14. September 2010 - Initiative Architektur
Das winkelförmige Gebäude ist von der Straße zurückgesetzt, sodass ein Vorplatz entsteht, der durch die Erschließungsbereiche im Gebäudeinneren, die hinter der verglasten Fassade liegen, optisch erweitert wird. Betritt man das Haus dann liegt rechterhand – über zwei Geschosse – das Gemeindeamt mit dem Empfang. Die mit einem Sheddach gedeckte Veranstaltungshalle, eine Referenz an die Industriegeschichte des Orts, blickt mit dem Foyer direkt auf den Platz. Der gestalterische Tonus ist kühl, atmet das silbrige, fast nordische Licht, das sich in der humiden Atmosphäre der an Gewässern reichen ehemaligen Torfstechergemeinde vielfach bricht.
Die Spuren der Industriekultur, deren Basis die Torfgewinnung war, sind heute weitgehend verschwunden. Die Erinnerung daran bewahrt das Werk des Schriftstellers und Malers Georg Reindl. Seine Romantrilogie Menschen im Moor, Die Glasbläser und Gespenst aus Stahl erschien zwischen 1935-38 und gehört zu den wichtigsten Zeugnissen einer sozialkritischen Literatur in Salzburg. (Text: Roman Höllbacher)