05. Februar 2009 - newroom
Angelehnt an die charakteristische zisterziensische Trennung zwischen Mönchen und Laienbrüdern erfolgte dabei eine erste Gliederung des Klosterareals in zwei Bereiche: Der „Kern“ in unmittelbarer Nähe zu den Klostergebäuden sucht mit schlichter Gestaltsprache hinter die Außergewöhnlichkeit der Gebäude zurückzutreten. Der „Ring“ umschließt diesen Bereich und nimmt dabei „zeitgemäße Nutzungen“ (Parken, Erschließung etc.) ebenso auf wie eine Reihe von unterschiedlichen Gärten.
Die dem Entwurf zugrunde liegenden Gestaltungsprinzipien wurden u.a. dem Bauprogramm der Zisterzienser entnommen, welches das „vollkommene Kloster“ zum Ziel hatte sowie u.a. jegliche Art von „Zierrat“ ausschloss. Weitere Grundsätze der Zisterzienser wie „Einheitlichkeit“, „Schlichtheit“, „Bescheidenheit“, „Selbstverständlichkeit“, Motive aus dem Mittelalter („Abgeschlossenheit“, „hortus conclusus“) sowie Charakteristika der Romanik („Gedrungenheit“, „Massivität“) dienten als zusätzliche Grundlage für die Gestaltung.
Für den Freianlagenentwurf mündete diese Grundsätze in eine Beschränkung auf wesentliche Elemente und Funktionen, welche sich in einer Gleichartigkeit von Bauelementen sowie klare, strenge Gliederung der Grundrisse wieder findet. Dies, um die Gesamtanlage Kloster Eberbach in ihrer Einheitlichkeit („unitas“) zu stärken. Auf Basis eines abgestimmten Idealplans für das Gesamtkloster wurde 2008 der 1. Bauabschnitt fertig gestellt. Auf ca. 1,2 ha wurde dabei neben der Neugestaltung der Hauptzugangsbereiche (Oberer bzw. unterer Westzugang) und einem Wirtschaftshof (Hof am Gästehaus) auch der so genannte Prälatengarten um das barocke Abtshaus realisiert. (nach einem Text der Architekten)