17. Juni 2025 - HDA
Leitgedanke des Projektes ist das Wechselspiel zweier Schichten: Die Hülle beinhaltet bandartig kompakt angeordnete Unterrichtsräume mit Orientierung nach außen. Die Fülle im Zentrum des Gebäudes schafft eine inspirierende Lernwelt und fördert das Erlebbarmachen von Gemeinschaft. Ein fließender Raumverbund von Lerninseln, Erschließungsflächen und Terrassengärten, lichtdurchflutet mit vielschichtigen Blickbeziehungen, entsteht. Die eingeschnittenen, begrünten Terrassen, sowie der Schulhof bleiben stets spürbar und unterstützen die Orientierung.
Um den Schulhof positionieren sich die transparenten, multifunktionalen Räumlichkeiten – Aula, Speisesaal und Mehrzwecksaal. Die zweigeschossige Empfangsaula wird östlich von einer breiten Sitztreppe mit Blick auf den Schulhof gefasst, die als Tribüne genutzt werden kann. Im Schulalltag bietet das Erdgeschoss weitläufigen Raum für Pausenaufenthalt, temporäre Ausstellungen und klassenübergreifenden Unterricht. Das Raumangebot ist auch flexibel kombinierbar für Veranstaltungen nutzbar.
Das möglichst kurze und klare Wegesystem besteht aus zwei Erschließungskernen, die alle Cluster und Departments ohne Durchwegung anderer Funktionsbereiche verbinden. Zusätzlich führt die zentrale Sitztreppe direkt in die Verwaltung im 1.Obergeschoss. Im Untergeschoss befinden sich drei Turnsäle, die durch breite Innenverglasungen in Blickbeziehung zur Aula stehen. Der 2. Zugang ermöglicht eine externe Turnsaalnutzung, sowie den direkten Anschluss zum Bezirkssportplatz.
Die Unterstufe wird in Clustern organisiert, die Oberstufe in – pädagogisch noch experimentellen – Departments. Hier findet der Unterricht ausschließlich in den jeweiligen Fachbereichen statt. Die Homebase bietet dafür sozialen Treffpunkt.
Die in sich abgeschlossenen Bereiche für Cluster und Homebase befinden sich jeweils an den Enden der drei Obergeschosse. Jeder Cluster umfasst 4 Unterrichtsräume sowie eine flexibel bespielbare, offene Lernzone. Die Cluster sowie die Homebase vermitteln Geborgenheit und Rückzug. Dazwischen sind die Departments, deren Lerninseln im direkten Kontakt zu den Terrassengärten stehen, angesiedelt. Alle Lerninseln mit ihren Come-Together-Tischen wirken als Subzentren.
Der Schulhof mit lockerem Baumhain bietet einen zentralen unbespielten Platz sowie schattige Bereiche mit Sitzgelegenheiten. Die Terrassengärten werden kontinuierlich mit Kletterpflanzen umhüllt, die im ausgewachsenen Stadium als Sonnenschutz dienen und einer Überhitzung entgegentreten sollen. Über den Jahresverlauf erwirken sie verschiedene Eindrücke. Ein außenliegender Schleichweg verbindet die gesamte Terrassenlandschaft. Hier findet man unterschiedliche begrünte und beschattete Aufenthaltsbereiche, die auch als Freiklassse genutzt werden können. Die Dachlandschaft erlangt durch eine Sportausstattung mit weitläufigem Ausblick eine zusätzliche Aufwertung.
Die Fassadengestaltung erweitert den Gedanken der Gebäudebegrünung und gibt der Schule ein freundliches Gesicht in einem bis dato noch brachliegenden Umfeld. Die Abstufungen in der Farbgebung lösen das Gebäude nach oben hin auf.
Die Inneneinrichtung und die Wandgestaltung sind Teil eines farblich abgestimmten Gesamtkonzeptes, das einzelne Bereiche unter einem grafischen und textlichen Leitsystem strukturiert. Holzoberflächen und warme Farbtöne verstärken die angenehme und inspirierende Raumatmosphäre. Die Architektur folgt dem Leitspruch der noch jungen Schule: „AHS Reininghaus – Fostering a new generation of creative thinkers“. (Text: Architekt:innen, bearbeitet)