26. März 2013 - Architektur Haus Kärnten
Die neuen Besitzer benötigen zusätzlichen Raum.
Der Charme des Baumgartnerhäuschens mit seiner plastischen, loggienartigen Giebelfront wird als Raum fürs Wohnen gewählt, schon weil es die beste Aussicht am Grundstück besetzt. Es wird komplett entkernt, so dass nur noch ein großer Raum im Erdgeschoss für Kochen, Essen und Gäste und einer neuen Fensterfront zum See, sowie ein Raum im Obergeschoss, der bis in den Dachraum reicht für Wohnen übrig bleiben.
Da der Zubau nunmehr funktionale Räume zu beherbergen hat, stellt er sich in die zweite Reihe. Das Stiegenhaus bildet den Verbindungsknoten. Nördlich des Grundstücks führen mehrere Verkehrswege in relativ knappem Abstand vorbei, wobei die Rad und Fahrwege nur ein Einsichtproblem darstellen, die Bahn und die dahinter parallel führende Wörthersee-Norduferstrasse jedoch zusätzlich ein Schallproblem aufwerfen. Das Zuhaus stellt sich also als langgestreckte zweigeschossige Rückwand schützend hinter den Bestand (Backboard). Um die Körperhaftigkeit zurückzudrängen – eine Wand ist eben flach – werden die Ecken über die Diagonalen viertelkreisförmig gerundet. Im Grundriss entsteht eine schiffsrumpfartige Form, beim Rundumgehen vermisst man die Seitenwände, der Baukörper wird zur Wand.
Der Neubau besteht aus einem Betonkern (Schallschutz!) einer äußeren Haut aus vertikalen Holzlatten, welche die Rundung aufnehmen können und einer inneren Haut aus Birkensperrholzplatten. (Text: Architekten)