03. Juni 2007 - Architekturzentrum Wien
Es gilt gleiches Recht für alle: Da auf dem Dach des mittleren Bauteils das Glücksversprechen eines Swimmingpools eingelöst wird, sind alle drei Bauteile mit Glasbrücken miteinander verbunden, sodass sämtliche Bewohner der Anlage das Schwimmbecken trockenen Fußes erreichen können. Der Bauteil A (Cufer) besteht aus zwei sechsgeschossigen Baukörpern mit je einem Staffelgeschoss, wobei an der Rudolf-Virchow-Straße eine etwas schwierige Kopfbausituation zu lösen war. Den spitzwinkeligen Grundstücksabschluss an der Kreuzung zur Prager Straße bildet eine durch Gestaltung nobilitierte Feuermauer, die auch bei Nichtverbauung des Nachbargrundstückes eine attraktive Ecksituation schafft. „Ein Hauptthema der Fassade ist der Lärmschutz“, so die Architektin, „der durch die Verglasung des Laubenganges sowie durch die am Laubengang angedockten Einlagerungsräume erreicht wird. Diese - meist den Wohnungen direkt gegenüberliegenden - Einlagerungsräume sollen den Bewohnern das In-den-Keller-gehen-müssen“ ersparen." In den ausgetüftelten Wohnungszuschnitten kommen auch in den kleineren Appartments Qualitäten (unaufgeregte Großzügigkeiten) zum Vorschein, die im geförderten Wohnbau nach wie vor keine Selbstverständlichkeit sind. Ein Schriftzug von Gabriele Lenz an der Rudolf-Virchow-Straßenfassade verankert das neue Volumen im heterogen bebauten Stadtraum. An den Bauteil A dockt eine (derzeit noch in Bau befindliche) Wohnhausanlage von s+s Architekten und Johannes und Hermann Kaufmann an, wobei man sich hofseitig einen geräumigen Grünraum luxuriösen Ausmaßes teilt. Der mittlere Bauteil B (Glück) punktet nicht nur mit dem bewährten Prinzip „Schwimmdach“, sondern weist auch in der Erschließung und Grundrissgestaltung neue Qualitäten auf. Den augenscheinlichen Schlusspunkt der Wohnbaukette bildet der aus zwei leicht gegeneinander verdrehten Kubaturen bestehende Bautel C (Lainer), wobei versucht wurde, eine Steigerung der Wohnungsqualität durch zweigeschossige Loggien und Wohnräume zu erreichen. Zitat Lainer: „Durch den Einsatz eines modularen Prinzips für die Grundrissentwicklung wird eine hohe Flexibilität erzielt, und auch spätere Zusammenlegungen und/oder Teilungen von Wohnungen werden ermöglicht.“ (Text: Gabriele Kaiser)