24. Dezember 2019 - newroom
Die Gestik des Gebäudes erinnert an traditionell-japanische Bauweisen. Eine Luftigkeit der bodennahen Geschoße wird dort durch ausgeklügelte Dachkonstruktionen ermöglicht. Die Verstrebungen im Obergeschoß bilden gewissermaßen die Krone einer schützenden Baumgruppe für die Wagyu-Rinder. Außen- und Innenraum greifen bei Schönwetter ineinander, während bei starker Witterung Tore zwischen die Stützen geschoben werden können.
Das dominierende Merkmal des Wagyu-Stalls ist also sein Dach. Es ist in zwei Ebenen abgesetzt und gewährleistet die doppelte Durchlüftung des Dachkörpers: einerseits oberhalb der seitlichen Dachflügel, andererseits unterhalb des Giebels.
Die seitlich angeschleppten Dachflächen wurden durch die Bauernfamilie in Eigenleistung mit Lärchenschindeln gedeckt. Darüber liegt abgesetzt ein Blechdach. Den Giebel bildet ein Glas-Dreieck, das Gebäude wird damit über die gesamte Länge hinweg mit Tageslicht versorgt.
Sämtliches für den Stall verarbeitete Holz besteht aus im Hausruckviertel gefällten Fichten und Tannen, kernfrei geschnitten, mit Balken-Dimensionen von 16 auf 36 cm und Längen von bis zu 9 Metern. Das Ausreizen von Dimensionierungen der Holzbalken mit traditionellen oberösterreichischen Zimmermannshandwerktechniken spielte bei der Errichtung des Wagyu-Stalls eine wichtige Rolle. (Text: Architekt, bearbeitet)