Pläne

Details

Adresse
Spitalgasse 25, 1090 Wien, Österreich
Architektur
Heinz Lutter
Mitarbeit Architektur
Michaela Ruttmann (PL)
Bauherrschaft
con value one Immobilien AG
Maßnahme
Aufstockung
Planung
2000 - 2002
Ausführung
2002 - 2003

Publikationen

Presseschau

15. September 2004Franziska Leeb
zuschnitt

Draufgesetzt

Nicht Einfügen, sondern Draufsetzen lautet das Motto hingegen bei einem anderen Dachausbau in Holzkonstruktion. Jenseits dezenter Zurückhaltung thront...

Nicht Einfügen, sondern Draufsetzen lautet das Motto hingegen bei einem anderen Dachausbau in Holzkonstruktion. Jenseits dezenter Zurückhaltung thront...

Nicht Einfügen, sondern Draufsetzen lautet das Motto hingegen bei einem anderen Dachausbau in Holzkonstruktion. Jenseits dezenter Zurückhaltung thront in der Wiener Spitalgasse ein eigenwilliger schwimmbadblauer Körper auf einem Eckhaus aus der Gründerzeit. Das Gesims ersetzt eine nach außen geneigte Brüstung. Provokant markiert eine rote Linie den Schnitt zwischen Alt und Neu. Architekt Heinz Lutter schöpfte – wie es wohl jeder Planer versuchen und jeder Investor verlangen würde – die baurechtlichen Möglichkeiten aus. Im kreativen Umgang mit den Rahmenbedingungen entstand darüber hinaus aber auch eine räumlich interessante Lösung. Drei Geschosse zusätzlich waren an der Seite zur Spitalgasse gestattet, zwei an der schmäleren Seitengasse.

Ein reichhaltiges Freiraumangebot unterstützt das Wohnerlebnis zwischen und über den Dächern. Sobald der Entwurf feststand, galt es sowohl einen geeigneten Werkstoff als auch eine ausführende Firma zu finden, um das Objekt mit seinen komplizierten Winkeln und Schrägen möglichst ökonomisch umzusetzen. Holz erwies sich rasch als beste Option. Die Firma Unterluggauer aus Osttirol setzte den Bau vom Plan weg und nach einmaligem Naturmaßnehmen in Fertigteile um. Es handelt sich um eine Sandwich-Konstruktion aus innen mit Gipskarton beplankten Fichtenholzplatten. Die Schutzschicht der Hülle besteht aus einem dauerelastischen Flüssigkunststoff, der hellblau gestrichen wurde.



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29. November 2003Isabella Marboe
Der Standard

Ein Statement in der Dachzone

Auf ein Eckhaus der Gründerzeit setzte Architekt Heinz Lutter ein markantes Zeichen in die Wiener Dachlandschaft: einen blauen, organisch geformten Aufbau.

Auf ein Eckhaus der Gründerzeit setzte Architekt Heinz Lutter ein markantes Zeichen in die Wiener Dachlandschaft: einen blauen, organisch geformten Aufbau.

Der neue, hellblaue, unkonventionelle Dachaufbau auf dem Eckhaus Spitalgasse/Gießergasse im neunten Bezirk ist nicht zu übersehen. Wie ein Signal markiert eine rote Linie, wo das alte Gründerzeithaus endet und das neue beginnt. Früher war hier die Traufe, nun bildet die blaue Balkonbrüstung in kühner Schräglage ein neues Gesims. Von unten nicht sichtbar, liegt dahinter eine Terrasse für die Bewohner. Dynamisch wölben sich zwei organisch geformte, blaue Baukörper mit horizontalen Fenstereinschnitten gegen den Himmel.


Mal was ganz anderes

Architekt Heinz Lutter hatte genug von konventionellen Lösungen, er wollte ein Statement setzen und was ganz anderes machen. Bezugspunkt für das neue Objekt war nicht das Gründerzeithaus, sondern die Dachsilhouette des Straßenzuges. Schräg wie die Balkonbrüstung ragen das dreigeschoßige Objekt in der Spitalgasse und sein zweigeschoßiges Pendant an der Gießergasse in die Höhe.

Die neue Form erfordert eine neue Bauweise. Hochprofessionell und passgenau fertigte die Osttiroler Firma Unterluggauer Holzfertigteilelemente, in zehn Tagen stand die gedämmte, innen mit Gipskartonplatten verkleidete Sandwichkonstruktion auf der Stahlbetondecke. Als wetterfeste Außenabdichtung wurde das Holz mit dem dauerelastischen Flüssigkunststoff Kemperol überzogen und blau gestrichen. Ein Experiment mit temporär-leichtem, südlichem Flair.
Der historische Eckbau liegt in exponierter Lage. In der Spitalgasse erlaubt die Bauordnung einen dreistöckigen Aufbau, gegenüber befindet sich der Arne-Carlsson-Park. Von hier aus ist der neue Aufbau mit dem organisch geformten, zweigeschoßigen Fenster deutlich zu sehen. Umgekehrt hat man aus der spektakulären Eckmaisonette einen weiten Blick über die Stadt.


Ein Ufo ist gelandet

Die Maisonette beginnt im zweiten Dachgeschoß, Licht flutet durchs markante Südfenster in die 40 m² große Wohnküche, eine futuristische Metallstiege führt am Glas entlang hinauf. Dort befinden sich zwei Terrassen, eine davon landet wie ein Ufo am blauen Gießergassendach. Die schlanken Metallschlote, die hoch in den Himmel ragen, lassen an ein Schiff denken und bieten auch vom Innenhof einen fulminanten Ausblick. Der andere Teil der Terrasse gehört zur Nebenmaisonette, die zwei weiteren haben einen Hofbalkon.

Darunter liegen eingeschoßige Wohnungen, dynamisch wie das neue Balkongesims steigen die Wände. Alle Einheiten sind Ostwest zur Spitalgasse und zum ruhigen Hof orientiert, zweiseitig belichtet und haben Zugang ins Freie. Die bestehenden Kamine wurden so geschickt in die klaren, offenen Grundrisse integriert, dass sie nicht stören. Die drei Trakte des Aufbaus sind als eigenständige Hauszeilen mit zwölf Wohnungen von 50 bis 110 m² um den Innenhof mit Baum gruppiert.

Der neue Bauteil an der Gießergasse besteht aus lauter Maisonetten, innovativ zeigen sich auch die einläufigen Holzstiegen. Die Wangen wurden in schmale Scheiben zerlegt, die Treppe wird zur leichten, gitterartigen Skulptur. Straßenseitig strömt vom Süden Licht herein, Erschließung, Sanitär und Schlafen liegen zum ruhigen Hof. Blaues Steingranulat bedeckt den erschließenden Laubengang, Holzlatten die gedeckten Privatbalkone, metallene Gitter bilden das Geländer. Die ungewöhnliche, Schwimmbad-blaue Form der straßenseitigen Aufbauten, die vielen Freiflächen, auskragende Terrassen und der Blick auf Kamine, Schlote, Balkone und die umgebende Dachlandschaft erzeugen mediterranes Feriengefühl.

Im dritten, westlichen Innentrakt wurde die alte Konstruktion ausgebaut. Statisch verstärkt, neu gedeckt und mit Gaupen versehen ist dieser Teil eine Wohnoption für weniger Mutige. Ein Kontrast, der die Dachvielfalt im Hof mehrt.

23. Dezember 2002Die Presse

Neuer Modetrend

Wohnungen aus Vollholz im 9. Wiener Gemeindebezirk

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