Editorial

Erst waren es Bildungstempel, später Lernfabriken, dann kam die «Schule als Quartier». Die Bezeichnungen und ihre immer häufigeren Wechsel dokumentieren die Entwicklung der pädagogischen Konzepte. Seit 2007 besteht das HarmoS-Konkordat, die interkantonale Verein­­barung über die Harmonisierung der obligato­rischen Schule mit dem Ziel, die schweizerische Schullandschaft zu vereinheitlichen. Dass diese Annäherung aber zumindest auf architektonischer Ebene viel Spielraum zulässt, zeigen unsere Beispiele zweier Primarschulen aus dem Kanton Freiburg. Nicht die heute geforderten Cluster­modelle, Atelierschulen oder Lernlandschaften nehmen sie als Referenz, sondern die ländliche Kultur, in die sie eingebettet sind oder die an den beiden Standorten Granges-Paccot und Orsonnens zumindest früher einmal vorherrschte.

Dass beide Bauten jeweils von externen Archi­tekten geplant wurden – der in Granges-Paccot vom Zürcher Büro Oeschger Schermesser Architekten, jener in Orsonnens von den Mallorquiner TEd’A Arquitectes –, macht den Bezug zum Lokalen besonders bemerkenswert.
Über die rurale Analogie hinaus zeigen die Beispiele aber vor allem, wie Schulhäuser heute sein können, trotz rigiden Vorgaben in finanzieller, pädagogischer oder energetischer Hinsicht: bunt, verspielt, inspirierend und architektonisch herausfordernd – und mit einer Leichtigkeit, die man bei der gleichen Bauaufgabe in der Deutschschweiz manchmal vermisst. Ein Blick über den Röstigraben lohnt sich.

Tina Cieslik

Inhalt

RUBRIKEN
03 Editorial

07 WETTBEWERBE
Ausschreibungen | Alles richtig gemacht

11 RAUMPLANUNG
Auf wackligem Boden

14 VITRINE
Architektur im Film

14 WEITERBILDUNG
Raumplanung und Eigenverbrauchsoptimierung

16 ESPAZIUM – Aus unserem Verlag

17 SIA
Schweizer Planerverbände lehnen «Zersiedelungs­initiative» ab | Vorteile des Architekturwettbewerbs im offenen Verfahren | Neuer Präsident der Berufsgruppe Architektur | ­Das Zürcher Wassergesetz

THEMA
22 FREIBURGER SCHULE

22 LERNEN IN PASTELL
Tina Cieslik
Die neue Primarschule von Granges-Paccot liegt an der Autobahn – und wirkt dennoch wie eine Waldschule.

27 EINE SCHULE WIE EINE SCHATZKISTE
Yony Santos
Eine für hiesige Schulen unübliche Detailfülle zeichnet die neue Primar­schule in Orsonnens aus.

21 AGENDA

32 STELLENMARKT

37 IMPRESSUM

38 UNVORHERGESEHENES

Lernen in Pastell

Im Herbst 2017 konnte die freiburgische Gemeinde Granges-Paccot ihre neue Primarschule eröffnen, im Frühling 2018 folgte die dazugehörige Doppelturnhalle. Die Bauten von Oeschger Schermesser Architekten schaffen einen attraktiven Ort an komplexer Lage. Im Innern überzeugt die Schule mit einer überraschenden Farbgebung.

Als die Verkehrsplaner in den 1960er-­Jahren die Autobahn A12 Vevey–Bern projektierten, wählten sie im Raum Freiburg eine Linienführung entlang des nordwestlich der Stadt gelegenen Lava­pesson-Tals, mitten durch den Weiler Granges-Paccot (der Name leitet sich ab vom spätlateinischen «grangia» = Scheune). Rund 50 Jahre später ist nicht nur die benachbarte Kantonshaupt­stadt gewachsen, auch das Gebiet zwischen den «Scheunen» wurde durch Wohnquartiere ergänzt.

