckel, unter dem noch immer Züge verkehren, sodass der Neubau an keiner Stelle den Boden berührt. Außerdem waren sowohl die Form als auch die Auflagerpunkte und Gesamtlasten des bereits vor zehn Jahren errichteten Deckels unveränderbar. Insofern lag eine der Hauptaufgaben der Architekten darin, das Gesamtgewicht ihres Gebäudes mit 17.400 m² Nutzfläche so gering wie möglich zu halten.

Haus und Park

Besucher und Mitarbeiter (momentan ist das ganze Haus an einen Versicherungskonzern vermietet) ahnen nichts von diesen Herausforderungen, wenn sie sich dem Haus vom Park aus nähern – in zwei Jahren öffnet dort zudem eine neue Métro-Station der Linie 14. Sie gelangen an ein unaufgeregtes Bürogebäude mit elegant cappuccinofarbener Aluminiumfassade und Ladenlokalen zur Straße. Dessen Gliederung in drei horizontale Schichten mithilfe von einzelnen bzw. geschossübergreifenden, hochrechteckigen Fensteröffnungen wird vermutlich nur wenigen auffallen – ebenso wie die Tatsache, dass die Laibungen der Fenster zur Bahntrasse aufgrund der verschiebbaren Lochblech-Sonnenschutzelemente wesentlich tiefer und damit plastischer sind als jene zum nördlichen Park. Details wie diese tragen aber dazu bei, das Haus insgesamt wesentlich differenzierter erscheinen zu lassen als die meisten der benachbarten Investorenprojekte.

Die große Eingangshalle an der Rue Mstislav Rostropovitch zeigt sich repräsentativ. Weniger wegen der Eichenholzbekleidung und des Natursteinbodens (Bleu de Hainaut) als vielmehr durch die angenehme Weite. In Verlängerung der Achse vom Park zum Haus führt eine breite Himmelsleitertreppe hinauf ins 1. OG – u.a. in einen begrünten Innenhof, der sich terrassenförmig bis auf eine Dachfläche im 3. OG entwickelt. Das Panorama von hier über die Bahngleise und die Stadt ist imposant, nicht zuletzt, weil sich dieses Geschoss dank des gut 10 m hohen Betondeckels bereits 19 m über den Gleisen befindet. Noch spannender ist jedoch der Blick zurück auf eine verwinkelte Terrassenlandschaft, die auf drei Ebenen völlig verschiedene Außenräume bietet – für Pausen und zurückgezogene Gespräche ebenso wie für kleine Events. Bedauerlich nur, dass dieser Raum, der in gewisser Weise den Park ins Haus fortführt, ausschließlich den Büromitarbeitern offensteht.

Hybride Konstruktion aus Beton, Holz und Stahl

Da ein Bürogebäude aus Stahlbeton allein aufgrund des zu hohen Gewichts nicht infrage kam, entschieden sich die Architekten für Holz als wesentliches Tragwerksmaterial. Auf Grundlage eines eher pragmatischen als dogmatischen konstruktiven Ansatzes entstand ein hybrides Gebäude, dessen untere beide Ebenen in Beton errichtet wurden. Diese Betonkonstruktion, die zum Abfangen der Schwingungen aus dem Bahnbetrieb vollständig auf dämpfenden Federn aufliegt, war unerlässlich, um die erheblichen Höhenunterschiede auf dem Betondeckel zu nivellieren und eine geeignete Basis für die nahezu identischen Bürogeschosse auszubilden. Für den Skelettbau ab dem 2. OG kamen dann hauptsächlich Holz, aber auch Stahlbeton für die Erschließungskerne und Stahl für die Aussteifungselemente und den Dachaufbau zum ­Einsatz.

Bürogeschosse in Holzbauweise

U.a., weil der Mieter zum Zeitpunkt der Planung noch nicht feststand, sollten die Bürogeschosse frei aufteilbar sein. Dies gelingt durch die Gebäudeform, die dank der mittigen Anordnung von Eingangshalle und Haupterschließungskern drei große, voneinander unabhängige Mieteinheiten pro Geschoss erlaubt und zugleich relativ wenige innenliegende Bürobereiche schafft. Für Flexibilität sorgt natürlich auch das Büroraster von 1,35 m, das entlang der Außenfassaden die in heutigen Büros üblichen Raumgrößen ermöglicht.

