Inhalt

WOCHENSCHAU
2 Installation von Rudolf Herz im Bauamt Aschaffenburg | Christoph Tempel
3 Sydney Pollacks „Sketches of Frank Gehry“ | Ralph Eue
4 Marke Wohnen. Tagung in Berlin | Insa Lüdtke
4 Tomorrow Now in Luxemburg | Gudrun Escher
5 Sanierung Strandbad Wannsee | Irmelin Ehrig

BETRIFFT
8 Wandel in Eberswalde | Sebastian Redecke

WETTBEWERBE
12 Museum für zeitgenössische Kunst in Krakau | Friederike Meyer
14 Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin | Carolin Mees
16 Auslobungen

THEMA
18 New Libya | Florian Harms
20 Der Juryvorsitzende | Peter Zlonicky
22 Über Parlamente (aus dem „Grünen Buch“)
24 Tripoli Greens | Sebastian Redecke
25 Der erste Preis
26 „You should provide the icon for the New Libya“ | Siegfried Wernik
28 Die weiteren Teilnehmer

REZENSIONEN
39 Franz Riepl. Bauten und Projekte | Peter Rumpf
40 Karl Mang. Architektur der Stille | Eva Maria Froschauer
40 Tom Kundig. Houses | Frank F. Drewes
40 Kiessler + Partner | Karl J. Habermann

RUBRIKEN
6 wer wo was wann
6 Leserbriefe
38 Kalender
41 Anzeigen
48 Die letzte Seite

Kunst am Bau im Bauamt Aschaffenburg

Darf das Verb „schlafen“ auf der Ankreuzliste stehen, wenn eine bayerisch-freistaatliche Behörde zum Nachdenken über sich selbst aufgefordert wird? Und was ist mit: träumen, lieben, genießen? Manch ei­nem im Staatlichen Bauamt Aschaffenburg schien das zu heikel, allein schon wegen der Außenwirkung seiner Behörde. Doch weshalb tritt ein Bauamt überhaupt zu so weitreichender Selbstreflexion an? Den Anstoß gab die Kunst, besser gesagt: die viel geschmähte Kunst am Bau, Ergebnis eines Wettbewerbs, ausgelobt im Rahmen des Wiedereinzugs von Staatlichem Bauamt und Wasserwirtschaftsamt ins angestammte, generalsanierte und um ein Stockwerk erweiterte Domizil in der Cornelienstraße 1.

01. Juli 2007 Christoph Tempel

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Sydney Pollacks

Was soll man bloß jemandem schenken, der schon alles hat? Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar, der die Frage in einer France Culture-Sendung einmal beantworten sollte, musste dafür nicht lange überlegen: eine Ausstellung zum Fünfundfünfzigsten. Die­se Ausstellung hat er dann, nicht umsonst ist er ja Al­modóvar, schließlich auch bekommen: an prominen­tem Ort, im neuen Gebäude der Cinémathèque Française im ehemaligen American Center von Paris-Bercy, das Frank Gehry seit 2003 einer mehrjährigen kosmetischen Überarbeitung – in anderen Lebensbereichen nennt man das Lifting – unterzogen hat. Frank Gehry, dem die gleiche Frage im vergangenen Jahr gestellt wurde, hat mit der Antwort ebenfalls nicht lange gezögert. Dank „Sketches of Frank Gehry“, dem Porträt-Film seines Freundes Sydney Pollack (Regisseur u.a. von Tootsie, Jenseits von Afrika), sei ihm jetzt das Drängen einiger Verleger vom Hals geschafft, demnächst doch bitte seine Memoiren zu schreiben. Nicht, dass er sich diesen Film wirklich gewünscht hätte, aber jetzt sei er halt da und erweise sogar seinen praktischen Nutzen.

01. Juli 2007 Ralph Eue

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New Libya

(SUBTITLE) Wetttbewerb für das Regierungsveiertel in Tripolis

Anflug auf Tripolis: Breite Straßen durchziehen gesichtslose Wohnquartiere, nur das Gassengewirr der Altstadt fällt aus dem eintönigen Muster. Noch während des Sinkflugs verändert sich die Landschaft, die vielen Betonbauten weichen sorgfältig abgesteckten Feldern, dazwischen weiße, quadratische Häuser. Bauern bearbeiten den steinigen Boden. Bereits zehn Kilometer vom Meer entfernt gedeiht kein Grün mehr: der Übergang zur Wüste. Libyen zählt zu den trockensten Ländern der Erde. Mit 1,76 Millionen Quadratkilometern Fläche ist der viertgrößte Staat Afrikas rund fünfmal so groß wie Deutschland – doch über 90 Prozent seiner Fläche bedeckt die Sahara in ihren mannigfaltigen Erscheinungsformen: Dünenmeere, Gebirge, Vulkane, Stein-, Schutt- und Kieswüsten. In den unendlichen Weiten im Südosten des Landes kann man tagelang geradeaus fahren, ohne einem Menschen zu begegnen. Diese Übermacht der Natur hat die Bevölkerung geprägt: Wer hier überleben will, ist auf seine Mitmenschen angewiesen. Bis heute prägt das Kollektive die Gesellschaft.

01. Juli 2007 Florian Harms

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