14. September 2003 - Architekturzentrum Wien
Die Brücke liegt leicht schräg über dem Wien-Fluss, die Konstruktion ist aber dennoch orthogonal und die Schräglage ablesbar. Die Wahl des Konstruktionsprinzips sollte die geringstmögliche Silhouettenfläche ergeben, d.h. für den Blick entlang dem Fluss das Jugendstilportal der Flussüberdeckung (Friedrich Ohmann, 1903–07) möglichst wenig verdecken.
Die Breite der Brücke und die Geländer verengen sich fast unmerklich zur Mitte hin, so dass in der Perspektive des Benutzers der Weg zum Ufer kürzer erscheint. Die Gehwegfläche hat zur Mitte einen leichten Durchhang (25 cm), so dass, auch wenn viele Leute auf der Brücke sind, von den Ufern ein guter Überblick möglich ist (analog einem Theaterparkett). Für die Auflagerzonen der Brücke waren ursprünglich vier übergroße Figuren – etwa aus Keramik – geplant, die den Maßstab des Stegs verfremdet hätten. (Text: Hermann Czech)