19. Januar 2023 - afo architekturforum oberösterreich
Die Funktion einer Schutzhütte wurde aufs Essenzielle reduziert, das Bauwerk in Anlehnung an die Felsen des Dachsteinmassivs behutsam und unaufdringlich verankert. Um die Grundfläche so klein wie möglich zu halten, wurde das Volumen optimiert und in Technik-, Stuben- und Lagergeschoss aufgeteilt. Die Form folgt sprichwörtlich der Funktion: Die Südfassade ist so ausgerichtet, dass die Sonneneinstrahlung für die Photovoltaik-Anlage optimal genutzt wird. Die Dachfläche bildet einen rechten Winkel, während die Wandflächen abgeschrägt sind, um ein Maximum an Regenwasser für die Frischwasseraufbereitung zu sammeln. Mit der steingrauen Aluminiumhülle bettet sich die Architektur in die Naturlandschaft des Dachsteinmassivs. Die Fenster wirken von außen spielerisch verteilt, innen zeigen sie sich als bewusst gesetzte „Bilderrahmen“ für spektakuläre Ausblicke in die hochalpine Umgebung aus Fels und Eis.
Die Seethalerhütte wurde als vorgefertigter Massivholzbau auf einen Sockel aus Beton gesetzt. Die unbehandelten Brettsperrholz-Flächen der Wand- und Deckenelemente bestimmen den soliden Charakter der Innenräume. Für die Grundkonstruktion wie für Böden und Möblierung wurde Fichtenholz verwendet, dessen warme Haptik die gemütlich-angenehme Atmosphäre der neuen Schutzhütte ausmacht. (Text: Architekten, bearbeitet)