24. Januar 2014 - Architekturzentrum Wien
Eine geneigte, silber-metallische Ebene versammelt die kleinformatigen Objekte zu einer im Raum aufsteigenden Bewegung. Die schräge Ebene aufsteigend, führen sie zu Plakaten der ersten Aufführungen. Diese werden ungerahmt, in schwarzen Passepartouts und flachen Acrylhauben präsentiert. Es entsteht der Eindruck eines durchlaufenden, kontinuierlichen schwarzen Hintergrunds, vor dem sich die beigefarbigen Plakatobjekte abheben. Die „Bewegung“ endet in einem plastisch gestalteten, visuellen Höhepunkt: großformatige Bühnenbildentwürfe Alfred Rollers werden auf senkrechten Metallpaneelen präsentiert. Die zunächst ständig anwachsende und breiter werdende Bewegung kommt mit dem Ende der ersten Ausstellungshälfte zum Stillstand.
Der zweite Teil des Ausstellungsrundgangs beginnt mit einer Gegenüberstellung jüdischer und antisemitischer Wagnerianer. Rechterhand ragen antisemitische Thesen unterschiedlich weit in den Raum hinein. Linkerhand spannt sich ein großer Bogen visionärer Konzepte und kulturphilosophischer Werke. Die kleinformatigen Objekte werden über Konsolen den Besuchern gleichsam entgegengeführt, wobei die Wand als Fläche für Projektionen und Hintergrundbilder dient. Die Ausstellungsgestaltung lässt sich mit einem Musikstück vergleichen. Sie ist in Sequenzen gegliedert, steuert Höhepunkten entgegen, bietet Zäsuren, aber auch Übergänge. Die Vielzahl an Einzelexponaten – Noten gleich – werden dank Szenografie als Zusammenhang, gleich einer Melodie erlebt. (Text: Architekten, redaktionell überarbeitet und erweitert)