Inhalt

WOCHENSCHAU

02 Lust auf Raum - Neue Innenarchitektur in Russland
03 Besucherzentrum Arche Nebra am Fundort der Himmelsscheibe von Nebra
04 Megastädte in Asien. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde
04 The Making of Your Magazines. archplus auf der documenta
05 Der Neue Raum. Magdalena Jetelovà bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen
06 Haubitz + Zoche auf den Seven Screens
06 Denkmal!Moderne

BETRIFFT
08 Buildings for Europe

WETTBEWERBE
10 Forschungszentrum :envihab in Köln-Porz
12 Entscheidungen
14 Auslobungen

THEMA
16 Die Förderpolitik der Europäischen Union
22 Von der Chipfabrik zur Solarfabrik
26 Von Silverlake City ins El Dorado. Themenpark in Templin
30 Eurospeedway Lausitz
34 Erfahrungen eines Architekten. Interview mit André Kempe

REZENSIONEN
37 Capitalist Realism. Neue Architektur in Russland (Hg. Bart Goldhoorn und Philipp Meuser)
37 Verlorene Avantgarde. Russische Revolutionsarchitektur 1922-1932 (Hg. Richard Pare)
37 Irgendwo. Fotografien von Michael Schmidt
38 Neue Architektur in Kärnten (Hg. Haus der Architektur Kärnten)

RUBRIKEN
07 wer wo was wann
36 Kalender
40 Anzeigen
48 Die letzte Seite: Tierpark Ueckermünde

Denkmal!Moderne

(SUBTITLE) „Als geheilt entlassen“ oder „Exitus“

„Als geheilt entlassen“, dieses Motto gilt für die wenigsten Bauten der Berliner Nachkriegsmoderne, die im Rahmen der Ausstellung „Denkmal!Moderne“ im Architekturgebäude der TU Berlin zu sehen sind. Das Schinkelzentrum und die Arbeitsgemeinschaft „Gefährdete Nachkriegsmoderne“ stellen Bauwerke aus den Jahren 1945–75 vor. Viele Zeugnisse dieser Epoche gibt es heute nicht mehr. Sie wurden abgerissen wie das „Haus der Kaufleute“ in den 90er Jahren – oder bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Viele der erhaltenen Bauwerke, darunter das ICC, sind vom Abriss bedroht.

06. Juli 2007

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Was tun mit den Fördergeldern?

(SUBTITLE) Vier Stellungnahmen verdeutlichen die widerstreitenden Positionen zur EU-Strukturpolitik

Die Praxis der EU-Fördergelder ist in letzter Zeit immer häufiger kritisiert worden als eine teure Umverteilungsbürokratie, die viel zu viele Sinnlosigkeiten zeitigt. Vier Interviews und drei Beispiele aus der brandenburgischen Provinz versuchen, sich dem komplexen Thema zu nähern.

„Umschichten und Neuverteilen“, so könnte das Motto der EU-Subventionspolitik lauten. Jeder EU-Einwohner zahlt im Schnitt 230 Euro pro Jahr an Brüssel; sein Wohnort entscheidet, was er im Gegenzug von Brüssel empfängt. Das heißt jedoch nicht, dass die reichen Länder der EU automatisch für die armen bezahlen: Die höchsten Subventionsflüsse der EU ge­hen nach Spanien (2005: 14,8 Mrd. Euro), Frankreich (13,2 Mrd.) und Deutschland (12,1 Mrd.), wobei Deutschland und Frankreich als „Nettoempfänger“ zugleich die größten Beitragszahler der EU sind. Die größten Spannen zwischen Ein- und Auszahlung öffnen sich in Spanien und Deutschland; Deutschland zahlt netto etwa 6 Milliarden, während Spanien netto etwa ebenso viel empfängt; die verschobenen Summen sind jedoch doppelt bzw. dreimal so hoch.

06. Juli 2007 Anne Kockelkorn

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„Uninspirierter als in der DDR“

Die Erfahrungen des Architekten André Kempe mit Fördermittel-Projekten

An wie vielen Projekten, die mit EU-Fördergeldern finanziert wurden, haben Sie bisher gearbeitet?

Zunächst an der Konzerthalle in Raiding in Österreich (Heft 37.2006). Das Projekt war zu 90 Prozent fördermittelfinanziert und zu einem großen Teil EU-finanziert, aber wie das genau verteilt war, damit hatten wir nichts zu tun. Zurzeit planen wir den Umbau von Block V in Prora in eine Jugendherberge (Heft 10.2004). Das Projekt wird ebenfalls zu 90 Prozent gefördert, davon ungefähr zur Hälfte mit EU-Geldern, überwiegend Interreg-Mittel. Involviert sind die polnische Woiwodschaft Westpommern und das Land Mecklenburg-Vorpommern. Das dritte Projekt, bei dem wir mit EU-Geldern zu tun haben, ist das Handwerksmuseum in Veenhuizen in den Niederlanden. Schließlich waren wir noch zu einem Wettbewerb eingeladen in Herzogenrath in der Nähe von Aachen für den Bau mehrerer kleiner Brücken im Wurmtal, das war auch zu 90 Prozent aus Fördermitteln finanziert. Ebenfalls fördermittelfinanziert ist die Restaurierung des Lokomotivdepots in Antwerpen Noord in Belgien, bei dem wir im Rahmen eines Wettbewerbs Zweiter wurden. Wir haben also bisher in vier verschiedenen euro­pä­ischen Ländern die Situation zumindest in Ansätzen vergleichen können.

Welche Unterschiede fallen dabei auf?

Ein gravierender Aspekt, mit dem sich die öffentliche Hand in Deutschland von den anderen Ländern offensichtlich unterscheidet, ist der Umstand, dass Planungsleistungen von Architekten im Rahmen von Wettbewerben dazu verwendet werden, mit potentiellen Fördermittelgebern überhaupt erst nä­­here Absprachen zu treffen. Das heißt, die Kommune hat noch überhaupt nichts außer einer schönen Idee, macht aus eigenen Mitteln einen Wettbewerb, und mit dem Ergebnis begibt man sich auf die Suche nach der Projektfinanzierung. Solche Wettbewerbe haben überhaupt keine finanzielle Tragfläche. Im Grunde genommen ist das ein Missbrauch an Planungsleistungen.

06. Juli 2007 Anne Kockelkorn

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