Granges-Paccot ist inzwischen mit der Gemeinde Givisiez und Freiburg zu einem Siedlungsgebiet zusammengewachsen – durch das eben eine Autobahn führt. Die Bevölkerungszahl der Gemeinde hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt. Vor allem Familien sind zugezogen, die Zahl der Schulkinder hat sich gar verdreifacht. Das bestehende Primarschulhaus von Chantemerle von 1977 wurde zu eng. Ende 2013 schrieb die Gemeinde einen offenen Wettbewerb für einen Neubau mit Doppel­turnhalle aus, den Oeschger Schermesser Architekten aus Zürich für sich entscheiden konnten.

Das dreieckige, rund 20 000 m² grosse Grundstück illustriert die Folgen der einstigen Verkehrs­planung: Zwar liegt es zentral inmitten der drei Haupteinzugsgebiete der Schule, aber auch direkt neben der A12, die die Gemeinde von Ost nach West durchschneidet. Die Schülerinnen und Schüler von ennet der Autobahn überwinden das Hindernis via Route de Chavully, die die Fahrbahn als Brücke überquert und dem neuen Schulzentrum auch den Namen gab. An der Süd- und Ostseite des Perimeters hingegen liegt ein kleines Wäldchen, durch das ein Fussweg zum heutigen Schulgebäude führt. Durch die Setzung der Bauten, die Erschliessung und die Fassadengestaltung gelang es den Architekten, die Stimmung des Walds einzufangen und jene der hochfrequentierten Autobahn für die Nutzerinnen und Nutzer auszublenden.

Verfeinerte Weiterentwicklung

Das im September 2017 fertiggestellte Schulzentrum Chavully ist der zweite realisierte Bau des Büros. Schon der erste, die Primarschule Avry, lag im Kanton Freiburg (vgl. TEC21 26–27/2017), und auch die folgenden – alles Siegerprojekte aus Wettbewerben – sind Schulhäuser in der Romandie: das Collège de La Sarraz VD (Fertigstellung Sommer 2019), die Primarschule Praroman der Gemeinde Le Mouret FR (Wettbewerb Herbst 2018) und die Primarschule Champsec in Sion VS (Wettbewerb Herbst 2018). Die Zürcher scheinen mit ihren Ideen die lokalen Bedürfnisse und Erwartungen an ein Schulhaus besonders gut zu erfüllen.

Tatsächlich weisen die beiden Bauten in Avry und Granges-Paccot Gemeinsamkeiten auf, allen voran die expressive Farbgebung und die Volumetrie, zwei in Lage und Höhe leicht versetzte Kuben, die sich aus dem in zwei Richtungen geneigten Hang ergibt. Auch die Erschliessung ist verwandt: Statt Korridoren gibt es eine Abfolge ineinander verschränkter Hallen, die auch für Gruppenarbeiten genutzt werden können. Zusammen mit der identitätsstiftenden Holzfassade und der Setzung der Volumen war diese Aufsplittung des Raumprogramms in einen kindgerechten Massstab einer der Gründe für den Wettbewerbsgewinn.

Der östliche, der Stadt Freiburg zugewandte Bau beherbergt die Schule mit Klassen für rund 250 Kin­der inklusive Spezialräumen und sechs Kinder­gärten. Im westlichen, zur Autobahn hin gelegenen Bau ist die auch für ausserschulische Aktivitäten genutzte Doppelturnhalle untergebracht. Sie wirkt als Lärm- und Sichtschutz für das Areal und begrenzt den zwischen beiden Gebäuden liegenden Aussen­bereich, der sich so atmosphärisch zum Wald hin orientiert.

Jeweils ein Zugang an der Südost- und an der höher gelegenen Nordwestfassade führen in die Eingangshalle, die sich als mäandrierender Raum durch die beiden Kuben zieht und so Durch- und Ausblicke ermöglicht. Entlang der Nordwest- und Nordostfassade sind drei je 101 m² grosse Kindergärten aufgereiht, im Zentrum liegt der Kern mit Sanitärräumen und Fluchttreppenhaus. Eine zentrale Treppe führt in den um ein halbes Geschoss nach oben versetzten Quadranten, der das identische Raumprogramm gespiegelt enthält und zum Aussenbereich vis-à-vis der Turnhalle führt.

