23. September 2014 - afo architekturforum oberösterreich
Die neuen Bauteile sind in rostendem Blech ausgeführt, gleichzeitig an das Kupferblech des Bestandes angepasst und doch klar dem Heute zuordenbar. Lediglich Boden und Sockelverkleidung der Halle sind in geölter Eiche gefertigt, sie stärken die stille Anmutung des Raumes, verbreiten angenehmen Geruch und lassen sich gern berühren. Die Mauerbänke zu den Waldvitrinen werden dadurch zu Sitzbänken.
Im Kontrast dazu sind die Verhandlungssäle als Orte der Konzentration gestimmt. Sie sind weiß gefärbt und nutzen das Licht der umliegenden Patios. Stahllamellen vor den Fenstern schützen vor Durchblicken der draußen Wartenden. Die Pulte sind in Eichenholz ausgeführt, ihre Haptik und Schwere verleihen dem Geschehen Würde.
Ein vierter Patio ist im Norden an die Außenfassade des Hauses gelegt. Er ermöglicht die Belichtung und einen zusätzlichen Ausgang des Seminarraumes, welcher für größere Veranstaltungen mittels einer Schiebewand mit der Wartehalle verbunden werden kann.
Das Dach der Wartehalle ist begehbar und dient den Mitarbeitern als Aufenthaltsort unter freiem Himmel. Sitzbänke aus Holzlamellen verbergen Lichtlaternen darunter. Sie lassen Tageslicht in den oberen Bereich der zentralen Halle einsickern, um die Stimmung des dunklen erhöhten Raumes, dessen Fokus stets der Blick in die helle Vitrine bleibt, mit sanften Kontrasten zu betonen.
(Text: Architekten)