Die wesentlichen Tragwerkselemente sind: Fichten- und Tannen-Brettschichtholz (BSH)-Stützen in Fassadenebene und im Gebäudeinneren, die Deckenelemente aus Kiefern-Brettsperrholz tragen. Letztere sind im Bereich der Fassadenstützen mithilfe von Stahl-Einbauteilen an den BSH-Randbalken und -Stützen montiert, während sie auf der anderen Seite auf Stahl-I-Trägern bzw. direkt an den Betonwänden der Erschließungskerne befestigt sind. Horizontal ausgesteift wird das System zum einen durch die Kerne, zum anderen durch die in jeder Fassade im Innern über alle Geschosse hinweglaufenden Stahl-Diagonalen.

Baustellenfotos zeigen ein sehr klar strukturiertes, hybrides Skeletttragwerk. Insgesamt dominiert Holz zwar das Bild, dennoch ist es auf selbstverständliche Art und Weise nur einer von vielen Baustoffen. Die Architekten verspürten jedenfalls nicht den Drang, Holz ostentativ zeigen zu müssen. Hierzu passt, dass der Holzbau von außen nur am Abend bei illuminierten Büros zu erkennen ist, aber auch, dass die Fassadenelemente im Kern zwar aus Holz ­bestehen, dieses allerdings ebenfalls unsichtbar bleibt.

Green Office® Enjoy

Der Anteil von Sichtholzflächen im Innenraum ist angesichts der teppichbelegten Doppelböden und der weißen Leichtbauwände und Heiz-Kühldecken zwar relativ gering.

Dennoch prägt es auf angenehme Weise maßgeblich den Raumeindruck. Überall sind die Holzrippen der Deckenelemente und die Holz-Fassadenstützen und -Randbalken zu sehen, die v.a. in den kleinen Büros mit nur 2,7 m Achsbreite einen wohltuend warmen Rahmen bilden. Zur Nutzerfreundlichkeit tragen auch die öffenbaren Fensterflügel bei, deren vorgelagerte Lochbleche vor Wind, Wetter und Insekten schützen. Direkten Kontakt ins Freie ermöglichen dagegen die drei zweigeschossigen Loggien im 6. OG. Sie bieten geschützte Außenräume mit Blick zu Montmartre, Eiffelturm und Cité judiciaire und dienen – gleichsam als Störelemente – der Auflockerung der Fassade. Noch erhebender ist naturgemäß nur der Blick vom Dach.

In diesem Fall lohnt aber auch der Blick aufs Dach. Über einer leichten Stahlkonstruktion und den dort untergebrachten haustechnischen Anlagen befinden sich gut 1700 m² Photovoltaikelemente, die mit einer Gesamtleistung von 22 kWh/(m²a) nicht nur den niedrigen Energiebedarf von 19,1 kWh/(m²a) decken. Vielmehr machen sie das ans Pariser Fernwärmenetz angeschlossene Bürogebäude zudem zum Plusenergiehaus.

Dies alles ist von der Straße genauso wenig zu sehen wie die Ökozertifizierungen, über die das Gebäude verfügt (z.B. HQE, BREEAM, BBCA), oder die Tatsache, dass es durch die Verwendung von 2700 m³ Holz hilft, 520 To CO2 zu binden. Dennoch machen sie das nur scheinbar unscheinbare Gebäude unverwechselbar. Und sie lassen noch einmal über den Projektnamen nachdenken. Am Ende muss man zugeben, dass darin vielleicht doch ein Fünkchen Wahrheit steckt: dass es sich hierbei um ein grünes Büro handelt, in dem sich Menschen wohlfühlen können.

db, Mi., 2019.06.12

12. Juni 2019 Roland Pawlitschko

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