Die beiden Obergeschosse sind analog angelegt, allerdings reihen sich hier jeweils vier 81 m² grosse Klassenzimmer entlang der Fassaden. Die versetzte Anordnung der beiden Gebäudeteile erlaubt es, dass die Mehrheit der Klassenzimmer übereck belichtet wird, was besonders zum benachbarten Wäldchen hin eine spezielle Lichtstimmung ergibt.

Holz, Beton, Farbe

Die Fassadengestaltung verstärkt diese Assoziation. Die Architekten entschieden sich für eine Fassade aus druckimprägnierten, pigmentierten und mit einem doppelten Anstrich versehenen Weisstannenholz, das Tragwerk des Baus hingegen ist aus Beton. Die Holzelemente gliedern die Aussenhaut sowohl horizontal als Sturzbänder als auch vertikal. Dabei wechseln sich je ein bodenbündiges grosses Fenster, ein durch Öffnungen in der vertikalen Lattung semitransparentes und ein geschlossenes Holzelement ab. Gesimse betonen die ­einzelnen Geschosse. Im Innern wirken die semitransparenten Elemente wie ein Blick zwischen Baumstämmen hindurch auf eine Lichtung – eine Waldschule inmitten der Agglomeration.

Im Innern schufen die Architekten zwei Welten: jene des Materials und jene der Farbe. Die Erschlies­sungszonen aus hellem Sichtbeton ergänzt ein elfenbeinfarbener Terrazzoboden und eine durch ein Beton­fries von der Wand abgesetzte Akustikdecke aus Eichenholz. Die breiten Fensterrahmen, die Türen, Handläufe und Sitzbänke vervollständigen die Holz­palette, matt vernickelte Kleiderhaken dienen als Garderobe oder als Aufhängung für Selbstgebasteltes.

Die Unterrichts­räume kontrastieren dieses aufgeräumte Ambiente mit einer expressiven, aber ruhigen Farb­gebung. Sie sind jeweils monochrom in Pastellblau – in den Kinder­gärten – oder Pastellgelb bzw. -grün in den Klassenzimmern ausgeführt. Die Farbigkeit erinnert an den in Blau und Grün gehaltenen Vorgänger in Avry, wirkt durch den hohen Weissanteil aber deutlich unaufgeregter. Die farbigen Flächen – gestrichene Weissputzwände, eine ebenfalls gestrichene Akustikdecke und ein gegossener PU-Boden – bilden den Hintergrund für die schulischen Aktivitäten.

Trotz oder mit

Mit dem Schulzentrum Chavully werten die Architekten einen schwierigen, vom Verkehr geprägten Ort auf. Durch einfache architektonische Mittel wie den räumlichen Versatz, die Halbgeschosse und die durchaus mutige Farbgebung gelingt es ihnen, einen architektonischen Reichtum zu schaffen, der Kinder und Erwachsene ­gleichermassen anregt und die Anforderungen an ein zeitgenössisches Schulhaus erfüllt.

Mit der Autobahn durchs Dorf haben sich die Bewohnerinnen und Bewohner von Granges-Paccot längst arrangiert. Bauten wie das neue Schulzentrum zeigen, wie an solch extremen Lagen städtebaulicher Mehrwert entstehen kann – sogar für die Kleinsten.

TEC21, Fr., 2019.01.25

25. Januar 2019 Tina Cieslik

Eine Schule wie eine Schatzkiste

«Grangécole» lautet die Inschrift, die die Eintretenden in der Pausenhalle der Schule von Orsonnens empfängt. Sie erinnert an das Motto des Projekts, mit dem das mallorquinische Büro TEd’A Architekten im Februar 2014 einen einstufigen Wettbewerb gewann. Die Wortschöpfung bedeutet so viel wie «Scheunenschule» und ist in den Betonsockel des Projekts eingraviert. Sie verweist auf die Absicht der Architekten, mit ihrem Werk ein Zeichen in der Freiburger Baulandschaft zu setzen und zugleich die Qualitäten des Baus zu überspielen.

