09. Juli 2020 - Vorarlberger Architektur Institut
Die traditionelle Zweiteilung des Gebäudetypus sollte erhalten bleiben, so wurde dem geschindelten, durch Lochfenster rhythmisierten Baukörper des Vorderhauses ein kompaktes, senkrechtverschaltes Volumen als Hinterhaus angeschlossen. Der neue Teil ist nach aktuellen ökologischen und bautechnischen Richtlinien als Holzbau im Passivhausstandard errichtet. Er fasst neun klar strukturierte, barrierefreie und großzügig belichtete Wohneinheiten, die sich durch Gartenanteile oder Loggien zur nachhaltig bewirtschafteten Kulturlandschaft öffnen.
Der Bestand wird behutsam renoviert und thermisch saniert und bietet verschiedenen sozialen Einrichtungen Platz. Nach Rücksprache mit dem Bundesdenkmalamt wurden originale Türen, Stubentäfer und Parkettböden ausgebaut, restauriert und sorgfältig wieder an ihren Platz gefügt, die Fenster hingegen durch Neuanfertigungen in Weißtanne ersetzt.
Zwei Drittel der Gewerke führten Handwerksbetriebe aus dem Bregenzerwald aus. Das gesamte Volumen wird über Fernwärme aus erneuerbarer Energie beheizt, ein kontrolliertes Lüftungssystem dient der Wärmerückgewinnung und die großflächige Solaranlage auf dem Dach unterstützt die Warmwasseraufbereitung. Im Außenbereich bietet ein kleiner Garten allen Bewohnern Naturbezug und Erholung. (Text: Architekt, bearbeitet)