18. Juli 2010 - Vorarlberger Architektur Institut
Der Umbau des langen ehemaligen Industriegebäudes teilt sich in vier Abschnitte. Der zum vertikalen Wahrzeichen des Quartiers avancierte Siloturm im Süden sperrte sich wegen seiner kleinteiligen Stahlbetonstruktur gegen jede Veränderung. Es konnte nur auf seinem Dach eine attraktive Attikawohnung drauf gesetzt werden. Am anschließenden achtgeschossigen Gebäudeteil hängen nach Westen große, wechselnd auf die Fassade verteilte Balkone vor. Im dritten Abschnitt sind in den unteren drei Geschossen kleine Wohnungen eingebaut, darüber neue Zweieinhalb-Stock Maisonnetten errichtet, mit großer Dachterrasse. Zum Abschluss im Norden folgt wiederum ein turmartiger Baukörper mit einer Fünfzimmerwohnung pro Geschoß.
Der südorientierte Neubau ist rational organisiert. Je sechs Kleinwohnungen pro Geschoß mit breiten Loggien nach Süden erschließen sich über den Laubengang. Der nach Osten und Westen orientierte längere Neubautrakt weist eine gute Mischung von Wohnungsgrößen auf, wiederum mit Loggien ausgestattet und zweiseitig belichtet. Es ist die absichtslose, konkrete Figur dieses nicht von formalen Überlegungen bestimmten aber modifizierten Industriebaus, die in ihrer Eigenart identitätsstiftend wirkt. (Text: Martina Pfeifer Steiner)