Pläne

Details

Adresse
Lazarettgasse 14A, 1090 Wien, Österreich
Bauherrschaft
Universitätsklinikum AKH Wien
Brandschutz
IMS-Brandrat GmbH
Fotografie
Hertha Hurnaus
Weitere Konsulent:innen
Schadstoffe: aetas ZT-GmbH
Nachhaltigkeit: ATP sustain GmbH
Örtliche Bauaufsicht: CEWE Consult (ÖBA Extern), VKP (ÖBA TGA), Kittel-Sicher GmbH
Maßnahme
Umbau
Fertigstellung
01/2024
Bruttogeschossfläche
16.400 m²
Nutzfläche
13.500 m²
Umbauter Raum
45.700 m³

Nachhaltigkeit

Bauen am Bestand: Herausforderung und Gebot der Stunde

Die besondere Herausforderung des Projekts bestand darin, die hohen Ansprüche zeitgemäßen Hochhausbaus und modernen Arbeitens am Bestandsgebäude zu erfüllen. Die Basis war ein schadstoffbelasteter und wenig attraktiver Turm der 60er Jahre. Die gelungene Kombination aus stringentem Gestaltungskonzept und funktionalen wie bauphysikalischen Adaptierungen mit dem zentralen Nachhaltigkeitsgedanken prägen das Leuchtturmprojekt an diesem besonderen Ort im Kontext der Gesundheitsförderung.

Der Turm wurde völlig entkernt, lediglich das Stahlbetonskelett blieb. Trotz statischer und geometrischer Zwänge wurde eine völlig neue Struktur geschaffen, die größtmögliche Flexibilität und Effizienz in den alten Bestand bringt. Ein flexibel teilbares Seminarzentrum im Erdgeschoss, moderne Büroetagen und die bauphysikalische und technische Sanierung sind wesentliche Elemente des Umbaus. Durch die Erneuerung und Verlagerung der Haustechnik auf das Dach besteht nun im obersten Geschoss eine offene Landschaft, die alle Ansprüche an moderne Arbeitsplätze erfüllt. Die neue, thermisch optimierte Fassade aus weiß changierenden Metall-Paneelen im Barcode-Muster wird gekrönt durch den gläsernen Abschluss auf eineinhalb Geschossen.

Das zeitgemäße Raum- und Nutzungskonzept und die weithin sichtbare Fassade erfüllen dabei die Nachhaltigkeitsziele der Stadt Wien. Die bewusste Entscheidung zur Nachnutzung eines bestehenden Gebäudes und die großflächige Photovoltaik-Fassade an der kompletten Südseite des Turms stellten Ressourcenschonung und Klimaschutz von Beginn an in den Fokus des Umbaus. Altlasten wurden mit fachkundiger Schadstoffsanierung beseitigt. Kritische Baustoffe wurden unter höchst strikten Auflagen rückgebaut oder entsorgt. Das Pflaster am neuen Vorplatz greift ebenfalls das Barcode-Muster auf, gefaltete Stahlbeton-Fertigteile erzeugen Elemente der Stadtmöblierung wie die Zugangsüberdachung, Sitzbänke und Pflanztröge mit winterfesten Heilpflanzen und Ginkgo-Bäumen und laden zum Verweilen und Ausruhen ein.

Energiesysteme
Fernwärme, Photovoltaik
Materialwahl
Stahl-Glaskonstruktion, Stahlbeton, Vermeidung von PVC für Fenster, Türen, Vermeidung von PVC im Innenausbau

Publikationen

Baunetz, Competitionline, world-architects, Archello, Archilovers
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