Pläne

Details

Adresse
Otto-Loewi-Gasse 18-34, 8042 Graz, Österreich
Architektur
Volker Giencke
Mitarbeit Architektur
Alfred Bramberger, Robert Clerici, Gino Kratzer, Günes Aytar, Gernot Meisl, Rudolf Schober
Bauherrschaft
MEG Carl-Spitzweg-Gasse
Tragwerksplanung
Alois Winkler
Fotografie
Peter Eder, Paul Ott
Funktion
Wohnbauten
Planung
1987 - 1988
Ausführung
1992 - 1993

Publikationen

Presseschau

15. Dezember 2001Karin Tschavgova
zuschnitt

Wohnanlage Spitzweg, Graz, Steiermark

Der Wohnbau Spitzweg wurde 1993 errichtet. Nachdem sich der Auslober, eine Wohnbaugenossenschaft zurückzog, übernahm die Vereinigung der Wohnungseigentümer...

Der Wohnbau Spitzweg wurde 1993 errichtet. Nachdem sich der Auslober, eine Wohnbaugenossenschaft zurückzog, übernahm die Vereinigung der Wohnungseigentümer...

Der Wohnbau Spitzweg wurde 1993 errichtet. Nachdem sich der Auslober, eine Wohnbaugenossenschaft zurückzog, übernahm die Vereinigung der Wohnungseigentümer die Realisierung. Zwei unterschiedlich lange Riegel stehen keilförmig zueinander und bieten durch ihre geringe Tiefe eine größtmögliche Belichtung der Innenräume. Die Erschließung der 49 Wohnungen erfolgt über außenliegende Treppenaufgänge, die mit Flugdächern geschützt sind. Auf dem Flachdach befindet sich eine Terrasse, die für alle Bewohner zugänglich ist. Der Bau wurde in Mischbauweise errichtet - ein Betonscheibenbau mit Leichtbaufassaden. Für die Südseite der Fassade hat Volker Giencke weiß gestrichene Holzschalungen und emailliertes Glas gewählt, die Nordseite wurde mit Schiffssperrholz verkleidet. Diese Paneelplatten aus Okumee sind mit einem pigmentierten Mehrfachanstrich versehen und mit der Unterkonstruktion verschraubt. Edle Oberflächen in Holz - auch im Alter.

15. Dezember 2001Karin Tschavgova
zuschnitt

Doppelt hält besser

Zwei keilförmig zueinander gestellte Baukörper in Betonscheibenkonstruktion mit geringer Gebäudetiefe sind mit Holzriegelwänden und vorgehängten Fassaden aus Glas im Süden und Sperrholzplatten im Norden ausgefacht.

Zwei keilförmig zueinander gestellte Baukörper in Betonscheibenkonstruktion mit geringer Gebäudetiefe sind mit Holzriegelwänden und vorgehängten Fassaden aus Glas im Süden und Sperrholzplatten im Norden ausgefacht.

Am Anfang stand ein Wettbewerb zum Thema »Kostengünstiges Bauen«, für den Giencke&Co eine Lösung anbieten, die - logisch abgeleitet aus der architektonischen Prägung von Volker Giencke und seinen Vorbildern Le Corbusier und Jean Prouvèe - industriell vorgefertigte Elemente in Mischbauweise vorsieht. Nun weiß jeder, der den »natürlichen« Verlauf der Realisierung eines Wohnbaus in der Steiermark kennt, mit welchen erheblichen Reibungsverlusten aus den besten Entwürfen oft konventionelle 08/15 Bauten werden. Nicht so mit Giencke! Der setzte, nach dem Ausstieg der Wohnbaugenossenschaft, mit Beharrlichkeit und Ausdauer die Leichtbaufassaden durch.

An der »warmen« Südseite wird an zurückspringenden, geschützten Fassadenteilen weiß gestrichene Holzschalung verwendet, an exponierten Bauteilen weiß emailliertes Glas und auf der im Norden gelegenen »kalten« Erschließungsseite eine Verkleidung aus hochwertigem Schiffssperrholz. Diese Multipaneelplatten in Okumee, einem laut Zertifikat gezüchteten Tropenholz der niederländischen Firma Bruynzeel, wurden schon im Werk nach Plan geschnitten, mit pigmentiertem Mehrfachanstrich versehen - an den Kanten, die offen blieben, mit einer zusätzlichen Schicht - und auf der Baustelle nur mehr verschraubt. Für die Platten gab es eine zehnjährige Garantie, für den Anstrich nur fünf Jahre. Was für die Behörde, die Wohnbauförderungsstelle des Landes nur nach langen Verhandlungen akzeptabel war, erweist sich nicht nur als elegant und formschön, sondern nach nunmehr acht Jahren auch als äußerst dauerhaft. Veränderungen an der Oberfläche der Fassade sind bis auf ein leichtes Nachdunkeln kaum wahrnehmbar, was auch daran liegen mag, dass sie nur in geringem Ausmaß direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Die Oberfläche ist jedenfalls noch völlig intakt und zeigt sich edel wie ein Möbelstück.

Giencke wusste sie freilich richtig zu schützen: weit überstehende Flugdächer aus Stahl. Glas geben ein Beispiel richtig angewandten baulich-konstruktiven Holzschutzes - und sind zudem wesentliche gestaltgebende Elemente.



verknüpfte Zeitschriften
zuschnitt 04 Holzaltern

9 | 8 | 7 | 5 | 6 | 4 | 3 | 2 | 1