21. September 2010 - Initiative Architektur
Dem Engagement der Architekten ist es zu verdanken, dass über diese weitblickende Entscheidung hinaus, nicht nur die architektonische Umsetzung auf einem hohen Niveau erfolgte, sondern zu einem Zeitpunkt als die Klimadebatte noch nicht in aller Munde war, auch in diesem Bereich zukunftsweisende Akzente gesetzt wurden.
Das Seniorenwohnheim selbst enthält 64 Betten sowie sieben, auch über einen eigenen Zugang erreichbare Seniorenwohnungen. An den Betrieb angeschlossen ist überdies ein Sozialzentrum mit Mutterberatung und eine Einrichtung für Physio- und Ergotherapie.
Die konvexe rund 130 m lange dreigeschoßige Südfassade verleiht dem Gebäude ein kompaktes Äußeres. Durch diese Krümmung werden nicht nur die internen Wege verkürzt, sondern es ist die Großform nie zur Gänze überschaubar. Die beträchtliche Dimension des Gebäudes wird so geschickt verborgen. Hinter der äußeren Schicht aus mobilen Glaselementen befinden sich witterungsgeschützte, jeweils zwei Zimmern zugeordete Loggien, die durch massive Wandflächen voneinander getrennt sind. Dieser Aufbau ist unmittelbarer Ausdruck des Energiekonzepts, das den passiven Wärmeeintrag nutzt und in den massiven Teilen, sie enthalten übrigens die Nasszellen, speichert. Das Gebäude erhielt für dieses innovative Konzept bereits 1998 den Österreichischen Solarpreis. (Text: Roman Höllbacher)