22. September 2025 - newroom
Straßenseitig wurde der Charakter des Altbaus erhalten und optisch aufgewertet, seine Fassade, die unter Ensembleschutz steht, wurde saniert und detailgetreu restauriert.
Ein neuer Anbau erstreckt sich, von der Straße abgewandt, in den rückwärtigen Garten hinein und verbindet sich harmonisch mit dem historischen Bestand, mit dem zusammen er eine L-Form bildet. Die kleinteiligen Anbauten auf der Rückseite wurden abgerissen und durch großzügige, natürlich belichtete Foyers und Erschließungen ersetzt.
Auf starke Brüche zwischen Alt und Neu wurde verzichtet. Das große, dunkle Dach aus Faserzementplatten bildet am Neubau zugleich die Fassade des Obergeschosses. Es ist zur Straße hin bis über den Bestand gezogen, lässt von dort aus den rückseitigen Anbau erahnen und bindet die beiden Bauteile optisch wie funktional zusammen.
Der Eingang liegt nun an der Westseite und erschließt über das Foyer den Kindergarten und den Speisesaal samt Schulküche im Erdgeschoss des Altbaus. Im Stockwerk darüber befinden sich Sonderunterrichtsräume und Lehrerzimmer. Im Anbau sind oben die Klassenzimmer untergebracht und unten die halb eingegrabene Turnhalle, die fast das gesamte Unter- und Erdgeschoss des Neubaus einnimmt. Sie wird über Fensterbänder großzügig natürlich belichtet und bietet spannungsvolle Ein- und Ausblicke. Dank eines eigenen Zugangs kann sie auch außerschulisch genutzt werden.
Die Klassenräume werden über Laubengänge erschlossen, von denen aus Treppen in den Garten führen. Sie dienen als baulicher Sonnenschutz und in den Pausen als attraktiver Aufenthaltsbereich für die Kinder. Die entlang der Laubengänge aufgereihten Klassenräume bieten mit ihrer flexiblen Raumkonzeption ein kreatives Lernumfeld mit einem Maximum an variablen Funktionen und Anwendungen: Lern-, Spiel-, Sozial- oder Werkstattzonen lassen sich frei gestalten.
Der zentrale Zugang und die ablesbare Trennung der Funktionen im Innern ergeben logische Abläufe und erleichtern die Orientierung. Die hohe Transparenz des Neubaus bezieht den Außenraum in den Schulalltag ein und fördert die Kommunikation innerhalb des Gebäudes.
Lehmwände sorgen gemeinsam mit Holz für ein gesundes Raumklima. Die Rippen- und Hohlkastenelementen lassen sich bei Bedarf auf einfache Weise rückbauen und recyceln. Lehmbauplatten und verputzte Lehmoberflächen, für die das Aushubmaterial vor Ort verwendet wurde, dienen dem Ziel, weitgehend chemiefreie Innenräume zu schaffen. (Autor: Achim Geissinger, nach einem Text der Architekten)