Orsonnens hat wenige hundert Einwohner. Auf halbem Weg zwischen Romont und Freiburg gelegen, hat sich die Ortschaft, die 2001 mit den benachbarten Dörfern zur Gemeinde Villorsonnens fusionierte, in den letzten Jahren zu einer für Pendler attraktiven Wohngegend entwickelt. Der neue, 25 m × 25 m grosse Solitär befindet sich am nördlichen Dorfrand und fügt sich gut in die hügelige Landschaft ein. In Kubatur und Höhe lehnt er sich an die bestehende Sporthalle an. Mit dem Neubau entstand auch ein neuer Empfangsbereich im Freien für beide Bauten, und der nördliche Zugang zum Dorf wurde umgestaltet.

Rurale Reminiszenzen

Das Schulhaus, das im Herbst 2017 eingeweiht wurde, bildet ein kompaktes und massives Volumen, das insgesamt neun Klassenzimmer auf drei Geschosse verteilt: zwei Kindergartenklassen ins Parterre und sieben Primarschulklassen in die oberen beiden Stockwerke. Einige Nebenräume für schulergänzende Aktivitäten und ein Untergeschoss für die Technik ergänzen die Infrastruktur. Dieses auf die Bedürfnisse der Gemeinde Villorsonnens zugeschnittene Programm wurde in etwas mehr als einem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro Rapin Saiz Architectes aus Vevey entwickelt und ausgeführt.

Auf den ersten Blick zeigt sich das Projekt trotz seiner exponierten Lage als nüchternes Bauwerk, das den Betrachter in eine bekannte Welt versetzt: jene der traditionellen lokalen Bauten. Durch ihre Form als trutziger, eher flacher Kubus erinnert die Schule an die robuste Architektur der umliegenden Bauernhöfe, wie eine dunkle Festung liegt sie inmitten von Obstgärten und Wiesen.

Die Fassadenverkleidung aus Fichtenholzschindeln bezieht sich auf die für diese Gegend typischen Giebelwände der Landwirtschaftsgebäude. Doch die Übergrösse der Schindeln, ihre Verlegung in vertikalen, durch lisenenartige Lattungen getrennten Feldern und die horizontalen Kupferstreifen über den Stürzen und dem Sockel verweisen auf eine andere, repräsentativere Nutzung. Die Kupferintarsien haben neben der dekorativen auch eine konstruktive Funktion, erhöhen sie doch die Witterungsbeständigkeit des Baus. Beim Näherkommen erkennt man den fast verborgenen Haupteingang an der Südseite. Der gedeckte Pausenplatz davor bildet eine durch die rosettenförmigen Aussparungen in der Fassade akzentuierte luftige Zwischenzone, die wiederum an eine Scheune erinnert.

Im Innern verschwindet diese Analogie weitgehend, lediglich die Materialisierung im Holz hält die Verbindung zur Fassadengestaltung. Im Unterschied zu den lokalen Bauernhäusern, die gewöhnlich in einer dreigliedrigen Struktur – Wohnung / Scheune / Stall – organisiert sind, verteilt sich das Raumprogramm der Schule nach einer funktionalen Geometrie: Die windmühlenartige Platzierung der Klassenzimmer kommt derzeit bei Schulhäusern häufig zur Anwendung. Gleichzeitig entsteht so ein kreuzförmiger zentraler Raum, der durch kreisförmige Ausschnitte aus den Bodenplatten in der Vertikalen erweitert wird. Er ist das Herz des Gebäudes und bietet den Schülerinnen und Schülern einen Versammlungsort, der Wärme und Ruhe ausstrahlt.

Eine filigrane vierteilige Holzstütze im Zentrum betont das strenge Gefüge des Gebäudes und lenkt den Blick durch alle Geschosse nach oben. An ihrem Scheitel fächert sich diese baumartige Skulptur in vier Äste auf, die gemeinsam das kupferne Oberlicht tragen. Von dieser Krone aus fallen die grosszügig bemessenen Holzbalken zu den äusseren Ecken des Quadrats ab. Sie durchlaufen jedes der Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss diagonal und beleben die Räume, über denen sie schweben.

