25. November 2013 - HDA
Die Anbindung an den Erschließungsgang des bestehenden Volksschulgebäudes bildet einen wesentlichen Angelpunkt des räumlichen Konzepts. Während sich alle Klassenräume zur Hofseite orientieren, liegt hinter der Fensterfront zur Straße ein breiter Erschließungsgang.
Ein Mauerdruchbruch am Ende dieser Gänge im 1. und 2. OG stellt die Verbindung in das neu gestaltete Gebäude her. Eine Erweiterung der Klassen an der Hoffassade bringt die erforderlichen Raumgrößen und ist als Zubau in Form großzügiger Veranden zu verstehen.
Vom Nutzungskonzept neu interpretiert wird der neue, überbreite Erschließungsbereich an der Straßenseite, der sich durch die Stellung der tragenden Mittelwand im Gebäude ergibt. Unmittelbar den Klassenräumen zugeordnet und durch breite Wanddurchbrüche mit ihnen verbunden, bieten diese Bereiche neue Nutzungsmöglichkeiten, über die einfache Gang- und Garderobenfläche hinaus. Im Zusammenspiel mit der neuen Bodenoberfläche aus Holz und darunter liegenden Fußbodenheizung, können diese Räume als Erweiterung der Klassen, für Gruppenarbeiten und als Spiel- oder Pausenräume genutzt werden, ganz den neuen pädagogischen Konzepten folgend. Bleiben die breiten Doppeltüren in der Mittelwand geschlossen, arbeitet die Klasse konzentriert in ihrem Raum, oder aber sie orientiert sich zum Gruppenraum, der ebenfalls an der Hofseite des Gebäudes liegt.
Im Erdgeschoß ist eine interne Verbindung der beiden Gebäude nicht möglich, da hier der Gangbereich der Volksschule als Umkleide für den Turnsaal genutzt wird. Daran anschließend, wird im umgestalteten Gebäude ein Werkraum mit Lager untergebracht.
Am Ende der Gänge im Bestand liegen im 1. und 2. OG zwei Gruppenräume, die nach dem Umbau durch jeweils zwischen zwei Klassen eingeschobene Gruppenräume ersetzt werden. Die neuen Trennwände werden zur Fensterfront von großflächigen Glasportalen aufgelöst, die beide Klassen direkt mit dem Gruppenraum verbinden.
Die ungewöhnliche Raumhöhe von rund vier Metern, ermöglicht eine differenzierte Gestaltung der neuen Fassade, die sich über ihre gesamte Höhe, also von Fußboden bis Decke, dem Ausblick über den Schulhof und die angrenzenden großen Grünflächen, bis zum Plabutsch hin öffnet. In etwa zwei Metern Höhe springt die Fensterebene um 80 cm Tiefe zurück in den Raum. Zwischen den Außenwänden und den beiden Wandstützen entstehen drei Fensternischen mit einer Raumhöhe von zwei Metern und einem Fenster, das bis zum Fußboden reicht. Das über diesen Nischen liegende Fensterband wird auf deren Innenkante zurückversetzt und bringt damit anderes Licht in den Raum.
Die Unterscheidung der bei den Nischen vorgesetzten und darüber zurückspringenden Fensterebenen gibt den hohen Klassenräumen die Maßstäblichkeit kleiner Kinder zurück und ermöglicht auch für sie den freien Ausblick in die Umgebung, ohne Einschränkung durch hohe Fensterbrüstungen, wie im Altbau. (Text: Architekt:innen)