Inhalt

WOCHENSCHAU
02 Von der Situationistischen Internationale zum „Instant Urbanism“ | Hubertus Adam
03 Geschosswohnungsbau als System | Friederike Meyer
03 Fallstricke beim Bauen in Russland | Jochen Paul
04 Revitalisierung eines Hutong-Viertels
in Peking | Till Wöhler

BETRIFFT
08 Rauch ohne Feuer | Ingo Schrader

WETTBEWERBE
10 Philharmonie in Skopje | Friederike Meyer
13 Auslobungen

THEMA
14 Hochgarage Pressehaus | Ulrich Höhns
20 Solarzellen in Santa Monica | Volker Welter
26 Verkaufen, Starten | Sebastian Redecke

RUBRIKEN
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Xisi Bei. Revitalisierung eines Hutong-Viertels

Der rasche Wandel Chinas zur globalen Wirtschaftsmacht und nicht zuletzt der Olympia-Boom haben zu wahren Abrissorgien im historischen Zentrum von Peking zugunsten von Büro- und Appartementhochhäusern geführt – darunter auch Entwürfe europäischer Büros. Vieles ist unwiederbringlich verloren: vor allem der Maßstab der Hutong-Quartiere.

Den Beginn der Zerstörung des kleinteiligen altstädtischen Gewebes, für das Peking über Jahrhunderte berühmt war, markierten bereits in den 80er Jahren erste Neubauten, die keinerlei Bezug mehr zu ihrer Umgebung hatten. Doch die Regierenden Chinas und der Stadt Peking haben inzwischen offenbar erkannt, dass stadtkulturelle Identität zu den Aktiva einer Nation gehört. So wurde im letzten Jahr eine neue Politik eingeleitet. Dabei wird auch die Einbindung „kreativer Industrien“ zur Revitalisierung von Altstadtvierteln gefördert, die man bisher – vor allem als Spekulationsobjekte – verkommenen ließ. Zwar gab es in den letzten Jahren historisierende kleinteilige Neubauten, aber eine behutsame Sanierung und Revitalisierung historischer Quartiere wurde in Peking bislang nicht vorgenommen. Bis dato machten die Komplexität der Eigentumsrechte, aber auch die Debatten über die frühere Denkmalpolitik die Sache nicht gerade einfacher.

03. August 2007 Till Wöhler

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Rauch ohne Feuer. Übungshalle der Feuerwehr Münster

Architektur für die Übung mit künstlichem Rauch, flackerndem Licht und großer Geräuschkulisse. Der Eindruck soll so realistisch wie möglich sein. Rund 12.000 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland werden Jahr für Jahr an der Häuserzeile unter und vor dem großen Dach für den Großschadensfall trainieren.

Von der Halle aus fällt mir ein älterer Herr im weißen Kittel auf, der starr mit erhobenem Arm hinter der Fensterfront des Gewerbebaus steht. „Der Chemielaborant“, klärt man mich auf, als wir die fast vollständig ausgestatteten Labore mit den beängstigenden Warnaufklebern auf den Zugangstüren, den herumstehenden Gasflaschen und sonstigen Gefahrenquellen durchstreifen. Der Laborant mit dem zerfurchten Kunststoff-Gesicht ist nicht allein. Hinter mehreren Fenstern des Komple­xes sind offene Kisten angeordnet, in denen rücklings geparkte Puppen mit angewinkelten Beinen auf ihren Einsatzbefehl warten.

03. August 2007 Ingo Schrader

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Philharmonie in Skopje

Das Kulturministerium von Mazedonien hat in die­sem Jahr mehrere internationale Wettbewerbe für die Hauptstadt Skopje ausgelobt. Dabei geht es um öffentliche Bauten und ein Denkmal. Mit einem Haus für die Philharmoniker soll das Kulturzentrum am Ufer der Vardar das fehlende Herzstück erhalten. Ein junges deutsches Büro erhielt den dritten Preis.

Im Jahr 1963 zerstörte ein Erdbeben 65 Prozent der Innenstadt von Skopje und kostete über 1000 Menschen das Leben. Internationale Architekten betei­ligten sich zwei Jahre später an einem Wettbewerb für das neue Hauptstadtzentrum der damaligen ju­gos­lawischen Teilrepublik. Der mit dem ersten Preis ausgezeichnete Entwurf von Kenzo Tange bildete lange die Grundlage für den Wiederaufbau, doch nur ein kleiner Teil der ambitionierten Planung wurde umgesetzt. Sechzehn Jahre nach der Unabhängigkeit Mazedoniens denkt man realistischer. Seit 1997 existiert ein neuer Rahmenplan, der sich stärker an einer Blockrandbebauung orientiert und für eine sich nur langsam entwickelnde Wirtschaft des kleinen Landes ausgelegt ist. Die seit einem knappen Jahr amtierende neue Regierung bemüht sich nun offenbar um qualitätvolle öffentliche Bauten im fragmentarisch bebauten Zentrum. Zumindest hat das Kulturministerium in diesem Jahr fünf internationale Wettbewerbe ausgeschrieben, die zum Großteil bereits zu Gunsten lokaler Architekten entschieden sind. Ein Museumskomplex soll entstehen, eine Gedenkstätte für die in Skopje geborene Mutter Theresa, ein Brunnen für ein Standbild Alexander des Großen, ein neues Stadthaus hinter den Mauern des alten Bahnhofs und das Gebäude für das philharmonische Orchester.

03. August 2007 Friederike Meyer

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