Eine Welt zum Entdecken

Die Innenräume zeichnen sich durch eine für eine Schule aussergewöhnliche Vielschichtigkeit aus – trotz der nahezu durchgehenden einheitlichen Materialisierung in Holz. Die Metallgeländer laden zum Berühren ein. Die Hängelampen verführen dazu, sich in einen der zahlreichen Lichtkegel zu stellen. Von Raum zu Raum mehren sich die Bezugspunkte und ermöglichen den Kindern einen Schatz an Erfahrungen.

Das Projekt zeugt von einer erstaunlichen Selbstständigkeit. Hier geht es nicht um die geistige Verfeinerung eines vorgefassten theoretischen Begriffs oder die Verwirklichung einer besonderen Atmosphäre; stattdessen entfaltet sich die Erzählstruktur des Gebäudes gemäss einer sorgsamen und durchdachten Abfolge von Szenarien für Innen- und Aussenräume, die nach dem Rhythmus der sie bestimmenden Bauelemente angeordnet sind. Die Rechtecke ordnen. Die Kreise versammeln. Die Dreiecke beherrschen. Ein Baum im Herzen des Systems. Eine Sonne auf dem Gipfel. Eine Blume am Fuss der Fassade. Zwei Kolosse am Eingang. Wie eine emotionale Komposition, die unweigerlich an die Innenräume eines Aldo van Eyck[1] oder an die bildhauerische Schöpferkraft von Max Bill erinnert, hat die kognitive Funktion eines jeden Elements Vorrang vor den programmatischen Bezügen des Gebäudes.

Kinder begreifen den Gesamtzusammenhang eines Architekturprojekts nicht. Sie erfahren jedes ihnen begegnende Element als eine Welt für sich und erschaffen aus dieser partiellen Sichtweise ihr eigenes Universum. Die Schule in Orsonnens begegnet dieser Herausforderung durch einen ungewöhnlichen räumlichen und baulichen Reichtum. Es ist kein auf Räume, sondern eher ein auf Situationen bezogenes Projekt, so wie dies Aldo van Eyck in seinen Beschreibungen über das Verhältnis zwischen «Ort» und «Gelegenheit»[2] andeutet.

Emotionale Architektur

Die Architektur eines Gebäudes in ein emotionales Erlebnis für seine Bewohner zu verwandeln ist ein Markenzeichen des Architektenduos Jaume Mayol und Irene Pérez. Das Haus Can Jordi i n’Àfrica (2010–16) und der Showroom der Fliesenfabrik Can Huguet (2014/15), beide auf Mallorca, gehören zu dieser Reihe von Projekten, bei denen die Verwirklichung einer Idee nicht die letzte Etappe des schöpferischen Prozesses ist, sondern der Ausgangspunkt für etwas viel Komplexeres: das Verhältnis zwischen Mensch und Raum. Die Schule in Orsonnens zeigt, dass Architekten aus materiellen oder sozialen Sachzwängen ausbrechen und so viele emotionale Szenarien wie gewünscht entwerfen können, wenn sie eine Idee auf allen Projektstufen konsequent und stimmig verwirklichen.
Mit Bildern von gestern ins Morgen

Durch die Entscheidung für eine vernakuläre Architektursprache erinnert die Gemeinde Orsonnens als Bauherrschaft an die eigene Kultur und nimmt gleichzeitig an deren Wandel teil. Die «Scheunenschule» wird zum Symbol für eine optimistische Zukunftsperspektive. Künftigen Generationen wird sie als erster Lehrer von den Lebensweisen der Region erzählen.


Anmerkungen:
Dieser Text erschien online unter dem Titel «L’école d’Orsonnens et l’organicité émotionnelle de TEd’A arquitectes» und gedruckt in TRACÉS 07/2018.

[01] Im Essay «The child, the city & the artist: An essay on architecture: the in-between realm» von 1960 stellt Aldo van Eyck einen engen Bezug zwischen den Begriffen «Ort» und «Gelegenheit» als Konkretisierung des theoretischen Konzepts von «Zeit» und «Raum» her.
[02] «L’espace dynamique de Greg Lynn», Gespräch zwischen Greg Lynn, Eva Kraus und Valentina Sonzogni, in: «l’Architecture d’aujourd’hui», Nr. 349, 2003.

TEC21, Fr., 2019.01.25

25. Januar 2019 Yony Santos

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