Details

Adresse
St.-Franziskus-Strasse 1, 4600 Wels, Österreich
Mitarbeit Architektur
Andreas Kirchsteiger Wolfgang Ruthensteiner
Bauherrschaft
Röm.-kath. Pfarre St. Franziskus
Weitere Konsulent:innen
Elektroplanung: TB Berlfanti/Füreder/Meidl GmbH, Linz
Haustechnikplanung: TB Ing. Gerhard Priesner, Linz
Energiekonzept: Christoph Muss, Team GMI Ingenieurbüro GmbH, Wien
Maßnahme
Erweiterung
Funktion
Sakralbauten
Wettbewerb
2001
Planung
2003
Ausführung
2003 - 2004

Nachhaltigkeit

Energiekonzept und -system
In die Fassade des Kirchenraumes sind 72 m² Photovoltaikelemente integriert. Die gewonnene Energie wird ins System eingespeist und kann bis zu 45 Haushalte versorgen. Warmwassraufbereitung mit Sonnenkollektoren, Pelletsheizung. Über einen großzügig dimensionierten Zulufterdwärmetauscher wird die angesaugte Luft je nach Jahreszeit gekühlt oder vorgewärmt. Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.

Baubiologie und Nutzungskomfort
Die gesamte Anlage ist in Holzriegelbauweise errichtet. Beim Einsatz der Bodenbeläge und Anstriche wurde auf emissionsarme Produkte Wert gelegt. Die natürlichen Lichtverhältnisse des Kirchenraums können durch große und stimmungsvolle Schiebeelemente an Wand und Decke verändert werden. Die für eine Kirche beispielgebende Multifunktionalität trägt zum Nutzungskomfort bei.

Heizwärmebedarf
14,5 kWh/m²a (Energieausweis)

Preise und Auszeichnungen

Publikationen

Archtour

Genereller introtext zu Archtour der von nextroom geschrieben wird.

Presseschau

02. November 2005Markus Rohrhofer
Der Standard

Zur stillen Andacht im neuen Kraftwerk Gottes

Wie auch bei Sakralbauten moderne Architektur mit zeitgemäßer ökologischer Bauweise verbunden werden kann.

Wie auch bei Sakralbauten moderne Architektur mit zeitgemäßer ökologischer Bauweise verbunden werden kann.

Vorbei scheinen die Zeiten, in denen Gottes Schäfchen sonntäglich auf wenig gesäßfreundlichen Holzbänken ausharren mussten und im Winter des Pfarrers wärmende Worte nur wenig gegen die Minusgrade in den Kirchen ausrichten konnten. Moderne Architektur und Niedrigenergiebauweise haben auch vor Gottes Häusern nicht Halt gemacht.

"Wir sind das einzige Bundesland, in dem derzeit noch Kirchen gebaut werden. In ganz Österreich ist diese Entwicklung hingegen eher rückläufig, und es werden Kirchen, bedingt durch Ortsabsiedelungen, bereits verkauft, erläutert Wolfgang Schaffer, Leiter des Baureferats der Diözese Linz, im Gespräch mit dem STANDARD.

Die drei aktuellen Neubauten spielen alle Stücke moderner Passivhaustechnologie. Bereits im Dezember 2004 wurde das Projekt St. Franziskus in Wels (Architekten Luger und Maul) realisiert. Eine schwarz glänzende Glashaut mit integrierten Fotovoltaikelementen und eine Schalung aus Lärchenholz bilden die moderne Außenhülle des Kirchenbaus. Pellets-Heizung, Sonnenkollektoren, die sich mit dem Kreuz das Kirchendach teilen, und Zuluftwärmetauscher sind heute Usus.

Altarraum in Rot

Der Altarraum in der Pfarre St. Franziskus ist zur Gänze in Rot gehalten, das moderne Taufbecken wird von einem Brunnen gespeist. Gefeiert wird im Übrigen sozusagen unter freiem Himmel: ein rund vier Meter breiter und 13 Meter langer verglaster Einschnitt über die Westwand und das Dach öffnen den Raum nach außen.

Anfang Juni 2005 wurde auch mit dem Neubau des Seelsorgezentrums in der Solarcity im Linzer Süden begonnen. Nach den Plänen des Architektenbüros Pointner&Pointner Bis Mitte 2006 soll dort ein zweigeschoßiger Bau mit Gebetsraum, Meditationsraum und Hof sowie Jugendräumen und auch Wohnungen entstehen.

Der Solarschild

Ebenso wie alle anderen Bauten in der Sonnenstadt zeichnet sich das neue Gotteshaus durch besonders niedrige Energiekennwerte aus. Herzstück wird ein so genannter Solarschild sein, welcher in Zukunft vor allem die nächtliche Straßenbeleuchtung mit Strom versorgen soll.

Ein Brückenschlag zwischen Alt und Neu ist dem Architektenduo Bender und Fischer mit ihrem Kirchenprojekt in Gallspach (Hausruckviertel) gelungen. Teile der bestehenden, denkmalgeschützten Ortskirche sind fixer Bestandteil des Umbaus. Ausgehend vom alten Kirchturm, wird das göttliche Passivhaus ellipsenförmig das Ortsbild entscheidend prägen.

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